Review: Hilton Dead Sea Resort & Spa

Nach einer Rundreise durch Jordanien und einem sehr positiven Eindruck von Land und Leuten, war es Zeit für einige Tage Ruhe. Dafür hat sich das Tote Meer gut angeboten, im deutschen Herbst ein perfekter Ort zum Baden. Die Sommermonate scheinen dort extrem heiß zu sein, im Winter wird es etwas milder, die Temperaturen bleiben bei 20°C. Am nördlichen Teil des Meeres tummeln sich Hotels und Resorts aller bekannten Ketten.

Als Fan von Hilton und Inhaber des Diamond-Status habe ich mich schon sehr von dieser Marke beeinflussen lassen. Nachdem es auch noch einen „Stay Longer“ Tarif für unter 100€ pro Nacht gab, habe ich zugeschlagen und 5 Nächte direkt bei Hilton gebucht. In regelmäßigen Abständen informieren wir Euch hier auch über die verschiedenen Angebote wie z.B. dem „Flash-Sale“ bei Hilton.

Hilton Dead Sea Resort & Spa | Lage und Anreise

Das Hotel ist in etwa einer Stunde Autofahrt vom Flughafen Amman erreichbar. Wir sind mit dem Mietwagen aus dem Süden zum Hilton gefahren. Dort liegt die zweitgrösste Stadt Jordaniens direkt am Roten Meer. Die Fahrt aus Aqaba dauert etwa 3 Stunden, die Straßenverhältnisse sind mittelmäßig bis gut. Der Verkehr ist zwar manchmal etwas chaotisch, aber auf jeden Fall zu meistern!

Das Tote Meer liegt etwa 400 Meter unter dem Meeresspiegel, es ist der tiefste Punkt der Erde, zumindest über der Wasseroberfläche. An der Zufahrt des Hotels wird man nach dem Namen gefragt und die Reservierung wird vom Pagen überprüft. Zu dem Komplex gehört auch ein riesiges Convention Center welches ebenfalls von Hilton betrieben wird. Das Parken ist für alle Gäste kostenfrei.

Direkt neben dem Resort befindet sich ein kleines Einkaufszentrum mit Supermarkt und mehreren Restaurants. Eine gute und günstigere Alternative für alle die mehrere Tage bleiben.

Hilton Dead Sea Resort & Spa | Check-In

Bereits im Vorfeld habe ich mich in diversen Foren über die Benefits für Statuskartenbesitzer beim Hilton Dead Sea informiert und es scheint als ob sich einiges getan hat. Über die lange Check-In Prozedur waren sich aber alle einig. Ich reihe mich mit ein, denn insgesamt haben wir über eine halbe Stunde gewartet.

Zu diesem Zeitpunkt war an der Rezeption sehr viel los, wir hatten jedoch vom Pagen an der Zufahrt eine Karte bekommen um uns gleich zum Priority Check-In zu begeben. Dort konnten wir Platz nehmen, kalte Erfrischungstücher wurden gereicht. Dann kam eine Dame die sich um uns kümmern wollte, sie ließ sich jedoch permanent von anderen Gästen, Kollegen und dem Telefon abhalten. Unsere Zimmerkarten stellte sie quasi nebenbei aus, meinte wir hätten ein schönes Upgrade bekommen und war wieder mit anderen Dingen beschäftigt.

Ich ließ nicht ab und fragte ob noch Suiten verfügbar seien. Das fast schon übliche „wir sind ausgebucht“ kam direkt als Antwort, aber ich blieb hartnäckig. Ich zeigte ihr die App auf der noch eine Junior Suite buchbar war und sie meinte nach Rücksprache mit ihrem Kollegen dass es diese gegen einen Aufpreis von 60 Jordanischen Dinar pro Nacht gibt (etwa 75€), da wir ja schon ein Upgrade erhalten haben.

