Review: Le Méridien Hamburg

Das Le Méridien Hamburg gehört zu den Vorzeigestücken im Portfolio von Marriott Bonvoy in der Hansestadt und gilt auch als eines der besseren Hotels in Hamburg, was sicherlich auch mit der tollen Lage direkt an der Außenalster begründet ist.

Bei unserem letzten Frankfurtflyer Stammtisch haben sich drei Autoren in Hamburg verteilt, um auch möglichst viele Hotel Reviews einsammeln zu können und neben dem Crowne Plaza Hamburg, welches sich Sebastian als IHG one Fan ausgesucht hat und dem Marriott Hamburg von Robert, habe ich mir das Lé Méridien Hamburg angeschaut, ein Hotel welches ich noch nicht kannte, aber das ich unbedingt besuchen wollte.

Dabei konnte ich leider nur eine Nacht im Le Méridien Hamburg verbringen, aber ich kann gleich vorweg sagen, dass ich gerne noch etwas länger geblieben wäre.

Le Méridien Hamburg | Buchung und Lage

Am Wochenende unseres Frankfurtflyer.de Stammtischs in Hamburg sind die Hotelpreise in die Höhe geschossen, da am selben Wochenende neben der allgemeinen Reiselust der Deutschen auch noch ein Konzert und ein großer Marathon in Hamburg stattfanden.

Bei 599 Euro, welche das Standardzimmer die Nacht kosten sollte, konnte ich diesen Preis nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren, allerdings konnte man das Zimmer auch mit Marriott Bonvoy Punkten buchen. Die 40.000 Punkte schienen mir hier einen guten Gegenwert darzustellen, sodass ich recht kurzfristig gebucht habe, als immer mehr Hotels von unglaublich teuer auf ausgebucht umgestellt haben und sich bei mir eine gewisse Panik eingestellt hatte.

Anschließend habe ich auf meine Buchung noch ein kurz vor dem Verfall stehendes Suite Night Upgrade Zertifikat  (SNA) angewendet, sodass ich schon vor meiner Anreise eine Suite in der Buchung bestätigen konnte.

Tatsächlich ist die Lage des Le Méridien Hamburg etwas, was das Hotel sehr besonders macht, denn man liegt nicht nur sehr zentral und fußläufig zur Innenstadt, sowie zum Hauptbahnhof, sondern man hat auch noch die sehr begehrt Lage an der Alster und die entsprechende Aussicht.

Le Méridien Hamburg | Check-In und Elite Vorteile

Ich bin kurz vor 13 Uhr im Hotel eingetroffen und hatte vorab in der Marriott Bonvoy App den online Check-In gemacht. Hierbei hatte ich darauf gehofft, dass man mir mitteilt, ob das Zimmer schon vor der eigentlichen Check-In Zeit um 15 Uhr bereit steht, aber leider gab es keine Push Nachricht.

An der Rezeption konnte man mir dann aber mitteilen, dass man bereits eine Maisonette Suite als Upgrade (Dank SNA, denn das Hotel war schlussendlich zu 100% ausgebucht) anbieten kann und diese bereits bezugsbereit ist. Dabei wurde sie wohl aber auch erst vor wenigen Minuten fertig vorbereitet, sodass ich hier dem Hotel keine Vorwurf wegen der fehlenden Nachricht über die App machen will.

Le Méridien Lobby 

Der Check-In selbst verlief extrem professionell und auch sehr zügig, nachdem ich die üblichen Unterschriften auf dem Meldeschein gemacht und eine Kreditkarte als Deposit hinterlegt hatte, informierte man mich über die Vorteile, welche ich als Marriott Bonvoy Titanium Member haben würde.

So erhielt ich das bereits erwähnte Upgrade auf die Maisonette Suite, welche ich ohne Einsatz des SNA an diesem Wochenende wohl nicht bekommen hätte. Allerdings hat man mir auf Nachfrage gesagt, dass man Upgrades bis zu dieser Kategorie grundsätzlich für Elite Member heraus gibt. Wie freiwillig man dies macht, kann ich leider nicht sagen.

Neben des Upgrades hat man auch das Anrecht auf kostenlosen Late Check Out bis 16 Uhr, welchen man mir auch angeboten hatte, allerdings konnte ich diesen nicht ausnutzen, aufgrund meines Rückfluges nach Frankfurt.

Daneben bestand noch die Wahl zwischen kostenlosem Frühstück, 1.000 Punkten als Geschenk und einem lokalen Geschenk. Nachdem ich frühstücken wollte, habe ich mich hierfür entschieden und bei einem Preis von 39 Euro pro Person war das sicherlich auch eine gute Wahl.

