Was der Lufthansa das First Class Terminal ist, ist bei British Airways der Concorde Room. Ein Rückzugsort für First Class Gäste und einen kleinen erlauchten Kreis an Vielfliegern. Zu diesem Kreis gehörten wir auch endlich mal. Anlass war eine Reise von Dubai nach Malta. Auf der Strecke von Dubai nach London waren wir in der First Class gebucht. Und Dank des Weiterflugs mit British Airways durften wir dann während unseres mehrstündigen Zwischenstopps auch den Concorde Room von British Airways testen. Wie der Concorde Room im Vergleich zu anderen Flagship Lounges mithalten kann, das lest Ihr in diesem Erfahrungsbericht.
Lage
Der British Airways Concorde Room befindet sich luftseitig, also hinter der Sicherheitskontrolle. Und zwar im Terminal 5, dem Heimatterminal von British Airways. Den Zugang findet Ihr am südlichen Ende (South Concourse) des Terminals auf der 3. Etage. In diesem Bereich findet Ihr ebenfalls den British Airways South Galleries Club und die First Class Lounge von British Airways, die sich primär an Fluggäste mit Oneworld Emerald oder British Airways Executive Gold Status wendet.
Wir kamen am Tag unseres Besuchs des Concorde Rooms mit der British Airways Boeing 777 First Class von Dubai in London-Heathrow an. Dieser Flug landete bereits im Terminal 5. Trotzdem benötigte es noch eine Zugfahrt bis wir auch nur in der Nähe des Teils des Terminals ankamen, in dem sich die Lounges befinden. Und selbstverständlich eine Sicherheitskontrolle, die sich bei diesem Aufenthalt doch sehr zog. Nach der langen Anreise wollten wir zumindest die Kinder gerne eine Weile zu Bett bringen. Daher steuerten wir die Lounge auf direktem Wege an. Was von der Sicherheitskontrolle dann doch immer noch ein Weg ist.
Wegen der Kinderwagen nutzten wir dann den Fahrstuhl statt der Rolltreppen, um auf die Ebene 3 zu kommen.
Zutritt und Öffnungszeiten
Als wir die Bordkarten für unseren Weiterflug nach Malta an der Rezeption vorlegten, wurden wir freundlich gefragt, ob wir auf der Suche nach der Business Class Lounge wären. Und ehrlicherweise war dies die 100% perfekte Formulierung in genau dem richtigen Ton, dass ich mich weder abgewiesen habe noch peinlich berührt gefühlt hätte, wenn ich im Concorde Room nichts zu suchen gehabt hätte.
Mir kam in diesem Moment jedoch eine Erinnerung, als ich das erste Mal mit meiner Topbonus Gold-Karte in die Business Lounge wollte und mir die Mitarbeiterin doch recht schroff erklärte, dass ich keinen Zutritt hätte. Was damals falsch war. Und kein Vergleich zu diesem ersten Kontakt.
Ich entschuldigte mich und teilte mit, dass wir gerade First Class aus Dubai kam. Weitere Nachweise waren nicht notwendig und wir durften passieren.
Der British Airways Concorde Room ist fast exklusiv für Fluggäste in der First Class eingerichtet. Derzeit haben damit Gäste von American Airlines und British Airways Zutritt, wenn sie am gleichen Tag in der First Class weiterfliegen oder angekommen sind und einen mit einer der Fluggesellschaften Anschlussflug haben.
Der exklusive Kreis wird noch ergänzt durch British Airways Premier Card und Concorde Card Inhaber sowie American Airlines Concierge Key Gäste.
Die Zugangsvoraussetzungen im Überblick:
- Gäste mit einem First Class Flug am gleichen Tag mit American Airlines oder British Airways
- Fluggäste, die mit der First Class von AA und BA ankommen und einen Weiterflug mit einer der Airlines haben
- Inhaber folgender Karten: BAEC Premier Card, British Airways Concorde Card, American Airlines Concierge Key Card
Geöffnet ist der Concorde Room derzeit montags bis sonntags von 5:00 Uhr bis 22:00 Uhr.
Orientierung, Ausstattung und Einrichtung
Steht Ihr an der unscheinbaren Rezeption, die sich nicht wesentlich von den anderen BA Lounges unterscheidet, habt Ihr schon die Duschräume verpasst. Die befinden sich nämlich außerhalb der Lounge, wo bis vor einiger Zeit auch das Elemis Spa Massagen und Behandlungen anbot. Die Duschen stehen übrigens nicht exklusiv den First Class Gästen zur Verfügung sondern teilt man sich mit der anderen Lounge.
Habt Ihr die Rezeption hinter Euch gelassen, führt der Weg noch entlang eines Concierge-Schalters und einer Vitrine mit Merchandise-Produkten. Ab hier zweigt der gang nach links Richtung Tageszimmer und Toiletten und nach rechts ab, wo sich Euch die eigentliche Lounge eröffnet. In einem Raum vor Kopf befinden sich die neuen Sleeping Pods, für ein kurzes Schläfchen, die British Airways vor Kurzem noch als Mega-Innovation gefeiert hat.
