Umsatzbasiert: British Airways will 80.000 Euro für den top Status | Lufthansa wird folgen! Nur wann?

Den Senator von Miles and More gibt es jetzt auch auf Lebenszeit.

Nun ist es passiert! Nachdem es in den USA inzwischen Gang und Gäbe ist und man hier für einen Vielfliegerstatus einen gewissen Umsatz (in Höhe von teils mehreren zehn tausend Dollar) machen muss, ist nun British Airways auch die erste Airline in Europa, die ab April 2025 genau dies einführen wird und den Status vom Umsatz abhängig macht.

Die Umsatzhürden sind hier auch alles andere als niedrig und für den TOP Status (GGL), welchen man mit dem HON Circle Status der Lufthansa vergleichen kann, will British Airways in wenigen Monaten satte 65.000 Pfund (knapp 80.000 Euro) Umsatz für Tickets in einem Jahr sehen. Dabei versteht sich der Umsatz nach Tickets pro Passagier und nicht über einen Company Account für mehrere Passagiere.

Aber auch der Gold Status von British Airways, der etwa dem Lufthansa Senator Status entspricht, soll ab kommendem Jahr 20.000 Pfund Umsatz (etwa 24.000 Euro) kosten, was für viele Meilensammler im Executive Club sicherlich ein Schock ist, denn bisher konnte man hier durch das großzügige Punktesystem erstaunlich günstig einen hohen Vielfliegerstatus erreichen. Wer optimiert hat, schaffte für unter 3.000 Euro pro Jahr zum Gold Status, was bedeutet, dass man nun etwa das sechsfache ausgeben müsste.

The British Airways Club

Während man diesen Entwicklungen rund um das Vielfliegerprogramm von British Airways wohl noch viele eigene Beiträge widmen kann, ist es auch so, dass es bei solchen Entwicklungen nur eine Frage der Zeit ist, bis auch andere Programme in Europa dem Negativbeispiel folgen. Daher stellen wir uns und auch wohl viele in Miles&More Vielflieger aktuell die Frage: Wann wird Miles&More umsatzbasiert?

In meinen Augen ist es nicht eine Frage ob, sondern eher wann Miles&More auch für den Status einen gewissen Mindestumsatz verlangt, denn schon mit der Umstellung auf das in 2024 eingeführte Statuspunkte System, hat man vor allem versucht dafür zu sorgen, dass man eine gewisse Anzahl an teuren (Business Class) Tickets für einen Status buchen muss und auch, dass man regelmäßig mit Airlines der Lufthansa Gruppe fliegt.

Die gute Nachricht hierbei ist allerdings, dass Lufthansa gerade in 2024 das neue Statussystem eingeführt hat. Hier hat man sich damals zumindest offiziell ganz gezielt gegen eine Umsatzschwelle entschieden, auch da es für die Kunden emotional sehr schwer zu vertragen ist, dass man sieht, dass man über 25.000 Euro oder gar 80.000 Euro für einen Status pro Jahr ausgeben soll, auch wenn viele Senatoren und HONs diese Ticketausgaben pro Jahr locker erreichen. Es aber getrackt und vorgerechnet zu bekommen ist noch einmal etwas ganz anderes.

Nachdem das neue Statussystem für viele Kunden immer noch recht erklärungsbedürftig ist und man hier noch in der „Gewöhnungsphase“ ist, wird man wohl noch etwas warten müssen, bis man eine Umsatzhürde einführt. Sollte aber nun Air France und KLM schnell dem Vorbild von British Airways folgen, könnte es schon in einem Jahr so weit sein und Miles&More wird umsatzbasiert, bzw. bekommt beim Status eine umsatzbasierte Komponente.

Ich persönlich erwarte, dass man das Statuspunkte System auch noch auf längere Zeit bei Miles&More beibehalten wird und wenn man eine Umsatzschwelle zufügt, wird diese zusätzlich hinzugefügt. Sprich, man muss die benötigten Punkte erreichen UND einen gewissen Umsatz, so wie man es eigentlich auch aus den USA kennt von United Airlines oder Delta Airlines.

