Review: Horizon Lounge Genf (GVA) – Gekommen um zu gehen

Erkundet mit mir die Horizon Lounge in Genf. Foto: Sebastian

Mein Abflug von Genf (GVA) brachte mich in die Marhaba Lounge und anschließend auch in die Crystal Lounge. Wer hätte da gedacht, dass der Tiefpunkt meines Lounge-Hoppings noch vor mir steht. Total überraschend war das, da der Betreiber der Horizon Lounge doch ein Stück weit Qualität verspricht. Immerhin lässt sich „Swissport“ nicht ohne S-W-I-S-S buchstabieren. Aber Pustekuchen (habt ihr Schweizer auch diesen Begriff?), das war mal gar nichts von Swissness oder auch nur annähernd der Qualität, die als Ruf diesem liebenswerten Land so anhaftet.

Als dritte Lounge hatte ich also die Horizon Lounge im Terminal 1 für eine Review besichtigt, und ich konnte tatsächlich gar nicht so schnell verschwinden, wie ich die Lounge betreten habe. Lest bitte zunächst meinen Erfahrungsbericht über die Marhaba Lounge und stellt euch dann vor, dass ich dorthin aus der Horizon Lounge zurückgekehrt bin. Gerne erkläre ich in dieser Bewertung, warum das so war. Doch erst die harten Fakten zur Lounge: Geht nicht dorthin, geht nicht dorthin, geht nicht dorthin. Und falls doch, dann…

Horizon Lounge Genf (GVA) | Lage, Öffnungszeiten und Zugang

…gibt es hier zumindest einige Hinweise, wie ihr die Lounge findet und wann ihr dort einkehren könnt.

Die Lounges sind alle gut ausgeschildert. Foto: Sebastian

Wo findet ihr die Lounge in Genf?

Auch die Horizon Lounge liegt airside im Terminal 1. Ihr müsst also zunächst die Sicherheitskontrolle über euch ergehen lassen (Lasst euch Zeit, genießt es. Das ist der schönere Teil eures Aufenthalts am Flughafen). Nach diesem bekannten Ritual wendet ihr euch nach rechts. Vielleicht schaut ihr aber auch vorher noch mal nach, ob ihr ganz sicher nichts an der Sicherheitskontrolle vergessen habt.

Na gut, es gibt keine Ausrede mehr. Also folgt der Beschilderung zu den Lounges und geht dort, wo es auch in den Non-Schengen-Bereich und den französischen Sektor geht, eine Etage nach oben. Dabei handelt es sich um das Mezzanine-Level, welches über Rolltreppen und Fahrstühle erreichbar ist.

Noch ist der richtige Zeitpunkt, um einen Air France-Flug nach Frankreich oder vielleicht ein Swiss First Class-Ticket zu buchen und eine exklusivere Lounge aufzusuchen. Nein? Okay, dann dürftet ihr jetzt vor der Horizon Lounge mit den großen Swissport-Logos stehen.

Viel Spaß, ich habe euch gewarnt. Ich bin dann beim ersten Versuch doch erst in die Marhaba Lounge gegangen.

Wie sind die Öffnungszeiten der Horizon Lounge?

Priority Pass berichtet folgende Öffnungszeiten zur Horizon Lounge:

  • Montag 06:00 bis 20:30 Uhr
  • Dienstag 06:00 bis 20:30 Uhr
  • Mittwoch 06:00 bis 20:30 Uhr
  • Donnerstag 06:00 bis 20:30 Uhr
  • Freitag 06:00 bis 20:30 Uhr
  • Samstag 06:00 bis 20:30 Uhr
  • Sonntag 06:00 bis 20:30 Uhr
Ob die Fluggesellschaften, die mit der Horizon Lounge zusammenarbeiten, wirklich wissen, was Gäste dort erwartet? Foto: Sebastian

Wer hat Zutritt zur Lounge am Flughafen Genf?

