Interkontinentale Reisen sind aktuell kaum möglich und dies Atrifft besonders Airlines hart, welche auf den Transit von Passagieren eingestellt sind. Bei Singapur Airlines sind die Passagierzahlen auf den wenigen verbleibenden Langstreckenflügen komplett eingebrochen und dennoch schaffe es die Airline mit im Schnitt nur 26 Passagiere an Bord einer Boeing 777-300er oder einem Airbus A350-900 nach Frankfurt und Zürich rentabel zu arbeiten.
Dabei kann auch Singapore Airlines nicht mit einer Auslastung von zehn Prozent in der Kabine Geld verdienen, obwohl man verhältnismäßig hohe Preise durchsetzt und ein Sparprogramm fährt. Vielmehr verdient man bei Singpore Airlines mit dem Geld, was im Frachtraum fliegt, denn hier ist die durchschnittliche Auslastung der Flugzeuge massiv gestiegen und die Frachträume von Singapore Airlines von und nach Europa sind fast immer voll.
Die Nachfrage nach Luftfracht ist auch in der Krise recht unverändert oder in manchen Fällen sogar gestiegen. Dabei ist das Angebot an Frachtkapazitäten stark gesunken, denn über 50 Prozent aller Luftfracht ist vor der Krise in den Frachträumen von Passagiermaschinen auf Langstrecken geflogen.
Durch den Wegfall vieler Flüge ist das Angebot an Frachtkapazitäten deutlich gesunken und entsprechend haben sich die Preise für Luftfracht in den letzten Monaten erhöht. So kann man hier als Airline teilweise den dreifachen Preis für Air Cargo erzielen, auch wenn die aktuell fast täglich stark schwanken.
Aufgrund dieser besonderen Situation kann Singapore Airlines mit den Flügen nach Europa Geld verdienen, obwohl die Flüge unglaublich schlecht mit Passagieren gebucht sind. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn in Singapur dürfen weiterhin nur Einwohner oder direkte Familienmitglieder einreisen. Ein Transit ist nur zu wenigen Zielen gestattet und auch an diesen Zielorten herrschen oft Einreiseverbote.
Airbus A350 und Boeing 777 haben sehr hohe Frachtkapazitäten
122 mal pro Woche ist Singapore Airlines vor der Krise nach Europa geflogen und inzwischen musste man den Flugplan auf nur noch 11 Flüge pro Woche zusammen streichen, darunter je drei Flüge pro Woche nach Frankfurt und Zürich. Während man vor der Krise noch oft den Airbus A380 nach Europa geflogen ist, setzt man nun ausschließlich auf die Boeing 777-300er und den Airbus A350-900.
Diese Flugzeuge sind die kleinsten Langstreckenflugzeuge in der Singapore Airlines Flotte und dennoch sind die Flugzeuge mit ihrer Kapazität von 253 bis 264 Passagieren immer noch deutlich zu groß. Was die beiden Typen aber extrem für die Europaflüge tauglich macht ist die Tatsache, dass man eine sehr hohe Frachtkapazität hat.
Die Boeing 777 und der Airbus A350 haben dabei sogar eine größere Kapazität im Frachtraum, als ein Airbus A380 oder auch als eine Boeing 747, wobei Singapore Airlines den Jumbo schon vor mehreren Jahren aus der Flotte genommen hat. Die Airbus A380 sind aktuell alle abgestellt und eingelagert und werden wohl für mindestens ein Jahr nicht mehr fliegen.
Singapore Airlines verdient mit durchschnittlich 26 Passagieren auf Flügen nach Frankfurt und Zürich Geld | Frankfurtflyer Kommentar
Auch wenn aktuell wenige Langstreckenflüge angeboten werden, fliegen doch alle großen internationalen Airlines weiterhin Langstreckenflüge an. Oft fragt man sich, warum diese Flüge überhaupt angeboten werden, denn kaum ein Passagier kann sie überhaupt nutzen. Dabei gibt Singapore Airlines nun durchaus eine Antwort, denn es spielt nicht immer eine Rolle für den Erfolg eines Fluges was in der Kabine mit fliegt, sondern aktuell auch was im Frachtraum der Flugzeuge unterwegs ist.
Zusätzlich sind Langstreckenflüge auch weiterhin für einige Personen sehr wichtig. So müssen immer noch einige Passagiere reisen, sei es weil sie nach Hause kommen wollen oder weil sie dringend am Zielort gebraucht werden. Airlines müssen daher auch eine Grundversorgung aufrecht erhalten.
Danke: AeroTelegraph
Ist vielleicht eine doofe Frage, aber was genau wären denn dringende Gründe, am Zielort zu erscheinen? (Außer medizinisches Personal und diplomatische Gründe)
Medizinisches Personal, Diplomaten, Militärangehörige oder auch einige andere Spezialisten sind hier vorgesehen, allerdings ist die Liste tatsächlich kurz.
Die meisten sind wohl Heimkehrer oder auch Menschen, die dringend die Familie besuchen müssen. Man stelle sich vor, du lebst in Europa, aber deine Eltern in Australien und ein Elternteil liegt im Sterben. Es wäre wohl mehr als grausam hier eine Reise zu untersagen, auch wenn man sie mit allerlei Auflagen belegt.
Oh die Aussicht mit so wenig Menschen an Bord zu fliegen, wäre für mich ein Grund via Singapore meine Destination zu erreichen. Sicherlich kann ich selbst in der ECO eine Reihe für mich alleine ergattern
Side note: SQ scheint derzeit keine 777 zu betreiben. Ich beobachte es seit einiger Zeit auf Flightradar24, und ca seit Anfang Juli fliegen nur noch A350 und 787-10 für regionale Strecken. 777 und A380 und 330 scheinen alle gegeoundet.
Auf der Frankfurt Rotation ist zumindest im August oft die 777 eingeplant, aber der Airbus 350 ist sparsamer und hat vergleichbare Cargo Kapazität zur 777. 380 und 330 sind aktuell definitiv alle am Boden.
Ich habe gerade noch einmal geschaut, nun ist auch im August auf allen Strecke die 777 wieder raus.