Superjumbo in Winterpause: Lufthansa zieht Airbus A380 von vier Routen ab

Foto: Lufthansa

Lufthansa hat derzeit wieder sechs Airbus A380 im Einsatz und nutzt die hohe Kapazität dieser Maschinen auf ausgewählten Strecken. In den kommenden Monaten sollen zwei weitere Superjumbos dazustoßen, sodass alle verbliebenen acht Exemplare wieder im Liniendienst stehen. Dennoch plant die Fluggesellschaft, das Flugprogramm in der nächsten Flugplanperiode spürbar zu reduzieren. Einige Strecken werden pausiert, andere ausgedünnt, bis zu vier Airbus A380-Destinationen gehen in die Winterpause und sollen zeitweise mit kleineren Flugzeugen bedient werden.

Der „Gigant der Lüfte“ ist derzeit gut ausgelastet. Aktuell fliegen die Lufthansa-Airbus A380 täglich nach Boston (BOS) und New York (JFK). In diesem Sommer kamen Washington (IAD) und Delhi (DEL) als weitere Ziele hinzu. Los Angeles (LAX) wird durchgehend mit dem Superjumbo angeflogen. Für den Winter 2024/25 hat Lufthansa jedoch bereits angekündigt, das Flugprogramm entsprechend der Nachfrage anzupassen.

Eine Ausnahme stellt Bangkok (BKK) dar. Wie bereits in der letzten Wintersaison wird Lufthansa auch in der kommenden kalten Jahreszeit die thailändische Hauptstadt mit dem Airbus A380 ansteuern. Die Buchungslage scheint hier stabil zu sein, da viele Reisende dem europäischen Winter entfliehen möchten. Bangkok dient zudem als Drehkreuz des Star-Alliance-Partners THAI, was den Passagieren zahlreiche Anschlussmöglichkeiten ermöglicht.

Parallel dazu werden alle drei A380-Destinationen an der US-Ostküste im Winter wieder mit kleineren Flugzeugen bedient. Zeitweise wird auch die Verbindung nach Los Angeles (LAX) auf den deutlich kleineren Airbus A350 umgestellt. In den ersten Wochen des neuen Jahres plant Lufthansa zudem, die Frequenzen auf dieser Strecke zu reduzieren. Zwischen dem 8. Januar und dem 28. Februar werden somit nur noch Bangkok und Delhi im A380-Flugplan verbleiben. Lufthansa-CEO Carsten Spohr begründete diese Entscheidung mit den Erträgen:

„Im Winter betreibe ich lieber eine weniger effiziente, aber vollere A340-300 zu einem besseren Yield. Eine A340-300 lässt sich einfacher füllen als eine A380.“

Leider wird die lange Bodenzeit der Teilflotte nicht dazu genutzt um das Interieur aufzufrischen, der Einbau der neuen Business Class ist erst im darauffolgenden Winterflugplan angedacht.

Enttäuschend: Lufthansa wird die neue Airbus A380 Business Class erst 2026 einbauen

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Der Großteil der A380-Flotte wird im Winter vorübergehend stillgelegt, wobei diese Pläne flexibel sind und sich schnell ändern können. Die Kunden buchen seit der Pandemie zunehmend spontaner, was es den Airlines erschwert, langfristig zu planen. Lufthansa zeigt sich vorsichtig und fährt das Programm zunächst zurück.

Trotz dieser Reduzierungen plant Lufthansa, mit den zusätzlichen Maschinen mehr auf Reserven zu achten. Dies ist eine kluge Strategie, da der kurzfristige Ausfall eines einzelnen Flugzeugs erhebliche Auswirkungen haben kann. Sollte es zu einer kurzfristigen Änderung kommen, wäre dies nicht überraschend.

Lufthansa spürt die saisonalen Schwankungen, mit denen auch Ferienflieger zu kämpfen haben, und findet es herausfordernd, Destinationen zu identifizieren, die das ganze Jahr über mit dem Superjumbo bedient werden können.