  • Business Class und Status-Gäste von Icelandair, Tunisair, Finnair, Royal Jordanian, Azerbaijan Airlines, Air Malta, MEA, Royal Air Maroc, Air China, Air Mauritius Air Algerie, Air Serbia
  • Inhaber eines Lounge-Passes: Lounge Key, Lounge Club, Priority Pass, Dragon Pass, etc.
  • Zahlende Kunden zum Preis von ca. 38 Euro Eintritt oder im Alter von 6 bis 10 Jahren für ca. 19 Euro (Während der Review der Lounge konnte der Betreiber nur in GBP abrechnen).
  • Für Kinder unter 7 Jahren ist der Eintritt frei

Der Zutritt ist auf maximal drei Stunden begrenzt und bei Priority Pass heißt es, dass nur Kinder unter zwei Jahren frei sind. Aber Kinder sollten sowieso nicht an diesen Ort gebracht werden. Eine Vorstellung von Tanz der Teufel wäre da verantwortungsvoller.

Ich habe auch hier meinen Priority Pass gezückt und fühle mich seitdem schlecht, dass ich über diesen Weg der Lounge habe Geld zufließen lassen.

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Sitzgruppe – Als sie mal frei war. Foto: Sebastian

Horizon Lounge Genf (GVA) | Ausstattung & Einrichtung

Stellt euch die Lounge so vor: Ihr kommt durch die Tür rein und steht vor dem Empfang. Das ist klug gelöst, denn von dort ist es schwer, das Übel zu erkennen, da hinter dem Empfang eine Wand und die Lounge durch einen Spalt links betreten werden kann. Daher scannt ihr erst die Bordkarte, bevor ihr mehr über die Lounge erfahren könnt. Natürlich nur, wenn ihr diese Review überlesen habt.

Auch diese Lounge verfügt nur über die kleinste Basisausstattung.

Über welche Ausstattung verfügt die Lounge im Detail?

  • Warme und kalte Speisen
  • Alkoholische und alkoholfreie Getränke
  • Fluggastinformationsanzeigen
  • Kostenloses Wifi
  • Fernseher
  • Zeitschriften (Print und Digital)
  • VIP-Raum
  • Der Loungzugang ist barrierefrei
Abfluginformationen werden auf den Bildschirmen angezeigt. Foto: Sebastian

Die Lounge besteht eigentlich nur aus einem einengenden Raum. Direkt links von der Rezeption befindet sich ein überschaubarer Bereich für das Buffet. Der Rest der Lounge ist mit Sitzmöbeln zugepflastert. Am rechten Ende des Raumes gibt es noch einen VIP-Bereich. Und ich beglückwünsche jeden, der sich dort niederlassen darf, denn es war echt voll und dadurch wirklich unangenehm. Und nicht nur, weil der eine Typ mitten am Tag die Schuhe ausgezogen und sich auf der Couch lang gemacht hat.

Horizon Lounge Genf (GVA) | Essen & Trinken

Okay, die Lounge war klein und das Buffet musste entsprechend platzsparend untergebracht werden. Und trotzdem war es ein Downgrade zur Crystal Lounge bei den C-Gates. Zwar gab es ein paar mehr Dinge zur Auswahl, aber die Präsentation war wirklich gruselig. Und während das Angebot an warmen Speisen in allen Lounges wirklich so brutal billig war, wurde in der Horizon Lounge noch einmal abgespeckt. Es gab dieselben Spiralnudeln wie in der Crystal Lounge, aber man hat einfach das Fleisch aus der Bolognese weggelassen und eine einfache Tomatensoße angeboten. Neben irgendeiner weißen Soße. Aber schaut euch bitte diesen Berg an Nudeln an.

Lecker Spiralnudeln. Der Traum eines jeden Pastafans. Foto: Sebastian

Das Getränkeangebot war ehrlich gesagt nicht besser. Den Gin Tonic, Whiskey Cola oder was auch immer, hat es auch hier nur auf Rücksprache mit dem Personal gegeben. Softdrinks gab es – ihr kennt es schon – aus großen PET-Flaschen. Obwohl auch Wein da war, nippte ich verlegen an meiner Coke Zero und passte den Zeitpunkt ab, an dem ich unauffällig die Lounge wieder verlassen konnte. Da arbeiteten ja immerhin Menschen und denen wollte ich nicht zu nahe treten.