An der Rezeption fragte ich noch, ob das Restaurant mittags offen sei, was man leider verneinen musste. Für ein Hotel dieser Klasse hätte ich mehr erwartet, als die Lobby Bar mit Getränken und Snacks, weshalb wir Frankfurtflyer.de Autoren es uns auch mittags nicht im Le Méridien, sondern in einem Kaffee an der Alster gemütlich gemacht haben.

Positiv fand ich hingegen das kleine Business Center in der Lobby, wo man noch last Minute etwas drucken konnte, denn in der Lufthansa Lounge in Hamburg war bei meiner Ankunft der Drucker leider defekt.

Le Méridien Hamburg | Die Maisonette Suite

Mit meinen Zimmerschlüsseln bewaffnet machte ich mich auf den Weg in den 9. Stock, wo meine Maisonette Suite in der Nähe des Fahrstuhls sein sollte. Hierbei lag sie direkt neben dem Restaurant, welches für sein gutes Essen bekannt ist, bei meinem Besuch aber leider auch nur zum Frühstück geöffnet war.

Die Maisonette Suite war eigentlich mehr oder weniger ein Standard Zimmer, welches aufgrund der Bauweise des Hotels über zwei Stockwerke verteilt wurde. Dabei entstand durchaus ein interessantes Zimmer, wobei ich mir hier eine etwas größere Suite erwartet habe.

Dabei denkt man beim Betreten der Suite erst einmal nicht an genau solch eine, wenn man von der Treppe direkt neben der Tür absieht.

Im Erdgeschoss der Suite befindet sich das Schlafzimmer mit einem großen Bett, einem Sessel und einem Fernseher. Viel mehr hat man auf diesem doch überschaubaren Platz nicht mehr unter gebracht, allerdings fühlte es sich auch nicht beengt an.

Highlight war aber sicherlich die Aussicht auf die Alster.

Als Welcome Amenity hatte man mir eine Apfelschorle, eine Karte und eine kleine Schokolade ins Zimmer gestellt. Alles nicht die Welt, aber eine nette Geste, über welche ich mich immer freue, was auch die Idee dahinter sein sollte.

Auch wenn das Zimmer in einem tadellosen Zustand war, sah man an manchen Teilen doch, dass es nicht erst vor wenigen Wochen eröffnet wurde. So wurde wohl die Einrichtung stellenweise modernisiert, aber z.B. der Wandschrank mit dem Safe sah aus wie direkt aus den 90ern.

Die Minibar bliebt übrigens leer, allerdings gab es wieder eine Kaffeemaschine, was in vielen Hotels nach wie vor nicht der Fall ist.

Neben dem Schlafzimmer befand sich noch ein Duschbad im Erdgeschoss, welches zwar klein, aber nicht zu klein war. Mehr als der Waschtisch, die Dusche und die Toilette hat hier aber auch nicht hinein gepasst

Etwas unglücklich fand ich dagegen, dass im Bad kaum Extras bereit lagen und Seife, Shampoo, Conditioner und Co. war nur im großen Spender an der Wand verfügbar.

Bei einem Hotel dieser Preisklasse hätte ich mir etwas mehr erhofft und ich freue mich immer wenn Zahnbürsten, Kämme und Rasierer bereits auf dem Zimmer liegen, auch wenn man sie sich im Le Méridien Hamburg einfach und kostenlos hätte bringen lassen können.

Im zweiten Stock befand sich dann das Wohnzimmer der Suite und auch wenn ich hier sehr wenig Zeit verbracht hatte, hat mir dieser Bereich durchaus sehr gut gefallen.

Neben der Couch und dem Sessel gab es hier auch einen riesigen Fernseher und Wasserflaschen standen bereits bereit, was gerade an diesem sehr heißen Tag sehr hilfreich war.

Tatsächlich habe ich mich geärgert, dass ich am Schreibtisch in der Suite nicht etwas arbeiten konnte, denn bei der Aussicht hätte es mir sicherlich Spaß gemacht, auch wenn ich mich leicht hätte ablenken lassen.

Dabei war zwar die Aussaht vom Schreibtisch gigantisch gut, aber ich hätte mir hier etwas mehr Steckdosen und USB Anschlüsse gewünscht, denn faktisch gab es nur eine Steckdose in Reichweite an der Wand am Schreibtisch.

Der Blick aus dem 2. Stock sagt aber mehr als 1.000 Worte und ist zweifelsohne das, was den enormen Preis für diese Suite rechtfertigt.

Wenn sich nun jemand fragt, wie man die riesigen Vorhänge bei den großen Fenstern verschließt, hierfür gibt es Knöpfe und sie schließen und öffnen automatisch. Hierbei dunkeln die Vorhänge auch sehr gut ab, falls man mittags mal etwas ruhen will.

