Qatar Airways gehört zu einer der wenigen Airlines, die eine 5-Sterne Wertung von der Unternehmensberatung Skytrax erhalten haben. Über deren Bewertungen kann man streiten, nicht alle Fluggesellschaften bieten ein durchgängiges Produkt in den Premium-Klassen. Ein gutes Beispiel ist Qatar, die mit drei höchst unterschiedlichen Business Class-Varianten fliegt. Nach einem gelungenen Auftakt in der QSuite ging es mit dem ältesten Modell weiter auf die Malediven.
Qatar Airways Boeing 777-200 | Flugdaten
Flugnr.: | QR 672 |
Sitz: | 3A, Fenster |
Kabine: | Business Class |
Konfiguration: | 42 Business 217 Economy |
Abflug (Offiziell): | 02:06 (01:45) |
Ankunft (Offiziell): | 07:59 (08:35) |
Reisezeit: | 3:53 Std. |
Typ: | Boeing 777-200 (B77L) |
Registrierung: |
A7-BBH
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Alter: | 10,7 Jahre |
Qatar Airways Boeing 777-200 | Boarding & Kabine
Das Gepäck war bereits durchgecheckt, wir erhielten lediglich neue Sitzplätze. Eine E-Mail hatte mich bereits über einen Wechsel des Flugzeugmusters informiert. Statt einem weiteren Teilstück in der QSuite mussten wir mit der 2-2-2 Bestuhlung in einer B777 Vorlieb nehmen.
Der Transit war nur eine gute Stunde lang. Die Lounges und der Zentralbereich war – wie so oft gegen Mitternacht – überfüllt. Unser Gate lag etwas abseits, das Warten erschien uns dort wesentlich angenehmer. Das Boarding startete wieder pünktlich und geordnet nach Gruppen, was auch von einigen Mitarbeitern kontrolliert wurde.
Durch den vorherigen Flug hatten wir den direkten Vergleich zwischen den beiden Versionen. Der erste Eindruck von der Kabine war wie in einer anderen Welt. Schnell erkennt man das Alter des Interieurs, insbesondere wenn man bei den Sitzen genauer hinsieht. Der Abstand zwischen den Reihen und die Beinfreiheit ist dennoch großzügig. Die Distanz zum Sitznachbarn ist wiederum klein, was insbesondere nach dem Erlebnis in der QSuites stark auffällt. Was für gemeinsam reisende Paare eher kein Problem ist, dürfte für Alleinreisende eher störend sein.
Die Sitzverstellung ist etwas altbacken, die Funktionen sind aber selbsterklärend und schnell zu finden. Die Größe der Monitore ist absolut akzeptabel. Insgesamt erinnert mich die Bestuhlung stark an die von LATAM und deren Business Class im Dreamliner.
Neben den Gepäckfächern über den Sitzen kann man auch die Ablagen unter dem Fernseher nutzen. Unter den Armlehnen befindet sich eine weitere Staumöglichkeit, dort war bereits eine Wasserflasche ausgesteckt. Menükarten, Kopfhörer, Kissen und die kuschelige Decke lagen bereits am Sitz.
Das Amenity-Kit war auf dem relativ kurzen Flug etwas spärlicher. Die Augenmaske, Ohrstöpsel und Lippenbalsam waren allerdings ausreichend. Weitere Artikel waren im Waschraum gestaut.
Qatar Airways Boeing 777-200 | Service
Freundlich wurden wir am Sitz von einer Flugbegleiterin mit Namen begrüßt, kurze Zeit später wurde der bestellte Champagner als Welcome-Drink gereicht. Dazu gab es Erfrischungstücher und den Hinweis, dass die Bestellung für den Service in Kürze aufgenommen wird.
Die Menükarte war als Einleger in der Weinkarte. Angeboten wurden Suppe, Vorspeise und drei verschiedene Hauptgänge. Wir haben uns für die Rotbarbe und die vegetarische Option entschieden. Ein Aperitif wurde ebenfalls abgefragt, dieser wurde wenige Minuten nach dem Start mit Nüssen serviert.
Da die meisten Passagiere nur schlafen wollten, wurde das Licht entsprechend eingestellt. Die Atmosphäre war durch die farbliche Beleuchtung angenehm und ein guter Kompromiss für alle. Entsprechend schnell und effizient lief der Service ab. Das Essen war insgesamt gut, aber nicht herausragend.
Dessert und ein Espresso zum Abschluss, dann blieb noch Zeit für etwa 2,5 Stunden Schlaf. Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits auffällig viele Passagiere ihre Gesichtsmasken abgenommen, die Crew ließ dies jedoch durchgehen. Kurz vor Ende des Fluges, als sich viele Gäste für die Landung vorbereitet haben, standen mehrere ohne Maske im Gang oder warteten so vor den Toiletten.
