Review: Swiss First Class im Airbus A330-300 von Zürich nach Athen

Heute haben wir mal wieder eine Review eines Gastautors für Euch. Robin ist dabei kein Einzeltäter und hat schon mehrfach für uns als Gastautor geschrieben.

Die First Class der Swiss ist eine der exklusivsten Arten zu fliegen. Tickets kosten schnell bis zu 10.000€ für einen Roundtrip und die Buchung mit Meilen ist Vielfliegern mit Senator und HON Status vorbehalten. Umso besser, wenn es die Möglichkeit gibt dieses tolle Produkt innereuropäisch zu fliegen.

Auch im Sommer 2023 sollte es wieder stattfinden, dass die Swiss einige europäische Strecken mit Großraumflugzeugen bedient, so auch auf der Strecke zwischen Zürich und Athen. Da die gesamte Langstreckenflotte der Swiss über eine First Class verfügt, benötigt man ein Business Class Ticket und mit einem entsprechenden Status kann man dann einen der 8 First Class Sitze auswählen. Der gebotene Service entspricht dabei natürlich dem Standard der europäischen Business Class. Da ich momentan den HON Status habe, war das also schon mal gegeben. Brauchte ich nur noch ein Business Class Ticket!

Gesucht habe ich die besten Verbindungen über Google Flights. Dieses Tool nutze ich in letzter Zeit sehr intensiv, da ich die Suche sehr einfach und intuitiv finde. Gebucht habe ich die Flüge dann ganz einfach über die Website der Airline. Nun stand die Wahl zwischen Economy und Business Class. Da mir der Ticketpreis für die Business Class aber zu teuer war, entschied ich mich dazu, Economy zu buchen und dann entweder per Festpreis, gegen Gebot oder mit eVouchern den Flug upzugraden. Eines davon musste einfach klappen.

Letztlich habe ich einen, in meinen Augen, guten Deal mit einem Festpreis Upgrade gemacht. Vorteil hier, man rutscht in eine Business Class Buchungsklasse, die dann auch HON Meilen bringt. Allerdings hatte ich, da ich einen Eco Light Tarif gebucht hatte, kein Gepäck und auch keine Möglichkeit einen Sitzplatz zu reservieren. So musste ich also wieder warten und dann beim Check-In hoffen, dass noch ein Platz der acht First Class Sitze frei war.

Swiss First Class nach Athen | Check-In, Lounge & Boarding

In der Lounge angekommen, wurde ich freundlich begrüßt und hingewiesen, dass mein Flug nach Athen von einer Gate Position starten würden und ich daher selber hinlaufen müssen. Einen Transfer mit der Limousine gibt es nur bei Abflug auf einer Außenposition. Da ich keinerlei Gehbeschwerden habe, stellte das kein Problem dar.

In der Lounge fühle ich mich immer sofort sehr wohl. Die verwendeten Materialien und das Design wirken sehr einladend und beruhigend.

Da zu dem Zeitpunkt noch alle Tische im Restaurantbereich belegt waren, setze ich mich auf einen Sessel im Lounge Bereich und bestellte mir ein Glass Champagner. Verglichen mit Singapur Airlines oder Emirates serviert die Swiss in den First Class Lounges nicht den teuersten Champagner, aber ich mag ihn trotzdem gerne. Gemeinsam mit der charmanten Art der Lounge Mitarbeiter in meinen Augen eine unschlagbare Kombination.

Für das kulinarische Angebot im Restaurant gibt es meiner Meinung nach nur ein Wort – Spitzenklasse! Da kann ich persönlich nix finden, was nicht passt. Es gibt eine Auswahl an verschiedenen Gerichten, die relativ konstant angeboten wird. Zusätzlich gibt es ein monatlich wechselndes Menü.

