Die regelmäßigen Leser erinnern sich vielleicht, eigentlich hatten wir Flüge mit Discover Airlines gebucht, die diese aber nicht durchführen wollten. Daher mussten wir kurz vor knapp noch geeignete Flüge buchen und wurden bei TUI fündig, die mehrere Flugzeuge bei Condor gechartert hatten. Daher buchte ich diese Flüge dann per Telefen in der Economy Class. Alle anderen Reiseklassen waren bereits ansgebucht. So ging es dann ein paar Tage später als geplant mit einer Boeing 767-300ER von Condor von Frankfurt nach Barbados.
Condor Economy Class Boeing 767-300ER Frankfurt nach Bridgetown | Buchung
Die Buchung erfolgte telefonisch bei TUI. Das funktionierte schnell und reibungslos. Die Passagierdaten waren TUI bereits aus der Buchung des weiteren Reisebestandteils bekannt, so dass alles zügig erledigt war. Leider waren schon alle Plätze der Premium Economy sowie mit mehr Beinfreiheit in der Economy Class ausgebucht, so dass für uns lediglich Plätze mittendrin (Reihe 25) zu reservieren waren. Die Vorabreservierung der Sitzplätze war dann auch die einzige kostenpflichtige Zusatzleistung, die wir vor dem Flug in Anspruch genommen haben.
Flugnr.: | DE3812 |
Sitz: | 25D (Mitte) |
Reiseklasse: | Economy Class |
Konfiguration: | 18 Business Class 39 Premium Economy 202 Economy |
Buchungsart: | TUI Hotline |
Abflug (Tatsächlich): | 10:25 (11:00) |
Ankunft (Tatsächlich): | 14:05 (14:22) |
Reisezeit: | 09:22 |
Vielfliegerprogramm & Status: | – |
Gesammelte Meilen: | – |
Flugzeug: | Boeing 767-300ER |
Registrierung: | D-ABUF |
Champagner: | Hinten gibt’s nix |
Condor Economy Class Boeing 767-300ER Frankfurt nach Bridgetown | Check-In
Exakt 24 Stunden vor Abflug öffnete der Online Check-In.
Der ist umständlich und dauert lange. Trotz bereits vorher bezahlter Sitzplätze. Denn ich musste alle möglichen Angaben, die zu den Reisenden schon hinterlegt waren, entweder noch einmal machen oder immer wieder bestätigen.
Die Mails mit den elektronische Tickets kamen dann immerhin schnell. Allerdings scheinen Website und App nicht miteinander zu kommunizieren. Die App behauptete steif und fest, dass der Check-In noch nicht erfolgt sei.
Condor Economy Class Boeing 767-300ER Frankfurt nach Bridgetown | Baggage Drop
Zweieinhalb Stunden vor Abflug war der Check-In Bereich noch fast verwaist. Zwei Business Class und ein Premium Economy Schalter waren nur besetzt. Dennoch waren wir bereits nach 2-3 Minuten Warten an der Reihe. Nachdem sich die freundliche Dame am Schalter rückversichert hatte, dass das Gepäck für den Flug nach Barbados nicht an den Schaltern für den Flug nach New York abgegeben werden muss. (Das wäre mindestens ungünstig gewesen, denn die Schlange an den Schaltern war lang.)
Das Gepäck war schnell mit Gepäckanhängern versehen und wir konnten uns auf den Weg zur Sicherheitskontrolle machen.
Condor Economy Class Boeing 767-300ER Frankfurt-Bridgetown | Boarding
Das Boarding startete pünktlich und war nach Gruppen organisiert. Noch vor dem ersten Aufruf zum Boarding wurden schon einzelne Passagiere zum Flugzeug durchgelassen. Die auf den Bordkarten gedruckte Gruppennummer (1, 2, 3 oder 4) wurden kontrolliert und wer zu früh ins Flugzeug wollte, wurde konsequent abgewiesen.
Die große Überraschung kam dann an Bord: Die Klimaanlage lief noch nicht (ausreichend stark). Und es ist unglaublich, wie schnell sich so eine Metallröhre in der Sonne (mit immer mehr Passagieren drin) aufheizt. Da ging es schon vor Abflug tropisch zu.
Kurz nach Beginn des Rollens zur Startposition änderte sich das zum Glück. Nach ca. fünf Minuten Wartezeit am Ende der Runway ging es los.
Condor Economy Class Boeing 767-300ER Frankfurt nach Bridgetown | Sitz
Die Boeing 767 von Condor haben in der Premium Economy und Economy Class eine 2-3-2 Konfiguration. Mit 79cm Sitzabstand sind sie noch auf dem alten Standard und deswegen ein wenig komfortabler als bei den Flugzeugen mit der neueste Generation von Sitzen, bei denen es oft nur noch 76cm Abstand gibt.
Mit etwas über 50cm hat der Sitz eine ausreichende Breite.
