
Riyadh Air ist ein extrem ambitioniertes Projekt in Saudi-Arabien, wie so vieles, was dort gerade passiert, und die Airline ist spezifisch designt, um den Ambitionen von Saudi-Arabien gerecht zu werden und zum einen Ausländer auch in das Land zu ziehen und es für den Tourismus zu entwickeln, aber auch Riad als neuen Hub für eine globale Vernetzung zu etablieren.
🍷 Alkoholfrage offen: Riyadh Air wird zum Start voraussichtlich keinen Alkohol servieren – eine spätere Lockerung bleibt möglich.
✈️ Kabine präsentiert: Erste Bilder der Boeing 787-9 zeigen eine moderne Ausstattung, das Soft-Produkt ist jedoch noch unbekannt.
🛬 Große Pläne: Die Airline will 2025 starten und sich als globaler Player neben Emirates & Co. etablieren.
Wer so stark auf Passagiere aus aller Welt setzen will wie Riyadh Air und als global Player neben Emirates, Etihad und Qatar Airways bestehen will, der bekommt unweigerlich auch die Frage, ob man an Bord oder in den Lounges auch Alkohol servieren wird. Auch wenn es nicht entscheidend sein sollte, gerade in den Premium-Reiseklassen ist das Angebot an Bier, Wein und Spirituosen durchaus ein Merkmal, mit dem man sich differenziert als Airline.
Riyadh Air hat gerade die ersten Bilder der Kabine in der Boeing 787-9 gezeigt, mit der man ab Ende 2025 die ersten Linienflüge aufnehmen wird. Die ersten Ziele werden wohl in Europa liegen, und in wenigen Jahren will Riyadh Air ein weltumspannendes Streckennetz haben. Hierbei sieht die Kabine und die Sitze in allen Klassen wirklich sehr gut aus, doch was man aktuell aber noch komplett ausgespart hat, ist das Soft-Produkt, also der Service, den man an Bord bieten wird.
Dies soll von Riyadh Air zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt werden, und damit sind Details zur Getränkeauswahl noch offen. Der australische Executive Traveller konnte aber beim CEO von Riyadh Air, Tony Douglas (einst CEO von Etihad Airways), nachfragen und bekam eine erstaunlich eindeutige und dennoch unklare Antwort, die viel Raum für Spekulationen lässt.
Es ist wirklich ganz einfach!
Wir werden uns an den jeweils geltenden gesetzlichen Rahmen halten.
Derzeit ist Alkohol im Königreich Saudi-Arabien verboten, und dementsprechend werden wir dieses Verbot als geltendes Recht respektieren.
Liest man in dieser Aussage zwischen den Zeilen, dann wird klar, dass Douglas bei Riyadh Air gerne Alkohol an Bord anbieten würde, auch um mit der Konkurrenz aus Dubai, Abu Dhabi oder Doha mithalten zu können. Allerdings verbietet dies die Gesetzgebung in Saudi-Arabien noch.
ABER! Niemand sagt, dass es nicht eine Ausnahme für Riyadh Air zum Start des Flugbetriebs oder zu einem späteren Zeitpunkt geben wird, und es ist auch alles andere als klar, dass Saudi-Arabien noch auf alle Ewigkeiten am Alkoholverbot festhält. In der arabischen Welt hat hier in den letzten Jahren ein drastischer Wandel hin zu einer gewissen Liberalität stattgefunden, der man sich auch in Saudi nicht verschließen kann.
So hat in Riad kürzlich der erste Spirituosengeschäft eröffnet, das Bier, Wein und Spirituosen zwar nur an nicht-muslimische Diplomaten verkauft, aber es ist ein klarer erster Schritt. Auch gibt es Spekulationen, dass man Sonderzonen schaffen will, in denen es nicht-muslimischen Gästen gestattet ist, Alkohol in Hotels und Resorts zu konsumieren, so wie es zu Beginn in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder auch Katar gehandhabt wurde.
Dass eine erste Ausnahme wäre, dass Riyadh Air Alkohol in der Luft servieren darf, ist damit also alles andere als ausgeschlossen, und man wird sehen, was hier die Zukunft bringt. Tony Douglas, der hier sicher deutlich näher an den Entscheidungsträgern ist, sagte dazu nur:
Wenn sich im Laufe der Zeit etwas ändert, werden wir uns entsprechend anpassen und reagieren.
Es klingt also fast so, als hoffe man auf eine schnelle Erlaubnis, rechnet aber zum Start Ende 2025 nicht direkt damit, dass sich hier die liberalen Kräfte in der Regierung schon durchgesetzt haben. Wobei gerade in Saudi-Arabien können solche Dinge auch sehr schnell gehen (oder auch sehr lange dauern).