Man kann dabei alles miteinander kombinieren. So entschied ich mich für die Vorspeise des Menüs, eine weitere Vorspeise aus der regulären Karte und den Hauptgang und Nachtisch des Menüs. Ich find es sehr gut, dass die Portionen nicht so groß sind, so kann man mehrere Gerichte ohne Probleme essen.

Nachdem ich sehr gut gegessen habe, bin ich Richtung Gate A67 gegangen, welches mein Abfluggate sein sollte. Dort angekommen stand mein A330, der mich nach Athen bringen sollte, schon da und wurde beladen und aufgetankt.

Boarding begann pünktlich. Hier wurde die Boarding Gruppe 1 explizit ausgerufen, so dass ich als erster das Flugzeug betreten konnte und eine komplett leere Kabine vorfand. Mit mir sollten sich im First Class Bereich noch zwei andere Gäste befinden. Am Platz stand bereits eine Flasche Wasser und ein Erfrischungstuch.

Swiss First Class nach Athen | Kabine, Sitz und Catering

Da ich sehr lange alleine blieb, hatte ich sehr viel Zeit die Kabine zu erkunden. Die Sitze sind ähnlich denen in der Boeing 777, aber man kann die Suite nicht komplett verschließen. Auch der Monitor ist etwas kleiner, aber immer noch größer als in der Lufthansa First Class. Bei meinem Weg durch die Business Class fiel mir auf, dass diese wirklich schon sehr in die Jahre gekommen ist und vor allem die Monitore wirklich sehr klein sind. Dagegen waren die in der First Class geradezu riesig.

Ansonsten kann man den Sitz in ein komplett flaches Bett verwandeln und auch einen Sichtschutz ausfahren, der eine doch ausreichende Privatsphäre gegenüber den Mitreisenden ermöglicht. Die Ottomane kann nicht verschoben werden, aber sie dient als offizieller Sitzplatz während des Fluges und verfügt auch über einen Sicherheitsgurt, so dass man gemeinsam essen kann.

Durch das Holz und die hellen Farben wirkt die Kabine noch immer freundlich und einladend. Vor allem wenn man bedenkt, dass die erste A330 mit der Kabine bereits seit 2011 bei der Swiss fliegt, ist es immer noch ein gutes Produkt.

Am Sitz befinden sich dann noch die Bedienung des Entertainment und Sitzes. Diese ist sehr intuitiv. Allerdings merkt man bei dem Controller wohl am ehesten das Alter der Kabine, da er doch schon die ein oder andere Abnutzungsspur hat. Auch die Kopfhörer sind zwar Active Noise Cancelling aber wirken etwas „altbacken“ und abgenutzt.

Nach dem Start begann der Service mit einem Aperitif und Knabbergebäck. Ich entschied mich für ein Glass Champagner und musste feststellen, dass Swiss nun den Jaquart Champagner serviert. Auf Nachfrage hieß es, dass man nun vom Duval-Leroy umstellt. Mir gefällt das nicht so, da ich ein Fan des Duval bin. Zu meiner Freude waren aber noch zwei kleine Flaschen davon geladen, so dass ich doch den Duval haben konnte.

Beim Essen standen zwei Gerichte zur Auswahl, einmal Rindsroulade und ein vegetarisches Gericht. Hier wurde ich noch vor dem Start gefragt, welches ich denn haben möchte. Zuerst musste dann noch der riesige Holztisch ausgefahren werden. Dieser ist schon wirklich massiv. Aber wenn man hier zu Zweit essen möchte, dann ist er auch in dem Umfang notwendig. In meinem Fall wirkte das Tablett etwas verloren. Das Essen war sehr lecker, vor allem der Nachtisch war top.

Die restliche Zeit des sehr ruhigen Fluges verbrachte ich damit einen Film zu schauen. Die Flugzeit nach Athen war hier ausreichend. Die Auswahl an Filmen entspricht dem Angebot auf der Langstrecke, ist nicht die Umfangreichste, aber ok. Neben der obligatorischen Airshow bestand noch die Möglichkeit das Internet zu nutzen. Hierbei gibt es auch eine kostenlose Option für Messaging. Diese funktionierte tadellos. Lediglich nach einer Stunde muss man sich neu verbinden. Das ganze funktioniert aber auch ohne Login oder irgendeine Registrierung.

