Kurz vor Beginn der Pandemie überraschte der deutsche Ferienflieger TUIfly mit dem Vorhaben Langstrecken ab Deutschland anbieten zu wollen. Im Februar 2020 wurden die Pläne konkreter, mit zwei Boeing 787 Dreamliner sollten Ziele in der Karibik bedient werden. Dafür wurde Düsseldorf als Startflughafen ausgewählt.
Doch dann kam alles anders, TUIfly wurde zu einem der großen Opfer der Krise. Als Maßnahme um diese zu überstehen, wurde eine gewaltige Schrumpfkur beschlossen. Mit der Halbierung der Flotte werden Flugprogramm und Personalkörper radikal eingedampft. Zuletzt wurde noch eine Einigung mit den Gewerkschaften erzielt, die Flotte auf 22 Flugzeuge zu reduzieren. Ursprünglich plante das Unternehmen aus Hannover mehr als die Hälfte der Boeing 737 Jets auszuflotten.
Es war naheliegend, dass das Dreamliner-Projekt nach so einem radikalen Schritt keine Priorität mehr hat und aus dem Fokus verschwindet. Langstrecken sind generell mit mehr Risiko behaftet und haben schon einige Airlines in den Ruin getrieben. Dennoch gibt es einen Markt in Deutschland und besonders für Kunden des Reisekonzerns TUI.
Der Veranstalter betreibt eine ganze Reihe von Hotels und Ferienanlagen, die sich in weiter enfernten Regionen wie zum Beispiel der Karibik befinden. Im Winter sind zudem die Kreuzfahrtschiffe überwiegend in wärmeren Gebieten unterwegs, was eine weitere Nachfrage generiert. Diese scheint allmählich wieder anzuziehen.
Genau das bringt jetzt die Verantwortlichen dazu, die Langstreckenpläne wieder aus der Schublade zu holen. Wie der aeroTELEGRAPH berichtet, sollen noch in diesem Winter zwei Maschinen der Airline-Schwestern aus Belgien und der Niederlande nach Deutschland kommen.
Dort sind die Dreamliner derzeit unterbeschäftigt, was zu einer Win-Win Situation führen könnte. Die Vorbereitungen sollen demnach schon laufen, in Düsseldorf stationiertes Personal muss zunächst auf den Einsatz des neuen Fluggerätes geschult werden. Damit sollen dann reine Charterflüge durchgeführt werden um Kreuzfahrtpassagiere zu den jeweiligen Schiffen bringen zu können.
TUIfly könnte in Kürze mit Boeing 787 Dreamliner ab Deutschland starten | Frankfurtflyer Kommentar
Ein Hoffnungsschimmer für den Ferienflieger, der anstehende Winter wird so oder so eine harte Zeit werden. Das Kerngeschäft von TUIfly Deutschland sind Ferienflüge auf der Kurz- und Mittelstrecke. In der kalten Jahreszeit kann man ab Deutschland mit den Boeing 737 lediglich ein limitiertes Programm in Richtung Kanarische Inseln und Ägypten anbieten.
Sehr interessant. Wird es eine echte Business Class geben?
Nein. Im vorderen Bereich ist lediglich eine Premium Economy eingebaut.