Review: Iberia Express Business Class im Airbus A321neo von Fuerteventura nach Madrid

Zukünftig keine Konkurrenten mehr: Iberia und Air Europa.

Auf dem Weg nach Alicante in der Iberia Business Class noch einen Zwischenstopp in Madrid einlegen. Ja, man sieht es ganz eindeutig, hier begann der Spaß der Reise. Vater war schon wieder sicher in Deutschland gelandet und ich nutzte einen günstigen Business Class Award, um mit Iberia Express zunächst von Fuerteventura nach Madrid zu fliegen. Und das sogar in einem ziemlich neuen Airbus A321neo. Und ich will diesem Erfahrungsbericht nicht zu viel vorweg nehmen, aber dem Flug konnte ich definitiv das Keyword „Spaß“ zuweisen.

Iberia Express Business Class im Airbus A321neo von Fuerteventura nach Madrid | Buchung

Manchmal ist es gut, ein paar Meilen auf der hohen Kante zu haben. Insbesondere wenn man kurzfristig in der Hochsaison eher ungewöhnliche Strecken reisen will. Und dazu würde ich einen Flug von Fuerteventura nach Alicante zählen. Zumindest für den deutschen Touristen ungewöhnlich. Spanier frequentieren diese Strecke sicher ebenfalls gut.

Da gab es zwar auch Direktflüge, aber nicht mit Iberia, nicht zu meinem Wunschzeitpunkt und sowieso ist vorne sitzen ja viel schöner.

Daher buchte ich mit 26.500 British Airways Avios und 46 Euro dieses Routing von Fuerteventura nach Madrid und einen Tag später weiter nach Alicante. Vielleicht wäre das mit einem Transfer meiner Avios zu iberia sogar noch günstiger gewesen. Da mein Iberia Konto allerdings immer noch ein Minus von 81.000 Avios ausweist, stand diese Option eh nicht zur Auswahl.

Iberia Express Business Class im Airbus A321neo von Fuerteventura nach Madrid | Flugdaten

Flugnr.: IB3899
Sitz: 1A (Fenster)
Kabine: Business Class
Abflug (Plan): 20:54 (20:40)
Ankunft (Plan): 00:01 (00:15)
Reisezeit: 2:07 h
Typ: Airbus A321neo (A21N)
Registrierung: EC-NJI

Eurowings Economy Class im Airbus A320 von Düsseldorf nach Fuerteventura | Vor dem Abflug

Nach  meinem Checkout im Sheraton Fuerteventura lotste ich das T-ROC Cabrio wieder zurück zum Flughafen, ohne zuvor noch den Tank einmal komplett zu befüllen.

Die Mietwagenrückgabe war easy und der Weg zum Terminal schnell gemacht. Ich hatte mich schon vorher online eingecheckt, so dass ich mich ohne Anstehen durch die Reihe an den Abfertigungsschaltern am Flughafen direkt durchmogeln konnte. Und auch die Sicherheitskontrolle dauerte trotz gutem Betrieb am Flughafen nur wenige Minuten.

Länger als die Schlange an der SiKo war die Warteschlange am Burger King, die sich gefühlt durch das halbe Terminal zog. Zum Glück konnte ich dank Priority Pass meiner American Express Platinum in die Flughafen-Lounge.

Robert, der Schlingel, hatte mir mit seiner Review ein zu romantisches Bild der Lounge in den Kopf gezaubert. Und da es bei meinem Besuch eher gut gefüllt war und mir erläutert wurde, dass es ein weltweites Fotoverbot für Lounge-Büffets gibt (kein Witz!), verweise ich an dieser Stelle auf seine Review.

Review: Sala VIP Jable, Fuerteventura

 

Ich verließ die Lounge zwischenzeitlich um erfolglos ein Ladekabel für mein iPhone zu kaufen, welches ich im Hotel vergessen hatte. Und der Flughafen war brutal voll. Da war die Lounge doch eine gute Alternative, um auch den Rest der Zeit bis zum Abflug zu warten und alkoholhaltige Getränke zu konsumieren.

Da werden jedes Mal Erinnerungen wach: Die typischen Gates am FUE. Foto: Sebastian

Iberia Express Business Class im Airbus A321neo von Fuerteventura nach Madrid | Boarding

Irgendwann war es allerdings dann soweit zum Gate zu gehen, um das Boarding nicht zu verpassen. Unser Flug ging von Gate A21. Direkt daneben wurde zeitgleich ein Flug nach Valencia abgefertigt, was den einen oder anderen Fluggast doch überforderte.

In Anbetracht meines Business Class Tickets und der durch den einen oder anderen Gin Tonic ausgelösten Glückshormone machte ich einen übermäßig wichtigen Eindruck und drängelte mich an der Warteschlange vorbei. Denn das Boarding lief schon in vollen Zügen.