Wird die neue Riyadh Air aus Saudi Arabien auch Alkohol servieren? | Frankfurtflyer Kommentar
Riyadh Air wird sicher die Luftfahrt verändern und zu neuen Verteilungen der Marktanteile beitragen. Hierbei wird aber auch eine entscheidende Rolle spielen, wie die Passagiere die Airline erleben, und das Thema Alkohol spielt hier durchaus eine Rolle. Daher könnte ich mir gut vorstellen, dass hier viele Personen in Saudi-Arabien gerade darauf hinarbeiten, dass Riyadh Air auch an Bord Alkohol ausschenken darf. Ob dies vor allem schon zum Start passieren wird, wird man sehen.
Klar ist aber, dass es noch eine Reihe von spannenden Ankündigungen aus Riad geben wird, denn nicht nur das Soft-Produkt wird man noch vorstellen, auch das Vielfliegerprogramm, die App und auch das Streckennetz stehen noch aus und könnten sehr spannend werden. Die Frage, welche die ersten Ziele von Riyadh Air sein werden, finde ich persönlich fast so spannend wie die Frage, ob man Alkohol servieren wird – wenngleich die Erlaubnis hierzu sicher weltweit für Schlagzeilen sorgen würde, und vielleicht ist dies ein Marketing-Effekt, den die Airline nutzen will.
Wie seht Ihr das? Sollte Riyadh Air Alkohol an Bord servieren dürfen – oder ist das überbewertet? Schreibt es uns in die Kommentare!
Es geht ja nicht nur um den Alkoholkonsum an Bord, sondern auch um das Gefühl, frei entscheiden zu können. Selbst wenn ich alkoholfrei fliegen wollte, empfände ich das Alkoholverbot als bedrückend, und es würde mir die Entspannung, die ich beim Fliegen (z. B. in den Urlaub) gern hätte, nehmen.
Es ist ja bei weitem nicht so, dass bei anderen Fluggesellschaften am Boden in Saudi-Arabien Alkohol ausgeschenkt werden darf.
Hier sollte eher die Frage sein, ob während des Fluges und damit außerhalb der Landesgrenzen an Bord Alkohol ausgeschenkt wird.
Alle Boxen und Trolleys die Alkohol ( auch leere Flaschen ), müssen entsprechend verplombt und aufgelistet werden und werden von den örtlichen Behörden aufs schärfster kontrolliert, ob diese Boxen und Trolleys verschlossen sind.
Am Boden werden Virgin, Cocktails oder exotische Säfte serviert, wie von den Gästen gern genommen werden. Was in der Luft passiert, ist eine ganz andere Geschichte.
Selbiges gilt auch für Zeitschriften und Illustrierte jeglicher Art. Da in diesen Zeitschriften, wie Bunte oder Gala zB, leicht begleitete Frauen oder Werbung mit leicht bekleideten Menschen enthalten sein könnten, müssen auch diese vor der Landung eingesammelt und verschlossen werden, damit im Transit, zum Beispiel das Reinigungspersonal oder die örtlichen Behörden nicht in die Versuchung kommen, sich solche Zeitschriften anzusehen.
Vor Ort, im Layover, gibt es noch das Problem des freien Internetzugangs. Hier sind auch zahlreiche Seiten gesperrt und können nur über einen VPN browser erreicht werden. Aber auch hier sind die Behörden zwischenzeitlich dahinter gekommen, dass diese Möglichkeit besteht und es wird immer schwieriger, über VPN best bestimmte Seiten aufrufen zu können..
Alles in allen denke ich, liegt es nicht daran, ob während des Fluges oder am Boden bei Riad Air Alkohol ausgeschenkt werden darf oder nicht, wenn das Land Saudi-Arabien mehr als Geschäftsreisende oder Saudis, die meistens weiter in die USA reisen, fördern will und sich das Land dem Tourismus öffnen möchte, muss eine generelle Veränderung analog zu den Emiraten oder Qatar stattfinden.
Was mich allerdings am meisten stört als jemand, der ziemlich häufig aus beruflichen Gründen in diese Region fliegt, ist die Doppelmoral, die gelebt wird.
Vor Ort, natürlich immer unter dem Mäntelchen der Verschwiegenheit, findet alles mögliche statt: von Alkohol bis Homosexualität – alles zu haben! Ähnlich ist es im Flugzeug: sobald das Flugzeug abgehoben ist und die Landesgrenzen passiert hat, wird auf fleißig von den Saudis Alkohol getrunken, und die Kopftücher werden abgenommen…..
Also, mein Fazit: wenn man das Landwirt Tourismus öffnen möchte, geht es keine andere Möglichkeit geben, sich wie in den Emiraten komplett zu öffnen.
Guter Beitrag! Diese Doppelmoral habe ich in Abu Dhabi erlebt: Alkohol und Freizügigkeit gibt es in den internationalen Hotels, die auch von den dortigen Bewohnern aufgesucht werden.
