Bei einem kurzen Stopover in Edinburgh benötigten wir eine Unterkunft für eine kurze Nacht. Zur Auswahl standen in Flughafennähe neben einem Doubletree von Hilton und einem Holiday Inn Express von IHG das Marriott Edinburgh Airport Hotel. Für jede der Hotelketten war der jeweils höchste Status, also bei Hilton Diamond, bei IHG Spire und bei Marriott Platinum verfügbar. Schlussendlich fiel die Wahl aufgrund eines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses auf das Marriott Hotel – wie sich herausstellen sollte, eine schlechte Entscheidung.
Marriott Edinburgh Airport | Buchung
Marriott Hotels sind keine wirklichen Luxushotels, sie sind ein eigenartiger Hybrid und können je nach Haus variieren. Grundsätzlich würde ich die Häuser als halbwegs solide 4-Sterne Hotels ohne große Überraschungen beschreiben – ähnlich geht es mir bei vielen Hilton Häusern. Man weiß in etwa was man bekommt, besondere Erwartungen habe ich in der Regel nicht, denn diese bergen nur die Gefahr vor Enttäuschungen. Vorfreude habe ich tendenziell, wenn es mal in eines der luxuriöseren Häusern der Kette, beispielsweise JW Marriott oder Ritz Carlton geht.
Gebucht haben wir das Hotel aufgrund der Benefits direkt bei Marriott. Die Benefits umfassen hauptsächlich ein Zimmerupgrade nach Verfügbarkeit, kostenfreies Frühstück, sowie der Wahl zwischen Freigetränken oder zusätzlichen Bonuspunkten. Da wir auf einer Drittseite einen günstigeren Preis fanden, konnten wir die Bestpreisgarantie nutzen und so den Zimmerpreis nochmals um die Differenz und weitere 25 % drücken. Schlussendlich hatten wir damit ein Standardzimmer ohne Frühstück im Hotel gebucht.
Marriott Edinburgh Airport | Lage
Das Marriott liegt in der Nähe des Flughafens. Fußläufig lässt dieses sich nicht mehr erreichen, jedoch hat der AirportLink des Flughafens einen Stopp am Hotel und kostet pro Person etwas über 2 Pfund. Hier sollte der Fahrer auf den früheren Ausstieg hingewiesen werden.
Da wir spät anreisten entschieden wir uns gegen öffentliche Verkehrsmittel und wählten zu zweit ein Uber für rund 10 Pfund, welches uns in rund 5 Minuten vor dem Hotel absetzte.
Das Hotel selbst befindet sich in einer ruhigen Lage ohne größeren Anschluss – für eine kurze Nacht in Ordnung, aber nicht für mehr. Dies erklärte sich auch in den Gästen des Hotels, vorwiegend Geschäftsreisende und Außendienstler auf Durchreise mit dem Flugzeug, oder eben mit dem eigenen Dienstwagen. Sicher kein Hotel für Touristen, die Edinburgh besuchen möchten. Parkplätze sind zahlreich um das Hotel herum verfügbar, ob diese etwas Kosten haben wir leider nicht in Erfahrung gebracht.
Marriott Edinburgh Airport | Check-In
In der eher dunklen Lobby, welche zurzeit renoviert wurde, wurden wir von einem Mitarbeiter freundlich empfangen und als Platinum Mitglied begrüßt. Da wir bereits digital über die Marriott App eingecheckt hatten, waren bereits alle Unterlagen vorbereitet und die Zimmerkarten wurden uns ausgehändigt.
Als Platinummitglied erhielten wir einen Frühstücksvoucher, zwei Getränkevoucher für die Bar und 500 Marriott-Punkte. Ein Upgrade gab es leider nicht, da das Hotel ausgebucht war.
Wir erhielten das Zimmer 220, welches sich auf dem Mittleren von drei Geschossen des Hotels befindet.
Marriott Edinburgh Airport | Zimmer
Unser Zimmer hatte einen sehr eigenartigen Geruch, weshalb wir um einen Zimmerwechsel baten. Obwohl wir noch Verfügbarkeiten auf der Marriott App sehen und buchen konnten, wurde uns mitgeteilt, dass ein Zimmerwechsel nicht möglich sei, so verblieben wir in dem Zimmer. Die Klimaanlage funktionierte leider ebenfalls nicht – was eventuell den Geruch erklärte, weshalb uns nur das Lüften des Zimmers übrigblieb. Dies gelang jedoch aufgrund einer hinderlichen Fensterkonstruktion auch nur bedingt, weshalb wir schlussendlich aufgeben mussten.
