Übernahme: Iberia will mehr als die Hälfte aller Air Europa-Strecken aufgeben

Ein Dreamliner von Air Europa. Archivfoto: Frankfurtflyer.de

Der Spuckbeutel ist wohl mittlerweile das wichtigste Utensil, wenn ein europäischer Airline-Manager ins Flugzeug Richtung Brüssel steigt. Die Europäische Union (EU) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Übernahmen von Fluggesellschaften so stark zu regulieren, dass die potenziellen Käufer mit einer latenten Übelkeit ihrem Geschäft nachgehen. In einem lang andauernden Übernameprozess bietet Iberia nun an, mehr als die Hälfte der Strecken von Air Europa abzugeben.

Will man von einer spanischen Insel auf das iberische Festland fliegen, hat man als Fluggast meist mehrere Alternativen, wie das Ziel erreicht werden kann. Da ist natürlich mit Ryanair die Mutter aller Billigfluggesellschaften seit einigen Jahren auch in Spanien stark vertreten. Hinzu kommen noch Vueling, Iberia und Air Europa als regelmäßige Anbieter von Inlandsflügen. Dieser Wettbewerb führt zu niedrigen Flugpreisen. So sind Inlandsflüge in Spanien häufig für nur wenige Euro buchbar.

Die Muttergesellschaft von Iberia, die International Airlines Group (IAG), versucht seit mittlerweile fünf Jahren den kleineren Wettbewerber Air Europa zu übernehmen. Doch die Europäische Union hält nicht viel von dem Plan. Sie sorgt sich um steigende Flugpreise mangels Konkurrenz. Außerdem befürchtet die EU eine Konzentration auf den Strecken nach Südamerika. Dort kommen Iberia und Air Europa zusammen auf 75% der Flugverbindungen in Spanien.

Auf Grund der Blockadehaltung der EU hatte Iberia schon soweit Zugeständnisse gemacht, dass sie 40% der Kapazitäten abgeben würde. Das reichte den Damen und Herren in Brüssel scheinbar noch nicht und so hat IAG nun bekannt gegeben, dass sie bereit sind, 52% der Air Europa-Strecken an Konkurrenten abzugeben. Würde Air Europa ohne Bedingungen übernommen, würde Iberia einen Marktanteil von 64% auf Strecken von Madrid (MAD) über den Atlantik erreichen.

„Wir gehen auf die Einwände ein, die [der Wettbewerb] uns bezüglich des Air-Europa-Kaufgeschäfts übermittelt hat,“  kommentiert Air Europa das aktuelle Angebot. Bei diesem erweiterten Paket an Abhilfemaßnahmen soll es sich um das letzte vor dem Urteil der EU handeln. Gerüchte aus Branchenkreisen besagen, dass der Anteil an Strecken, die Iberia aufgeben soll, eigentlich bei 64% zu liegen habe.

Übernahme: Iberia will mehr als die Hälfte aller Air Europa-Strecken abgeben | Frankfurtflyer Kommentar

Lufthansa kann da ein Lied von singen. Die Übernahme von ITA Airways durch die größte deutsche Fluggesellschaft liegt ebenfalls in der Hand der EU-Kommission. Auch von Lufthansa werden umfangreiche Zugeständnisse erwartet, ehe die EU dem Kauf zustimmt. Da half auch die aktuelle Kampagne „Yes to Europe“ nicht.

Der IAG Konzern bohrt schon seit fünf Jahren an der Übernahme des SkyTeam-Konkurrenten Air Europa. Ob das letzte Entgegenkommen nun gereicht hat, dass ein positives Urteil

Quelle: ElPais via LoyaltyLobby.com

2 Kommentare

  1. Wieso seht ihr das kritsch?

    Übernahmen habene entweder das Ziel, neue Märkte zu erschliessen, wo man bisher icht aktiv war oder (sehr oft) um einen Wettbewerber aus dem Markt zu drängen: man kauft den auf und „integriert“ in dann. In den meisten Fällen (besonders wenn keine „Marke“) verschwindet dieser Bereich durch die Integration und der Käufer erstarkt durch noch mehr Marktmacht (weil ja einer weniger, der stört).

    Die EU hat Recht!

  2. ja eu hat recht. als oneworld mitglied bin ich aber dafür ein auge zuzudrücken xD die o eworld strecken innerhalb europas sind echt für den sack seit air berlin weg ist. würden sie air europa aufnehmen sähe es schon deutlich besser aus.

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