Der Sommer ist für viele Reisende die schönste Zeit des Jahres, für viele Fluggesellschaften war die Hauptsaison wieder herausfordernd. So auch für SWISS, die diesen Sommer eine gemischte Bilanz zieht. Auf der einen Seite konnte die Schweizer Lufthansa Tochter in diesem Jahr wieder die Pünktlichkeit steigern. Auf der anderen Seite waren trotzdem mehr Fluggäste von Unregelmäßigkeiten betroffen als 2023.
SWISS hat sich nach eigenen Angaben gründlich auf die Sommermonate vorbereitet und über 80 Maßnahmen ergriffen, um den Flugbetrieb möglichst reibungslos zu gestalten. Diese Anstrengungen zahlten sich aus: Bis zum 18. August starteten 64 Prozent der Flüge pünktlich – eine Verbesserung von drei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. In derselben Zeitspanne hat der Carrier aber auch rund acht Prozent mehr Passagiere befördert und sechs Prozent mehr Flüge durchgeführt.
Trotz dieser Fortschritte waren jedoch auch mehr Fluggäste von Verspätungen betroffen. Dies lag vor allem an externen Faktoren wie Gewittern, Personalmangel und Limits bei der europäischen Flugsicherung, die sich auf den gesamten Luftverkehr auswirkten. Solche Verzögerungen, die oft schon bei den ersten Flügen am Morgen auftreten, ziehen sich wie eine Bugwelle durch den ganzen Tag und erschweren den reibungslosen Ablauf.
SWISS bleibt optimistisch
Der Sommer 2024 brachte zudem einige unerwartete Herausforderungen mit sich. Wetterbedingte Auswirkungen und die knappen Kapazitäten im europäischen Luftraum führten zu erheblichen Beeinträchtigungen des Flugverkehrs. Diese Faktoren waren für rund drei Viertel aller Verspätungen verantwortlich und zeigten deutlich, wie fragil das weltweite Luftfahrtsystem ist. Oliver Buchhofer ist Chief Operating Officer bei SWISS, der Manager lobt das Engagement seines Teams. Er betont, dass die getroffenen Maßnahmen greifen, auch wenn das Ziel von 70 Prozent Pünktlichkeit für das Jahr 2024 noch nicht erreicht ist. Besonders positiv hob er die Bodenabfertigung hervor, die in diesem Sommer besser funktionierte als in der Vergangenheit.
Ein Rekord wurde am 14. Juli aufgestellt, an dem Tag waren über 63.000 Fluggäste mit SWISS unterwegs. Die hohe Auslastung und die externen Herausforderungen führten auch zu einer stark erhöhten Nachfrage beim SWISS-Kundendienst. In der Ferienzeit gingen rund 320.000 Anrufe ein, die durchschnittliche Wartezeit betrug dabei weniger als zwei Minuten. Schriftliche Anfragen konnten innerhalb von vier Tagen beantwortet werden. Die Airline will weiter investieren und u.a. die Funktionen der SWISS-App erweitern.
Trotz Passagieransturm: SWISS ist wieder pünktlicher, aber… | Frankfurtflyer Kommentar
SWISS scheint mit den Erfahrungen des Sommers zufrieden, die getroffenen Maßnahmen wirken. Es gibt aber noch Potenzial für Verbesserungen. Insbesondere die Bodenabfertigung soll weiter optimiert werden, um die Pünktlichkeit in den kommenden Monaten zu erhöhen. Alle Airlines der Gruppe betonen ihre digitalen Services optimieren zu wollen, auch hier ist noch Luft nach oben.
Es sollte ja eigentlich selbstverständlich sein, dass die Airlines pünktlich sind.
Die Leute vergessen immer wieder, wie fragil das System sein kann. Natürlich können die Airlines selbst erheblich dazu beitragen, pünktlich zu sein. Faktoren wie Wetter und Flugsicherung haben aber auch einen ganz schönen Anteil an Verspätungen.