Nicht nur Linienfluggesellschaften wie KLM, Lufthansa und British Airways müssen Tausende Flüge annullieren, auch Ferienflieger leiden unter Personalmangel und den Notständen an den Flughäfen. Nun muss Corendon Konsequenzen ziehen und den Flugplan ausdünnen um zu mehr Stabilität zu kommen.
Laut dem aeroTELEGRAPH handelt es sich um etwa 1.500 Flüge der türkischen Ferienfluggesellschaft, die im aktuellen Sommerflugplan aus dem System genommen werden. Die Schwestergesellschaft der niederländischen Corendon Dutch Airlines und der maltesischen Corendon Airlines Europe folgt damit zahlreichen Airlines, die mit der Entscheidung den Betrieb und die Abläufe entzerren und gleichzeitig stabilisieren wollen.
Der Deutschland-Chef der Airline kritisiert im Gespräch mit dem Portal die Abläufe an zahlreichen Airports in Europa. In erster Linie sind es die Probleme an den großen Hubs, die Kettenreaktionen bei den Regionalflughäfen verursachen. Die Rotationen der Flugzeuge sind im Sommer am Anschlag, es kaum Puffer eingeplant werden. Die Jets verlassen die Standorte zu Beginn des Tages zwar pünktlich, kommen aber häufig mit Verspätung zurück da die Abfertigung anderorts stockt. Am Ende des Tages sind die Verzögerungen dermaßen ausgeprägt, dass an einzelnen Flughäfen ein Landeverbot droht. Teilweise wurden Passagiere bzw. Gepäck zurückgelassen um die Verspätungen etwas einzugrenzen.
Als Folge hat man beschlossen etwa 15 Prozent der touristischen Flüge aus dem Netz zu entfernen. Ein noch größerer Teil entfällt beim ethnischen Verkehr, dies beziffert der Manager mit rund 25 Prozent. Intern gebe es keine Auffälligkeiten bei der Krankenquote, Corendon sieht sich gut aufgestellt und hat genügend Personal vorgehalten. Für den Winterflugplan ab Ende Oktober geht man wieder von einem normalen Betrieb aus.
Streichkonzert beim Ferienflieger | Corendon nimmt 1.500 Flüge aus dem Plan | Frankfurtflyer Kommentar
Mit 30 Flugzeugen hat Corendon inzwischen eine beachtliche Größe erreicht, der Flugplan ist gerade im Sommer ziemlich ambitioniert. Die Abfertigungsprobleme an mehreren Flughäfen, die enge Taktung der Maschinen und die hohe Nachfrage führen nun auch bei der in Antalya beheimateten Airline zu drastischen Folgen.
Etwa ein Drittel der Jets wird von anderen Airlines im Auftrag für Corendon betrieben, was ebenfalls für Komplexität sorgt. Für die mittelgroße Gesellschaft sind die 1.500 Stornierungen ein gewaltiger Schritt, mehrere Zehntausend Passagiere dürften betroffen sein.
Es löst zwar nicht die massiven Probleme von Lufthansa, die teilweise hausgemacht sind. Aber es ist wichtig zu erwähnen, das nicht nur Lufthansa zur Zeit massive
Personalprobleme hat, sondern auch Ihre mächtigen Konkurrenten wie KLM/Air France
und British Airways. Aber Lufthansa muss aufpassen, das sie nicht aus der Gruppe
der großen Airlines herausfällt.
Die Beispiele zeigen doch gerade, dass die aktuellen Probleme NICHT hausgemacht sind.
Und aufpassen muss man grundsätzlich immer, aber aktuell steht LH deutlich besser da als AF oder BA.
Inwiefern? BA hat sich wenigstens mit seinem Bodenpersonal geeinigt, ohne dass es zum Streik gekommen ist.
Und drohende Streiks bei den Piloten gibt es momentan bei beiden.