Review: Asiana First Class Airbus A380 Seoul nach Frankfurt

Ich bin schon seit Jahren vom Airbus A380 und auch vom Asiana Airbus A380 absolut fasziniert. Seit Asiana im März das erste Mal mit dem A380 in Frankfurt gelandet ist und diesen seither täglich nach Seoul einsetzt, stand für mich fest, dass ich diesen Flug einmal fliegen muss. Ein wenig zufällig bin ich dann vor einiger Zeit dazu gekommen in der Asiana First Class im Airbus A380 von Seoul nach Frankfurt zu fliegen.

Nach meinem Aufenthalt in der Asiana First Class Lounge machte ich mich, mit großer Vorfreude auf den Flug, auf den Weg zu Gate 46. Als ich dort angekommen bin, war das Boarding schon in vollem Gange, sodass ich direkt über die Priority Schlange, ohne Wartezeit, einsteigen konnte. Für den Airbus A380 werden in Seoul drei Fluggastbrücken verwendet. Über die vordere steigen lediglich die 12 First Class Passagiere ein.

Asiana First Class Airbus A380 | Kabine & Sitz

An der Flugzeugtür wurde ich von zwei lächelnden Flugbegleiterinnen sehr freundlich, aber ein wenig verhalten begrüßt und nach einem kurzen Blick auf meine Bordkarte zu meinem Sitz 1K, auf der linken Seite am Fenster, begleitet.

Die First Class Kabine des Asiana Airbus A380 befindet sich im vorderen Bereich des Unterdecks und verfügt über 12 Suiten mit verschließbaren Türen. Dabei verfügt die Kabine über keine Overhead Bins für das Handgepäck. Mein Handgepäck wurde daher unter dem Ottomanen, bzw. in einem Staufach bei der Flugzeugtür von der Crew verstaut.

Trotz der immensen Größe der Asiana First Class Kabine im Airbus A380, wirkt sie durch Ihre wuchtigen Suiten bei weitem nicht so locker und offen, wie beispielsweise die Lufthansa First Class. Dies ist allerdings bei dem Suitekonzept nicht anders möglich.

Die Asiana First Class Suiten im Airbus A380 lassen sich am besten als „wuchtig“ bezeichnen und bieten sehr viel Platz. Jeder Sitz verfügt auch über einen Ottomanen oder „Buddyseat“, samt Sicherheitsgurt, auf welchem eine zweite Person Platz nehmen kann um z.B. zusammen zu essen. Allerdings müssen hierfür beide Passagiere, wie bei jeder Airline, in der First Class reisen.

Der Asiana First Class Sitz lässt sich im Airbus A380 durch zwei Schiebetüren vollständig zu allen Seiten verschließen, sodass man von der Kabine nicht viel mitbekommt. Allerdings sind die Suiten nach oben hin offen, somit kann man durchaus in die Suite hereinschauen, wenn man an Ihr vorbei läuft.

Den gesamten Sitz kann man über ein kleines, herausnehmbares Tablet an der Seite individuell einstellen.

Seitlich am Sitz befinden sich noch einige Staufächer. Hier befindet sich auch die Bedieneinheit für das IFE und die sehr guten BOSE Kopfhörer. Auch das Amenity Kit, sowie die Slipper, welche beim Einsteigen bereits an meinem Platz lagen, konnte ich hier problemlos verstauen.

Das In Flight Entertainment (IFE), umfasst eine recht große Auswahl an Filmen, Serien, Musik und Spielen. Auch auf Englisch und Deutsch gab es viele Titel. Durch den riesigen Bildschirm kommt hier fast schon so etwas wie Kinofeeling auf. Nur in der Swiss First Class habe ich bis jetzt einen größeren Monitor gesehen.

Die Asiana First Class im Airbus A380 verfügt nur über ein Badezimmer für 12 First Class Gäste. Dies ist für eine First Class eher wenig und so kam es vor der Landung hier natürlich auch zu einem gewissen Stau vor der Toilette, da sich einige Passagiere noch umziehen mussten.

Das Badezimmer selbst ist angenehm groß und verfügt neben einer Sitzbank zum Umziehen auch über Fenster. Auch eine ganze Reihe von Amenitys standen im Bad bereit. Das Badezimmer war auch den ganzen Flug über in einem tadellosen Zustand.

Asiana First Class Airbus A380 | Service

Nachdem ich mich auf meinem Sitzplatz eingerichtet hatte, stellte sich die für mich zuständige Flugbegleiterin vor und fragte nach meinen Getränkewünschen vor dem Start. Ich habe ein Glas Champagner und Wasser bestellt, woraufhin mir die Getränkekarte gezeigt wurde mit dem Hinweis, dass man zwei Champanger servieren würde.

Auch wurde mir vor dem Start noch ein Asiana Pyjama überreicht, welcher sehr bequem ist. Für meinen Geschmack ist er allerdings etwas zu warm, sodass ich im T- Shirt geschlafen habe.

Kaum hatte ich meine Getränke ausgetrunken, wurde auch schon das Sicherheitsvideo abgespielt und wir sind pünktlich in der Mittagssonne von Seoul gestartet.

Etwa 30 Minuten nach dem Start begann die Crew mit Ihrem Service. Auch wenn die Kommunikation stellenweise ein wenig schwierig war, waren die Flugbegleiterinnen zu jeder Zeit sehr freundlich, lächelten und knieten sich immer, sobald sie mit mir gesprochen haben.

