Emirates hat sich in den letzten 20 Jahren von einer winzigen regionalen Airline aus Dubai zu einem echten Globalplayer entwickelt und ist inzwischen die größte internationale Airline der Welt. Besonders die Emirates Economy Class gewinnt regelmäßig Preise und viele Passagiere schätzen auch die günstigste Reiseklasse von Emirates für den hohen Komfort und guten Service.
Emirates selbst betreibt eine Flotte, welche lediglich aus zwei Flugzeugtypen besteht. Neben dem Airbus A380, dessen Economy Class wir schon einmal vorgestellt haben, fliegt die Airline auf vielen Strecken auch noch die Boeing 777. Wer nun glaubt, dass Economy Class gleich Economy Class ist, der wird bei Emirates überrascht sein, denn in meiner Bewertung zwischen der Economy Class in der Boeing 777 und der Emirates Economy Class im Airbus A380 gibt es deutliche Unterschiede.
Ich persönlich würde die Emirates Economy Class im Airbus A380 jederzeit der Emirates Economy Class in der Boeing 777-300er vorziehen und dies nicht nur, da ich mit der Boeing 777 auf einem Nachtflug von Düsseldorf nach Dubai geflogen bin.
Emirates Economy Class Boeing 777-300er | Check-In und Boarding
Ich habe für meinen Flug schon am Vortag über die Webseite von Emirates eingecheckt. Dies hat den Vorteil, dass man sich am Check-In Schalter das Anstehen sparen kann, denn gerade in der Economy Class kann es bei Emirates durchaus vorkommen, dass man doch ein wenig anstehen muss. Für Passagiere, welche schon online eingecheckt haben, gibt es meist einen Bag Drop off Schalter, an welchem die Schlange meist deutlich kürzer ist und schneller abgearbeitet wird.
Durch meinen online Check-In, konnte ich direkt durch die Pass- und Sicherheitskontrlle gehen und musste am Abfluggate nur noch einmal meine Passdaten überprüfen lassen. Dies war allerdings eine Sache von wenigen Sekunden.
Das Boarding bei Emirats ist immer nach dem selben Prinzip aufgebaut. Erst darf die First- und Business Class einsteigen, zusammen mit in der Economy Class fliegenden Skywards Silber, Gold und Platinum Vielfliegern. Danach ist die Economy Class an der Reihe, welche nach Gruppen einsteigen soll.
Wie so oft, hat sich auch in Düsseldorf kaum ein Passagier an die auf der Bordkarte aufgedruckte Gruppe gehalten und auch das Personal am Gate hat dies nicht sonderlich gekümmert. Nachdem das Flugzeug aber nur halbvoll war, hielt sich das Chaos beim Einsteigen auch in Grenzen.
Emirates Economy Class Boeing 777-300er | Kabine und Sitz
Auf diesem Flug hat Emirates eine etwa zehn Jahre alte Boeing 777-300er eingesetzt und auch wenn die Kabine in gutem Zustand war, war hier nicht der neuste Economy Class Sitz verbaut. Die Emirates Economy Class in der Boeing 777-300er ist in einer 3-4-3 Anordnung bestuhlt, was die engere der möglichen Sitzanordnungen einer Boeing 777 ist. Boeing hat hier ursprünglich nur neun Sitze pro Reihe vorgesehen, sodass sich die Sitze in der Emirates Economy Class in der Boeing 777-300er zusammen mit der recht breiten Armlehne nur als schmal beschreiben lassen. Im Airbus A380 hat man hier spürbar mehr Platz.
Die Sitze verfügen über eine verstellbare Kopfstütze und eine gute Polsterung, sodass man sie durchaus als bequem beschreiben kann, wenn man davon absieht, dass sie überdurchschnittlich schmal sind.
Der Sitzabstand ist hierfür recht gut und auch als groß gewachsener Mensch, hat man hier noch ausreichend Kniefreiheit. Wer etwas mehr Platz will, der kann auch gegen eine Gebühr von 80-170 Euro je Flug die Plätze am Notausgang reservieren.
Auf jedem Economy Class Sitz lagen schon ein kleines Kissen und eine Decke, sowie Kopfhörer bereit. Besonders die Decke war für eine Economy Class überdurchschnittlich und deutlich dicker und größer als man es von vielen anderen Airlines kennt.
Als sehr durchdacht ist mir der Tisch aufgefallen, der einen Becherhalter auf der Außenseite besitzt und sich in zwei Stufen ausklappen lässt. So muss man nicht immer den kompletten Tisch herunterklappen.
In jedem Sitz befand sich auch das berühmte ICE Entertainment System von Emirates. Hierbei war die Auswahl an Filmen, Serien, Musik und Filmen wirklich gigantisch. So findet man im ICE eineige Hundert Filme und auch bei den Serien gibt es hier nicht nur einzelne Folgen, sondern gleich ganze Staffeln. Langweilig sollte hiermit niemandem werden.
Bei dem Bildschirm und auch der in der Rückenlehne verbauten Fernsteuerung sieht man dem System in dieser Boeing 777-300er allerdings das Alter durchaus an und sowohl die Auflösung des Bildschirms, als auch die Bedienbarkeit waren nicht ganz auf dem Level, welches ich erwartet habe. Es gibt in der Emirates Flotte auch Flugzeuge, welche deutlich neuere Hardware verbaut haben.
Jeder Sitz verfügte zusätzlich noch über eine 110 Volt Steckdose in der Rückenlehne und einen USB Anschluss in der Armlehne. Letzteren fand ich nicht ideal positioniert.