Was von der Crew des vorhergehenden Fluges streng durchgesetzt wurde, hat man auf diesem Flug vollkommen vernachlässigt. Qatar hatte zeitweise sogar Faceshields zur Pflicht in der Economy Class gemacht und Schutzanzüge für die Crew eingeführt. Dieser Ausreißer passt gar nicht in das Bild einer Airline, die schon bei der Buchung stark auf die zahlreichen Maßnahmen hingewiesen hat.
Draußen wurde es langsam hell, man konnte im Anflug die ersten Inseln und Atolle erkennen. Überpünktlich sind wir auf dem Flughafen in Male gelandet, wo uns Busse zur Ankunftshalle gebracht haben. Diese waren in ausreichender Anzahl vorhanden, auf der kurzen Fahrt kam somit kein Gedränge auf.
Qatar Airways Boeing 777-200 | Frankfurtflyer Kommentar
Den verhältnismäßig kurzen Flug von unter vier Stunden habe ich insgesamt als angenehm empfunden. Der Unterschied zwischen der alten Business Class und der QSuite ist zwar enorm, als gemeinsam reisendes Paar kann man das für einen solch kurzen Flug aber gut wegstecken.
Ein dickes Minus gibt es für den fehlenden Elan der Flugbegleiter, die Maskenpflicht durchzusetzen. Hier ist die Crew gefragt und muss konsequent durchgreifen. Lässt man einen Passagier ohne Mund-Nasen-Schutz durchgehen, dauert es nicht lange bis der Nächste kommt und irgendwann haben nur noch eine handvoll Passagiere ihre Maske an.
Dinge wie die weißen Anzüge über der Uniform der Flugbegleiter dienen eher als Signalwirkung. Die Masken sind hingegen ein wirksames Schutzmittel, deren Tragepflicht muss entsprechend eingehalten werden.
Bisherige Teile des Trips:
- Review: Qatar Airways Airbus A350-900 | In der QSuite von Frankfurt nach Doha
- Review: Aircraft-Change bei Qatar Airways | Doha-Male in der alten Business Class
- Review: Conrad Maldives Rangali Island
- Review: SAii Lagoon Maldives, Curio Collection by Hilton
- Review: Etihad Business Class | Male-Abu Dhabi in der Boeing 787-9
- Review: Al Dhabi Lounge, Abu Dhabi
- Review: Etihad Boeing 787-10 Business Class | Abu Dhabi-Frankfurt
Ehrlich gesagt gefallen mir die hier beschriebenen Sitze besser als die QSuiten. Privatsphäre, klar.
Aber jenseits dieses Punkte ist die Schlafqualität ganz ausgezeichnet. Der Platz für die Füße ist einfach luxuriös.
Der klitzekleine Preis für das ausgezeichnete Raumgefühl ist lediglich der doch recht weit entfernte Monitor.
Echt? Als oft Alleinreisende finde diesen Sitz absolut furchtbar. Ich mag die QSuite sehr, besonders beim Schlafen. Aber auch den normalen Reverse Heringbone Sitz von Qatar. Ich kenne den Sitz von LATAM und fand ihn da auch nicht so toll. Selbst in der Liegeposition.
Ich kann Dich gut verstehen lieber Rainer, ich musste da an einen längeren Flug mit LATAM denken. An den identischen Sitz habe ich sehr gute Erinnerungen.
Trotzdem spielt die QSuite für mich in einer besseren Liga, wohl bewusst dass da auch etwas Marketing und Glamour „Schuld“ haben.
Der Freiraum vor den Füssen war allerdings hier gigantisch. Da braucht man (fast) keinen direkten Zugang zum Gang.
Ich mag diese Sitze auch lieber, da ich mit einen kleinen Fußraum überhaupt nicht klar komme. Diese Fixierung aller (!) Blogger auf Gangzugang ist für mich unverständlich und übertrieben.
Ich sehe mich selbst nicht auf Zugang zum Gang fixiert kann das Anstreben nach dem neuen Standard aber gut nachvollziehen.
Wenn man als Alleinreisender am Fensterplatz seinen Nachbarn bitten muss aufzustehen oder über diesen drübersteigen muss, wird es nervig. Nicht schön für Business Class
Die Frage des Gangzugangs vermag ich nachzuvollziehen. Freilich beschränken sich die Flüge allein seit fast 50 Jahren auf ein paar wenige Ausnahmen, die allermeisten davon MUC-DUS. Der Blickwinkel des Reisens zu zweit ist wohl nicht nur in Details ein anderer gegenüber dem des Alleinreisenden
Wie bei LH.Drittklassig