Todesfall am Flughafen Amsterdam: Person wird in Flugzeug-Turbine gesaugt und stirbt

KLM, Foto: Robert

Ein tragischer Todesfall ereignete sich am Mittwoch, den 29. Mai 2024, am Flughafen Amsterdam-Schiphol (AMS). Kurz vor dem Start eines Fluges von KLM wurde eine Person in eines der Triebwerke gesaugt. Das Opfer verletzte sich dabei so schwer, dass es noch am Unfallort verstarb.

Was wissen wir über den tragischen Vorfall?

Die KLM Cityhopper Embraer E-190 mit der Registrierung PH-EZL war am Mittwoch bereits seit den frühen Morgenstunden unterwegs. Drei Flüge hatte die E-190 bereits absolviert, ehe es um 14:25 Uhr von Amsterdam nach Billund (BLL) gehen sollte. Als das Flugzeug von seiner Parkposition zurückgeschoben wurde, lief bereits mindestens eine der beiden Turbinen. Alle Fluggäste und die Crew waren zu diesem Zeitpunkt bereits in der Maschine, und auch rund um das Flugzeug hätte sich niemand mehr aufhalten dürfen. Dennoch wurde während des Pushbacks eine Person in die Turbine gesaugt und dabei so schwer verletzt, dass sie kurz darauf verstarb.

Dieser Vorfall wurde mittlerweile auch von KLM in einer kurzen Stellungnahme bestätigt. KLM teilte darin auch mit, dass sich die Airline um die traumatisierten Passagiere und Crewmitglieder von Flug KL1341 kümmere.

Was ist bisher noch nicht bekannt?

Derzeit wissen wir noch nicht, um wen es sich bei dem Opfer handelt. Es liegt noch keine Stellungnahme vor, ob es sich bei dem Verstorbenen um einen Mitarbeiter der Airline oder eines Dienstleisters handelt oder um eine fremde Person, die sich Zutritt zum Vorfeld verschafft hat.

Weiterhin ist noch nicht bekannt, ob sich der Unfall aufgrund einer Unachtsamkeit ereignete oder absichtlich herbeigeführt wurde. Die Koninklijke Marechaussee hat Ermittler zum Unfallort geschickt und versucht, den Vorfall aufzuklären.

Die Embraer E-190 blieb am Boden. Stattdessen sendete KLM Cityhopper mit der EH-PZM ein Ersatzflugzeug, welches sechs Stunden später den Flug nach Dänemark nachholte.

Wie oft kommt es vor, dass Menschen in Turbinen eingesaugt werden?

In jüngster Vergangenheit haben sich zwei ähnliche Vorfälle ereignet. Am 23. Juni 2023 kam ein Bodenarbeiter am San Antonio International Airport in Texas ums Leben, als er in das Triebwerk eines Airbus A319 von Delta Air Lines gesaugt wurde. Der Unfall ereignete sich, als das Flugzeug zum Gate rollte und noch mindestens ein Triebwerk lief. Es wurde berichtet, dass der Arbeiter möglicherweise absichtlich vor das laufende Triebwerk trat, aber diese Information bleibt unbestätigt​.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich am 31. Dezember 2022 am Montgomery Regional Airport in Alabama. Ein Ramp Agent von Piedmont Airlines wurde in das Triebwerk einer Embraer E175 gesaugt und starb. Dieses Ereignis führte zu einer Untersuchung durch die Occupational Safety and Health Administration (OSHA), die eine Geldstrafe gegen die Airline verhängte, da Sicherheitsvorkehrungen nicht ausreichend beachtet wurden​​.

Todesfall am Flughafen Amsterdam: Person wird in Flugzeug-Turbine gesaugt und stirbt | Frankfurtflyer Kommentar

Zum dritten Mal innerhalb von eineinhalb Jahren wurde ein Mensch durch eine Flugzeugturbine getötet. Die Kräfte, die schon bei der Ankunft oder dem Verlassen des Gates durch die Turbinen entstehen, sind unglaublich hoch. Daher fordern Sicherheitsprotokolle auch, dass sich bei laufenden Turbinen niemand im direkten Umfeld aufhalten darf. Warum in diesem Fall jemand zu nah am Flugzeug war und in die Turbine gesogen wurde, das ist nun Teil der Ermittlungen.

Quelle: AvHerald.com

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