Auch wenn ich den Sitz als sehr eng empfunden habe, war ich auf diesem Flug mit dem Platzangebot sehr glücklich, da der Flug alles andere als ausgebucht war und ich eine Viererreihe in der Mitte für mich alleine nutzen konnte. Wenn man allerdings in einer voll besetzten Boeing 777 von Emirates in der Economy Class reist, spürt man die Enge doch deutlich.
Emirates Economy Class Boeing 777-300er | Service
Nachdem es sich bei diesem Flug um einen kurzen Nachflug von nur 5:45 Stunden handelte, war die Crew auf diesem Flug sehr bemüht, den Service zu Beginn des Fluges möglichst schnell durchzuziehen, um den Passagieren die schlafen wollen auch eine möglichst lange Ruhephase zu geben.
Etwa 30 Minuten nach dem Start hat man mit dem Service begonnen und den Barwagen durch die Kabine gerollt. Hierbei kann man bei Emirates auch in der Economy Class aus einer sehr großen Auswahl an Getränken wählen. Neben Säften, Wasser, Softdrinks, Bier und Wein, sind auch alle Spirituosen bei Emirates kostenlos. Lediglich für Champagner müsste man extra bezahlen, allerdings habe ich noch nie einen Economy Class Passagier gesehen, der dieses Angebot wahrgenommen hat.
Direkt nach dem Barwagen wurde auch schon der Wagen mit dem Essen durch die Kabine geschoben. Hierbei hatte man die Auswahl zwischen Lamm oder Huhn.
Ich habe mich für das Huhn entschieden, welches für ein Economy Class Essen absolut in Ordnung war. Neben dem warmen Essen gab es auf dem Tablett noch ein abgepacktes Brötchen, Butter, Käse, Kräcker, einen Salat und ein Dessert.
Zum Dessert wurde etwa 15 Minuten nach dem Servieren des Essens auch Kaffee, Tee und ein Digestif angeboten. Insgesamt war ich mit dem Essen in der Emirates Economy Class zufrieden und auch wenn Emirates in den letzten Jahren an dem Essen in der Economy Class immer wieder Einsparungen vorgenommen hat, befindet man sich mit dem Angebot immer noch recht weit oben im internationalen Vergleich.
Nachdem der erste Service 1:15 Stunden nach dem Start beendet war, nutzte ich die Zeit um ein wenig zu schlafen, bzw. zu dösen. Vor der Landung in Dubai wurde noch einmal ein Snack in Form eines KitKat, sowie Getränke serviert, was ich beides dankend abgelehnt habe.
Die Landung in Dubai war dann überpünktlich, allerdings wurde die Boeing 777 auf einer Vorfeldposition abgestellt, was in diesem Fall eine fast 30 Minuten lange Busfahrt über den gesamten Flughafen von Dubai bedeutete. Wenigstens hatte man hierbei einen tollen Blick auf die parkenden Flugzeuge im Sonnenaufgang.
Emirates Economy Class Boeing 777 | Frankfurtflyer Kommentar
So sehr ich den Hype um die Emirates Economy Class im Airbus A380 nachvollziehen kann, umso weniger kann ich der Economy Class in der Boeing 777 abgewinnen. Hier liegen insbesondere im Platzangebot Welten zwischen dem Airbus A380 und der Boeing 777-300er.
Alles in allem zählt die Emirates Economy Class dennoch zu den besseren im internationalen Vergleich. Man muss sich aber immer bewusst sein, dass die Sitze in der Boeing 777-300er deutlich schmaler sind als auch bei einigen anderen Airlines und gerade auf sehr langen Flügen spielt jeder Zentimeter eine sehr große Rolle und hier bieten andere Airlines und andere Flugzeuge einfach mehr.
Hallo, ich schliesse mich der Beurteilung der Triple 7 vollumfänglich an und kann jedoch noch eins drauf setzen: die B 777 von Deutschland nch Dubai ist immer noch um einiges besser als die Anschlussflüge in der B 777 von Dubai zu einer asiatischen Destination! So zuletzt erlebt am 28. Dezember 2018 von München via Dubai nach Singapur. Bis Dubai war die Maschine zwar vol, aber zumindest war der Sitz in einem guten Zustand. Von Dubai nach Singapore (wie auch zu anderen Destinationen in Asien) werden dann die ganz alten Modelle eingesetzt, die rappelvoll sind (die ganzen Housemaids aus Indonesien sitzen drin), die Sitze durchgesessen, sodass man als Krüppel aussteigt, lausiges Essen und der Service: na ja. Aber ich habe in all den Jahren (15 um genau zu sein), in denen ich regelmässig Emirates fliege auch schon in First und Business Crews erlebt, die alles andere als dem (Game Changer) Level entsprachen, den man bei EK gerne propagiert. Ich finde, dass man als regelmässiger Emirates Gast die Einsparungen in allen Klassen speziell in den letzten 2 Jahren extrem merkt. Wenn es möglich ist, nehme ich lieber eine andere Airline (was auf meiner derzeitigen Stammstrecke Madrid-Dubai schwierig ist) – wenn ich gar nicht an EK vorbeikomme, dann steige ich mit Null Erwartung ein; man bewahrt sich so am besten vor einer Enttäuschung! 😉
Ich finde Eure Seite übrigens Klasse und lese 95% Eurer Artikel im Detail und mit Interesse/Vergnügen! 😉