Hinter dem Wohnzimmer befand sich noch ein weiteres Bad, mit einem Waschtisch, einer Toilette und diesmal einer Badewanne. Dabei kam mir dieses Badezimmer deutlich größer vor, als das Gegenstück unten.

Le Méridien Hamburg | Das Frühstück

Das Frühstück wird im 9. Stock des Le Méridien Hamburg im Heritage Restaurant serviert. Hierbei hat man sehr großzügige Zeiten von 6.30 Uhr am Morgen bis 11.30 Uhr am Vormittag, wobei die Gäste bis 12 Uhr im Restaurant bleiben können. Im Heritage Restaurant hat man, wie aus meiner Suite direkt nebenan, einen fantastischen Blick auf die Alster.

Das Frühstück wird auf einem überraschend kleinen Buffett serviert, was auch dazu führte, dass es hier und da etwas staute. Dabei sollte aber klein nicht wenig Auswahl bedeuten, vielmehr wurde alles sehr regelmäßig fisch aufgefüllt.

Dabei war es eines der besten Hotel Frühstücke, die ich seit langem bekommen habe, denn gerade in Zeiten von Corona wird auch in der gehoben Hotellerie gespart. Daher konnte man mich hier wirklich überzeugen, auch wenn der Preis von 39 Euro pro Person durchaus happig ist.

Ich würde daher empfehlen eine Zimmerrate mit Frühstück zu buchen, wenn man nicht sowieso über den Status das Frühstück erhalten kann.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings am Service beim Frühstück, denn so recht fühlte sich niemand für mich oder die umliegenden Tische zuständig. Zwar wurde der Tisch regelmäßig abgeräumt, aber bei der Bestellung von warmen Speisen wurde ich immer auf das Buffet verwiesen, obwohl extra eine Karte bereit lag, auf der warme Speisen auf Bestellung aufgeführt wurden.

Der etwas durchwachsene Service hat das Bild hier beim Frühstück dann auch leicht eingetrübt, weshalb ich hier nur eine 2+ geben würde. Wenn man hier aber etwas nachjustiert ist es definitiv ein SEHR GUTES Hotel Frühstück.

Le Méridien Hamburg | Gym

Das Le Méridien Hamburg verfügt natürlich auch über ein Fitnessstudio um Erdgeschoss des Hotels. Dabei ist es direkt gegenüber zum Eingang des Spa gelegen (welches ich leider nicht genutzt habe) und man kann die recht unscheinbare Tür 24/7 mit der Zimmerkarte öffnen.

Das Gym selbst hat leider keine Fenster, ist aber gut klimatisiert und angenehm beleuchtet. Ich fand es tatsächlich überraschend klein, aber es sollte für die Größe des Hotels absolut ausreichend sein.

Neben einer Reihe von Cardio Geräten, gab es natürlich auch die üblichen Kraftmaschinen und freie Gewichte in Form von Hanteln.

Grundsätzlich fand ich toll, dass es neben den Handtüchern auch einen Kühlschrank mit kalten Tüchern gab. Allerdings finde ich es immer schade, wenn man in einem Hotel Gym nur einen Wasserspender hat und keine Flaschen, denn die Becher finde ich sehr unpraktisch. Dass man mit Plastik Flaschen deutlich mehr Plastikmüll produziert als mit Plastikbechern, fällt mir auch aus Nachhaltigkeitsaspekten schwer zu glauben.

Le Méridien Hamburg | Frankfurtflyer Kommentar

Das Le Méridien Hamburg war ein Hotel, welches ich immer einmal besuchen wollte und schon alleine daher war ich froh, nun wegen unseres Stammtischs hier einen Nacht verbracht zu haben. Tatsächlich würde ich sehr gerne noch einmal wieder kommen und länger hier bleiben, hoffentlich zu einem Zeitpunkt, bei dem kein Marathon in Hamburg ist und die Zimmerpreise etwas niedriger sind.

Tatsächlich hat mir das Haus alles in allem sehr gut gefallen und ich habe nur sehr wenig auszusetzen. Das Zimmer war schön mit einer unglaublich tollen Aussicht und dabei perfekt sauber. Lediglich die etwas in die Jahre gekommenen Badezimmer und das Fehlen von Amenities im Bad geben leichte Abzüge in der B Note, wobei man gerade diese sich hätte leicht bringen lassen können.

Wirklich begeistert hat mich aber das gute Langschläferfrühstück mit dem Ausblick über die Alster im 9. Stockwerk. Dass es auch hier etwas im Service geharkt hat, lasse ich nun einfach außen vor, denn solche Dinge kann man schnell abstellen.

