Review: United Airlines Business Class Boeing 777-200 Frankfurt nach Washington D.C.

Wenn man von der United Business Class oder auch United BusinessFirst spricht muss man zwischen zwei verschiedenen Produkten auf den Langstrecken unterscheiden. Durch die Fusion von United Airlines und Continental Airlines gibt es immer noch die „ehemaligen United Airlines“ Business Class Sitze, sowie die „ehemaligen Continental Airlines“ Sitze. Die verschiedenen Business Class Produkte unterscheiden sich hauptsächlich durch den Sitz. Der Service ist vergleichbar, wobei es kleine Unterschiede gibt. Ich werde später in diesem Reisebericht auch noch die „ehemalige Continental Business Class“ vorstellen, welche ich von Houston nach München in der Boeing 767-300 geflogen bin.

Nach meinem sehr angenehmen Aufenthalt in der Lufthansa First Class Lounge A habe ich mich durch die Passkontrolle auf den Weg zu Gate Z22 gemacht, an welchem mein United Flug nach Washington D.C. abgefertigt wurde. Wie immer bei United wird auch in Frankfurt nach Zonen eingestiegen. Gruppe 1 ist für First- und Business Class Passagiere, sowie Mileage Plus 1K und Premier Platinum Passagiere. Gruppe 2 gilt ebenfalls als Priority Boarding und ist für Staralliance Gold Mitglieder vorgesehen. Allerdings können auch Passagiere, welche über eine Reihe von verschiedenen amerikanischen Kreditkarten verfügen in dieser Gruppe einsteigen. Aufgrund der großen Menge an Passagieren, welche mit Gruppe 1 und 2 boarden bilden sich hier meist recht große Schlangen vor dem Gate.

United Airlines Business Class Boeing 777-200 | Die Kabine

Die Business Class Kabine der United Boeing 777-200 ist in zwei Kabinen unterteilt. Die kleinere Kabine hinter der United Global First Class verfügt über 16 Sitzplätze, die etwas größere Kabine vor der Economy Class über 24 Business Class Sitzplätze. Dabei sind pro Reihe acht Sitze in einer 2-4-2 Konfiguration verbaut. Dies bedeutet, dass man in er „ex United“ Boeing 777-200 durchaus Mittelsitze erwischen kann. Auch solltet ihr beachten, dass es sowohl Sitze in Flugrichtung, als auch gegen die Flugrichtung gibt. Besonders rückwärts zur Flugrichtung sitzen ist nicht jedermanns Sache.

Durch die 2-4-2 Konfiguration sind die Sitze sehr nah beieinander, was natürlich zur Folge hat, dass man recht nahe am Sitznachbarn sitzt und somit wenig Privatsphäre zum Nachbarn hat. Die Sitze verfügen allerdings über eine recht hohe Sitzschale, sodass man aus den anderen Reihen nicht viel mitbekommt.

Ich würde behaupten, dass es keine wirklich besseren oder schlechteren Sitzreihen gibt. Die Nähe zum Nachbarn hat man auf jedem Sitz, allerdings macht es keinen nennenswerten Unterschied, ob man in der kleinen oder großen Kabine Platz nimmt.

Insbesonder in den Waschräumen sieht man den Flugzeugen bereits das Alter an. Die Business Class verfügt über lediglich zwei Waschräume, welche außer zwei Cremes keine weiteren Amenitys bieten.

United Business Class Boeing 777-200 | Der Sitz

Der United Business Class Sitz in den „ex United“ Boeing 777-200 bietet trotz der 2-4-2 Anordnung erstaunlich viel Freiraum. Man erreicht dies allerdings durch verhältnismäßig schmale Armlehnen zum Nachbarn. Dennoch hatte ich noch nie Probleme hierdurch. Auf dem Sitz befand sich beim Einsteigen bereits ein großes Kissen, sowie eine Decke.

Der United Busines Class Sitz lässt sich 180° flach stellen. Dabei befindet sich ein angenehm großes Fußfach unter den Bildschirmen. Zwar hat man unter der Fußablage grundsätzlich einiges an Stauraum, allerdings legt United Airlines sehr großen wert darauf, dass in der Business und First Class alle Gepäckstücke in den Overhead Bins verstaut werden.

In der Mittelarmlehne befindet sich neben der elektronischen Sitzsteuerung auch ein ausklappbarer Cocktailtisch, sowie der eigentliche Tisch.

Der wohl größte Pluspunkt des United Airlines Business Class Sitzes ist die Sitzpolsterung. Diese ist sehr weich und flauschig, sodass man sich wie auf Omas altem Sessel fühlt. Wenn man den Sitz in die Bettposition bringt, sinkt man beim Schlafen ein wenig ein, was ein ähnlich gutes Schlafgefühl erzeugt, wie die Matzratzenauflagen in der Lufthansa oder Swiss First Class.

United Airlines Business Class Boeing 777-200 | Der Service

Direkt nachdem ich mich hingesetzt hatte fragte mich eine Flugbegleiterin, ob ich etwas vor dem Start trinken möchte. Ich bestellte ein Glas Orangensaft. Dieser wurde mir auch sehr schnell, wie bei United am Boden üblich, in einem Plastikbecher überreicht. Auch wenn es nicht wirklich ein Problem ist, werde ich nie verstehen, warum man am Boden keine Gläser verwendet.

Mit einem Wagen wurden noch Tageszeitungen am Sitz verteilt, sowie anschließend Amenity Kits. Das Amenity Kit war sehr vollständig ausgestattet, auch wenn der Inhalt keine Markenprodukte waren.

