Nach über drei Jahren im Deep Storage ist nun das letzte SWISS-Flugzeug zurück im Liniendienst, damit ist die Flotte wieder komplett. Am vergangenen Sonntag landete ein Airbus A320 in Zürich, dieser kam aus dem jordanischen Amman. Dort hat die Lufthansa Tochter den Jet zusammen mit zahlreichen anderen Maschinen während der Pandemie abgestellt. Nach umfangreichen Checks ist der etwas betagte Airbus wieder mit Passagieren an Bord gestartet.
Die HB-IJO gehört zu den ältesten Maschinen in der Flotte der Schweizer Airline, dieser wurde vor 26 Jahren ausgeliefert. In dieser Zeit hat das Flugzeug über 45.000 Starts und Landungen absolviert, kurz vor der Rente ging es dann in die Zwangspause. SWISS hatte infolge der Corona-Pandemie insgesamt 25 Flugzeuge vorübergehend in Amman abgestellt. Auch mehrere Langstreckenjets standen in der Wüste, einige wurden 2020 in der Kolonne nach Jordanien gebracht.
Swiss fliegt als Karawane nach Jordanien | A320 als „Pilotentaxi“ mit dabei
Jetzt ist die Flotte wieder komplett, der A320 war das letzte Flugzeug im Deep Storage. Mehrere Airlines hatten ganze Teilflotten ausgemustert oder in die Wüste geschickt, SWISS hatte sich für Amman entschieden. Das warme und trockene Klima in Jordanien ist für das längere Parken von Flugzeugen besonders geeignet, da die geringe Luftfeuchtigkeit die metallenen Flugzeugteile bestmöglich vor Rost schützt. Spezialisten sind auch diesmal nach Jordanien gereist, um eine Überprüfung vorzunehmen.
Auch während der Abstellung wurden die geparkten Jets in Zusammenarbeit mit dem Wartungsbetrieb vor Ort laufend auf das verbaute Material untersucht. Zudem wurden regelmässig die Hydrauliksysteme durchgespült und die Funktion der Triebwerke überprüft. SWISS hat die Tage gezählt, demnach stand die HB-IJO insgesamt 1.180 Tage in der Wüste. Seit Dienstagmorgen ist die Maschine wieder im aktiven Liniendienst, Start war um 08:12 Uhr als LX974 mit dem Ziel Berlin.
Der SWISS Technikchef Claus Bauer ist erleichtert:
Wir freuen uns sehr, dass wir das letzte verbleibende Flugzeug ebenfalls erfolgreich in den Betrieb zurückführen konnten und unsere Flotte nun wieder komplett ist. In den letzten Monaten haben unsere Expertinnen und Experten sichergestellt, dass all unsere Flugzeuge wieder in technisch einwandfreiem Zustand zurück nach Zürich kommen können. Das war für alle Beteiligten ein grosser Einsatz, bei dem jedes Detail zählt
SWISS Flotte ist wieder komplett | Frankfurtflyer Kommentar
Die Überstellung mehrerer Flugzeuge zur gleichen Zeit war ein besonderer aber auch sehr trauriger Anlass. Die Krise ist nun überstanden, die Erholung kam dann doch schneller als erwartet. SWISS musste sogar Kapazitäten bei anderen Airlines einkaufen um das Programm zu stemmen, airBaltic wird auch 2024 noch einige Flugzeuge für SWISS in Zürich stationieren.
Damit besteht ab sofort kein Grund mehr, das unschöne Lohndumping mittels airBaltic beizubehalten.
Es sei denn, das Wetleasing wird zum „Providurium“?