Generell hatte ich das Gefühl, dass das Hotel noch nicht ganz aus dem Corona Winterschlaf auferweckt wurde und wie so oft haben Hotels nach dieser sehr langen und schweren Zeit nun das Problem die Mannschaft wieder zusammen zu bekommen und sie entsprechend zu trainieren. Dies merkte man leider auch im Le Méridien Hamburg und einige Services waren daher noch nicht verfügbar, wie z.B. der Concierge oder eben das sehr spärliche Angebot an Restaurants im Hotel selbst.

Dennoch, mit allen Abstrichen war es einer meiner besseren Hotel Aufenthalten in den letzten drei Jahren und damit hat das Le Méridien für mich meine Erwartungshaltung absolut und im Positiven erfüllt.

9 Kommentare

  1. Ich War vor Jahren im Winter immer Wieder für mehrere Wochen beruflich in Hamburg, bevor ich dann dahin gezogen bin und das Meridien war neben den 4 Jahreszeiten und dem Hyatt für mich immer erste Wahl. Der Blick beim Frühstück ist echt super (und meistens hat der Service auch super funktioniert, deine Erfahrung kann ich aber auch aus eigener Wahrnehmung bestätigen, manchmal hatte man einfach Pech… ansonsten waren die frischen Pfannkuchen mit ApfelmuS einfach köstlich 😊).

    Abends war der Wellnessbereich super zum runterkommen, großes Schwimmbecken, Whirlpool und Sauna, so ließ es sich aushalten… und eines der wenigen Betten, in denen ich immer ab der ersten Nacht geschlafen hab wie ein Baby… lange Zeit war es auch das Emirates Crew-Hotel, ob das immer noch so ist, weiß ich nicht, ich würde es der Crew aber gönnen!

    Erinnere mich gern zurück, aber die eigene Wohnung ist auch ganz iO 😊

  2. Danke für die Review. Eine Information wäre zusätzlich noch hilfreich: in der Review wird die Lage/Aussicht erwähnt, vor der Hotel gibt es aber auch eine recht gut befahrene Strasse. Ist es im Zimmer dennoch ruhig oder hört man den Strassenlärm?

  3. Hallo Christoph,
    Danke für Dein Review.
    Gestört hat mich allerdings, dass Du monierst, dass „Seife, Shampoo, Conditioner und Co. NUR im großen Spender an der Wand verfügbar“ waren…
    Gerade DAS finde ich in der heutigen Zeit der Plastikflut (u.a. in den Meeren) sehr lobenswert!
    Wir alle kennen die kleinen 20ml Tübchen, von denen nach spätestens 2x Duschen von 2 Personen 1-2 verbraucht sind – und wir alle haben auch Vorräte davon für mehrere Generationen zu Hause 😉
    In den USA haben schon einige Bundesstaaten diese Anemity-Plastikflut verboten – zu Recht, wie ich finde – die Umwelt dankt’s.
    Und aus großen Spendern lässt’s sich’s auch besser entnehmen als aus diesen „Fitzeltübchen“… 🙂
    LG

    • Alles natürlich eine persönliche Vorliebe, aber ich mag die Spender an der Wand einfach nicht. Auch wenn es die Ausnahme ist, gibt es wiederverwendbare mini Flaschen, dass ist dann natürlich recht teuer.

      Call me old fashion, but I like the minis.

      • Ganz deiner Meinung. Ich mag die Spender auch nicht. Besonders bei Lotion oder Conditioner, wenn die dann so verklebt sind. Ekelhaft. Und dann kommt da meisten so wenig raus, dass man ewig pumpt.

        Schade, dass das Le Meridien die jetzt auch hat. Man hatte da bis vor Corona (als ich das letzte Mal dort war) immer einzelne Flaschen, die auch recht groß waren und zu Hause noch länger gereicht haben.

        PS: Ich bringe mir dann halt kleine Flaschen aus der Drogerie mit. Ist das dann besser? Die Spender nutze ich jedenfalls nur im absoluten Notfall.

  4. Bei mir war es letzten Monat genau anders herum: Die Speisen von der Karte wurden sehr schnell abgefragt und an den Tisch gebracht, das Buffet fand ich gut aber sicher nicht überragend. Die Straße habe ich im 6. Stock bei geschlossenem Fenster übrigens auch kaum wahrgenommen, etwas Rauschen im Hintergrund, mehr nicht.

  5. Dass es Seife, Shampoo etc. nur noch in großen Flaschen an der Wand gibt ist bei Le Meridien Standard. Ich finde das auch richtig, da so Unmengen an Plastikmüll vermieden werden. Schön ist auch, dass Seife, Shampoo etc. von Malin+Goetz sind. So hochwertige und teure Amenities sind in Hotels dieser Preisklasse sehr selten.

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