Royal Jordanian in der Krise: Könnten Flüge nach Deutschland ein Ausweg sein?

Die Fluggesellschaft Royal Jordanian steckt derzeit in der Krise. Archivfoto: Royal Jordanian

Die Oneworld-Fluggesellschaft Royal Jordanian aus Amman wird von vielen deutschen Fluggästen oft übersehen. Die sicherheitspolitische Lage in der Nachbarschaft Jordaniens hat die Situation weiter verschärft. Dennoch plant die Airline, ab der zweiten Hälfte des Jahres 2024 neue Flüge nach Deutschland aufzunehmen.

Royal Jordanian steht derzeit vor zwei großen Herausforderungen. Einerseits tobt in unmittelbarer Nachbarschaft ein Krieg zwischen Israel und Palästina. Andererseits hat der Flugzeughersteller, auf den die Fluggesellschaft setzt, Verzögerungen bei der Auslieferung neuer Flugzeuge.

Trotz einer positiven Geschäftsentwicklung rutschte Royal Jordanian im Jahr 2023 in die roten Zahlen. Die Situation verschlechterte sich im vierten Quartal, als am 7. Oktober 2023 palästinensische Terroristen Israel angriffen. Seitdem herrscht Krieg im Nahen Osten, und viele Fluggäste meiden die Region. Das betrifft auch Royal Jordanian, obwohl die Airline das Kriegsgebiet weiträumig umfliegt. Insbesondere westliche Touristen sind weiterhin zögerlich, wenn es darum geht, nach Jordanien zu reisen oder Amman als Zwischenstopp einzuplanen.

Erschwerend kommt hinzu, dass der von RJ bevorzugte Flugzeugbauer Airbus mit der Auslieferung neuer Flugzeuge in Verzug ist. Die Fluggesellschaft muss zwischen fünf und zehn Monate länger auf bestellte Flugzeuge warten, was die Flottenerneuerung und den Flottenausbau verzögert. Samer Majali, der CEO der Airline, ist unzufrieden damit, dass Airbus sich zwar entschuldigt, aber die Verantwortung auf den Triebwerksbauer Pratt & Whitney abschiebt.

Trotzdem ist man bei Royal Jordanian zuversichtlich, auch was das Ende der Kampfhandlungen in Gaza angeht. Deshalb hat die Airline zuletzt auch mehrere neue europäische Ziele aufgenommen. Während derzeit noch keine neue deutsche Destination dabei ist, soll sich das im zweiten Halbjahr 2024 ändern. Dann plant die Fluggesellschaft aus dem Nahen Osten, auch Flüge nach Berlin (BER) und München (MUC) anzubieten.

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Dass München (MUC) ein beliebtes Ziel für Airlines aus dem Mittleren Osten ist, darüber haben wir erst vor Kurzem berichtet. Damals kündigte Gulf Air Flüge von Bahrain nach München an. Im Blick auf den Nahen Osten gibt es offenbar ähnliche Bestrebungen. Die Pläne von Royal Jordanian erscheinen jedoch sehr optimistisch. Ein Ende des Konflikts im Nahen Osten ist noch nicht absehbar, und es ist zumindest unsicher, ob danach eine hohe Nachfrage besteht. Insbesondere bei Umsteigeverbindungen, wo starker Wettbewerb herrscht, ist ein Flug im A380 von Emirates über Dubai oft deutlich attraktiver als mit der A320-Familie über Amman.

Quelle: thenationalnews.com via aero.de

2 Kommentare

  1. Na, dann hoffen wir mal, dass die Umsteigezeiten nach Deutschland besser sind, als nach Madrid, die kurzfristig von 1,5 Stunden auf 12,5 Stunden geändert wurden und deshalb eine kurzfristige Stornierung meinerseits zur Folge hatte. Der Tourismis in Jordanien ist schon seit einen halben Jahr tot. Wer das Schatzhaus in Petra mal für sich alleine gaben will, sollte unbedingt jetzt dahin.

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