Ein wenig unorthodox fand ich, dass keine Speisekarten verteilt wurden.  Mir wurde die Speise und Getränkekarte zwar überreicht, allerdings wurde diese auch direkt wieder eingesammelt, nachdem ich meine Bestellung aufgegeben habe.

Mit der Tischdecke wurde mir auch mein Aperitif geliefert. Ich wollte umbedingt einmal den Cocktail Service von Asiana testen, weshalb ich einen Manhattan bestellt habe. Hierzu wurden auch heiße Tücher gereicht.

Auch ein kleiner Gruß aus der Küche wurde von der Kabinenchefin serviert. Die zwei gefüllten Oliven wirkten auf dem großen Teller allerdings ein wenig verloren.

Wenig später wurde mein Tisch liebevoll eingedeckt und alles mit viel Liebe zum Detail auf meinem Tisch drapiert. Besonders die Rose, welche mich den gesamten Flug über begleiten sollte, war ein wirklich netter Zug.

Nach meinem Cocktail bin ich wieder, ganz klassisch, auf Champagner umgestiegen.

Asiana bietet auch einen Kaviar Service in der First Class an. Besonders die Präsentation ist hier fantastisch. Ganz klassisch wird mit einem Perlmuttlöffel serviert.

Als Vorspeise habe ich mich für die Jakobsmuscheln entschieden.

Die danach servierte Tomatensuppe war gut, allerdings war sie für meinen Geschmack fast ein wenig überwürzt und etwas zu kalt. Allerdings ist dies Jammern auf hohem Niveau.

Der Lachs mit Sepiarisotto als Beilage war ein absolutes Highlight. Perfekt gegart und unglaublich lecker.

Danach folgten frische Früchte und eine kleine Käseplatte. Käse bei asiatischen Airlines ist immer so eine Sache, allerdings war er bei Asiana gut. Natürlich kann man ihn nicht mit dem Swiss First Class Käse service vergleichen, welcher schon regelrecht zelebriert wird.

Nach dem Käse wurde mir ein Sorbet als Zwischengang serviert.

Zum Abschluss gab es für mich eine kleine Blaubeertorte und einen fantastischen Espresso als Dessert.

Nach dem gefühlt 18 gängigen Menü bat ich die Flugbegleiterin mir das Bett zu machen, während ich mich im Bad fertig machte. Das Bett in der Asiana First Class im Airbus A380 ist leider mein größter Kritikpunkt an dem gesamten Flug. Die aufgelegte Matratze ist leider nur wenige Millimeter dick und gleicht damit die Unebenheiten des Sitzes kaum aus.

Auch die Decke und das Kissen waren in meinen Augen viel zu klein. Besonders die Decke war nur in etwa so breit wie der Sitz, wodurch man sich nicht richtig einmummeln kann. Andere Airlines bieten Bettzeug in der First Class, welches an das in guten Hotels erinnert. Hier hat Asiana leider Nachholbedarf in der Fist Class.

Mit kleinen Unterbrechungen habe ich etwa sechs Stunden geschlafen, bevor ich noch einen Film angemacht habe. Etwa zwei Stunden vor Frankfurt klopfte es und die Flugbegleiterin fragte mich, ob sie meine Tür öffnen dürfe. Dies machte sie übrigens auch jedes Mal wenn sie die Tür öffnete, weshalb ich sie beim Service an irgendeinem Punkt offen gelassen habe.

Noch einmal wurde mein Tisch liebevoll eingedeckt und mir die Vorspeise serviert. Der Lachs war auch wirklich lecker.

Das Lammragout als Hauptspeise war gut, allerdings bei weitem nicht so spektakulär wie der Hauptgang nach dem Start.

Das kleine Törtchen zum Dessert rundete das Essen ab. Mit dem Blattgold zeigte man optisch sehr deutlich, dass man in der First Class unterwegs ist.

Nach dem Essen habe ich mich wieder umgezogen und schon befanden wir uns auch im Landeanflug auf Frankfurt, wo wir überpünktlich gelandet sind. Passend zum Ende des Fluges begann meine Rose ihren Kopf hängen zu lassen.

Asiana First Class Airbus A380 Seoul nach Frankfurt | Frankfurtflyer Kommentar

Ich habe diesem Flug regelrecht entgegengefiebert und entsprechend hoch waren auch meine Erwartungen an die fünf Sterne Airline aus Korea. Ich habe mich auf meiner Reise mit dem Asiana Airbus A380 rundum wohl gefühlt. Der Service und besonderes die erste Mahlzeit waren beeindruckend.

Auch der riesige Sitz bietet viel Freiraum. Allerdings war das schwache Bett ein echter Wermutstropfen. Hier würde man mit einer dicken Matratze und gutem Bettzeug sicherlich viel gewinnen, denn für mich gibt es nichts wichtigeres, als einen guten Nachtschlaf im Flugzeug.

Auch wenn ich die Flugbegleiter und den Service nur loben kann, ist mir auf diesem Flug einmal wieder aufgefallen, dass ich kein Fan von Suiten in der First Class bin. Dies ist zwar äußerst persönlich, allerdings verlangsamt es den gesamten Service deutlich und die Privatsphäre ist auch hier nicht absolut, da man über die Türen in die Suiten hereinschauen kann.

Alles in allem war es dennoch ein toller Flug und ich würde jederzeit wieder gerne mit dem Asiana Airbus A380 fliegen.

 


Dieser Tripreport besteht aus folgenden Teilen:

1 Kommentar

  1. Ich bin noch nie im Unterdeck eines A380 geflogen. Durch die etwas schrägen Fenster im Oberdeck ist die Sicht etwas eingeschränkt. Ist das auf der unteren Etage besser?

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