Business Class fliegen in Europa ist, im Verhältnis zum Ticketpreis, eine recht frustrierende Angelegenheit. Bei fast allen großen Airlines findet man in der Business Class auf der Kurzstrecke meist die selben Sitze wie in der Economy Class vor, lediglich der Mittelsitz bleibt immer frei. Anders sieht es auch in der Iberia Business Class nicht aus und die Differenzierung zwischen Economy Class und Business Class findet hauptsächlich im Service statt.
Nachdem ich Ende des letzten Jahres noch einen schnellen Mileage Run fliegen musste, da ich schlecht geplant hatte, habe ich in den sauren Apfel gebissen und einen Flug in der Iberia Business Class gebucht. Auch wenn ich nur selten Sinn darin sehe auf Kurzstreckenflügen in Europa den massiven Aufpreis von teils mehreren hundert Euro für die Business Class zu zahlen, machte es in diesem Fall (schon wegen der Meilen) Sinn.
In diesem Beitrag will ich meine Bewertung der Iberia Business Class im Airbus A319 auf dem Morgenflug zwischen Frankfurt und Madrid mit Euch teilen.
Iberia Business Class Airbus A319 | Buchung
Nachdem ich einen Mileage Run gebucht habe musste ich kurzfristig ein möglichst günstiges Routing finden, mit maximalen Meilen im American Airlines AAdvantage Programm. Nachdem ich auch nicht über Nacht wegbleiben wollte, ist die Wahl auf Frankfurt über Madrid nach Barcelona und zurück gefallen.
Ich habe über Expedia.de gebucht, da sich die Iberia Webseite geweigert hat mir einen direkten Rückflug aus Barcelona zu verkaufen. Zugegebenermaßen – wirklich sinnvoll war es nicht, was ich hier vor hatte.
Gekostet haben die Flüge 480 Euro und ich habe mit meiner American Express Gold Karte bezahlt, wodurch ich noch einmal 720 Membership Rewards Punkte für die Zahlung erhalten habe.
Iberia Business Class Airbus A319 | Check-In und Lounge
Mein Abflug nach Madrid sollte um 7:45 starten und ich war etwas über eine Stunde vor dem geplanten Abflug am Check-In Schalter. Hier wurden mir meine Bordkarten schnell ausgedruckt, allerdings war man etwas überrascht, als gleich vier Bordkarten aus dem Drucker gelaufen sind.
„Oh Sie fliegen heute noch zurück? Unter uns, Lufthansa fliegt das auch direkt!“
„Ja…. So war es aber besser für mich ;)“
Die Sicherheitskontrolle an diesem Morgen konnte ich sogar in wenigen Minuten durchlaufen und hatte noch fünf Minuten für einen Loungebesuch übrig.
Iberia nutzt die „Premium Traveller Lounge“ in Frankfurt, welche bis vor einem Jahr sogar eine Iberia Lounge war. Inzwischen ist es auch eine Priority Pass Lounge. Wirklich lohnend fand ich den Besuch allerdings nicht, denn die Lounge war überraschend voll und mehr als Kaffee gab es am frühen Morgen auch nicht für mich. Die abgepackten Kekse haben mich nicht wirklich angesprochen und ich hoffte auf ein gutes Frühstück im Flugzeug.
Iberia Business Class Airbus A319 | Boarding
Iberia steht in Frankfurt wohl fast immer auf einer Außenposition, was bedeutet, dass man mit einem Bus zum Flugzeug gebracht wird. Dennoch wird ein sehr strenges Priority Boarding durchgesetzt, bei welchem Business Class Passagiere und oneworld Emerald als erstes einsteigen dürfen.
So ist man zwar als erster im Bus, wenn dann aber die „nicht priority Passagiere“ einfach nach kommen, hat man nicht wirklich viel gewonnen.
Auch wenn ich Busboardings nicht mag, die Möglichkeit Bilder vom Flugzeug zu machen ist dann doch wieder fast unbezahlbar und für mich den Stress wert.
Iberia Business Class Airbus A319 | Kabine & Sitz
Wie man es in Europa fast nicht anders kennt, ist der gesamte Airbus A319 von Iberia auch mit einer reinen Economy Class Bestuhlung versehen. Iberia verbaut hier 137 Sitze in einer 3-3 Bestuhlung und die Sitze unterscheiden such kaum von denen, welche wir auch von Lufthansa auf der Kurzstrecke kennen.
Der einzige Unterschied zwischen der Iberia Business Class und der Economy Class im Airbus A319 ist der frei Mittelsitz in jeder Dreierreihe. Iberia hat noch nicht einmal einen Vorhang zwischen den beiden Kabinen verbaut, sodass hier auch kein wirklich exklusives Gefühl aufkommt.
