Schöne Bescherung: Flying Blue entwertet Meilen zu Weihnachten – und rudert zurück

Die Flying Blue Status-Stufen.

Eigentlich handelt es sich bei Flying Blue um ein relativ interessantes Programm. Für unsere Leserinnen und Leser als auch für viele Vielreisende in Deutschland ist es das wichtigste Vielfliegerprogramm nach Miles & More. Über Weihnachten kamen unschöne Neuerungen ans Licht, das Programm von Air France und KLM hat die Meilen entwertet, teilweise wurden die Meilenpreise für Kurzstrecken verdoppelt. Nun gibt es Entwarnung, der Chef des Programms spricht von einem technischen Fehler.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Massive Meilenentwertung bei Flying Blue: Besonders Flüge mit Partnerairlines sind betroffen – Meilenpreise wurden teilweise verdoppelt, auch bei Air France- und KLM-Flügen gab es Erhöhungen.
  • Kurzstreckenpreise drastisch gestiegen: Economy-Class-Flüge kosten statt 5.000 nun 10.000 Meilen, Business-Class-Flüge steigen meist von 15.000 auf 20.000 Meilen.
  • Negative Veränderungen ohne Ankündigung: Die Erhöhung kam überraschend und betrifft auch Langstrecken sowie Änderungen beim Statusprogramm, z. B. den Wegfall des Rollover von XP.

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Das Portal LoyaltyLobby sprach von einem Massaker der Prämien zu Weihnachten. Flying Blue hatte kurzzeitig weiter an Attraktivität verloren indem die Preise für Partnerflüge drastisch erhöht wurden. Einige Meilenpreise für Flüge mit Partnern wurden gleich verdoppelt, betroffen waren auch die Airlines, die direkt an Flying Blue angeschlossen sind. Neben Air France und KLM sind dies transavia, Air Calin und Tarom.

Besonders enttäuscht waren viele Mitglieder, weil diese Änderungen nicht offiziell im Voraus angekündigt wurden. Dadurch hatten die Teilnehmenden keine Chance die Meilen zu den alten Werten einzulösen. Die Änderung wurde am ersten Weihnachtstag entdeckt und machte in diversen Foren schnell die Runde. In den Beiträgen wurden schon Beispiele kommuniziert, an denen man erkennen konnte, wie stark die Preise gestiegen sind.

Entwarnung von Flying Blue

Die Änderungen betrafen insbesondere Reisen auf der Kurzstrecke. Inlandsverbindungen in größeren Ländern und kurze grenzüberschreitende Flüge wurden besonders teuer. Oneway-Reisen in der Economy Class, die es bisher schon für 5.000 Meilen gab, waren mit 10.000 Meilen plötzlich doppelt so teuer. Auch in der Business Class wurde vorübergehend an der Preisschraube gedreht. Aufgefallen sind diverse Flüge von den SkyTeam Partnern Aeromexico und Delta aber auch allianzfremden Airlines wie Etihad, Malaysia Airlines oder Qantas.

Da auch diverse Rennstrecken betroffen waren, verbreiteten sich die Änderungen wie ein Lauffeuer. Darunter waren z.B. Strecken wie Sydney (SYD) – Melbourne (MEL) oder Kuala Lumpur (KUL) – Bangkok (BKK). Auch Awardbuchungen auf Langstrecken wurden teurer. Nach den Feiertagen wurden die Verantwortlichen offensichtlich alarmiert, der Direktor des Programms meldete sich zu Wort:

„Wir wurden auf Fehler bei Partnerpreisen aufmerksam gemacht (insbesondere für Kurzstrecken in Economy/Business bei Delta). Am Weihnachtstag hatten wir keine Ressourcen, um die Ursache zu beheben, also wurde ein Mindestpreis als temporäre Lösung eingeführt. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten.“

Diese Aussage wurde von der Community kritisch aufgenommen. Die Tatsache, dass Flying Blue weder Mitglieder direkt informierte noch eine offizielle Mitteilung auf der Webseite veröffentlichte, führte zu weiterem Frust.

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Es war ein weiterer Seitenhieb für die Teilnehmenden von Flying Blue. In den vergangenen Monaten kam es nämlich schon mehrfach zu mehr oder weniger gravierenden Einschnitten. So wurde es schwieriger einen Status zu halten bzw. zu erreichen. Flying Blue vergibt nämlich keine Statusmeilen (XP) mehr für Flugreisen mit allianzfremden Partnern wie Etihad. Außerdem werden überschüssige XP nicht mehr in das neue Sammeljahr geschoben, das „Rollover“ wurde begrenzt. Dieses können nur noch Platinum-Statusinhaber nutzen, was auch das Erreichen eines Lifetime-Status erschwert.

Zum Glück war die kurzzeitige Entwertung über die Feiertage nur ein böser Traum. Trotzdem zeigt die Situation erneut Schwächen in der Kundenkommunikation von Flying Blue. Fehler passieren, man hätte dem aber auch schneller entgegnen können. Eine kurze Mitteilung auf der Webseite bzw. dem Buchungstool für Prämien hätte Klarheit geschaffen. So wurden viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer verunsichert, der Glaubwürdigkeit des Programms hat es jedenfalls nicht wirklich gut getan.

 

3 Kommentare

    • Dann bist Du wahrscheinlich Platinum-Mitglied?
      Danke für den Hinweis. Es wurde entsprechend korrigiert- das Rollover wurde nicht abgeschafft sondern begrenzt.

  1. Die für Businessclass Langstrecke geforderten Meilenwerte sind schon seit vielen Jahren absurd hoch. Daher habe ich mich als Platinmitglied bereits bei der Anhebung damals komplett verabschiedet und nur noch die Freiflüge zu den bisherigen Regeln gemacht. KLM entgingen damit jährlich 20 TSD Euro.

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