Review: Austrian Economy Class im Airbus A320 von Valencia (VLC) nach Wien (VIE)

Ein Flug von Austrian musste wegen eines üblen Geruchs an Bord nach Wien zurückkehren. Foto: Sebastian

Austrian Airlines hat erst vor Kurzem Flüge von Wien (VIE) nach Bremen (BRE) aufgenommen. Und da es von der Costa Blanca in Spanien nicht mehr viele Fluggesellschaften gibt, die mich noch nicht nach Deutschland gebracht haben, war Austrian eine interessante Alternative. Wie auch auf den vorherigen Flügen dieses Tripreports sollte es ein einfacher Economy Class-Flug im Airbus werden. Und so sollte die Heimreise von unserem Sommerurlaub in Russland, Istanbul und Spanien im Airbus A320 von Valencia (VLC) über Wien nach Bremen gehen. Warum der Flug auf der Kurzstrecke mit Austrian auch ein Stück weit etwas von einer Comedy-Veranstaltung hatte, darüber schreibe ich in diesem Erlebnisbericht.

Austrian Economy Class im Airbus A320 von Valencia (VLC) nach Wien (VIE) | Buchung

Normalerweise lohnt sich das Buchen von Oneway-Flügen bei den Lufthansa Premium-Airlines nicht, da die Preise meist so hoch sind wie Hin- und Rückflug zusammen. In unserem Fall war das Routing von Valencia über Wien nach Bremen aber tatsächlich auch als reiner Hinflug günstig bepreist. Insgesamt bezahlten wir 480 Euro für zwei Erwachsene und zwei Kinder im Economy Light-Tarif. Für zwei Aufgabegepäckstücke wurden insgesamt 80 Euro zusätzlich veranschlagt, die wir kurz vor dem Flug dazu buchten.

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Austrian Economy Class im Airbus A320 von Valencia (VLC) nach Wien (VIE) | Flugdaten

Flugdaten
Flugnr.: OS442
Sitz: 21D (Gang)
Reiseklasse: Economy Class
Konfiguration: 150 Economy Class
12 Business Class
Buchungsart: Online-Buchung über Trip.com
Abflug (Tatsächlich): 11:35 (11:46)
Ankunft (Tatsächlich): 14:10 (14:02)
Reisezeit: 2:17h
Vielfliegerprogramm & Status: Miles & More Frequent Traveller
Gesammelte Meilen: 157
Flugzeug: Airbus A320 (A320)
Registrierung: OE-LBL
Champagner: Nicolas Feuilatte für 18,50 Euro im Bordverkauf

Austrian Economy Class im Airbus A320 von Valencia (VLC) nach Wien (VIE) | Check-In

Der Check-In war unkompliziert. Ich hatte die Buchung bereits in meiner Lufthansa-App hinterlegt und konnte dort auch ganz einfach online einchecken. Abgesehen von den schon hinterlegten Daten wie Telefonnummer und E-Mail-Adresse wurden keine weiteren Informationen abgefragt. Als Sitze wurden uns 21A-D zugewiesen, und die Bordkarten waren in weniger als drei Minuten ausgestellt.

Austrian Economy Class im Airbus A320 von Valencia (VLC) nach Wien (VIE) | Am Flughafen

Zurück zum Flughafen Valencia ging es mit dem Mietwagen. Die Rückgabe bei Avis war diesmal unkompliziert: Schlüssel am Schalter abgegeben und los ging es Richtung Terminal. Natürlich hatte Austrian ihre Schalter für den Check-In am anderen Ende der Abflughalle. Obwohl viele Schalter geöffnet waren, bildete sich eine Schlange mit wartenden Gästen. Neben den Economy Class-Schaltern gab es auch zwei für Fluggäste der First und Business Class sowie für Reisende mit Vielfliegerstatus in der Star Alliance.

Das machte es für uns einfach, auch wenn wir die falsche Entscheidung trafen und uns hinter der augenscheinlich chinesischen Familie anstellten. Bei der dauerte es dann doch etwas länger. Nach einigen Minuten wurden wir dann zum Schalter daneben gerufen und konnten dort unser Gepäck aufgeben.

Die anschließende Sicherheitskontrolle dauerte nur wenige Minuten. Das überraschte mich an spanischen Flughäfen nicht. Und auch von Valencia wusste ich, dass meistens genug Schalter geöffnet sind und die Mitarbeiter effizient arbeiten.