Als Westeuropäer möchte ich an Bord und auch im Transitbereich nicht zu sehr reglementiert werden. So gesehen könnte auch der Aufenthalt in der Lounge in Riad noch problematisch werden.
Der weltweite Alkoholkonsum ist im Allgemeinen rückläufig.
Wenn man einen ganzen Text darüber verfasst ob oder ob nicht Alkohol serviert wird bei einer Airline und die Frage als spannend bezeichnet weil es einem persönlich wichtig ist, ja dann sollte man eventuell mal über seine persönlichen Vorlieben zum Alkohol nachdenken.
Wenn man nichtmal einen, sagen wir mal, 12 Stunden Flug ohne Alkohol aushält, wäre das durchaus bedenklich.
Aber jeder so wie er will.
Woher die Ableitung kommt, dass es dem Autor wichtig ist, würde ich gerne einmal erfahrne!
Derweilen ist der angeboten Wein und Champagner durchaus ein Differenzierungsmerkmal und daher nicht unbedeutend, zumal die Frage hier auf dem Blog schon öfters gestellt wurde.
Deine Frage ist eigentlich „Whataboutism at it’s best“ aber hey: Jeder wie er will ;).
Wenn schon dann richtig: Whataboutism at it’s best.
Aber mit Alk klappt es dann auch besser mit dem Englisch!
Bei der Qualität der Diskussion wundert mich nichts mehr.
Ein Glas Wein zu einer Portion Fisch gehört bei vielen dazu. Alleine dass man das Essen desinfiziert. Und es kann sein, dass man eine Woche keinen Alkohol anrührt. Exzessive Trinker mit Minikonsumenten von einem Glas Wein gleichzusetzen und gleichzumachen ist nicht ok.
Es geht darum, dass wenn ich ein teures Business Class Ticket kaufe, ich eben auch einen schönen Wein zum Essen haben möchte. Wenn ich schon mehr Geld bezahle, möchte ich als Kunde entscheiden, was ich trinke, und sonst niemand. Zudem schlafe ich an Bord mit einem Glas Rotwein besser, und nein, ich trinke zuhause eher selten Alkohol, wenn nur am Wochenende. Aber auf Reisen möchte ich es in der Premiumklasse schon schön haben, und dazu gehört auch Alkohol, so wie Fleisch und Fisch. ich würde auch niemals mit einer vegetarischen Airline fliegen, daran habe ich keinen Spaß.
Dieser Text wurde unter dem Motto „Ich habe kein Problem mit Alkohol, nur ohne“ geschrieben.
Wenn man die Diskussion in diese Richtung führen will, sagt das mehr über dich aus, als über den Autor.
Sagt derjenige der es „spannend“ findet ob All ausgeschenkt wird.😂
Kannst Du Dir vorstellen, dass man ein professionelles Interesse daran haben kann, ob eine Airline aus Saudi Arabien zukünftig Alkohol anbieten wird und es deswegen als „spannend“ bezeichnet? Ich mir schon. Ich bin da übrigens durchaus anders als Christoph: Ich fliege sogar manchmal primär wegen des Alkohols. Und ich würde mich trotzdem, eigentlich sogar deswegen, nicht in die Ecke eines Alkoholproblems stellen. Klingt komisch, ist aber so.
Wenn die Frage schon in der Überschrift ist, braucht man sich über solche Kommentare/ Meinungen nicht wundern!
Klinkt schon arg nach einem kleinen Alkoholproblem.
„Ich fliege primär wegen des Alkohl“ …nein bei der Aussage würde man natürlich nicht auf die Idee kommen das jemand eventuell ein Problem mit Alkohol hat (aber eben ohne).
Christoph hat so etwas ähnliches heute schon in anderem Kontext geschrieben: Dein Kommentar sagt mehr über Dich als über mich aus. Ich sehe Alkohol als Genussmittel. Ich liebe guten Alkohol. Einen leckeren Cocktail. Einen besonderen Champagner. Du siehst Alkohol als Rauschmittel.
Auch für mich gehört ein Glas guten Weines und vielleicht ein Cognak zum Paket, dass ich von einer Erstklass-Airline in allen Buchungsklassen erwarte. Ob mich deswegen jemand als Alkoholiker bezeichnen will, ist mir stinkegal.
Absolut richtig
Saudische Gesetze zum Alkoholkonsum gelten ja räumlich nur in Saudi-Arabien bzw. im Luftraum darüber. Überall woanders können sie Alkohol ausgeben wie sie wollen. Man braucht nicht unbedingt Schampus zum Start in Riad.
Das Problem für Riyadh Air ist, dass sie an ihr Hub in Saudi-Arabien derzeit gar keinen Alkohol hin bekommen, da es ein Importverbot gibt. Ausländische Airlines können genug für den Rückflug mitnehmen.
Ja, so in etwa 😉