TAP fliegt mit dem Airbus A321 nach Brasilien

Foto: TAP

Langstreckenflüge mit kleinen Flugzeugen wie dem Airbus A321 sind aktuell noch eine Seltenheit, allerdings werden wir uns daran wohl gewöhnen müssen. Spätestens seit dem großen Erfolg des Airbus A321XLR, der in der Woche seiner Vorstellung schon über 200 Bestellungen erziehlen konnte ist klar, in den kommenden Jahren wird es eine Vielzahl von Flügen über acht Stunden mit Schmalrumpfflugzeugen geben.

Schon jetzt kann man mit dem Airbus A321neo überraschend lange Flüge fliegen und dank der entsprechenden ETOPS Zulassung sind auch längere Flüge über offenes Wasser kein Problem. TAP Air Portugal macht mit dem Airbus A321neo genau das, was wir in Zukunft noch viel häufiger sehen werden, denn man setzt das Flugzeug auf Langstrecken ein.

Die erste Strecke des TAP Airbus A321neo führt von Porto nach Newark und hier spielt man genau die Vorteile eines kleinen Flugzeuges mit enormer Reichweite aus. Anstatt die Strecke wie bisher vier mal die Woche mit einem Airbus A330 zu fliegen, fliegt man sie nun täglich mit einem Airbus A321neo, was insbesondere für Geschäftsreisende sehr interessant ist.

Während der Airbus A321XLR in den kommenden Jahren sicher viel über den Nordatlantik eingesetzt wird, ergibt sich mit ihm für TAP auch ein ganz enormes Wachstumspotenzial in Südamerika. Traditionell gibt es zwischen Brasilien und Portugal eine sehr solide Nachfrage und TAP fliegt bereits jetzt mehr Ziele in Brasilien an, als jede andere europäische Airline. Allerdings rechtfertig hier die Nachfrage meist keinen täglichen Flug mit einem Airbus A330.

Daher ist es nicht überraschend, dass TAP den Airbus A321 auch nach Brasilien einsetzen will und das zweite Ziel des TAP Airbus A321neo wird ab dem 29. Oktober 2019 Belem in Brasilien sein. Aktuell fliegt TAP diese Strecke nur zwei mal pro Woche mit einem Airbus A330, mit dem Airbus A321 kann man diese auf 3 Frequenzen erhöhen, was natürlich ein deutlich attraktiveres Angebot ist.

Die Flüge stehen mit bis zu 8:30 Stunden im Flugplan und führen den Airbus A321 über den Äquator und den Südatlantik.

Der Airbus A321LR von TAP ist mit 16 echten Business Class Sitzen ausgestattet worden. Diese sind in einer versetzen 2-2 und 1-1 Anordnung verbaut. Im Prinzip ist dies der gleiche Sitz, welchen auch Swiss auf der Langstrecke einsetzt, womit auch neun Stunden Flug in einem Airbus A321LR nicht allzu unangenehm werden sollten.

Natürlich lässt sich jeder dieser 16 Business Class Sitze in ein vollständig flaches Bett verstellen und TAP will hier auch den gewohnten Service aus der Business Class bieten. Wie gut dies in einem Airbus A321LR und nur einem Gang wirklich funktioniert muss man probieren, allerdings hat man mit maximal 16 Passagieren eine sehr private Business Class Kabine.

In der Economy Class hat TAP 152 Sitze in einer klassischen 3-3er Bestuhlung verbaut. Hierbei handelt es sich allerdings um den gleichen Sitz, wie in den Airbus A330-900Neo. So verfügt jeder Passagier über einen eigenen Bildschirm und Steckdosen am Sitzplatz.

TAP fliegt mit dem Airbus A321 nach Brasilien | Frankfurtflyer Kommentar

Für TAP Air Portugal machte es enorm viel Sinn, den Airbus A321 auch nach Brasilien einzusetzen. Mit dem Flugzeug hat man ein deutlich passenderes Fluggerät für die überschaubare Nachfrage an Sitzen auf den Strecken abseits der riesigen Wirtschaftsmetropolen Rio de Janeiro und Sao Paulo.

Ich bin sehr gespannt, wie ein kleines Flugzeug wie ein Airbus A321 bei den Passagieren ankommt und ob dies wirklich gut angenommen wird. Gerade über dem Südatlantik herrschen teilweise sehr starke Winde und Turbulenzen. Einige meiner Flüge zwischen Brasilien und Europa waren schon in einer Boeing 747 ein „wilder Ritt“, sodass es in einem Airbus A321 wohl kaum angenehmer werden wird.

Das Flugzeug selbst ist technisch allerdings absolut dazu in der Lage, diese Strecke zuverlässig zu fliegen. Mit dem Airbus A321XLR sind sogar noch extremere Langstrecken kein Problem. Wir werden sehen ob sich der Trend zu kleinen Flugzeugen auf Langstrecken wirklich durchsetzt. Faszinierend ist es auf jeden Fall.

Danke: OMMAT

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