Boarding-Time is the hardest time. Foto: Sebastian

Und nachdem meine Bordkarte gescannt worden war, merkte ich, dass all die Mühen vergebens war. In Vorbereitung eines Corona-sicheren Flugs mit Masken drängelten sich dutzende Fluggäste in der Fluggastbrücke dicht an dicht. Ja genau Ihr Schwurbler, auch Spanien hatte bis vor Kurzem noch eine Maskenpflicht auf Flügen.

Noch mehr Warten in der Fluggastbrücke. Foto: Sebastian

Minuten vergingen, bis wir endlich einsteigen und unsere Plätze einnehmen durften.

Fast angekommen… im Flugzeug. Foto: Sebastian

Iberia Express Business Class im Airbus A321neo von Fuerteventura nach Madrid | Kabine

Gerade die neuen Narrowbody-Flugzeuge werden ja gefühlt immer mehr optimiert. Was für den Fluggast in der Regel weniger Platz bedeutet. Aber tatsächlich bringen neue Fluggeräte meist auch zusätzliche Features mit sich. Wie im A321neo von Airbus zum Beispiel das Moodlight, welches die Kabine stimmungsvoll beleuchtet. Oder aber die die Steckdosen an den Plätzen. Es ist also nicht alles Neue direkt schlecht.

Lademöglichkeiten direkt am Sitz. Nun ja, wenn man denn noch ein Ladegerät hätte. Foto: Sebastian

Nehmt Ihr Euren Platz ein, landet Ihr in der Regel auf einem Standardsitz in einer 3-3-Konfiguration. Also je Reihe zwei Blöcken aus Fenster-, Mittel und Gangplatz. Das gilt auch für die Business Class, die auf meinem Flug nur aus drei mit einem Vorhang abgetrennten Reihen bestand. Drei Reihen, die abgesehen von einem anderen Fluggast, auch komplett leer blieben.

Business Class Kabine im Airbus A321neo von Iberia Express. Foto: Sebastian

In der Business Class wird, wie bei vielen europäischen Fluggesellschaften typisch, einfach der Mittelsitz frei gelassen. Dadurch entsteht etwas mehr persönlicher Freiraum. Meiner wurde noch etwas dadurch vergrößert, dass ich in Reihe 1 direkt vor dem Bulkhead saß. Für zwei Stunden Flugzeit war das ausreichend bequem.

Bulkhead-Seat in Reihe 1. Foto: Sebastian

In Reihe 1 lassen sich die Tische aus der Armlehne hervorholen. Ein Inflight-Entertainment-System gibt es auf diesem Flugzeug nicht.

Iberia Express Business Class im Airbus A321neo von Fuerteventura nach Madrid | Service

Da wir nur zwei Passagiere in der Business Class waren, war es vermutlich für alle Beteiligten ein entspannter Flug. Zwar ging unser Flug knapp eine Viertelstunde zu spät in Fuerteventura los, doch das brachte die Crew nicht aus der Ruhe. Bereits kurz nach dem Start und dem Signal aus dem Cockpit hörte man Aktivitäten aus der Galley. Vorbereitet wurde – obwohl wir auf einem Inlandsflug waren – ein warmes Essen.

Doch bevor das Abendessen serviert wurde, nahm die Crew noch den Getränkewunsch auf. In Ermangelung einer Karte entschied ich mich für einen Rotwein, der in einer kleinen Flasche serviert wurde.

Rotwein vor dem eigentlichen Service… passt. Foto: Sebastian

Kurz darauf wurde auch ein 3-Gänge-Menü serviert. Also 3-Gänge auf einem Plastiktablett. Und zumindest die Hauptspeise machte zunächst den Eindruck wie das Economy Class Essen auf einer Langstrecke.

Doch fangen wir bei der Vorspeise an, die aus einem kleinen Tapas-Schälchen mit Käse, Wurst, Artischocken, Oliven und Tomaten bestand. Eine sichere Bank in Spanien und passte auch begleitet von einem Brötchen sehr gut.

Der Hauptgang sah tatsächlich weniger appetitlich aus, als er dann in der Bewährungsprobe war. Es gab Spaghetti mit Fisch. Machte man die Augen zu, während man die Gabel zum Mund führte, war das ein wirklich sehr ordentliches Geschmackserlebnis.

Leckeres 3-Gang-Menü auf einem Inlandsflug… Achtung Lufthansa, bitte rauchend in die Ecke stellen und Euch schämen. Foto: Sebastian

Und zum Abschluss wartete noch ein kleines Schälchen Merengue darauf, verspeist zu werden.