Zum Zimmer selbst, das Standardzimmer bietet rund 20 bis 25 Quadratmeter. In Zimmer hineinkommend befindet sich ein schmaler Flur mit großzügigen Kleiderschränken, welche mit Bademänteln, zusätzlichen Handtüchern, Wäschebeuteln, sowie einem Bügeleisen versehen sind. Zur Linken ging es direkt in das Badezimmer, welches sich aus einer Wannendusche mit Badevorhang (welcher jedoch ausgesprochen hochwertig und schwer war), einem Waschbecken mit kleinen Ablagemöglichkeiten und einer Toilette zusammensetze. Die Badezimmer-Amenities stammten von L’occitane.
Das Schlafzimmer war mit einem komfortablen Kingsize Bett ausgestattet, welches jedoch nur eine sehr dünne Decke hatte – für warme Sommer sicher in Ordnung, in Schottland wäre mir jedoch eine etwas dickere Decke lieber gewesen, insbesondere da wir das Zimmer über Nacht lüfteten und es so etwas frisch war. Zusätzliche Decken, wie sonst üblich, waren im Kleiderschrank nicht vorhanden um sich diese nachts zusätzlich zu holen.
Gegenüber zum Bett war ein großer Smart-TV angebracht, welcher sich via Bluetooth leicht mit dem Smartphone für Musik verbinden ließ. Abschließend befand sich ein Sofa mit Glastisch und ein ausreichend großer Schreibtisch mit Bürostuhl zur Fensterseite des Zimmers. Die Vorhänge dunkelten ausreichend ab und das Wifi war ausreichend schnell, was wohl daran lag, da wir als Platinum Member Highspeed-Zugang erhielten.
Steckdosen und USB-Ports waren leider nur am Schreibtisch vorhanden, nicht am Bett, schade! Eine Minibar gab es ebenfalls nicht, jedoch einige Flaschen Wasser, Tee und eine Nespressomaschine.
Marriott Edinburgh Airport | Bar & Frühstück
Die Bar und der Frühstücksraum, welcher auch tagsüber als Restaurant dient, befinden sich angrenzend an die Lobby. Die Bar nutzten wir am Abend für zwei lokale Biere vom Fass. Der Service war vollkommen in Ordnung und die Biere schmeckten. Die Bar erinnerte mehr an einen Irish Pub, als an eine hochwertige Hotelbar.
Das Frühstück war schlichtweg maximal als geradeso in Ordnung zu beurteilen. Die meisten Basics waren vorhanden, jedoch war die Präsentation und das Ambiente alles andere als einem 4 Sterne Hotel würdig. Die auf dem Buffet stehenden warmen Speisen waren qualitativ minderwertig und für uns nahezu ungenießbar. Einen Hinweis auf Eierspeisen zur Bestellung gab es nicht, weshalb wir uns nicht weiter darum kümmerten.
Service am Tisch – beispielsweise für Kaffee oder Tee, oder eben um eine Bestellung aus der Küche anzubieten gab es auch nicht. Das Frühstücksbuffet hat das Minimum seines Zwecks erfüllt – nicht mehr, aber auch nicht weniger – und war für uns als gratis Benefit damit auch zufriedenstellend. Insgesamt war der Frühstücksraum sehr dunkel.
Marriott Edinburgh Airport | Kommentar
Das Marriott in Edinburgh dürfte jeden USA-Reisenden an die – für mich – schrecklich eingerichteten Hotels der Vereinigten Staaten erinnern. Überall Teppiche mit „wenn er Dreckig wird sieht man’s nicht direkt“-Mustern, sowie viel dunkles Holz von Boden bis Decke und nur wenig Tageslicht, sowie nur unzureichend ausgeleuchtete Räumlichkeiten. Dies setzte sich im Badezimmer (klassisch: Duschbadewanne), sowie auch in der Möblierung des gesamten Hotels fort. Würde man mir blind Fotos dieses Hotels zeigen, würde ich auf die USA tippen, denn auf solche abgewohnten Bettenburgen aus den 70ern kann ich gerne verzichten, weshalb ich das Marriott Hotel – nehmen dem mangelnden Service – nicht wieder buchen würde. Der Originalpreis ohne Bestpreisgarantie hätte bei knapp 150 Euro gewesen – sehr ambitioniert.
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