Qatar Airways hat erneut das eigene Vielfliegerprogramm, den Privilege Club, angepasst. Doch dieses Mal hat die Fluggesellschaft aus Doha eine Strategie der großen Airlines übernommen: Anstatt die benötigten Meilen (in diesem Fall Avios) für Prämienflüge zu erhöhen, wurden einfach die Nebenkosten angehoben. Die neu eingeführte Fantasiegebühr nennt sich „Redemption Fee“ oder „Einlösegebühr“ – und sie macht eure Prämienflüge teurer. Was Vielflieger zunächst geschockt hatte, wurde nun teilweise von Qatar Airways wieder zurückgenommen. Das Vielfliegerprogramm wechselt auf einen distanzbasierten Zuschschlag, der teilweise sogar zu geringeren Zuzahlungen führt.
Zwar ist ein Aufschlag neben den gesetzlichen Steuern und Gebühren bei der Buchung von Qatar Airways-Prämienflügen nichts Neues. Schon in der Vergangenheit gab es eine nicht erstattbare Buchungsgebühr. Doch mit der Einführung der „Einlösegebühr“ hat diese zusätzliche Belastung nicht nur einen neuen Namen erhalten, sondern wurde auch signifikant erhöht. Wer sich beispielsweise über etwa 120 Euro Steuern und Gebühren für einen Flug von Frankfurt nach Doha gefreut hat, muss nun über 200 Euro einplanen – nahezu das, was bisher für einen Roundtrip zwischen diesen Städten berechnet wurde.
[Update] Das Oneworld-Mitglied erklärt den Aufruhr rund um die Einlösegebühr folgendermaßen: „Der Qatar Airways Privilege Club entschuldigt sich aufrichtig für die Unannehmlichkeiten, die unseren Mitgliedern durch die Einführung unserer überarbeiteten Prämiengebührenrichtlinie entstanden sind. Die Prämiengebühren, die bei der Buchung von Qatar Airways Prämienflügen angezeigt wurden, waren höher als beabsichtigt. Das Problem wurde inzwischen behoben und die korrekten Prämiengebühren werden nun gemäß der überarbeiteten Richtlinie bei allen Buchungen von Qatar Airways Prämienflügen angezeigt und angewendet.“
Die Gebühren für Prämienflüge beim Privilege Club wurden nun von einem sektorbasierten Modell auf eine entfernungsbasierte Struktur umgestellt. Die Prämiengebühren sollen damit auf einigen Kurz- und Mittelstreckenflüge um bis zu 15 % gesunken oder gleich geblieben sein. Tiefer in die Tasche müssen laut Airline die Fluggäste auf längeren Strecken. [Update Ende]
Für Europäer ändert sich mit dieser „Korrektur“ nicht wirklich etwas, wie man an den nachfolgen Beispielen erkennen kann.
Vergleich der Nebenkosten für Flüge nach der Erhöhung
Ein Hin- und Rückflug zwischen Düsseldorf und Doha in der Business Class wurde noch vor wenigen Wochen wie folgt berechnet:
Und so sieht die Gebührenaufstellung bei Qatar Airways jetzt aus:
Das entspricht einer Gebührenerhöhung von mehr als einem Drittel im Vergleich zu den bisherigen Zuzahlungen.
In der Economy Class ist die Erhöhung der Einlösegebühr zwar nicht ganz so drastisch, aber dennoch spürbar. Hier wird ein Zuschlag von 200 QAR (ca. 55 Euro) erhoben. Damit liegen die Steuern und Gebühren für Flüge von Deutschland nach Doha jetzt ungefähr auf dem Niveau der früheren Business-Class-Zuzahlungen.
Die Auswirkungen der neuen Redemption Fee auf Vielflieger
Die „Redemption Fee“ ist keine klassische, pauschale Buchungsgebühr, sondern staffelt sich je nach Anzahl der Flüge in der Buchung. Für einen Business-Class-Flug von Frankfurt über Doha nach Bangkok beträgt die neue Einlösegebühr 163,15 Euro. Insgesamt fallen somit über 300 Euro an Steuern und Gebühren für einen Oneway-Flug an.
Bemerkenswert ist, dass Qatar Airways diese Erhöhung auch auf die anderen Vielfliegerprogramme, die Avios verwenden, ausgedehnt hat. Selbst wer über den British Airways Executive Club bucht, muss nun mit höheren Nebenkosten rechnen.
Qatar Airways relativiert Einlösegebühr bei Prämienflügen | Frankfurtflyer Kommentar
Vielflieger, die regelmäßig Lufthansa-Award-Tickets bei Miles & More buchen, dürften über diese Anpassungen schmunzeln, da sie bereits vierstellige Steuern und Gebühren gewohnt sind. Im Vergleich dazu erscheint die Erhöhung bei Qatar Airways noch moderat. Allerdings kosten inzwischen auch bei Qatar Airways Hin- und Rückflüge zwischen Deutschland und Südostasien in der Business Class rund 600 Euro an Nebenkosten – ein stolzer Preis für einen Flug, der mit Meilen gebucht wird. Ob sich die ambitionierte Airline aus Katar damit langfristig einen Gefallen tut, bleibt fraglich.
Ein Dank geht an OMAAT für den Hinweis.
Alle werden meckern am Ende passiert sowieso nix. Welche Alternative hat man? Alle Programme führen nach und nach die Gebühren ein und man zahlt irgendwann für einen Prämienflug genau so viel wie für ein normales Ticket im Angebot. Bei LH zahlt man fast 1000€ an Zuzahlungen für
Manche Fluge über den Teich. Wo ein reguläres Ticket im Angebot 1400€ kosten und die Verfügbarkeit dazu deutlich besser ist. Bei Emirates ist man mit bis zu 1800€ Zuzahlung dabei. Wenn es so weiter geht werden Mediamarkt Gutscheine oder Worldshop eine einzige sinnvolle Möglichkeit sein um die Meilen einzulösen