Im Hauptbereich der Lounge finden sich dann zahlreiche Sitzgruppen in unterschiedlichen Farben und Materialien. Alles wirkt gemütlich und alles andere als wie in einer großen Bahnhofshalle. Wer durch den Hauptteil der Lounge läuft, kann kaum die beeindruckende Bar auf der linken Seite verpassen. Etwas mehr versteckt ist da der Essbereich. Ein U-förmiger Gang bietet zahlreiche Separees, in denen Ihr speisen könnt. Das ist zwar mehr als Corona-Konform, wirkte mir aber auch etwas zu einengend. Insbesondere natürlich, weil wir wieder mit zwei Kinderwagen unterwegs waren.
Wer es etwas heller mag oder gerne einen Blick auf das Rollfeld hat, der kann auf der Innenterrasse Platz nehmen. Hier bekommt man auch etwas mehr vom Trubel des London-Heathrow-Airports mit.
Ausstattung im Überblick:
- Toiletten
- Duschen (gemeinsam mit den anderen Lounges)
- Cabanas/Dayrooms
- Sleeping Pods
- a la Carte Restaurant
- Bediente Bar
- Concierge
- Fluggastinformationsanzeigen
- Wifi
- Zeitungen und Zeitschriften
- TV
- Terrasse mit Blick auf das Vorfeld
Wir beabsichtigen die erste Zeit unseres Aufenthalts in einer der Cabanas zu verbringen. Diese sind mit einem kleinen Bett, Tisch und Stuhl sowie einem Badezimmer ausgestattet. Daher wendeten wir uns direkt an die Concierge, wo man uns quasi im Selfservice den Weg wies. Alle Zimmer waren jedoch verschlossen und daher ging es zurück zur Concierge. Die Dame war sichtlich überrascht und versprach, sich zu kümmern und mit dem Verantwortlichen zu sprechen und die Schlüssel zu besorgen. Wir sollten es uns bis dahin im Raum mit den Sleeping-Pods der Firma Restworks gemütlich machen.
Den Raum konnten wir exklusiv nutzen. Für die Kinder waren die Sleep-Pods allerdings keine Option und so schliefen sie in ihren Kinderwagen. Aber hey, sie schliefen zumindest so tief und fest, dass Papi einen Blick in die Cocktail-Karte werfen konnte.
Essen und Trinken
Ja, ich gebe es zu. Eine der wichtigsten Eigenschaften einer Lounge ist für mich die Bar bzw. die Getränkeauswahl. Da der Barkeeper bei meinem Eintreffen noch beschäftigt war, nutzte ich die Zeit, um die Getränkekarte zu fotografieren und zu studieren. Das war schon der erste Anlass, um mit dem Barkeeper ins Gespräch zu kommen. Wir unterhielten uns über das noch recht neue Konzept der „Modern Classics“ Cocktails von Mr Lyan. Als Empfehlung wurde uns ein „The Barton“ und ein „Pampelmousse Spritz“ gemixt. Beides hervorragende Getränke. Und wem es eher nach einem Klassiker mundet, der wird auf der sehr hochwertigen Cocktail-Karte ebenfalls fündig.
So ging es dann irgendwann auch bei uns in die zweite Runde, nachdem ich beim Barkeeper anmerkte, dass meine Frau schon einen verdammt guten Espresso Martini macht und wie gut denn seiner sei. Benutzt wird dafür Ciroc Vodka und der Schaum auf dem Getränk war so wie er sein muss und zu Hause nie gelingt.
Und als wäre das nicht schon genug Auswahl, gab es noch eine separate Cocktail-Karte mit sieben unterschiedlichen Bloody Marys. Mein Paradies.
Mit der Zeit waren dann auch die Kinder wieder wach und wir wechselten ins Restaurant, in dem noch für eine Weile Frühstück angezeigt war. Neben einem full english breakfast und einer vegetarischen Version davon, gab es diverse Sorten Rührei, Pancakes, Cerealien, Joghurt, Pastries und natürlich Eggs Benedict a la carte. Und bei letzten sind wir dann, wie soll es auch anders sein, hängen geblieben.
Etwas später wurde dann auch auf Lunch im Restaurant umgestellt. Im Vergleich zu dem was uns einige Wochen vorher in Dubai an Speisen geboten wurde, war die Auswahl im Concorde Room doch überschaubarer. Ein kleiner Snack sollte aber auch ausreichen und so verschmähte ich den BA Burger zu Gunsten von schottischem geräuchertem Lachs und einem Chili Hotdog. Während der Lachs wirklich fein war, traf der Hotdog so wenig meinen Geschmack, dass ich die Hälfte zurückgehen ließ.