Das Ganze ging noch etwas hin und her, denn die Tatsache dass das Hotel ausgebucht ist, stimmte offensichtlich nicht. Insgesamt 45 Minuten nach Ankunft gab ich auf und wir bezogen unser Zimmer.

Hilton Dead Sea Resort & Spa | Die Zimmer

Twin Bed Room with Sea View

Neben regulären Zimmern mit Twin oder King Betten, gibt es auch welche mit Meerblick und Terrasse sowie Executive Zimmer mit Loungezugang. Danach folgen schon Suiten in 3 verschiedenen Kategorien. Wir erhielten ein Twin-Bed Zimmer mit Balkon. Der Meerblick war also das Upgrade im Vergleich zu dem gebuchten regulären Zimmer.

Da wir aber insgesamt 5 Nächte im Hotel verbringen wollten und mir der nicht zufrieden stellende Check-In Prozess keine Ruhe ließ, ging ich noch einmal zur Rezeption. Die Dame nahm mich schon im Vorbeigehen wahr und schickte daraufhin den Manager der Rezeption zu uns. Ich hatte mir gerade Gedanken gemacht was ich wirklich bereit wäre für ein Upgrade zu bezahlen, da kam der Mitarbeiter schon und stellte sich vor.

Ihm wurde zugetragen dass uns die Zimmer nicht gefallen, er aber nichts tun könne, da das Hotel ausgebucht sei und alle Suiten belegt sind. Daraufhin meinte ich, dass uns ein Upgrade gegen Cash für eine Suite angeboten wurde und diese Aussage anscheinend nicht richtig ist. Der Mann eilte gleich in ein Hinterzimmer und kam mit zwei neuen Schlüsselkarten zurück, wünschte uns einen schönen Aufenthalt in der Suite und entschuldigte sich. Etwas irritiert von dieser Begegnung holten wir unsere Koffer und bezogen das neue Zimmer.

King Junior Suite

 

Die King Junior Suite ist ein größerer Raum der mit einer Kommode und einem schwenkbaren Fernseher aufgeteilt wird. Eine schöne Idee, das Zimmer wirkt so grösser als zwei abgetrennte Räume. Am Eingang befindet sich ein begehbarer Kleiderschrank, somit sind die Koffer nicht im Zimmer verteilt und man hat ausreichend Platz zur Ablage.

Zum Badezimmer konnte man zwei grosse Schiebetüren öffnen und die Suite wirkte noch größer. Eine freistehende Badewanne befindet sich dort in der Mitte. Ausgestattet war das Bad mit allem erdenklichen was Hotels seinen Gästen als Einwegartikel nur mitgeben kann.

Toilette und Dusche sind separat mit jeweils eigenen Türen zugänglich, so kann man die Schiebetüren zum Badezimmer permanent offen lassen. Ausreichend Privatsphäre ist dennoch gegeben.

Insgesamt ist die Einrichtung hell und modern, in den Zimmern selbst gab keinerlei Abnutzung.

 

 

Zur Begrüßung stand auf dem Tisch ein Silbertablett mit Baklava und Äpfeln. Täglich wurden 2 Flaschen mit 1,5 Liter Mineralwasser aufgefüllt. Eine Nespresso-Maschine mit Kapseln und ein Wasserkocher standen zur freien Nutzung. Die Minibar war mit dem üblichen Inhalt zu horrenden Preisen ausgestattet. Ein grosser Balkon mit Meerblick und der Aussicht auf einmalige Sonnenuntergänge gehörte jetzt für fünf Tage uns!

Hilton Dead Sea Resort & Spa | Das Hotel

Das Resort besteht aus einem Hauptgebäude mit Lobby, Rezeption, Rooftop-Bar, Restaurants und Executive Lounge. Die Zimmer sind alle in vier angrenzenden Flügeln untergebracht. Die Lobby ist sehr grosszügig und hat einen Balkon mit herrlicher Aussicht auf die Poollandschaft und das Meer. Um zu dem Frühstücks- und Buffetrestaurant zu gelangen, muss man sich eine Etage tiefer begeben.

