Air Canada bereitet sich auf einen möglichen Pilotenstreik vor, da die Gehaltsverhandlungen mit der Pilotenvereinigung ALPA ins Stocken geraten sind. Die Piloten fordern eine Lohnerhöhung von bis zu 45 %, basierend auf US-Standards, während Air Canada 30 % anbietet. Bei einem Streik plant die Airline einen geordneten Shutdown und flexible Umbuchungen für Passagiere.
Air Canada Piloten könnten bald streiken
Air Canada bereitet sich auf einen möglichen Pilotenstreik vor, nachdem die Verhandlungen über eine neue Gehaltsvereinbarung mit der Pilotenvereinigung ALPA in eine Sackgasse geraten sind. Die Airline hat eine Gehaltserhöhung von bis zu 30 % angeboten, was jedoch nicht den Forderungen der Piloten entspricht, die eine Erhöhung um bis zu 45 % basierend auf den Gehältern von US-amerikanischen Fluggesellschaften wie Delta verlangen.
Die aktuellen Tarifverhandlungen werden von der ALPA geführt, die etwa 5.000 Air Canada-Piloten vertritt. Ein Hauptpunkt der Auseinandersetzung ist die erhebliche Diskrepanz zwischen den Löhnen von Piloten in Kanada und ihren Kollegen in den USA. Die ALPA sieht die Löhne von Piloten bei Delta Airlines als Maßstab und fordert eine signifikante Gehaltssteigerung, um mit diesen gleichzuziehen. Die Piloten haben bereits im Frühjahr für einen Streik gestimmt, was den Druck auf die Airline erhöht.
Die bisherigen Schlichtungsverhandlungen haben keine Einigung gebracht, was zu einer 21-tägigen Abkühlungsphase führte. Sollte auch danach keine Einigung erzielt werden, könnte die Gewerkschaft mit einer 72-stündigen Ankündigung einen Streik beginnen. Ein solches Szenario könnte erhebliche Auswirkungen auf den Flugverkehr von Air Canada haben und Tausende von Passagieren betreffen.
Air Canada plant, alle Flüge zu streichen
Air Canada hat auf diese Situation reagiert, indem sie Vorbereitungen für einen möglichen geordneten Shutdown trifft. Dabei würden Flüge in einem geregelten Verfahren eingestellt, um Chaos am Flughafen zu vermeiden. Passagiere, deren Flüge von einem Streik betroffen wären, würden flexible Umbuchungs- und Erstattungsoptionen erhalten.
Die Situation spiegelt einen wachsenden Trend innerhalb der globalen Luftfahrtbranche wider, bei dem Piloten angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten und des Personalmangels höhere Gehälter fordern. Während Air Canada betont, dass ihre Piloten zu den bestbezahlten in Kanada gehören, bleiben die Verhandlungen in einer Pattsituation. Ein bevorstehender Streik könnte erhebliche Auswirkungen auf den Flugverkehr in Kanada haben und die Erholung der Branche nach der COVID-19-Pandemie weiter verlangsamen.
Air Canada steht nun unter großem Druck, eine Lösung zu finden, um sowohl den Streik als auch die finanziellen Folgen eines langwierigen Arbeitskampfes zu vermeiden. Ein möglicher Streik im September könnte einen Großteil des Flugbetriebs lahmlegen und die Passagiere vor erhebliche Herausforderungen stellen.
Streikgefahr bei Air Canada nimmt zu | Frankfurtflyer Kommentar
Rund um den Globus fordern Piloten mehr Gehalt. Während sie in den USA einen sehr günstigen Zeitpunkt während der Erholung nach den Covid Lockdowns für ihre Tarifabschlüsse gefunden haben, befinden sich die Nachzügler in deutlich schwierigerem Fahrwasser. Sollte es zum Streik kommen, könnte Air Canada ungewollt Konkurrenten subventionieren, die während des Shutdowns Air Canada Passagiere befördern werden.
Für Passagiere mit Air Canada Tickets bedeutet die Sitation, die Entwicklung mit einem wachen Auge zu verfolgen und bei etwaigen Stornierungen schnell zu handeln, um noch Flüge bei anderen Airlines zu ergattern. Der früheste Streiktermin wäre der 17. September 2024, Air Canada könnte jedoch bereits am 15. September damit beginnen, Flüge zu streichen. Es wird jedoch spannend sein, ob das Callcenter und der Chat von Air Canada in der Lage sein werden, die erforderlichen Umbuchungen rechtzeitig vorzunehmen. Erstattungen und Gewährleistungen nach EU261 sollten im Fall der Fälle ebenfalls gefordert werden, gelten jedoch nicht auf Flügen mit Air Canada, die in Kanada starten.
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