Die Piloten der Lufthansa-Tochter Discover Airlines (früher Eurowings Discover) zeigten sich in dieser Woche kampfbereit. 96% der in der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit vertretenen Piloten stimmten für einen Streik. Nun steht auch der Termin fest. Am Freitag, 26. Januar 2024 müssen sich Discover Airlines-Fluggäste auf eine 24-stündige Arbeitsniederlegung einstellen.
Discover Airlines fehlt weiterhin ein Ersttarifvertrag. Die Verhandlungen dazu, hatten sich zuletzt immer mehr festgefahren. Bis zuletzt gelang den beiden Parteien kein Durchbruch. Die Piloten, vertreten durch die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC), werfen Discover Airlines Verzögerungstaktiken vor. Ein wesentlicher Streitpunkt ist die Forderung der Fluggesellschaft nach einer „Sozialpartnerschaftscharta“, die von der Gewerkschaft als unüblich und einschränkend angesehen wird. Diese Charta wird als Versuch gedeutet, die Handlungsfreiheit der Pilotenvertretung zu begrenzen und die Struktur der Tarifgespräche zu kontrollieren.
Die Discover Airlines-Piloten zeigten sich schon Ende letzten Jahres extrem unzufrieden mit der Situation und verliehen Ihren Forderungen mit einem fünfstündigen Warnstreik am 24. Dezember 2023 Nachdruck.
Die Lage verschärfte sich erst vor Kurzem weiter, da eine überwältigende Mehrheit der Piloten in einer Urabstimmung für Arbeitskampfmaßnahmen stimmten. Obwohl noch kein konkreter Streiktermin bekanntgegeben wurde, war klar, dass in den kommenden Wochen erhebliche Störungen im Flugbetrieb auftreten könnten.
Dass der Streik nun so kurzfristig bereits am Freitag, 26. Januar 2024 angesetzt wurde, kommt jedoch überraschend und dürfte einige Reisende vor Herausforderungen stellen.
Laut einem Rundschreiben an die Mitglieder der Gewerkschaft VC soll der Arbeitskampf zunächst 24 Stunden andauern. 24 Stunden, die Discover Airlines jede Menge Geld kosten dürfte.
Streikalarm bei Discover Airlines | Was könnt Ihr tun, wenn Ihr vom Streik betroffen seid?
Wenn Ihr von einem Streik betroffen seid, solltet Ihr stets gut informiert bleiben und einen Plan B haben. Oft gilt, dass wer einen Wissenvorsprung hat und schnell reagiert (z.B. bei der Mietwagenbuchung) die Auswirkungen weniger schmerzhaft spürt. Daher haben wir Euch ein paar Tipps aufgeschrieben, was Ihr im Streikfall tun könnt:
- Aktuelle Informationen einholen: Bleibt über die neuesten Nachrichten und Mitteilungen der betroffenen Fluggesellschaft auf dem Laufenden. Überprüft regelmäßig die Website und die offiziellen Social-Media-Kanäle der Airline, um Updates zum Streik und dessen Auswirkungen auf den Flugbetrieb zu erhalten.
- Kontaktaufnahme mit der Fluggesellschaft: Nehmt Kontakt mit der Airline auf, um Euch über Eure Rechte und mögliche Alternativen zu informieren. Viele Fluggesellschaften bieten bei Streiks Umbuchungen oder Rückerstattungen an.
- Reiseversicherung prüfen: Überprüft die Bedingungen Eurer Reiseversicherung. Einige Policen decken Unannehmlichkeiten und zusätzliche Kosten ab, die durch Streiks entstehen.
- Flexible Reisepläne: Seid bereit, Eure Reisepläne flexibel anzupassen. Erwägt alternative Reisedaten oder -routen, falls Euer ursprünglicher Flug vom Streik betroffen ist. Verschiebt unnötige Reisen.
- Alternative Transportmittel: Erkundet alternative Transportmittel für Eure Reise. Züge, Busse oder Mietwagen könnten eine Option sein, vor allem wenn Ihr innerhalb Europas reist.
- Unterkünfte und Anschlussflüge: Falls Ihr durch den Streik eine zusätzliche Übernachtung benötigt oder Anschlussflüge verpasst, klärt mit der Fluggesellschaft, ob Unterstützung oder Kompensationen angeboten werden.
Streikalarm bei Discover Airlines | Frankfurtflyer Kommentar
Das kam nicht unerwartet, aber doch recht schnell. Bereits am Freitag (26. Januar 2024) kann es für Fluggäste von Discover Airlines eng werden. Die Piloten der Fluggesellschaft aus dem Lufthansa-Konzern legen die Arbeit nieder.
Damit kommt es nach dem Streik der Deutschen Bahn in dieser Woche zu gehäuften Komplikationen im Personentransport. Aber gut, so müssen sich Discover Airlines-Fluggäste wenigstens keine Sorgen machen, wie sie denn zum Flughafen kommen.
Die Entwicklungen bei Discover Airlines bleibt auf jeden Fall spannend, denn immerhin wurde die Fluggesellschaft mal gegründet, um Personal in günstigere Arbeitsverhältnisse ohne Tarifbindung zu überführen. Leider hat sich der Arbeitsmarkt seitdem deutlich zu Ungunsten eines Konzerns, entwickelt, der in diesem Jahr 12.000 neue Stellen besetzen will.
Job-Offensive bei Lufthansa Group: Airline will 13.000 Stellen ausschreiben
Hi Ihr Lieben, wird es denn für einen streikbedingt gestrichen Flug EU-Kompensation geben?
Nein