Bei den Sitzen ist der Unterschied zwischen Premium Economy Class und Economy Class im Sitzabstand begründet. Außerdem unterscheidet sich die Farbe des Kopfpolsters: In der Premium Economy strahlt es königsblau und in der Economy Class erwartet einen ein frisches Steingrau.
Den Allerwertesten parkt man in der 767 bei Condor auf einem Stoffbezug.
Die Neigung der Rückenlehne nach hinten ist möglich, bringt jedoch nur ein paar Zentimeter.
Condor Economy Class Boeing 767-300ER Frankfurt nach Bridgetown | Entertainment
In den Vordersitzen ist ein Touchscreen eingebaut. Damit kann man während des Fluges das Entertainmentsystem bedienen und sich die Zeit vertreiben. Kopfhörer muss man selbst mitbringen oder 3,90 Euro kleine In-Ear-Kopfhörer kaufen.
Die Auswahl an Filmen und Serien besteht aus etwas älteren Titeln. Bei den Serien sind oft nur wenige Folgen vorhanden, so dass man diese nicht bingewatchen kann.
Ich fand die Auswahl der Filme in Ordnung, allerdings nicht dazu geeignet, verpasste Kinobesuche des letzten halben Jahres auf dem Flug „nachzuholen“.
Condor Economy Class Boeing 767-300ER Frankfurt nach Bridgetown | Catering
Bereits weniger als zehn Minuten nach Start gab es eine Durchsage zum Verpflegungskonzept. Uns wurde mitgeteilt, dass es zwei Mahlzeiten geben würde, zu denen gratis Softdrinks bereitgestellt würden. Danach sollte eine Getränkerunde mit heißen Getränken (Kaffee und Tee) folgen. Alles darüber hinaus könne man kostenpflichtig aus dem Buy on Board Menü erwerben.
Circa 60 Minuten nach dem Start begann die Verteilung der vorbestellten Sonderessen.
Kurz darauf begann die Essensausgabe in der Premium Economy. Nach zehn Minuten erreichten die Trolleys mit dem Essen die ersten Reihen der Economy Class.
Es gab Penne Arrabiata für alle. Oder halt nicht. Die Portionen waren dabei minimal und ich wäre nicht satt geworden, hätte ich nicht noch annähernd zwei Portionen von den Kindern übernehmen können. Geschmacklich waren es eher Nudeln mit Tomatensauce, von der Schärfe einer ordentlichen Arrabiata-Sauce war nichts zu schmecken. Das darf jedoch nicht verwundern, denn Schärfe ist nichts für alle Reisenden und so muss die Airline dann ein Kompromisessen anbieten.
Zwei Stunden vor der Landung wurde das zweite warme Essen verteilt. Es gab Pizzarollen. Pro Gast eine, gefüllt mit Tomatensauce und Käse. Geschmacklich waren die Pizzarollen in Ordnung und ein wenig gesättigt haben sie auch.
Condor Economy Class Boeing 767-300ER Frankfurt nach Bridgetown | Service
Der Service an Bord war entspannt. Der Verkauf von Kopfhörern lief am Anfang des Flugs fast unbemerkt, aber effizient ab.
Danach gab es die nächsten Interaktionen mit der Crew kurz vor der Verteilung des ersten Essens. Da standen ab und zu Trolleys vor Toilettentüren, was nicht von allen Passagieren goutiert wurde. Die zumeist junge Crew bemühte sich, die Trolleys schnell hin und her zu schieben und die Waschräume zugänglich zu machen. Jedoch merkte man, dass das Erwärmen der Essen, das gleichzeitige Verteilen der vorbestellten Sonderessen und die Trolleyschieberei die Crew an ein organisatorisches Limit brachten.
Die Verteilung der Einheitsspeise und der Getränke wurde dann langsam, aber freundlich vorgenommen.
Allerdings ließ sich die Crew zwischen Verteilung der Getränke und dem Abräumen der Tische ca. eine Stunde Zeit.
Nach dem Essen sollte es noch eine Buy-on-Board Runde geben, die irgendwie nicht besonders gut vorbereitet war. Der junge Mitarbeiter, der für unseren Bereich der Economy Class zuständig war machte dabei auch nicht den allersouveränsten Eindruck. Zum Beispiel schob er den Trolley mit Buy on Board Produkten durch den Gang. Ich fragte, ob ich eine Tüte Fruchtgummis kaufen könnte. Er bejahte das im Grundsatz, aber jetzt sei nicht der richtige Zeitpunkt. Er würde jedoch alsbald vorbeikommen und mir eine Tüte mit Süßigkeiten verkaufen können. Nach ca. 15 Minuten war er nicht zurück, also machte ich mich auf den Weg in die hintere Galley. Dort angekommen wurde ich wieder vertröstet. Jedoch war meine Geduld begrenzt und ich bestand darauf, die Fruchtgummis zu erhalten.