9 Kommentare

  1. künstliche Verknappung des Angebots um die Preise für Deutschland mit diesen „Premium“ Carrier weiter oben zu halten.

    nichts anderes ist das, schämt euch Lufthansa!

    Funktioniert nur in Monopolmärkten – ja LH hat ein quasi Monopol und viele „selten“-Flieger vermeiden „Umsteigen“ wie die Pest, was LH zu Gute kommt!

      • Na ja. Auch wenn die Nachfrage geringer sein sollte oder ist, hätte die LH einige der zur Verfügung stehenden A380 zu sonnigeren Zielen einsetzen und die Verfügbarkeiten für Prämienflüge erhöhen können. Die wären voll zu kriegen. Allerdings wäre dann gemeckert worden, dass es nur Verfügbarkeiten zu blöden Zeiten gibt.

        Dass die Vögel einfach am Boden stehen werden und kein einziger umgerüstet werden soll, hat bei allen Schwierigkeiten bei der Planung die Lufthansa verbockt. Das ist sehr enttäuschend und zeigt, dass Kunden und Kundenwünsche weiterhin keine Rolle spielen.

        Man spart, tut weiterhin nur das Nötigste und will so einen Turnaround schaffen. Viel Erfolg.

      • Und wieder in (bezahlter? – hoffe ich für dich) LH-Claquer.
        Jimmy hat vollkommen und unwiderruflich recht! Setz mal die bezahlte LH-Brille ab und schau dir zB die Situation in VIE an, wo (LowCost-)Konkurrenz herrscht, die MUC ja nicht will & zulässt; hmm warum wohl? (Rhetorische Frage…)

  2. Schade, gerade wieder mit einer A380 geflogen. Zwar mit Emirates (gezielt A380 und nicht 777) und nicht LH, aber ich mag die A380 einfach.
    Mir will einfach nicht in den Kopf, dass man die A380 bei LH nicht wirklich wirtschaftlich einsetzen kann.

  3. Ich glaube einfach, dass die Leute gezielt die LH nicht mehr buchen – Ruf ist berechtigter Weise ruiniert.
    Bei uns im Konzern bucht keiner mehr die LH, wenn es Alternativen gibt.

    Die Zeit fürn Kabinenumbau zu nutzen wäre zu logisch gewesen, aber natürlich nicht für die LH.
    Traurig, wie man sich das eigene Grab weiterhin schaufelt.

  4. Die A380 ist ein tolles Flugzeug und ich gehöre als Passagier zu den Fans.
    Auch ich verstehe nicht, wieso man die Kisten nicht bis April modernisiert. Entweder Investitionen strecken oder verplant. Beides nicht so klug, glaube ich.
    Es wäre ein richtig gutes Zeichen gewesen und ich wage zu behaupten, dass man mit gut ausgestatteten A380 in der Flotte wieder voll auf Wettbewerbshöhe ist.
    Stattdessen wird man in 2025 keine 779 übernehmen und mit vielen alten 747, 343 und 346 rumfliegen..
    Das ist schon bitter aus Kundensicht.

    Allegris oder eine der A350-Sprinter (Ex-Phillippines) mit ihrer besseren Business Class zu brkommen, ist und bleibt auf längere Sicht ein Lotteriespiel. Wir hatten gerade erst einen Aircraft-Change im Oktober und fliegen nun, anders als gehofft, die Old School-Business Class.
    Prämienmeilencfürcein so altes Produkt in Business und First rauszuhauen, würdecich niemandem empfehlen.

    Ja, was ich höre, sinken die Buchungszahlen der Lufthansa. Die Post-Corona-Party zu absurden Preisen ist erstmal vorbei. Nicht nur Lufthansa reduziert, auch andere wie z.B. Qatar ab Deutschland.

  5. Mit Schutzgewäsch wird zu verschleiern versucht, dass man um alles in der Welt die Tarife oben halten will. Wären die Flugpreise attraktiv wären die Flieger voll. Nein, lieber unnötig in Delhi eine Zwischenlandung. Preiskontrolle via Alliance.

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