Die Zeit bis zum Abflug verbrachten wir dann auf der oberen Ebene der einzigen Lounge des Flughafens. Von dort hatten wir einen perfekten Blick auf das Vorfeld und die Ankunft unseres Airbus A320. Außerdem konnten wir sehen, wann das Boarding beginnt.

Review: Lounge Sala VIP Joan Olivert Valencia (VLC) – Die Lounge mit der geheimen Ebene

Austrian Economy Class im Airbus A320 von Valencia (VLC) nach Wien (VIE) | Boarding

Und so sahen wir von der Lounge auch, dass der Airbus A320 nicht ans Gate fuhr, sondern ein Stück weit davor hielt – leider in Valencia ein häufiges Übel. So konnten wir sehen, als die ersten Passagiere sich auf dem Vorfeld in guter alter Ryanair-Manier einreihten, um zu Fuß zum Flugzeug zu laufen. Das war ein guter Zeitpunkt, unsere sieben Sachen zu packen und uns Richtung Gate 11 aufzumachen.

Blick aus der Lounge auf den Airbus A320 von Austrian. Foto: Sebastian

Als wir dort ankamen, standen noch einige Gäste in der Boarding-Schlange und warteten darauf, dass es voran ging. Wir hatten in diesem Fall das Vergnügen, uns als Letzte einzureihen. Eine der Mitarbeiterinnen des Bodendienstleisters erkundigte sich nach dem Alter der Kinder und als wir dieses mit 4 Jahren bestätigten, konnten wir zumindest den „Affengang“ überspringen und unsere Bordkarten direkt scannen.

Mit Kind und Kegel ist ein Aufzug am Gate immer eine nette Angelegenheit. Da in diesem Fall aber eine feinere Damengruppe ihr umfangreiches Gepäck nicht die Treppen hinunter tragen wollte und der Aufzug damit blockiert war, entschieden wir uns zu laufen. Kein Problem, denn mit so wenig Handgepäck waren wir mit den Kindern noch nie unterwegs.

Die österreichische Version des „Walk of shame“. Foto: Sebastian

Über die hintere Treppe ging es dann ins Flugzeug und zu unseren Plätzen in Sitzreihe 21, wo natürlich die beiden verbleibenden Plätze schon mit einem Pärchen und einer Katze belegt waren. Was Haustiere angeht, habe ich derzeit Glück: Schon auf einem meiner letzten innerspanischen Flüge hatte ich das schwule Dramapärchen mit ihrem Hund neben mir sitzen, die meinen Fußraum okkupierten. Drama gab es diesmal auch, aber eher, weil das Paar sich nicht an die Anweisungen der Crew halten wollte. Mautzi könne es doch nicht zugemutet werden, den gesamten Flug unter dem Vordersitz zu verbleiben. Der Flug würde sie ja an sich schon genug stressen. Lucky me.

Einsteigen über die hintere Treppe. Foto: Sebastian

Austrian Economy Class im Airbus A320 von Valencia (VLC) nach Wien (VIE) | Kabine & Sitz

Hat man einen Airbus A320 gesehen, hat man alle gesehen. Auch Austrian fliegt den Klassiker mit einer reinen 3-3-Bestuhlung sowohl in der Business Class als auch Economy Class. Das bringt einiges an Flexibilität, denn die Business Class-Kabine kann variabel gestaltet werden. Je nach Auslastung wird der Vorhang nach vorne oder hinten umgehängt und die Mittelsitze blockiert.

Auf unserem Flug gab es nur drei Reihen Business Class, also insgesamt 12 Sitze. Die restlichen 150 Plätze standen vollständig der Economy Class zur Verfügung und waren scheinbar alle gebucht.

Eine Sitzreihe mit mehr Beinfreiheit. Foto: Sebastian

Wie in der Lufthansa-Gruppe üblich verzichtet man auf alle unnötigen Spielereien wie Inflight-Entertainment-System oder Lademöglichkeiten für eigene Endgeräte. Dafür erhält jeder Fluggast einen ausklappbaren Tisch, individuell einstellbare Luftdüsen, ein Leselicht, eine Sitztasche, Armlehnen und eine leicht verstellbare Rückenlehne (die immer genau der Passagier vor mir zurücklehnt).