Das Spannendste an den Sitzen fand ich die Kopfschoner, welche bei diesem Flug kurz nach Weihnachten im passenden Design gestaltet waren.
Auch wenn mich die Sitze nicht weiter begeistert haben, für einen 2 Stündigen Flug nach Madrid war es immer noch ausreichend bequem. Neben Zeitungen, welche noch vor dem Start angeboten wurden, gab es allerdings keine Unterhaltung, wie z.B. Bildschirme. Auch WIFI Internet sucht man im Iberia Airbus A319 vergebens.
Iberia Business Class Airbus A319 | Service
Während noch alle Passagiere auf diesem Flug an der Tür von der Crew sehr freundlich begrüßt wurden, brauchte es nach dem Start fast 45 Minuten, bis man die Damen wieder gesehen hat. Hier begannen sie dann mit dem Essenservice.
In der Iberia Business Class zwischen Frankfurt und Madrid wird auf dem Morgenflug eine warmes Frühstück serviert. Dabei gibt es allerdings keine Auswahl, außer Essen oder nicht essen. Direkt zum Frühstück, welches auf einem Tablett serviert wurde, wurde mir auch Wasser oder Orangensaft angeboten. Meine Frage nach Kaffee wurde zwar lächelnd entgegengenommen, überforderte die Dame allerdings ein wenig. Man hatte vergessen die Kaffeemaschine einzuschalten und so bekam ich und alle anderen Passagiere ihren morgendlichen Kaffee erst nachdem sie mit dem Frühstück fertig waren.
Das Frühstück war dabei besser als ich erwartet habe und besonders das Omelette war, für ein Omelette im Flugzeug, sehr gut. Die Dame hinter mir beschwerte sich allerdings, dass es nicht komplett durch sei, was im Flugzeug doch viel zu gefährlich ist.
Auch wenn man auf dem Tablett ein „klassisches spanisches Frühstück“ gefunden hat, wie ich es in Spanien durchaus schon öfter in Restaurants oder Hotels bekommen habe, fehlten mir ein wenig die Highlights. Neben dem Omelette gab es noch ein Croissant, Brot, Müsli und Joghurt.
Ich hätte mir hier noch eine kleine „Vorspeise“ z.B. mit Aufschnitt, etwas Lachs oder frischem Obst gewünscht, aber vielleicht ist dieser Wunsch auch zu sehr „Deutsch“.
Nachdem man sich mit dem Servieren des Essens recht viel Zeit gelassen hat, räumte man die Tabletts sehr zügig ab, sobald jemand fertig gegessen hatte. Auch mein Kaffee wurde mir noch mehrfach aufgefüllt bis wir in Madrid gelandet sind. Hier kann man wirklich nichts mehr aussetzen.
In Madrid sind wir dann sogar 35 Minuten vor der planmäßigen Ankunftszeit gelandet, was ich sehr beeindruckend fand.
Iberia Business Class Airbus A319 | Frankfurtflyer Kommentar
Wenn man ehrlich ist, ist die Business Class auf Europaflügen inzwischen bei allen großen Airlines ein gewisser Einheitsbrei. Alle Airlines haben nahezu die selben dünnen Sitze und in der Business Class bleibt einfach der Mittelsitz in einer Dreierreihe frei.
Die wirkliche Differenzierung findet im Service statt und hier war ich auf diesem Flug in der Iberia Business Class hin und her gerissen. Die Flugbegleiter waren sehr freundlich und besonders in der zweiten Hälfte des Fluges war der Service auch sehr gut, denn mein Kaffee und Wasser war nie leer. Dennoch hat mich das Frühstück nicht wirklich begeistert (auch wenn es nicht schlecht war) und dass man die ersten 45 Minuten nach dem Start mit den Vorbereitungen für den Service verbraucht hat war etwas suboptimal, zumal man hierbei auch vergessen hat, Kaffee zu kochen.
Unangenehm fand ich diesen Flug aber mit Sicherheit auch nicht und ich würde durchaus wieder mit Iberia fliegen und auch einen kleine Aufpreis für die Business Class bezahlen.
Hah, unterscheidet sich also nicht viel von IB Express. Hast du wenigstens die Damen später nochmal gesehen? Ich hatte auf meinem Flug von der auch noch eine der schlechtesten Crews überhaupt. Tablett hingeknallt und dann waren sie die nächsten 3 Stunden nicht mehr gesehen. A350 auf MAD-LHR war aber auch recht lustig. Ich würde ja gerne mal bei der Kanzlerin fragen, wie bei ihr der Service so war. 😀
Ich hatten letzte Woche von Madrid nach Frankfurt eine überbuchte Maschine.
Somit war der Sitz neben mir in der Business Klasse nicht frei .
Dies hatte ich bisher vor Jahren mit Spanair auch schon mal