Zwischendrin wurden die Getränke immer wieder nachgefüllt. Dabei konnte ich mit der Crew ein wenig sprechen. Diese waren sehr happy über den Einsatz des Flugzeuges auf der Strecke, da man den Service leichter durchführen kann.

Nach einer Flugzeit von 2:30h sind wir dann pünktlich in Athen gelandet. Wegen mir hätte der Flug auch länger sein können.

Swiss First Class im Airbus A330-300 von Zürich nach Athen | Kommentar

Auch wenn es nicht der normale First Class Service war. Der Flug war großartig. Die Hardware für innereuropäisch super, die Crew mega und Essen und Getränke passend, dazu noch pünktlich. Was will man mehr. Ich würde mir mehr Flüge mit Großraumfliegern in Europa wünschen. Wenn die Zahl der Flugreisenden weiter zunimmt, könnte ich mir auch einigen Strecken einen dauerhaften Einsatz vorstellen. Man darf hierbei auch nicht vergessen, dass diese Flugzeuge es auch ermöglichen eine ganze Menge Fracht mitzunehmen und das für viele Airlines sehr lukrativ ist.

Über Robin:

Beruflich im Business Development tätig und daher auch öfters unterwegs. Privat auch leidenschaftlicher Flieger und Verreisender. Diese Kombination ermöglicht mir einen Vielfliegerstatus. Dabei bin ich fast ausschließlich mit Airlines der StarAlliance unterwegs. Für die privaten Flüge bin ich gerne oft stundenlang auf der Suche nach den besten Angeboten und meilenoptimierten Routings. Für mich beginnt die Reise immer am Flughafen mit einem entspannten Loungebesuch.

Wenn Ihr auch einen Gastbeitrag schreiben möchtet, meldet Euch gerne bei Nicole unter nicole@frankfurtflyer.de.

13 Kommentare

  1. richtiger Titel des Artikels wäre eigentlich „…Swiss First Class SITZ…“

    Wir brauchen übrigens nicht mehr Flüge mit Großraumfliegern in Europa, sondern eine ordentliche Kabine in den Kleinraumfliegern. Aber solange die Fluggäste das nicht massiv einfordern (und woanders buchen) wird das nicht passieren. Die Airlines freuen sich solange auf kostenlose Werbung wie in diesem Artikel.

    • In diesem Fall war die First Lounge nur durch den HON zugänglich. Es war kein echter First Class Flug wenn man es so will.

      Ich glaube bei Swiss kann man auch keine Zugänge für die Frist Class Lounges gegen Geld kaufen wenn ich es richtig in Erinnerung habe.

  2. Irgendwie nichtssagend – Check-In … was ist da passiert? Du hattest ja ein Business Class Ticket, oder? War’s nun ein eVoucher, Cash-Upgrade, …?

      • Was mich hier überrascht, da ich damit selbst kein Erfahrung habe.

        Ein Cash Upgrade aus einem Light Tarif bedeutet bei Swiss, dass man keine Sitzplätze nach dem Upgrade reservieren kann? Ist das inzwischen Gruppenweit so oder ein LX Thema?

        • Hi Christoph,
          Weil nie eine Antwort auf deine Frage kam: Ich wohne in Zürich und hole mir ab und an LX cash upgrades. Gerade wenn ich weiss, dass ich kein checked in baggage brauche, ist eco light + upgrade eigentlich immer günstiger als direkt C zu buchen. Macht ja auch Sinn, da weniger Leistung. Ich konnte nach dem upgrade immer einen C Sitzplatz auswählen, nicht sicher, warum das beim Author ein Problem war. Zuletzt erst vor 2 Wochen so gebucht.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.