Austrian Economy Class im Airbus A320 von Valencia (VLC) nach Wien (VIE) | Catering

Das österreichische Star Alliance-Mitglied lässt sich nicht lumpen und führt auf dem Flug zwischen Valencia und Wien zwei Servicegänge durch, bei denen die Speisen aus dem Bordverkauf angeboten werden. Unsere Familie war noch aus der Lounge gut versorgt, die Kinder schliefen schnell und ich wollte etwas arbeiten, ohne dabei den Tisch auszuklappen. Daher verzichteten wir auf Speisen und Getränke. Ich war dann doch sehr überrascht, wie wenig andere Fluggäste etwas gekauft haben. Die Flugzeit ist mit über zwei Stunden nicht kurz und auf jedem mir bekannten Ryanair-Flug geht mehr über den Tisch. Vielleicht liegt es nicht in der österreichischen Kultur, Geld an Bord auszugeben.

Hier gibt es die vollständige Speisekarte. Foto: Sebastian

Warum auch, im Anschluss an die erste Verkaufsrunde gab es immerhin einen großzügigen Plastikbecher mit stillem Wasser. Das ist tatsächlich noch unterirdischer als bei Mama Lufthansa. Da Austrian aber mit ihren Geschäftszahlen das hässliche Kind ist, macht es total Sinn, hier noch mal abzuspecken.

Wasser im Plastikbecher. Foto: Sebastian

Gegen Ende des Fluges wurde außerdem noch eine Runde Schokolade ausgeteilt. Die ist wiederum größer als bei unserem „deutschen Champion“.

Die Schokolade bleibt eine nette Geste. Foto: Sebastian

Austrian Economy Class im Airbus A320 von Valencia (VLC) nach Wien (VIE) | Service

Ich bin nicht zart besaitet und kann an meinem persönlichen Service nichts aussetzen, aber was Austrian da über die komplette Crew bot, war für mein deutsches Gemüt schon sehr gewöhnungsbedürftig. Teilweise glich es sogar einer Comedy-Veranstaltung. So war nach dem Einstieg die erste Message ans Publikum eine Drohung. Mit erhobenem Zeigefinger tönte durch die Lautsprecher: „Wenn Sie Ihre Gepäckstücke nicht auch unter den Sitzen verstauen, verpassen Sie Ihre Anschlussflüge“. Okaaaaaaaaaay.

Die Anschlussflugpanik wurde dann nochmals kurz vor dem Start gesteigert. So als wären wir Stunden verspätet, wurde uns mitgeteilt, dass man noch nicht sicher sagen könne, ob alle Anschlussflüge erreicht würden. Wir Passagiere sollten uns noch etwas gedulden, bis man Kontakt zur Bodenstation in Wien habe. Zu dem Zeitpunkt waren wir immer noch am Boden in Valencia. Und pünktlich.

Auch die nächste Ansage sorgte bei mir für Heiterkeit. Das Flugzeug sei mit Wifi ausgestattet und Austrian bietet allen Kunden an, kostenlos den Flugverlauf auf den eigenen Endgeräten zu verfolgen. Wow, eine gratis Inflight-Map.

Nur das Cockpit konnte das noch überbieten. Da wo es bei anderen Fluggesellschaften heißt „wir hoffen, dass Sie den Flug mit uns genießen“, machten wir uns begleitet von einem „Wir werden den Flug so kurz wie möglich halten“ Sorgen um die kommenden zwei Stunden in der Luft.

Richtig ihr Fett weg bekamen meine Katzenfreunde. Sie wurden mehrfach gebeten, ihr Kätzchen unter dem Sitz zu verstauen. Zum Abflug machten die beiden das noch brav, mussten dafür aber ihr Gepäck verstauen. Das wäre die Flugbegleiterin noch mitgegangen, aber als dann der Hinweis „ist ein bisschen schwer“ kam, entgegnete diese nur schroff „dann machen Sie es selbst“. Vielleicht redet man so in Österreich, für mich klang das hart.

Gut gefiel mir die Durchsage, dass die vordere Toilette für die Business Class gedacht ist und Economy Class-Gäste die hinteren beiden Toiletten nutzen können. Eine deutlich weniger frequentierte Lavatory ist in meinen Augen ein echtes Business Class-Benefit.

Unser persönlicher Service war völlig in Ordnung, so erwähnte ich es ja bereits. Eines der Kinder bekam zum Schlafen proaktiv ein Kissen. Es wurden Buntstifte ausgeteilt. Und es gab auch mal ein Lächeln für den Piefke.

