Singapore Airlines verändert die Champagner-Auswahl in der First Class & Suites

Wer zuletzt Singapore Airlines in der First Class oder den First Class Suiten geflogen ist, der hatte die Option aus zwei hochpreisigen Champagnern. Zum einen konnten Gäste der höchsten Reiseklasse den unter Vielfliegern sehr beliebten Krug-Champagner und zum anderen Taittinger Comtes Champagner aus den Jahrgängen 2008 und 2012 wählen.

Dieses Angebot wird nun angepasst. Aber wer nun Sorge hatte, dass einer der beliebten Jahrgangs-Champagner wegrationalisiert wird, darf beruhigt sein. Statt einen Champagner auszutauschen oder die Auswahl sogar zu reduzieren, wird Singapore Airlines einen weiteren Champagner in der First Class und Suite anbieten.

Singapore Airlines verändert die Champagner-Auswahl in der First Class & Suites | Vilmart Grand Cellier D’Or 2018

Mit dem Grand Cellier D’Or 2018 aus dem Champagner-Haus Vilmart & Cie wird ein eher unbekannter Champagner zusätzlich in der Singapore Airlines First Class angeboten. Vilmart produziert pro Jahr nur etwa 4.500 Kisten und gehört alles andere als zu den großen Champagner-Produzenten.

Der Vilmart & Cie Grand Cellier D’Or 2018 ist ein Cuvee, der auf die Rebsorte Pinot Meunier verzichten und stattdessen aus 80% Chardonnay und 20% Pinot Noir Trauben kreiert wird. Die Trauben für diesen Champagner werden von Hand geerntet und zehn Monate lang in Eichenfässern gereift, bevor sie abgefüllt und weitere 42 Wochen in der Flasche gelagert werden. Mit einer Dosage von nur 7 Gramm Restzucker pro Liter, könnte der Champagner schon fast als Extra Brut durchgehen.

Die relative Unbekanntheit der Champagner-Marke und der Jahrgang verraten es schon. Der Vilmart & Cie Grand Cellier D’Or 2018 spielt nicht im ultra-hochpreisigen Segment mit. Die Flasche kostet im Online-Shop von Vilmart 60 Euro. Damit kann sich jeder auch zu Hause noch ein Bild machen, was Singapore Airlines da nun derzeit zusätzlich in der First Class serviert.

Screenshot: www.champagnevilmart.fr

Auf Flügen von Frankfurt habt Ihr derzeit mit Krug, Taittinger Comtes und dem Vilmart Grand Cellier D’Or 2018 drei Optionen. Zumindest wenn Ihr in der First Class/Suites entweder nach New York oder auch nach Singapore reist.

Singapore Airlines verändert die Champagner-Auswahl in der First Class & Suites | Frankfurtflyer Kommentar

Singapore Airlines erweitert das Champagner-Angebot in der First Class. Statt zwei Jahrgangs-Champagnern gibt es ab dem 1. Juni 2023 drei verschiedene Champagner-Häuser zur Auswahl.

Allerdings bewegt sich die neue Option, der Grand Cellier D’Or 2018 von Vilmart, auf einem niedrigpreisigeren Niveau als seine Rivalen. Und nach meiner Einschätzung wird der Erfolg genau daran scheitern. Viel zu häufig werden Champagner am Preis gemessen oder nur wegen des bekannten Namens gekauft. Die besten Beispiel hierfür sind vermutlich Moet und Veuve Cliquot. Moet ist die Wow-Marke für alle, die einfach gar keine Ahnung von Champagnern haben. Veuve ist die Wow-Marke für Leute, die sich zumindest gelegentlich auch mal eine Flasche Champagner zu Hause gönnen, die sie selbst gekauft haben. Beide sind leider total überbewertet und werden bei mir zu Hause immer aus dem Kühlschrank geholt, wenn die nicht ganz so guten Freunde zu Gast sind.

Ich persönlich würde dem Grand Cellier D’Or 2018 eine Chance geben. Zwar habe ich bisher keine besondere Verbindung zum Jahrgang 2018, aber ich liebe in Holzfässern gereifte Champagner. Außerdem kann er bei mir nicht zu wenig Zucker haben. 7 g/l gehen da schon in die richtige Richtung. Ich denke, ich bestell mir einfach mal eine Flasche.

Dank an mainlymiles.com

10 Kommentare

  1. ich kenne das weingut, war schon 2x vor ort zum tasting..sebastian ich teile deine einschätzung, bin mir aus sq sicht nicht sicher welche strategie dahinter steckt?!zwangsläufig fällt was weg, so ist es meistens…und dann meist im sinne/benefit der commercial sichtweise der airline.
    falls du holzige champis magst probier mal leqlerc briant…war grad letzte woche in epernay…

    • Vielen Dank für den Tipp. Champagne steht seit langem auch wieder auf meiner ToDo-List. Aber das machte mit den Kindern bisher wenig Sinn. Wollten im August ein paar Nächte nach Paris. Vielleicht ändern wir ja unsere Pläne.

  2. Der Champagner von Aldi Süd kostet nur 14 Euro und ist wirklich ordentlich….für die nicht so guten Freunde doch viel günstiger und auch noch besser als Veuve Cliquot oder Moet

    • War auch mehr ein Spaß, ich habe gar keine Champagner trinkenden Freunde. Wenn es was zu feiern gibt, wird Rotkäppchen aufgetischt. 😜

  3. Die „großen“ Champagner werden völlig überbewertet! Meist haben sie überhaupt kein eigenes Weingut (Moet und Co.) bzw. zu wenig eigene Anbaufläche (Taittinger etc.), sodaß sowieso von vielen „normalen“ und uns weitgehend unbekannten kleineren Gütern, die meistens in Kooperativen organisiert sind, zugekauft wird. Der Vorteil ist, daß durch einen Mix eine vergleichbare Qualität und Geschmack über Jahre erreicht wird bzw .nur so die großen Trinkmengen überhaupt bewerkstelligt werden können, die sie für Airlines und Hotels etc. interessant machen. Der Privatkunde muß die vielen kleinen Güter selbst probieren und direkt vom Erzeuger kaufen, dann lässt man auch einen „Dompy“ für 150 Euro für eine 20 Euro Flasche stehen. Allerdings gilt der Ausschlag nach oben auch nach unten.

  4. Toller Artikel – als Weingrosshändler und Sommelier „kämpfen“ wir seit Jahren dafür, dass die Kunden die völlig überteuerten und geschmacklich fragwürdigen Marken-Champagner nicht mehr ordern und stattdessen kleineren Häusern endlich mal eine Chamce geben…mein Tip: 2-3 Flaschen Crémant etwas von der Loire oder aus Limoux und den (Marken)Champagner schnell vergessen…

    • Danke. Wir sind tatsächlich Fans von Franciacorta. Würde ich ich jederzeit als Empfehlung gegenüber einem Champagner im gleichen Preissegment vorziehen.

  5. Ich habe mal bei einem Vortrag sehr interessante Dinge erfahren. Zum einen reicht die Anbaufläche in der Champagne nicht aus um rein nur dort zu Produzieren. Zum anderen muss nur ein bestimmter % Satz aus der Champagne kommen um es Champagner nennen zu dürfen. Die genauen % weiß ich nicht mehr, waren aber weit unter 50%.

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