 

Dort befindet sich auch die Executive Lounge, eine weitere Etage tiefer ist ein libanesisches Restaurant und das Fitnessstudio. Dieses ist sehr groß und war zu keinem Zeitpunkt überlaufen. Es bietet Geräte und Platz im Umfang eines professionellen Studios.

 

 

Von den Laufbändern hat man auch einen guten Blick auf das Meer. Der Aussenbereich wird von dem libanesischen Restaurant genutzt, dort gab es abends Bühnenunterhaltung, es wurde gegrillt und es standen Shishas zur Verfügung. Leider mit astronomischen Preisen, eine Shisha kam auf umgerechnet über 20€! Dazu wurden, wie in Jordanien üblich, die Mehrwertsteuer und eine Servicepauschale gesondert berechnet.

Die Poollandschaft war riesig! Es gab einen gesonderten Bereich für Familien und einen Pool nur für Erwachsene. Es lief Chill-out Musik, am Wochenende kam nachmittags sogar ein DJ. Das Personal zeigte sich aufmerksam und servierte immer wieder Kleinigkeiten wie Eis oder Obst als Erfrischung. An der Pool-Bar war am Wochenende viel Andrang, unter der Woche waren wir auch mal ganz alleine dort. Leider war es auch hier mit den Preisen nicht besser, ein Bier aus der Dose war nicht unter 10€ zu haben.

Am Pool ist ein weiteres Restaurant mit Terrasse, einige Stufen weiter unten dann der Zugang zum Toten Meer. Alternativ gab es den Beach-Elevator um dorthin zu gelangen. Eine weitere Bar ist dann direkt am Strand, Mitarbeiter standen als Ansprechpartner zum Meer zur Verfügung und waren sogar beim Einreiben mit Schlamm behilflich.

Wir haben bei unserem Aufenthalt lediglich das libanesische Restaurant besucht und waren täglich frühstücken. Letzteres war so beliebt, dass bei fast voller Auslastung des Hotels die Qualität auf der Strecke blieb. So gab es nur einen einzigen Kaffeevollautomaten der etwa eine Minute für jedes Heißgetränk benötigte. Oft bildeten sich im Restaurant Schlangen von zehn Personen und mehr, die lange auf das schwarze Gold warten mussten. Das Personal war zu Stoßzeiten regelrecht überfordert mit dem Ansturm, unter der Woche war es dann ruhig und entspannt.

Hilton Dead Sea Resort & Spa | Executive Lounge

Für Gäste von Executive Zimmern, Suiten und Diamond Mitglieder des Hilton Honors Programmes steht die Lounge offen. Dort wurde zu meiner Überraschung kein Frühstück serviert, aber die Lounge liegt direkt neben dem Restaurant. Es war also möglich sich am Buffet zu bedienen und das Essen in der Lounge zu sich zu nehmen. Ein eigener Vollautomat sorgte auch für entspannten Kaffeegenuss ohne lange Wartezeiten.

Abends wurden dann zwischen 18:00 Uhr und 20:30 Uhr Snacks und alkoholische Getränke serviert. Zur Wahl standen jordanische Weine, Gin, Wodka, Whiskey und Campari. Nach der Neueröffnung beschränkte das Hotel die Ausgabe auf zwei Getränke pro Erwachsenen, dies ist jetzt nicht mehr limitiert. Ein sehr netter Mitarbeiter war bei jeder Gelegenheit bei seinen Gästen und bot an die Gläser aufzufüllen. Er hatte sich die Getränkevorlieben gut merken können und gestaltete so einen persönlichen Service.

Die Lounge war ein absoluter Mehrwert, da wie bereits erwähnt die Getränkepreise im restlichen Hotel einfach in keinem Verhältnis standen. Als Häppchen gab es arabisches Brot, Hummus, Sandwiches und Kuchen.