Dann gab es da ja noch Wifi an Bord. Keine Selbstverständlichkeit in unseren hochtechnisierten Zeiten. Und die automatisierte Ansage kündigte unlimitiertes kostenloses Messaging an. Doch dieses kostenlose Messaging kostete auch nach Log-In drei Euro. Der Premium-Wifi hätte für den gesamten Flug übrigens sechs Euro gekostet.

Austrian Economy Class im Airbus A320 von Valencia (VLC) nach Wien (VIE) | Frankfurtflyer Kommentar

Austrian und ich hatten schon lange nicht mehr das Vergnügen. Und die letzten Flüge waren allesamt in der Business Class. Dass es da hinten so rau zu sich geht, hätte ich nicht erwartet. Ich hab mich persönlich schon auf Ryanair-Flügen willkommener gefühlt.

Die Katzenfamilie neben mir hat den Flug dann leider auch nicht besser gemacht. Vor allem als die Packung mit Katzenfutter geöffnet wurde, um das Tierchen zu beruhigen. Denn plötzlich durchströmte die Kabine der Geruch von Furz. Das war wenig appetitlich. Da kann aber natürlich die Fluggesellschaft nichts für.

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12 Kommentare

  1. Tiere an Board gehen gar nicht. Zum Glück habe ich Hunde- und Katzenhaar Allergie. Dann ist immer schnell umsetzten angesagt…. Es ist widerlich diesen Tierfrass sehen und riechen zu müssen, auch die Ausscheidungen der Tiere sind auf so engem Raum eine Zumutung.
    Leider ein generelles Problem der Gesellschaft – hier komme ich, ich hab jetzt ein Tier und das darf jetzt überall mit hin – egal, ob es die Mehrheit stört. Ich bin ja wichtiger.

    • Wir hatten tatsächlich die Herausforderung: Die Kids wollten neben Papa sitzen und Mama hat Allergie. Zum Glück waren die Kinder klüger und haben nachgegeben.

    • Die Mehrheit stört sich nicht an Tieren, wenn sie erzogen sind (meine Erfahrung) und ich nehme meinen Hund sehr wohl auch mit. Ach ja, der darf auch in die Kabine. Und macht da garantiert nirgendwo hin. 😉

      Ach ja, ich mag auch so manchen Menschfrass nicht riechen und kann auch nichts dagegen tun. So ist das nun mal im Leben.

  2. Ich bin letzte Woche zum ersten Mal mit Austrian geflogen. Standby über Wien nach Podgorica.
    Grundsätzlich will ich mich nicht beklagen. Nur…Das Essen. Wie bei Lufthansa: Alles mit Käse. Warum muss man denn jedes(!) Essen mit Käse „verzieren“. Ich mag keinen Käse…
    Die Schnitzel hätte ich ja gerne gekauft, aber dafür war der Flug leider zu kurz und entsprechend gab es die nicht. So blieben mir letztendlich nur die Almdudler Haribos…

  3. Mit OS in C von Nizza nach Wien geflogen und alles war zu meiner vollsten Zufriedenheit.
    Nächster OS-Flug findet im Dezember statt. Fliege in C ab Tromø extra über Wien nach Hause, denn auch hier gilt wie immer: Der Weg ist das Ziel ✈️✈️.

  4. Urlaub in Russland? Ein Typo? Wenn nicht – würde ich das nur nachvollziehen können, wenn man russischer Staatsbürger, oder eines mit Russland befreundet Staates, ist. Sorry, geht meiner Meinung nach gar nicht.

  5. Ich hatte letzte Woche 4mal das Vergnügen mit Austrian Eco. Dabei habe ich zwar ähnliche Kommunikation erlebt, aber das Ganze eher als charmant-humorvoll empfunden. Mir haben die Flüge mit Austrian gefallen (mit Ausnahme der Verspätungen und der langen Laufwege in Schwechat).
    Ich vermute, das Borderlebnis kommt auch stark auf die umsitzenden Personen an (Miau…).

  6. Das mit den langen Wegen in Wien kannst Du laut sagen.
    Zudem erinnert mich die Möblierung der SEN.-Lounge am Ende der Odyssee eher an einen Wartsaal.
    Verpflegung ist hingegen absolut in Ordnung.

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