Ein Flug mit KLM in der Economy Class von Bremen (BRE) nach Amsterdam (AMS), ist dann doch eher ein untypischer Start für eine unserer Reisen. Aber ab Bremen eine der wenigen Optionen und zeitgleich auch eine gute Gelegenheit die Vorteile des SkyTeam Elite Plus von ITA Airways auf Herz und Nieren zu prüfen. Einen Erfahrungsbericht, über das was wir als vierköpfige Familie mit den Kindern auf dem Schoß auf diesem Flug erlebt haben, lest Ihr in diesem Artikel.
Wer ab Bremen das Land verlassen will, der hat neben Billigfliegern und Chartermaschinen nur wenig Auswahl. Im Grunde genommen bieten sich nur Lufthansa mit der Anbindung an die Drehkreuze München und Frankfurt, Turkish Airlines mit Istanbul und KLM via Amsterdam an. Turkish Airlines ist da zwar die vom Sitzkomfort beste Variante, war uns in diesem Fall aber vom Zeitaufwand zu hoch. Daher blieben als Option nur noch Lufthansa und KLM. Insbesondere da es idealerweise ein Gabelflug von Bremen nach Helsinki und zurück von Budapest nach Bremen sein sollte.
Da sowohl Lufthansa als auch KLM sich preislich kaum unterschieden und beide Vor- und Nachteile in den Flugzeiten hatten, entschlossen wir uns für die kürzeste Verbindung mit KLM. Gleichzeitig bot das auch die Chance festzustellen, ob das mit dem SkyTeam Elite Plus Status von ITA Airways aus dem Statusmatch wirklich so funktioniert, obwohl die Airline noch nicht ans System angeschlossen ist.
Buchung
Nachdem ich mehrfach diverse Option über Google Flights ausgelotet hatte, entschied ich mich für eine Buchung direkt über KLM.com. Das macht derzeit besonders Sinn, da KLM Stornierungen und Umbuchungen bis vor dem Abflug des ersten Fluges ermöglicht. KLM stellt in dem Zuge einen Gutschein aus, den wir uns im Fall des Falles auch wieder auszahlen lassen können (was wir im Fall eines parallel für die Schwiegereltern gebuchten Fluges, sogar auch getan haben).
Die Reise von Bremen über Amsterdam nach Helsinki und zurück von Budapest über Amsterdam nach Bremen kostete uns im Eco Light Tarif 396,70 € für zwei Erwachsene und zwei Kinder unter zwei Jahren.
Für den Eco Light Tarif haben wir uns entschieden, da wir nicht für alle Aufgabegepäck benötigten und sich einzelne Gepäckstücke für 15 Euro dazu buchen ließen (reduzierter Preis für Flying Blue Member). Außerdem spekulierte ich auf das Freigepäckstück als SkyTeam Elite Plus Member, da ich hier keine abweichenden Informationen finden konnte, dass dies für Eco Light nicht gilt.
Flugdaten
Flugnr.: | KL1754 |
Sitz: | 25A / 25F |
Kabine: | Economy Class |
Konfiguration: | 36 Business
8 Economy Comfort 56 Economy |
Abflug: | 11:44 (11:45) |
Ankunft: | 12:40 (12:45) |
Reisezeit: | 0:56 h |
Typ: | Embraer 195 (E190) |
Kennung: | PH-EZM |
Anreise, Check-In und Boarding
Der Flughafen Bremen liegt weniger als 15 Auto-Minuten von unserem Wohnort entfernt. Konkret holt mich der KLM-Abflug um 6 Uhr morgens auch gerne mal aus dem Bett, da er fast direkt über unserem Haus abfliegt.
Da die Preise für das Parken am Flughafen Bremen fair sind, haben wir uns erneut für eine Anreise mit dem Auto entschieden. Zwischen dem Parkhaus P2 und dem Terminal liegen nur etwa vier Minuten Fußweg.
Leider ist der Checkin von KLM am hinteren Ende des Terminals, so dass wir hier noch einmal durch das komplette Terminal laufen mussten.
