
SAS Scandinavian Airlines konzentriert sich wieder voll auf die Zukunft, die SkyTeam-Fluggesellschaft hat ambitionierte Wachstumsziele. Mit der Bestellung von bis zu 55 neuen Regionalflugzeugen des Typs Embraer E195-E2 und Plänen für zusätzliche Langstreckenjets zeigt man, wie ernst man es meint. Der skandinavische Carrier will Kopenhagen als führendes Drehkreuz in Nordeuropa etablieren, das interkontinentale Netz soll dort deutlich ausgebaut werden.
✈️ SAS bestellt bis zu 55 Embraer E195-E2
🌍 Neue Langstreckenziele wie Seoul und Mumbai geplant
💺 Business Class auf Kurzstrecken & Ausbau des Drehkreuzes Kopenhagen
Embraer-Order im Milliardenwert
Mit der Bestellung von 45 Embraer E195-E2 setzt SAS ein klares Zeichen für Wachstum, die Fluggesellschaft hat sich außerdem noch zehn Optionen gesichert. Der Auftrag hat einen Listenwert von rund 4 Milliarden US-Dollar, es ist einer der größten Schritte der Airline seit der tiefgreifenden Restrukturierung der vergangenen Jahre. Die Auslieferung der ersten Flugzeuge ist ab 2027 vorgesehen und soll sich über vier Jahre erstrecken. Die Maschinen werden größtenteils bei der Tochter SAS Link zum Einsatz kommen.
Airline-Chef Anko van der Werff betont die Bedeutung der Investition, die Embraer E195-E2 sei der Schlüssel für zukünftiges Wachstum und eine verbesserte Anbindung. Mit den neuen E2-Jets soll das Zubringernetz in der Region verdichtet werden, davon soll in erster Linie das Drehkreuz in Kopenhagen profitieren. SAS möchte verhindern, dass Reisende aus Skandinavien über die Hubs in Mitteleuropa umsteigen. Es ist eine klare Kampfansage an Wettbewerber wie die Lufthansa Group, die Skandinavien bislang stark über ihre Drehkreuze Frankfurt und München anbinden.

SAS plant Wachstum über Europa hinaus
Parallel zur Regionalflotte will SAS auch auf der Langstrecke expandieren. Aktuell bietet die Airline zwölf Interkontinentalziele an, bald kommen weitere dazu. Im September wird Seoul neu aufgelegt, im Sommer 2026 will man Mumbai in Indien anfliegen. Auf einer internen Wunschliste stehen laut aeroTELEGRAPH 25 weitere Langstreckenziele, die Potenzial haben.
Um einen Teil davon zu realisieren, müsste man die aktuelle Langstreckenflotte erweitern. Diese besteht aus acht Airbus A330-300 und vier Airbus A350-900, zwei weitere A350 sollen im kommenden Jahr zur Flotte stoßen. Dazu kommen noch drei Airbus A321LR mit denen man Nebenstrecken bedienen könnte. Die bisherigen Experimente, Aalborg und Göteborg an New York anzubinden, waren nicht erfolgreich. SAS sieht sich mit dem Flottenmix aber trotzdem gut aufgestellt.
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Für das angepeilte Langstreckenwachstum wird diese Flotte mittelfristig aber nicht ausreichen, man rechnet mit einem Bedarf von bis zu sieben zusätzlichen Großraumflugzeugen bis zum Ende des Jahrzehnts. Eine konkrete Bestellung steht noch aus.
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SAS will wieder ganz vorne mitspielen, dafür hat man ambitionierte Pläne. Die Bestellung von bis zu 55 Embraer E2 ist ein erster starker Schritt, um die Verkehrsströme in Nordeuropa zu bündeln. Als nächstes wird das Drehkreuz Kopenhagen gestärkt, dann kommen weitere Langstrecken.
Die letzten Jahre waren für die skandinavische Gesellschaft nicht wirklich leicht. Immerhin konnte man die Strukturen vereinfachen und effizienter werden, es gibt aber noch viel zu tun. Da wären die älteren Airbus A319- und A320ceo-Flugzeuge, die schon auf die 20 Jahre zugehen und die Frage, was mit den anderen Umsteigeflughäfen Oslo und Stockholm passieren soll.
Kritik gibt es auch am Treueprogramm EuroBonus, welches mit dem Ausscheiden von SAS aus der Star Alliance für viele an Attraktivität verloren hat. Immerhin möchte man auch wieder auf mehr Qualität setzen und u. a. eine Business Class auf Kurzstreckenflügen etablieren.
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