Nachdem das Einstiegen beendet war, sind wir sehr pünktlich zur Startbahn gerollt. Hier wurde das Sicherheitsvideo gezeigt. Interessanterweise gibt es auch parallel zum Sicherheitsvideo eine manuelle Sicherheitsvorführung von den Flugbegleitern auf internationalen Flügen von United Airlines.

Während dem Steigflug habe ich mich ein wenig durch das In Flight Entertainment (IFE) geschaltet. United hat in allen Klassen eine recht gute Auswahl an Filmen, TV Serien, Musik, Hörbüchern und Spielen.

Die Fernbedienung für das IFE befindet sich in der Armlehne des Sitzes. In der Busienss Class bietet United auch recht gute Kopfhörer an. Ich bevorzuge allerdings wie immer meine Bose IQ 25, welche mich komplett von meiner Umwelt abschirmen und ein fantastisches Klangbild haben.

Als die Anschnallzeichen ausgeschaltet wurden, verteilte ein Flugbegleiter die Menükarten.

Der Purser fragte kurze Zeit später die Hauptgänge ab, bevor sehr zügig mit dem Service begonnen wurde. Von einem Wagen herrunter wurde der erste Getränkeservice durchgeführt. Grundsätzlich bekommt man bei United Airlines immer ungefragt stilles Wasser und warme Nüsse serviert und kann sich den Aperitif seiner Wahl bestellen.

Auf einem leicht überfüllten Tablett wurden die Vorspeise, sowie der Salat serviert. Der Thunfisch wirkte zwar sehr simpel, allerdings war er in Kombination mit dem Dip hervorragend. Der Salat dagegen wirkte ein wenig traurig und hatte seine beste Zeit schon vor einigen Stunden gehabt.

Aus einem Brotkorb wurden warme Brötchen, sowie Kräuterbutterbaguette angeboten.

Als Hauptgang hatte ich das Hühnchen bestellt. United richtet das Hauptgericht in der Galley auf Tellern an. Dennoch fand ich die Präsentation nicht wirklich gelungen. Allerdings schmeckte das Hauptgericht gut. Meine Cola Light wurde regelmäßig während des Essensservice aufgefüllt.

Nach dem Hauptgericht wurde das Tablett abgeräumt und der Teil des Service,s welcher mir persönlich am besten gefällt wurde begonnen. Als erstes wurde der Käsewagen durch den Gang geschoben. United hat allerdings keine Käseplatten, sondern fertige Teller mit einer Käseauswahl. Dazu wird einen Korb mit Kräckern, sowie Portwein angeboten.

Nach dem Käse folgte der Dessert, beziehungsweise Eiscremewagen. Seinen Eisbecher kann man sich selbst mit verschiedenen Soßen, Nüssen und Streuseln, sowie Sahne zusammenstellen. Hierzu gibt es Kaffee, Tee sowie ein Digestif.

Nach dem Essen habe ich ein wenig gearbeitet. United bietet auf allen Langstreckenflügen Internet an. Hierfür kann man für maximal 19 Euro pro Flug, abhängig von der Fluglänge, einen Zugang kaufen. Die Geschwindigkeit des Internets ist sehr gut und wohl sogar etwas schneller als das Lufthansa Flynet.

Recht zügig bin ich allerdings müde geworden und habe meinen Sitz flach gestellt. Auf dem Flug nach Washington D.C. habe ich etwa 3 Stunden geschlafen. Ich versuche auch auf Tagflügeln immer zu schlafen, um einem Jetlag vorzubeugen.

Etwa 2 Stunden vor der Landung wurden die Einreiseformulare, wenn benötigt, verteilt und mit dem zweiten Service begonnen. Auf einem Tablett wurde der Salat mit dem kalten gegrillten Hühnchen serviert. Was mir leider komplett fehlte, war Dressing zum Salat. Zusammen mit dem einfachen Brötchen ohne Auswahl und dem frischen Obst, war es ein recht unspektakuläres Essen.

Nach dem zweiten Service habe ich mich für die Landung wieder umgezogen und noch eine Folge „The Big Bang Theory“ im IFE geschaut, bevor wir in Washington D.C. gelandet sind.

United Airlines Business Class Boeing 777-200 | Frankfurtflyer Kommentar

Die United Business Class hat nicht wirklich den besten Ruf. Allerdings würde ich behaupten, dass sie deutlich besser ist als ihr Ruf! Der Sitz ist insbesondere wegen der 2-4-2 Bestuhlung nicht wirklich up to date, allerdings ist der Sitz sehr bequem und bietet doch mehr Abstand zum Nachbarn als man anfangs denkt. Wenn man zu zweit reist sehe ich hier noch nicht mal ein Problem.

Der Service bei United schwankt je nach Flugbegleiter zwischen Dienst nach Vorschrift und extrem herzlich und persönlich. Allerdings ist es immer sehr amerikanisch, was nicht unbedingt schlecht ist. Der Service ist immer recht schnell und das Glas wird so gut wie nie leer. Ich jedenfalls war bis jetzt mit noch keinem United Airlines Buiness Class Flug unzufrieden und wurde mehrfach sehr positiv überrascht.


Dieser Reisebericht besteht aus folgenden Teilen:

 

 

2 Kommentare

    • Der Sitz selbst ist nicht wirklich engere als viele vergleichbare Business Class Sitze. Allerdings hat man tatsächlich insbesondere auf den Mittelsitzen das Gefühl ein wenig eingeengt zu sein. Das Raumgefühl ist einfach nicht so gut wie bei anderen Produkten. Was mich bei diesem Sitz allerdings immer wieder begeistert ist die Polsterung und der doch hohe Schlafkomfort.

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