Ryanair sieht Gewinne schrumpfen: Was sind die Ursachen?

Die Boeing 737-MAX-8200 von Ryanair auf dem Vorfeld in Bremen. Foto: Sebastian

Europas größter Billigflieger, Ryanair, sieht sich mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert, da gestiegene Treibstoffkosten und Probleme beim Flugzeugbauer Boeing die Geschäftsaussichten trüben. Trotz einer Zunahme der Passagierzahlen und eines Umsatzanstiegs im Weihnachtsquartal, vermeldet die Fluggesellschaft einen dramatischen Rückgang der Gewinne. Wir werfen einen genaueren Blick auf die Gründe hinter Ryanairs reduzierten Erwartungen und die potenziellen Auswirkungen auf die Zukunft des Unternehmens.

Warum schrumpfen die Ryanair Gewinne?

Die Geschäftsaussichten von Europas größtem Billigflieger, Ryanair, trüben sich ein, hauptsächlich durch gestiegene Treibstoffkosten und Probleme beim Flugzeugbauer Boeing. Konzernchef Michael O’Leary erwartet für das laufende Geschäftsjahr bis Ende März einen Gewinn von 1,85 bis 1,95 Milliarden Euro, im Vergleich zu den zuvor geschätzten 2,05 Milliarden Euro.

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Die gestiegenen Treibstoffkosten und Boeing’s Produktionsstopp gefährden das Wachstum der Fluggesellschaft. Die Ryanair-Aktien fielen um 2,5 Prozent an der Börse in Dublin. Im Weihnachtsquartal verdiente Ryanair 15 Millionen Euro, 93 Prozent weniger als im Vorjahr. Kerosinausgaben stiegen um über ein Drittel, und neue Tarifabschlüsse erhöhten die Pilotengehälter. Obwohl die Passagierzahl um sieben Prozent auf 41,4 Millionen stieg und der Umsatz um 17 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro wuchs, senkte Ryanair die Ticketpreise aufgrund von Problemen mit Buchungsplattformen wie Booking.com. Laut aero.de hatten die Plattformen Ryanair-Flüge aus dem Programm genommen, woraufhin die Airline ihre Preise senkte.

Abkehr von Buchungsplattformen ist positiv

Ryanair betrachtet die Abkehr von Buchungsplattformen als positiv, muss jedoch mit der Umstellung klarkommen. Die Fluggesellschaft kooperierte kürzlich mit einer Online-Buchungsplattform, aber dies könnte möglicherweise nicht ausreichen, um die Flugzeuge im laufenden Quartal so gut zu füllen wie ursprünglich geplant.

Ryanair 737MAX Foto: Sebastian

Ryanair rechnet für das vierte Geschäftsquartal bis Ende März mit roten Zahlen und befürchtet, dass Boeing weniger 737 MAX-Flugzeuge liefern kann als vereinbart. O’Leary geht davon aus, dass Ryanair Ende Juni 174 Jets vom Typ 737 MAX haben wird, sieben weniger als vereinbart. Es besteht auch das Risiko weiterer Verzögerungen aufgrund der Untersuchungen der US-Luftfahrtbehörde FAA gegen Boeing nach einem Zwischenfall mit einer Alaska Airlines 737 MAX 9.

Ryanair sieht Gewinne schrumpfen: Was sind die Ursachen? | Frankfurtflyer Kommentar

Die aktuellen Herausforderungen, denen sich Ryanair gegenübersieht, werfen einen Schatten auf die Luftfahrtbranche, die bereits von Unsicherheiten geprägt ist. Die gestiegenen Treibstoffkosten und die Unsicherheit bezüglich der Boeing 737 MAX-Lieferungen haben die Gewinnprognosen des Billigfliegers beeinträchtigt. Dies verdeutlicht die anhaltenden Risiken in einer Branche, die empfindlich auf externe Faktoren reagiert. Die Partnerschaft mit einer Online-Buchungsplattform könnte auch als strategischer Schachzug betrachtet werden, um sich an veränderte Buchungsgewohnheiten anzupassen. Dennoch bleibt die Unsicherheit über die Boeing-Lieferungen und die angespannte Beziehung zu Buchungsplattformen Herausforderungen, die Ryanair erstmal bewältigen muss. Letztendlich könnte hinter der ganzen Aktion und Ankündigung von O´Leary auch nur ein smarter Geschäftszug für kommende Verhandlungen mit Boeing stecken. Preisdumping bei großen Flugzeugen lohnt sich bekanntermaßen.

1 Kommentar

  1. Ryanair bekommt langsam die echten Kosten zu spüren. Europa bewegt sich in Richtung Arbeitnehmermarkt. Da kann man nicht mehr beliebig die Gehälter drücken. an den 7 Flugzeugen liegt es aber mit sich nicht.

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