Die Corona Krise war ein harter Schlag für die gesamte Airline Branche und zig tausende von Mitarbeitern auf der ganzen Welt haben ihre Arbeitsstellen verloren. Dabei wurde dies in Europa oft noch massiv abgefedert, aber auch die Schweizer Lufthansa Tochter Swiss musste Stellen abbauen und man sah sich am Ende gezwungen immerhin etwa 550 Mitarbeiter zu entlassen.
Weitere Mitarbeiter haben das Unternehmen durch ein Programm zur vorzeitigen Verrentung oder auch durch freiwillige Abgänge aus anderen Gründen verlassen. Dabei wurden die Angebote zum freiwilligen Abgang aus der Firma wohl besser genutzt, als man ursprünglich angenommen hat und Swiss droht nun vor allem bei den Flugbegleitern ein Personalmangel.
Daher hat die Airline alle 334 Mitarbeiter des Kabinenpersonals, welche eine Kündigung erhalten hatten, angeschrieben und ihnen einen Wiedereinstieg zum April 2022 angeboten. Dabei hat man wohl so viel Personal verloren, dass man nun trotz weiterhin deutlich reduziertem Flugplan im Sommer 2022 mehr Mitarbeiter benötigt um diesen fliegen zu können.
Ein internes Schreiben der Swiss an die Mitarbeiter wird vom Tagesanzeiger wie folgt zitiert:
Deutlich mehr Kolleg:innen als erwartet von der Möglichkeit einer freiwilligen Frühpensionierung profitiert.
Alle Kolleg:innen, von welchen wir uns im Rahmen der Restrukturierungsmaßnahmen trennen mussten, werden seitens HR im Januar 2022 mit dem Angebot eines Rückkehrrechts ab April 2022 angeschrieben.
Auch Impfpflicht verschärft Mitarbeiterknappheit
Swiss war die erste Airline der Lufthansa Gruppe, welche eine Impfpflicht für das fliegende Personal eingeführt und durchgesetzt hat. Inzwischen fliegen nur vollständig gegen das Corona Virus geimpfte Flugbegleiter und Piloten für Swiss, allerdings liegt die Impfquote hier natürlich auch nicht bei 100%.
Auch wenn es keine detaillierten Zahlen gibt, wird auch die Impfpflicht bei Swiss für den Verlust des ein oder anderen Flugbegleiters sorgen. Allerdings haben die Zahlen aus anderen Branchen und Ländern gezeigt, dass die Anzahl derer, welche ihren Job aufgeben, um die Impfung zu vermeiden, verschwindend gering ist.
Swiss muss entlassene Flugbegleiter zurückholen | Frankfurtflyer Kommentar
Es sind sicherlich gute Nachrichten für alle entlassenen Flugbegleiter von Swiss, dass es nun doch wieder eine Stelle in der Kabine für sie gibt. Allerdings zeigt es auch, wie verheerend unvorhersehbar die gesamte Situation aktuell für die Airlines ist und welche Planungsprobleme sie mit sich bringt.
Spannend bleibt nun, wie viele der entlassenen Flugbegleiter zurück kommen werden und auch, ob dies reicht, um den Sommerflugplan ohne Probleme so zu fliegen wie er geplant ist, denn bei Swiss spricht man auch davon, dass Flugbegleiter in Teilzeit im Sommer 2022 mehr fliegen könnten als eigentlich vorgesehen, um den Personalengpass aufzufangen.
Danke: Aerotelegraph
Hoffentlich haben sich viele der „Entlassenenen“ bereits beruflich umorientiert und kommen NICHT wieder zurück – – – – so geht man definitiv nicht mit dem Personal um.
Fire and Hire – Mentalität !!
Bei allem Spaß an der modernen Empörungsmentalität, man wurde noch nie bei Swiss ein junger Flugbegleiter, weil man gerne viel Geld verdienen will. Das Gehalt hat hier nie für das Leben in Zürich gereicht und viele machten es, weil sie Fliegen wollten und da ist die Rückkehr zur Swiss auch durchaus attraktiv.
Es war auch keine Hire and Fire Mentalität, sondern man sollte sich immer die Notlage ansehen in welcher die Airlines sind! Man darf nicht immer wegwischen, dass eine Insolvenz der Airline, JA auch die der Swiss!, eine Option war die man ernsthaft in Erwägung ziehen musste, denn so etwas wie Corona kann keine Airline der Welt alleine schaffen.
Ich habe in der Pandemie auch mit Swiss Cabin Crews gesprochen und besonderes ein Zitat fällt mir von einer Dame ein, die schon zu Swiss Air Zeiten geflogen ist „Alles was es braucht! Lieber arbeite ich fünf Jahre umsonst als so etwas noch einmal zu erleben!“
Das hier Fehler gemacht wurden will niemand bestreiten, aber die Perspektive sollte man schon im Blick haben.