Service
Wie ein guter Service sein soll. Das Personal war nicht allgegenwärtig präsent, aber immer da, wenn wir irgendwo jemanden brauchten. Was für uns nicht so gut funktioniert hat, dass wir keinen Dayroom nutzen konnten und wir auch immer wieder nachfragen mussten, wie den der aktuelle Stand sei. Hier kam leider niemand aktiv auf uns zu, so dass wir es nachher bei den Sleep-Pods belassen und auf das Tageszimmer verzichtet haben.
Eine gute Bar ist immer nur dann eine gute Bar, wenn der Barkeeper unterhaltsam ist. Und während unseres Aufenthalts war das definitiv der Fall. Wie man es sich so klassisch vorstellt, gab es einzelne Gäste, die einfach nur an der Bar saßen, etwas tranken und die ganze Zeit mit dem Barkeeper gequatscht haben.
Darüber hinaus wirkte die Lounge jederzeit top aufgeräumt und super instandgehalten. Die Duschkabinen bei British Airways sind natürlich etwas gewöhnungsbedürftig, aber wirklich sauber. Und mit einem Hinweis, dass ich zu Gast im Concorde Room bin, war auf jeden Fall sofort eine Kabine für mich frei.
British Airways Concorde Room Lounge London-Heathrow (LHR) | Frankfurtflyer Kommentar
Ein Lounge-Besuch im British Airways Concorde Room stand schon lange auf meiner Bucket-List. Und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Woran mache ich das fest? Immer dann, wenn ich das Gefühl habe, noch so viel ausprobieren zu können, aber die Zeit nicht mehr reicht. Oder wenn direkt überlege, wie ich den nächsten Besuch organisieren kann. Dann hat es definitiv Spaß gemacht.
Mein Highlight im Concorde-Room ist definitiv die Bar und die Getränke-Auswahl. Vor allem weil es viele besondere Cocktails zu entdecken gibt und die Getränke-Auswahl sehr hochwertig daher kommt. Und es gab so viel zu entdecken, dass nicht mal der Laurent-Perrier Grand Siecle Champagner spannend war (vielleicht hätte er ja am Boden besser geschmeckt, als in der British Airways First von Dubai nach London!?).
Mein Flop in der Lounge, wenn man ihn überhaupt so nennen kann, war das Essen. Ich liebe es, wenn ich 24h am Tag das Essen kann, worauf ich Lust habe und mich nicht nach Frühstück, Lunch, Dinner und Late-Night-Snack richten muss. Als ich Hunger hatte gab es nur Frühstück. Und die Speisekarte während der Mittagszeit hat mich dann auch nicht umgehauen. Aber auch das ist wieder Jammern auf höchstem Niveau.
In Summe hat uns der Aufenthalt echt Spaß bereitet und ich würde gerne noch mal etwas mehr Zeit einplanen. Noch mehr Zeit.
Review: Eine 33 Stunden Reise in der British Airways First Class von Dubai (DXB) nach London (LHR)
Der Champagner Cuvee Grand Siecle ist ein Fake! Hab ich BA schon vor 5 Jahren mitgeteilt..interessiert niemanden. Wahrscheinlich ganz billig eingekauft und mit dem teuren Label versehen. Das First Class Essen im Flieger nach Chicago war das Letzte! Billiger Frass. Total überkocht.Der Service prima….
BS.
Ist das das gleiche Essensmenu wie in der Emerald First Lounge?
Das wäre ja eher mau…
Die Duschen sind seit jeher eine Frechheit. Gruseliger Krankenhauscharme mit völlig unzureichender Sauberkeit (aber gut, dass es bei euch diesmal anders war). Beim letzten Mal dort habe ich die Kabine 3x gewechselt bis ich in einer war, in der es nicht ganz so viele fremde Haare gab.
Ich war tatsächlich einige Zeit nicht mehr in der First Class Lounge in LHR. In Erinnerung habe ich, dass der BA Burger ein Upgrade in den Concorde Room erfahren hat. An den Hotdog kann ich mich in der First Class Lounge nicht erinnern. Ebenso wenig an den schottischen Lachs. Aber da BA ja in Sachen Essen grundsätzlich zweifelhaft ist, würde es mich nicht wundern.
Die Duschen sind echt eine Katastrophe. Der Vergleich passt wie die Faust aufs Auge. Allein der Abfallbehälter für Nadeln und Rasierklingen schürt bei mir diesen Gedanken.
Und den Burger gibt’s nicht mehr in der First? Seit wann das denn O.O
Undbso richtig „first“ war der ja nicht so wirklich, also geld hätte ich dafür nicht bezahlt.
Es gab zumindest beim Frühstücksmenu immer Rührei mit lachs. Das Rührei kam aus dem tetrapack, aber der lachs war ok :p
Mit Sicherheit kann ich Dir das nicht sagen, da ich in letzter Zeit nicht in der F Lounge war. Aber die digitalen Speisekarten, die ich zwischenzeitlich gesehen habe, kamen ohne Burger aus. Seiner Zeit war ich verwundert, weil ich dachte, dass der Burger zusätzlich oder vielleicht aufgepimpt im Concorde Room angeboten wird.