Swiss Flug LX 1222 am 1. August von Zürich nach Göteborg in Schweden musste außerplanmäßig in Hannover landen, nachdem die Piloten kurz vor erreichen der Reiseflughöhe einen Riss in der Cockpitscheibe erkannten und daraufhin eine sofortige Landung in Hannover angefordert haben. Die 123 Passagiere und 5 Besatzungsmitglieder an Bord sind hier mit dem Schrecken davon gekommen und auch die Landung selbst war nicht außergewöhnlich, wenngleich wohl ein recht zügiger Sinkflug von Nöten war.
Risse in Cockpitscheiben sind durchaus ein Risiko für das Flugzeug, da das Versagen der Cockpitscheiben verheerende Folgen haben kann. Daher wird in solch einem Fall möglichst schnell eine Flughöhe gesucht, in welcher der Druckunterschied zwischen Kabine und Außenluft geringer ist. So auch bei dem Swiss Airbus A220-100 mit der Registrierung HB-JBD am 1. August.
Schaut man sich den Flugverlauf an, sieht man, dass das Flugzeug auf der Höhe von Stuttgart kurzzeitig 34.000 Fuß erreicht und danach sehr schnell wieder auf 20.000 Fuß und dann auch auf etwa 10.000 Fuß absinkt, bevor man in Hannover landete.
Der Riss in der Cockpitscheibe des Swiss Airbus A220-100 war wohl nur im äußeren Teil des mehrschichtigen Glas, sodass zu keiner Zeit ein Risiko für das Flugzeug oder die Passagiere bestand. Aktuell befindet sich das Flugzeug noch in Hannover und die Cockpitscheibe muss erst getauscht werden, bevor das Flugzeug zurück nach Zürich gebracht werden kann.
So spektakulär wie solche Risse in Cockpitfenstern oft aussehen war der Zwischenfall bei Swiss wohl nicht. Nicht selten werden solche Risse durch Vogelschlag oder auch Hagelkörner hervorgerufen, die ungünstig aufschlagen oder auch durch Wasser, das in Dichtungen eindringt und gefriert.
Riss in Cockpitscheibe: Swiss-Flug nach Schweden endet in Hannover | Frankfurtflyer Kommentar
„Wir haben einen Riss in der Cockpitscheibe und landen daher in Hannover!“ ist sicherlich eine Durchsage, die man als Passagier nicht unbedingt hören möchte. Allerdings sind Flugzeugfenster und insbesondere die Scheiben des Cockpits viel stabiler als sie aussehen und vor allem mit einer vielfachen Sicherheit ausgelegt, sodass sie selbst bei einem Riss für gewöhnlich nicht havarieren.
Dennoch wird es an Bord sicherlich erst einmal ein Schreckmoment gewesne sein, wobei die Crews solche Vorfälle gewöhnlich sehr professionelle handhaben und auch hier ist keinem Passagier etwas passiert, außer dass man wohl deutlich länger für seine Reise gebraucht hat, denn die Passagiere mussten auf andere Flüge umgebucht werden. Gerade ab Hannover gibt es hier nicht so viele non stop Optionen, insbesondere nicht nach Schweden.
Danke: Aviation Herald
Da ich mit einem Riß in der Frontscheibe eines Flugzeuges erst kürzlich selbst konfrontiert war (allerdings wurde der Riß kurz vor dem Boarding bemerkt und der Flug nach ewigem Warten am Gate schließlich annulliert), habe ich die Frage, ob man bei einem solchen Vorfall Anspruch auf Entschädigung hat oder nicht.
Weiß das eventuell jemand sicher?
Beste Grüße
Mario
Ja, Defekte liegen im Verantwortungsbereich der Airline.