Der Checkin selbst war dann, wie mittlerweile bei uns üblich, unnötig kompliziert. Zur Sicherheit zeigt ich am Schalter direkt mein ITA Airways Status-Kärtchen und der Mitarbeiter begann fröhlich das Gepäck zu labeln. Bis ihm klar wurde, dass sein System den ITA Status nicht als SkyTeam Elite Plus erkennt und daran ja Status-Vorteile, wie Freigepäck, Priority-Services und Lounge-Zugang hängen.
Da wir einen Tarif ohne Aufgabegepäck gebucht hatten, wurde es nun schwierig. Der Mitarbeiter erkundigte sich nochmals über die Regelungen, kassierte uns aber schlussendlich 55 Euro für ein Gepäckstück ab, welches wir im Vorhinein für 15 Euro hätten dazu buchen können. Pech gehabt! Für den Rückflug wussten wir aber nun, dass wir das Gepäck vorher anmelden und damit eine Menge Geld sparen.
Dann ging es über leichte Umwege zur Sicherheitskontrolle. Bei unserer Ankunft war nur eine SiKo besetzt, aber es gab keine Wartezeit. Das änderte sich jedoch, während meine Frau aus drei verschiedenen Köfferchen und Taschen Flüssigkeiten kramen und auf das Band legen musste. Fairerweise kam auch noch ein Ausfall der Anlage hinzu.
In Summe waren wir mal wieder so spät hinter der Sicherheitskontrolle, dass noch etwa fünf Minuten bis zum Boarding verblieben. Diese fünf Minuten verbrachten wir in der The Lounge, der noch recht jungen Lounge am Bremer Flughafen. Dort gönnten wir uns schnell ein Schokocroissant und etwas zu trinken. Zu The Lounge hatte ich bereits vor einiger Zeit eine Review geschrieben, so dass ich an dieser Stelle auf weitere Details verzichte.
Lounge und unser Abfluggate A01 liegen direkt beieinander. Daher war es nahezu ausgeschlossen, den Boarding-Beginn zu verpassen. Als die ersten Durchsagen begannen, schleppten wir dann auch wieder Kind und Kegel zurück zum Gate, um mit den Kinderwagen bis direkt vor die Tür am Flugzeug vorzufahren.
Wir hatten beim Check-In schon höflich angefragt, ob nicht die Chance auf Plätze mit freiem Nebensitz besteht. Als wir dann an unserem ursprünglich zugewiesenem Sitzplatz ankamen, war der Nebensitz natürlich schon belegt. Was natürlich vom Prinzip völlig in Ordnung ist, denn wir haben ja nur jeweils einen Sitz pro Erwachsenem gekauft. Die Crew war jedoch so zuvorkommend, dass sie uns direkt nach dem Start die freie Auswahl in den hinteren Reihen anbot. Wenn eine Stunde Flugzeit sicher auch so machbar gewesen wären, war das natürlich eine tolle Geste und sicher auch ganz dankbar für meinen Sitznachbarn.
Kabine
KLM Cityhopper setzt auf der Strecke zwischen Bremen und Amsterdam meist entweder die Embraer 175 oder 190 ein. Ursprünglich war auf unserem Flug die kleinere Embraer 175 geplant, die dann jedoch durch den größeren Bruder ersetzt wurde.
Die Embraer 190 von KLM Cityhopper ist mit 104 Sitzen ausgestattet. Auf jeder Seite des Ganges befinden sich jeweils zwei Sitze pro Reihe. Es entfällt also der lästige Mittelsitz. Schaut man bei Seatguru vorbei, werden davon 20 Sitze der Business Class, 8 der Economy Comfort Class und die restlichen Sitze der Economy Class zugeordnet. Alle Sitze sind dabei völlig identisch. Lediglich der Sitzabstand ist in den ersten sieben Reihen mit 32 Zoll vs. 30 Zoll etwas größer.
Die Reihe elf ist in der Embraer 190 die Notausgang-Reihe, in der es sich noch etwas bequemer sitzen lässt. Reihe zehn solltet Ihr hingegen meiden, da Ihr diese Sitze nicht nach hinten lehnen könnt und außerdem das Fenster fehlt.
Auf unserem Flug schien die Business Class auf die ersten beiden Reihen beschränkt zu sein und wurde fast ausschließlich von der KLM Crew besetzt, die am Vorabend in Bremen gelandet war.