Hilton Dead Sea Resort & Spa | Frankfurtflyer Kommentar

Das Resort bietet viele Annehmlichkeiten, hat aber auch kleine Schattenseiten. Gerade wenn die Auslastung hoch ist, leiden Qualität beim Frühstück und an der Rezeption. Die Preise in den Restaurants sind utopisch, mit Loungezugang oder den Restaurants ausserhalb der Anlage lassen sich diese aber gut umgehen.

Ohne die Vorteile der Hilton-Statuskunden und an Tagen an denen die Zimmerpreise höher liegen, kann es sinnvoll sein die angrenzenden Resorts in Betracht zu ziehen.

Die Mitarbeiter haben größtenteils einen guten Service geliefert, positiv zu Erwähnen ist auch der unterteilte Pool für Erwachsene und Familien mit Kindern. Ein Pluspunkt für alle Ruhesuchenden.

6 Kommentare

  1. Hallo Robert

    Danke für das Review.
    Allerdings finde ich deine Kommentare über das teure Bier als nicht ausgewogen.
    Du bist im Ausland, genießt einen super Urlaub mit allen Vorteilen, die dein Status hergibt. Und sich dann über 10€ für ein bier aus der Dose aufzuregen ist einfach unseriös.
    Solche Preise findest du in sehr vielen Hotels in den arabischen Ländern.
    Und auch dort gilt: wer außerhalb des Hotels zum Essen und trinken geht spart bares Geld. Jeder der einige Reisen dorthin gemacht hat weiß das. Dies hier als ko Kriterium mehrfach zu erwähnen ist wie gesagt unseriös.
    Wenn Du es billiger haben willst, vergiß deinen Status, buche bei einem bekannten Reisesender und spare Geld.
    Bitte etwas mehr Feingefühl bei bewertungen.

    • Hallo Detlef,

      vielen Dank für Dein Feedback.
      Mein Ziel ist es andere Reisende auf die hohen Preise hinzuweisen, nicht mich darüber aufzuregen.
      Wir haben alle eine unterschiedliche Wahrnehmung was unangemessen ist, bei dem Hilton war das für mich mehrfach der Fall.

  2. Überteuerte Preise in der Hotel-Gastro regen mich auch jedes Mal auf. Bin gerne bereit im Hotel Geld auszugeben, aber nicht wenn es so unangemessen ist, wie leider bei den meisten Ketten.

  3. Israel kann man sich definitiv sparen, Jordanien bietet das viel bessere Preis-Leistungs-Verhaeltnis und deutlich mehr Gastfreundlichkeit.
    Hoechstens fuer Ultra-Religioese kann man Israel bedingt empfehlen.

  4. Wenn es denn Bier sein muß habe ich folgenden Tipp:
    In vielen arabischen Ländern, wo Alkohol erlaubt ist, kann man auch bei Ankunft den Duty Free benutzen. Dort einfach das Bier einkaufen und mitnehmen.

  5. War denn das tote Meer so ein Erlebnis? Jordanien ist keine Frage, speziell der kleine schlammige Dorfbach von zwei Metern Breite, namens Jordan, hat sich bei mir irgendwie gut eingeprägt.
    Aber zum toten Meer. Das empfand ich als einen Spießrutenlauf über Glasscherben, um dann schließend in einem Ölbad zu liegen. Dann das Gleiche zurück. Klar, kann und muss man Gummilatschen nehmen, aber die müssen auf den letzten Zentimetern auch irgendwo hin. Die meisten Besucher waren dann auch kaum im Wasser, sondern in den Süßwasserpools mit dem sehr kostbaren Wasser.

    Falls Israel übrigens noch nicht auf dem Plan stand: unbedingt! Das Bild, das man vor Ort bekommt unterscheidet sich fast diametral von der Darstellung in allen uns zugänglichen öffentlichen Medien. Das American Colony Hotel in Jerusalem war wirklich schön. 10 Minuten bis zum Damaskustor, 10 Minuten bis zu den Ultraorthodoxen.
    Und Essen gibt es wirklich in allen Geschmacksrichtungen dieser Welt.

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