Meine anfängliche Überraschung über das leckere Menü wich dann etwas, als ich das Logo des Caterers „DoCo“ sah. Plötzlich machte alles wieder Sinn.

So viel Sinn wie es machte, den Rest des Fluges bei einem Gläschen Gin Tonic zu genießen. Bis es dann kurz vor Mitternacht zum Landeanflug auf Madrid überging.

Eine Bereicherung für jeden Flug: Gin Tonic. Foto: Sebastian

Und trotz des verspäteten Starts waren wir fast eine Viertelstunde vor der geplanten Zeit am Gate des Flughafen Madrid angekommen.

Iberia Express Business Class im Airbus A321neo von Fuerteventura nach Madrid | Frankfurtflyer Kommentar

Soll ich Business Class buchen oder ist es der Aufpreis zur Economy Class nicht wert? Die Erfahrungen des Frankfurtflyer Teams, wie zum Beispiel von Christoph, sprachen eigentlich gegen die Business Class. Für mich gab es dann aber einen entscheidenden Effekt, der für die Business Class sprach. Und das war in dem Fall das „vorne sitzen“.

Immer wieder ein besonderer Moment: Sonnenuntergang über den Wolken. Foto: Sebastian

Geplant war die Ankunft um 0:15 Uhr. Mein letzter Hotel-Shuttle fuhr um 0:30 Uhr. Daher wollte ich möglichst schnell aus dem Flieger raus sein, um noch den letzten kostenlosen Bus zum Hotel mitzukriegen. Und das hatte dann dank der überpünktlichen Ankunft ganz ohne Stress geklappt.

Insgesamt hat mich Iberia Express auf diesem Flug überzeugt. Ein neues tadelloses Flugzeug, gutes Essen und eine engagierte Crew. Das war doch deutlich über meiner Erwartungshaltung.

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12 Kommentare

  1. Kannst deinen Iberia Account nicht kündigen und auf Basis der EU datenschutzverordnung eine Löschunh deiner Daten beantragen? Und dann halt in 1-2 Jahren einen neuen Account eröffnen?99′

    • Das ginge bestimmt. Aber ich bin bei sowas eher der Typ “nicht die Pferde scheu machen”. Okay, das ist Iberia und nicht Miles & More, die würden mir wahrscheinlich 1,50€ pro Meile in Rechnung stelle. Aber ich brauche den Account auch nicht wirklich.

      Und ich denke, es ließe sich auch so ein neuer eröffnen.

  2. Wow. Auf Reisetopia werden wieder richtig gute Texte veröffentlicht! Sicherlich beflügelt durch den ein oder anderen GT an Bord. Sollte die Praktikantinenschar mal mitlesen und lernen 😉

  3. Verstehe ich es richtig, dass du den Aufpreis für die BIZ gezahlt hast, um dir das Geld für das Taxi zum Hotel zu sparen? Wenn dein Hotel nicht allzu weit weg war, erschließt sich mir das nicht. 😀

    • Ah, Simon, ich hab erst jetzt nach dem Kommentar von Gunter verstanden, worauf Du hinaus willst. Nein, die gesparten Taxikosten standen nicht in Relation zum Aufpreis.

      Das enttäuscht Dich jetzt vielleicht etwas, aber wenn ich von heute auf morgen einen Flug buche, hole ich nicht erst Abakus und 70er Jahre Rechenmaschine raus.

      Und so eine Review ist auch keine Doktorarbeit, der vorher finanzmathematische Rechenoperationen voraus gehen.

      Das ist eher so: Ah, geil Business Class. Kriege ich wenigstens den Bus mit und hab keine Menschen um mich herum.

      Und dann sitzt man abends bei seinem Gläschen Ca del Bosco auf der Couch und denkt sich: schreib ich jetzt, dass ich Menschen hasse und unter anderem deswegen C Buche. Und das Ergebnis ist dann (meistens) nein, für die Story reicht auch, dass es mich Umtrieben hat den Bus mitzukriegen.

      Und um die Story jetzt ganz kaputt zu machen: Mit meinem Vielfliegerstatus wäre ich vermutlich in der ersten Economy Reihe gelandet und kaum eine Minute später aus dem Flieger gewesen.

      • Ist doch alles gut, Sebastian. Ich war nur so verwundert über den Satz, dass ich nachfragen musste. Ich lese deine Beiträge regelmäßig und war verwundert. Bevor ich aber mit großen Fragezeichen sitzen bleibe, frage ich einfach nach. 🙂

        • Ich weiß, ich war nur verwundert, weil Du ja schonmal den Rechenschieber rausgeholt hattest. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

          Solch ein Klickfinger bei Buchungen ist nicht zu unterschätzen.

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