Nachdem die Anschnallzeichen erloschen waren, wechselten wir auf die Sitzreihe 25, wo dann auch die beiden Kinder einen eigenen Sitz hatten. Damit nahm die Reise dann einen deutlich positiveren Verlauf.
Service
Ein Flug von rund 60 Minuten ist typischerweise ja nichts, wo sich eine Crew besonders positiv oder negativ hervor tun kann. Der Crew auf unserem Flug merkte man aber auf jeden Fall eine positive Einstellung und hohe Motivation an.
Direkt beim Einsteigen wurden uns Desinfektionstücher gereicht, während auf unseren Sitzen bereits die Infant-Seatbelts bereit lagen. Wie schon kurz zuvor bemerkt, bot die Cabin Crew aktiv an, uns nach dem Start umzusetzen. Ein Wechsel des Sitzes vor dem Start wurde auf Grund der Gewichtsverteilung nicht gestattet.
KLM bietet auch auf den kurzen Cityhopper-Flügen einen kostenlosen Snack- und Getränkeservice. Auf dem Flug von Bremen nach Amsterdam bestand dieser aus einer Flasche Wasser und einem Cookie. Nichts tolles, für viele Fluggäste aber sicher eine positive Überraschung in der heutigen Zeit.
Die Kinder erhielten ein kleines Set mit Buntstiften und Malblock, sowie einem Mäppchen für den Reisepass.
Und so war der zeitlich schon sehr kurze Flug dann auch gefühlt sehr kurzweilig, ehe wir um 12:40 Uhr am Flughafen Amsterdam Schiphol landeten.
KLM Cityhopper Economy Class in der Embraer 190 von Bremen nach Amsterdam | Frankfurtflyer Kommentar
Das war tatsächlich mein erster KLM-Flug, wenn mich meine Erinnerungen nicht ganz verlassen haben. Die zusätzlichen Gepäckgebühren waren natürlich ein Ärgernis, aber nur ein kleines. Sonst war das ein total solider Flug mit einer äußerst aufmerksamen Crew.
Wasser und Cookie sind unter Berücksichtigung des heutigen europäischen Service-Standards wirklich positiv. Wobei ich es bei derart kurzen Flügen nicht brauche und bei längeren Flügen innerhalb Europas dieses Service-Konzept durchaus als lästig ansehe. Denn natürlich war auch auf dem Weiterflug nach Helsinki ein Snack enthalten (Es gab eine Lufthansa-Gedächtnis-Stulle mit Eiersalat statt Salami). Doch wie gerne hätte ich mir einen netten Snack aus dem „buy on board“-Menü ausgesucht und dafür auch ein paar Euro auf den Traytable gelegt.
Ihr interessiert Euch für weitere Reviews von KLM? So sieht es zum Beispiel in der Business Class auf der Langstrecke aus:
Review: KLM Boeing 787-9 Business Class | Im Dreamliner von Costa Rica nach Amsterdam
Teile dieses Mini-Tripreports:
- KLM Cityhopper Economy Class in der Embraer 190 von Bremen nach Amsterdam
- Hilton Helsinki Airport Hotel im Executive Room mit privater Sauna
- Lufthansa Business Class im Airbus A321 von Helsinki nach München
Die beiden Zwillinge sind so was von goldig – Glück auf zwei Beinen!!!! Gratulation an Sebastian und Frau zu diesem doppelten Meisterwerk 🙂
Dankeschön. Das ist ja lieb. Ja, wir sind auch ziemlich stolz. Wenn wir jetzt auch noch mal eine Nacht durchschlafen dürften, wäre es perfekt.
Ja, die beiden sind total goldig:) Was mir aber nicht klar ist: hat sich der ITA Status irgendwo ausgezahlt…zB beim Lounge Zugang???
Danke.
Hab ich echt diese wichtige Passage aus der Review wieder rausgeschmissen!? Also kurz zusammengefasst:
– Priority Labels für das Gepäck
– Und in AMS wurde Lounge-Zugang nach Vorlage der digitalen Karte gewährt
– In BRE war ich leider nicht schnell genug, da hatte meine Frau schon den Priority Pass vorgelegt.