Review: Ethiopian Airlines Business Class im Airbus A350 von Addis Abeba nach London

Nach seinem Flug mit Egypt Air und dem Aufenthalt in Abu Dhabi, nimmt uns Marcel heute auf den Rückweg seines Miles & More Roundtrips mit. Auch dieser Flug ist schon ein paar Wochen alt, aber Ethiopian Airlines ist sicher für viele eine gelungene Abwechslung! Marcel nimmt Euch heute mit auf seine Flüge von Dubai nach Addis Abeba und nach einem Stopover in der äthiopischen Hauptstadt über London zurück nach Düsseldorf. 

Ethiopian Airlines Business Class im Airbus A350 von Addis Abeba nach London | Check In, Lounge und Boarding

Den Check-In habe ich am Business Class Check In-Schalter gemacht, wo ich auch direkt drankam.

Negativ aufgefallen ist (mal wieder), dass das Gepäck nur bis London gelabelt wurde. Dies bedeutete, dass ich in London einreisen musste und mein Gepäck abholen und neu aufgeben musste. Hierfür kann Ethiopian sicher nichts („The system says no, Sir“), da Eurowings nicht in der Star Alliance ist und zwischen Ethiopian Airlines und Eurowings kein Interline besteht. Meines Erachtens muss die LH Group hier nachbessern, damit auch das Gepäck auf Flügen mit Eurowings an die dezentralen Flughäfen wie Düsseldorf durchgecheckt wird! Aber Hauptsache die Deutsche Bahn ist in der Star Alliance … 

Ethiopian hält in Addis Abeba eine einzige große Lounge für sämtliche Abflüge vor. Hier gab es unterschiedliche Bereiche in denen man sich aufhalten konnte, wie einen Fernsehraum sowie Ruhe- und Arbeitsräume. Auffallend war sicher der eigene Essensraum für Kinder. Das Catering an einem afrikanischen Flughafen muss natürlich unterschiedlichste Nationen und Gaumen befriedigen. Für mich gab es an diesem Morgen ausreichend westliche Frühstücksoptionen, die gemessen an den Verhältnissen im Land okay waren.
Alles in allem lässt sich festhalten, dass die Lounge nach der Renovierung des Flughafens durchaus an europäisches Niveau heranreicht und dem Drehkreuz einer Airline angemessen ist. Sauberkeit und Instandhaltung waren gut; kein Vergleich zu Kairo. W-LAN habe ich nicht benutzt und die Bar war nicht besetzt 😉 

Nach einer weiteren Sicherheitskontrolle am Gate wurden dann die Passagiere weitgehend ungeordnet geboardet. 

Ethiopian Airlines Business Class im Airbus A350 von Addis Abeba nach London | An Board

In der Kabine angekommen wurde ich freundlich an meinen Platz geführt. Als Welcome Drink wählte ich Champagner, die Stewardess bot mir noch ein äthiopisches Getränk an, das ich gerne probierte und folgendermaßen beschrieb: „It tastes like Christmas. Cinnamon?! In Germany we use this for Christmas bakery.“ Damit löste ich ein Lachen bei ihr aus. 

 

Nach dem Start wurden dann Getränke (ich entschied mich für ein Bier) und äthiopische Cracker serviert. In der Speisekarte standen mehrere äthiopische und westliche Gerichte zur Auswahl, die aber nicht abgefragt wurden. Stattdessen kamen die Stewardessen kurze Zeit später mit dem Wagen, auf denen traditionelle Gerichte extra für den Fluggast angerichtet wurden. „Do you want to try traditional Ethiopian food?“ Da konnte ich nicht nein sagen und ließ mir gerne einen Teller samt Nachschlag anrichten. Ich genoss Rind und Huhn mit Injera, traditionellem äthiopischen Fladenbrot aus Sauerteig. Irgendwann hieß es dann noch „Try another dish? Beef?“ und ich bekam noch die westliche Option Rindfleisch, wozu man mir noch Tabasco und Senf im Glas anbot. Das war dann selbst für mich viel Essen gemütlich in der Business Class, so dass ich mir vom Dessertwagen nur noch Käse anrichten ließ und anders als sonst üblich auf mein süßes Dessert verzichtete.

Ich habe deshalb auch meinen Sitz danach zügig in die Liegeposition zum Verdauungsschlaf gefahren. Auf die Frage nach Kaffee oder Tee habe ich geantwort, dass ich erst mal ein bisschen schlafen möchte und heute Nachmittag meinen Kaffee trinken würde. „Whenever you want, you can ask everytime“, hieß es freundlich von der Stewardess. Nach anderthalb Stunden saß ich dann auch wieder aufrecht im Sitz und die Stewardess fragte mich proaktiv, ob ich gerne Kaffee trinken wolle. Ich bejahte und sagte, dass sie einen sehr aufmerksamen Service macht. Sie kam dann mit Kaffee vom Tablett. Ich ließ noch einmal nachschenken. 

Beim zweiten Service gab es ohne Auswahlmöglichkeit Canapés mit Sauce, dazu wieder Getränke. Für 7:25 Stunden Flugzeit und nach meinem opulenten Mahl mehr als genug. 

Der Service war überaus freundlich, zuvorkommend und fluggastorientiert. Ich habe mich am Ende des Fluges auch ganz herzlich per Handschlag bedankt, dass die Stewardess an meinem Platz mir so einen tollen Service bereitet hat. Denn sie hat sich die gesamte Flugzeit gut um mich gekümmert.  

Zum IFE kann ich, wie auf allen meinen Flügen, nicht viel sagen, da ich als Flugenthusiast immer die Flugdaten mit der Landkarte anzeigen lasse und nie Filme gucke, sondern aus dem Fenster schaue. Hier war natürlich der Wechsel der Landschaft in Afrika von begrünt und bergig zu flach und Wüste beeindruckend sowie der Überflug über die Alpen (Ihr merkt, ich bin kein Vielflieger, der zweimal im Monat München-Mailand fliegt😉 )

Zum Sitz kann ich nicht viel schreiben, da es mir ja einfach schon gefällt, auf meinen ein bis zwei Fernreisen im Jahr in der Business Class zu sitzen. Allerdings ist die Bestuhlung bei Ethiopian noch 2-2-2 (und 2-3-2 in der 777), was mich als Alleinreisenden nicht so anspricht. 

Ethiopian Airlines Business Class im Airbus A350 von Addis Abeba nach London | Frankfurtflyer Kommentar

Ein toller Business Class-Tagflug mit ausgedehntem, zuvorkommendem Service und leckeren Speisen und Getränken – so gefällt es mir. Es gibt nichts zu Meckern und ich sofort würde wieder Ethiopian buchen. Die expandierende und aufstrebende Airline auf dem afrikanischen Kontinent braucht sich nicht zu verstecken!

Über Marcel

Ich reise ausschließlich privat und versuche durchs Meilensammeln auf dem Boden meine Langstreckenflüge in der Business Class absolvieren zu können. Frankfurtflyer.de ist mir dazu seit Januar 2018 ein ständiger hilfreicher Begleiter!