Wie sich herausstellte, wusste der Mitarbeiter nicht genau, wie man die Bezahlung abwickelt. Ich bot an, die Tüte mitzunehmen und später zu bezahlen. Das wurde abgelehnt, aber dann arbeiteten mehrere Flugbegleiter daran, die Bezahleinheit und ein Tablet zu pairen, um die Bezahlung zu ermöglichen.
Nach ein paar Minuten war das Thema gelöst und ich durfte endlich die Tüte Fruchtgummis bezahlen und mitnehmen.
Meine unterzuckerten Kinder freuten sich maßlos. Zwischen den Mahlzeiten gab es noch eine Borddurchsage für den Duty Free Verkauf, worauf bald die Trolleys mit den zollfreien Waren durch die Gänge geschoben wurden.
Zwei Stunden vor der Landung begann die Verteilung von Snacks, wobei der Einheitssnack erst zehn Minuten nach Beginn der Ausgabe verteilt wurde. Beim Snack handelte es sich um eine warme Pizzarolle. Geschmacklich fand ich sie okay, leider nicht mehr, aber zum Glück auch nicht weniger. Von der Kalorienzufuhr her war der Snack auf jeden Fall sehr willkommen. Zehn Minuten nach der Pizzarolle wurden dann alkoholfreie Getränke angeboten. Nach einer weiteren halben Stunde wurden dann die Reste von der Crew abgeräumt.
Vierzig Minuten vor der Landung leuchteten die Anschnallzeichen wieder auf und zehn Minuten darauf meldete sich der erste Offizier mit den letzten Informationen vor der Landung.
Die Landung erfolgte dann pünktlich am Flughafen von Bridgetown. Das Flugzeug parkte dann ein Stück abseits des Terminalgebäudes. Statt über Jetbridges auszusteigen wurden es dann Treppen runter aufs Rollfeld. Die Crew verabschiedete sich von den Gästen auf diesen Treppen und hielt dabei Körbchen mit Fisherman’s Friends Tropical bereit. Das war eine nette und erfrischende Überraschung.
Condor Economy Class Boeing 767-300ER Frankfurt nach Bridgetown | Frankfurtflyer Kommentar
Der Flug mit Condor in der Economy Class der Boeing 767-300 war vollauf in Ordnung, jedoch ohne nennenswerte Highlights. Die Sitze sind aufgrund der alten Kabine noch mit einem 79cm Sitzabstand eingebaut. Bei den Mahlzeiten ist Condor auf der Höhe der Zeit – die Portionen sind klein und die beinahe unvermeidliche Pizzarolle gibt es auch vom Andenvogel.
Der Service war insgesamt zufriedenstellend, auch wenn die Crew ab und an etwas zu sehr mit eigenen Themen beschäftigt war. Ich würde bei einem ansprechenden Preis wieder Condor buchen. Auch in den alten Boeing 767-300.
Is nen Problem, wenn man seine Reviews erst so spät veröffentlicht, dass sie überhaupt nicht mehr aktuell sind. Es gibt nämlich gar keine Condor B767 mehr, dementsprechend macht der letzte Satz auch gar keinen Sinn.. Ansonsten interessante Review, Barbados ist als Reiseziel sehr empfehlenswert! 🙂
Lieber Leon,
dass sich das inzwischen geändert hat, ist natürlich blöd. Aber Alexander bloggt nicht hauptberuflich, sondern geht normalerweise einem Job mit viel Verantwortung nach. Wir freuen uns trotzdem wenn er für uns schreibt, aber manchmal dauert das eben etwas länger.
LG Nicole
Eigentlich darf sich die „Premium Eco“ gar nicht als solche bezeichnen, denn außer etwas mehr Sitzabstand sind es die genau so engen Sitze , wie in der normalen Eco. Da bieten andere Gesellschaften erheblich mehr!
Das ist schon richtig und sorgt oft für unschöne Überraschungen an Bord. ABER Condor darf die Klasse natürlich nennen wie sie will. Auch wenn sie es First Class nennen wollten, wäre das wohl okay, wenn auch fragwürdig.
Ich bin mehrere Male in der Premium Eco der Condor 767 nach Recife geflogen. Abgesehen vom besseren, umfangreicheren Essen war die Rückenlehne dieser Sitze auch weiter nach hinten verstellbar.
Für mich war die wichtigste Erkenntnis nach meinem alleresten Condor 767 Flug 1994: Immer was zu Essen mitnehmen. Das hat sich bis zu meinem letzten Condor Flug 2019 immer wieder aufs neue bewährt. Das was angeboten wurde hat nie wirklich meinen Geschmack getroffen. Ausnahme: Als ich mir vorab ein Kindermenü bestellt hatte. DAS war perfekt 🙂
Ich bin weit vor Corona mal mit der Condor Boeing 767 nach Puerto Rico geflogen, es war mein letzter Economy Flug, die Sitze fand ich eng, die Fenster winzig, die Klimaanlage extrem laut, das Essen sparsam, wenig Filme, nee, muss nicht sein. Zum Glück wurde die 767 bei Condor ja jetzt ausgemustert.