Horizon Lounge Genf (GVA) | Service

Denn die hätten es definitiv verdient, in einer schöneren Umgebung zu arbeiten. Die Mitarbeiterin am Empfang war äußerst freundlich. Ich wurde über meinen Priority Pass und die Bordkarte eingecheckt und konnte so zügig in das Innere der Lounge.

Der Empfang von der Lounge aus gesehen. Foto: Sebastian

Das Service-Personal in der Lounge hatte alle Hände voll zu tun, denn es war recht voll. Aber auch nur so voll, dass ich noch gut einen bequemen Sitzplatz finden konnte.

Mit dem kostenlosen Internet ist das so eine Sache. Da benötigte ich einen Voucher, der mir an der Rezeption ausgehändigt wurde. Jetzt sind meine Augen nicht mehr allzu gut, aber ich war dann doch überrascht, dass ich den Code erst abfotografieren musste, bis ich ihn unfallfrei in das Smartphone eingeben konnte. Wifi per Code kenne ich sonst eher aus Ländern, in denen der Internetzugang reguliert ist. Aber sicher wird es auch in Genf am Flughafen einen guten Grund dafür geben.

Internet gibt es per Code. Foto: Sebastian

Einen guten Grund gibt es sicher auch dafür, dass alle Toiletten außerhalb der Lounges sind. Das empfinde ich noch als deutlich größeres Thema als den umständlichen Internetzugang.

Horizon Lounge Genf (GVA) | Frankfurtflyer Kommentar

Das war definitiv nichts. Mein Lounge-Hopping endete in einer Enttäuschung. Weder konnte ich vor dem Flug einigermaßen passable Nahrung zu mir nehmen, noch einen leckeren Drink genießen. Ich habe es zwar nicht darauf ankommen lassen, aber war fest davon überzeugt, dass die Spirituosen auf dem gleichen Qualitätsniveau sind wie der Rest des Lounge-Angebots.

Man muss das natürlich alles in einem Kontext bewerten. Der Flughafen Genf ist alles andere als eine Schönheit und man merkt, dass er niemals für so viele Flüge ausgelegt war. Dementsprechend ballen sich an unterschiedlichsten Stellen die Fluggäste. Leider auch in den Lounges. Aber es wird ja auch kein Betreiber dran gehindert, so eine Lounge trotzdem optisch schön zu halten und eine gute Qualität zu bieten. Auf beides verzichtet Swissport hier.

Und daher sollte sich der betreiber echt schämen, knapp 40 Euro für den Eintritt in die Horizon Lounge Genf (GVA) zu verlangen.

Review: Marhaba Lounge Genf (GVA) Terminal 1 Schengen – Als Lounge-Hopping plötzlich Sinn machte

8 Kommentare

  1. Es klingt gemein, was Du da schreibst. Aber ich war erst vor einem Monat dort. Und es ist genauso wie Du beschrieben hast. Immerhin gab es praktisch abgepackte Schokokekse. Das war es dann aber auch schon.

    • Die Wahrheit kann manchmal gemein sein. Und ich beschönige ungern Dinge, die einfach nicht zu beschönigen sind. Auch wenn ich damit anecke.

  2. Ich kenne diese Lounge nicht, aber Internet mit Code ist doch selbst bei LX in ZRH Standard, weil die Schweizer anscheinend immer das Airport Internet nutzen. Immerhin musstest du den Zettel nicht holen. In ZRH muss man ja erstmal zu dieser Maschine, wenn man das nicht weiß auch nochmal extra los.

    Aber sehr cool geschriebene Review. Dort sein möchte ich eher nicht, aber als Lesestoff war es gut. 😀

    • Danke. Ich bin mir ehrlich gesagt gar nicht sicher, ob das in ZRH überall bzw. immer noch so ist. Aber das ist definitv das kleiste Übel. Erinnert halt nur etwas an Staaten, wo das Internet reglementiert ist.

  3. Genf scheint ja wirklich die Lounge Hölle zu sein, und das in einer der reichsten Städte der Welt. Wie kann das sein, warum lässt sich das die sehr gut zahlende reiche Genfer Kundschaft bieten? Carsten Spohr würde sicher viel Geld dafür bieten, um an das Geheimnis zu kommen.

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