Für Vielflieger gehört Rimowa zum Reisen wie der Reisepass. Kaum ein Vielflieger, der nicht das ein oder andere Accessoire der Firma nutzt. Häufig hält „die Beziehung“ auch jahrelang und die Kunden haben sich als sehr treu herausgestellt. Diese Aspekte – und die Bereitschaft der Eigentümer zu verkaufen – waren genug Gründe für LVMH sich dieses Juwel unter den Nagel zu reißen.
Rimowa bei LVMH
Es ist kompliziert. Um es milde auszudrücken. Schon bald nach der Übernahme verschwand die alte Rimowageneration aus den Regalen und Serien wurden neu aufgelegt. Dabei stand jedoch eher Design als der Nutzen für die Reisenden im Vordergrund. So verschwand leider das als Haken ausziehbare Logo, um einen genieteten Logo ohne Funktion Platz zu machen. Und nicht nur das, sondern auch die Margen wurden erhöht, denn die Preise stiegen.
Außerdem gab LVMH die überaus beliebten Amenity Kits auf. Gerade für gelegentliche Vorneflieger waren die Köfferchen ein schönes Stück Erinnerung an einen tollen Flug. Dafür gibt es jetzt nicht nur Koffer, sondern auch Handtaschen und Sonnenbrillen der Marke.
Neue Designs im Sommer 2021
Rimowa blieb aber nicht stehen. Alexandre, der Sohn von Bernard Arnaud, der Rimowa zunächst geführt hat, hat die Firma wieder verlassen und tobt sich jetzt bei Tiffany in New York aus. Hugues Bonnet-Masimbert ein ehem. von LVMH installierter Bereichsleiter hat das Zepter übernommen und führt Rimowa im Sinne von Alexandre Arnaud weiter.
Rimowa hat sich mit dem In-Label „Chaos“ aus London zusammengetan und neue Kofferdesigns aufgelegt. Für die alte Garde von Rimowa Fans sind diese zumindest gewöhnungsbedürftig, denn bei den aktuellen Modellen wurde mit viel Farbe gearbeitet. Fairerweise hat allerdings schon Alex Isreal mit den Farbverläufen im Ombré Look für sehr farbenfrohe und mehrfarbige Koffer gesorgt.
Trolley (36 Liter) 690 EUR
Koffergurt 360 EUR
Kofferanhänger 135 EUR
Kofferanhänger mit Stadt 90 EUR
Kofferaufkleber 6 EUR
Rimowa stellt neue „Must haves“ vor | Frankfurtflyer Kommentar
Schade, dass sie Rimowa anscheinend mehr ums Design dreht, als um die Reisenden. Ein paar Innovationen, die den Komfort oder den Nutzen der Koffer erhöhen wären toll.
Der Koffergurt sieht zwar nicht top aus, kann aber einen Rimowa Sleeve „nachrüsten“, wenn man ihn doch brauchen sollte. Ein weiterer Vorteil wäre, dass man den Gurt mit an Bord nehmen kann, sollte man den Koffer am Gate noch abgeben müssen.
Also ich würde mich ja schon eher als progressiven Typen bezeichnen, Innovation und Veränderung halte ich für notwendig und wichtig. Aber wenn ich sehe, was LVMH mit Rimowa veranstaltet… da blutet mir das Herz… Rimowa verliert seine DNA… 🙁
Ich sehe da auch keinerlei Innovation, außer dass man bei den Preisen für ein kleines Stück Leder jetzt in etwa mit Porsche gleichgezogen hat… 🙂
Rimowa war: Qualität für gutbetuchte Vielreisende.
Rimowa ist: minderwertiger Müll für die Generation Instagram.
Als ehemaliger Rimowa Händler der 20 Jahre aus Überzeugung Rimowa verkauft hat sehe ich mit Grauen was seit der Übernahme durch LVMH aus dieser Marke geworden ist. Nicht nur optisch, früher musste kein Kunde für eine defekte Rolle oder Schloß etwas bezahlen, egal ob der Koffer in der Garantie war oder nicht. Heute werden für die Ersatzteile Mondpreise aufgerufen. EIn Satz Rollen 80€, bei aller Liebe das ist es nicht wert. Für den Preis eines Rimowa Kofferanhängers bekommt man mit dem Travelite Air BAse einen guten Koffer komplett und für den Preis eines Koffergurtes bekommt man einen ganzen Samsonite Proxis, der definitiv qualitativ keinen Vergleich mit Rimowa scheuen muss. Schöne neue Welt, die Kuh muss gemolken werden solange sie lebt….