Das System von British Airways ist hier durchaus ungewöhnlich, denn man kann grundsätzlich auch mit wenigen, sehr teuren First Class Flügen einen top Status erreichen, was deutlich zeigt, dass es hier nur noch um die Wertigkeit des Kunden geht.

Die Erfahrungen aus den USA, welche hier eigentlich immer als Vorbild dienen zeigt aber, dass eine Kombination aus Umsatz (wertvoller Kunde) und auch einer gewissen Anzahl an Flügen (wiederkehrender Kunde) für einen Status wichtig sind. Dies entspricht eigentlich auch der Logik die Miles&More zeigt, denn man will nicht nur dass die Kunden viel Geld ausgeben, sondern dass sie auch regelmäßig wieder buchen.

Wenn man sich nun die Frage stellt, welche Umsätze man bei Miles&More für einen Status brauchen wird, dann muss man natürlich spekulieren, aber die Werte die British Airways hier aufgestellt hat, sind hier sicherlich eine sehr gute Orientierung. Dies würde übertragen auf Miles&More bedeuten:

  • Frequent Traveller: 3000 bis 6000 Euro Umsatz
  • Senator: 20.000 bis 25.000 Euro Umsatz
  • HON: 75.000 bis 100.000 Euro Umsatz

Dies sind vermutlich auch Umsätze, die sehr viele Kunden von Lufthansa Jahr für Jahr machen, wenn sie diesen Status inne haben. Teilweise geben sie wohl sogar noch deutlich mehr aus. Und dennoch, wenn das Programm dies für einen Passagier transparent aufzeichnet, hat dies für die Airline auch Nachteile.

Man kann einen Senator oder HON Circle Status sicherlich für weniger Geld als diese Umsatzschwellen erreichen. Allerdings ist es wohl die absolute Minderheit die dies schafft und man muss sich hierfür sehr genau mit dem System beschäftigen. Solange die Vielflieger aber in der Mehrheit ohnehin diese Umsätze erreichen, wird man bei Miles&More wohl vorerst nicht auf ein umsatzbasiertes System setzen.

Umsatzbasiert: British Airways will 80.000 Euro für den top Status | Lufthansa wird folgen! Nur wann? | Frankfurtflyer Kommentar

Ein Vielfliegerstatus soll für die Airline auch den Wert eines Kunden ausdrücken und eigentlich macht man sich mit einer Umsatzschwelle nur ehrlich und sagt auch direkt, welchen Umsatz man von einem Kunden erwartet, dass er einen bestimmten Status auch erhält und die damit verbundenen Vorteile.

Bei British Airways war es nun jahrelang sehr einfach einen Status zu erreichen und der Airline wurden die Ausgaben der Punkte offenkundig zu niedrig. Daher hat man sich nun zu einem sehr deutlichen und radikalen Schritt entschieden.

Miles&More hat sich schon früher zu einer Veränderung im Statusprogramm entschlossen, welche aber in eine ähnliche Kerbe schlägt, nämlich die Vielflieger an sich selbst zu binden und auch die Umsätze nach oben zu treiben, aber noch ohne einen Preis zu nennen.

Ich bin mir allerdings sicher, früher oder später wird es auch bei Miles&More eine Umsatzschwelle geben und spätestens in 10 Jahren wird dies wohl quasi jedes Programm in Europa als festen Bestandteil des Vielfiegerprogrammes haben.

17 Kommentare

  1. Sehr gut. Umsatzhürde finde ich klasse. Dann hört endlich der Sport „Status Run“ auf und die sowieso ständig überfüllten Lounges werden leerer.

    • Seh ich auch so…und diese sinnlose Fliegerei vieler Menschen nur wegen einem Status ist schon peinlich. Kleidung aus dem Outlet tragen, aber Senator sein wollen. Möge die Lufthansa schnell nachziehen, denn wenn ich Business fliege, ist mir Service wichtig und nicht die selbe Masse an schnullis vor mir zu haben

      • „Kleidung aus dem Outlet tragen, aber Senator sein wollen“….
        Was für ein herablassender und überheblicher Satz…
        Vielleicht auch noch: Kleidung aus dem Outlet, aber Porsche fahren wollen, oder im Hilton übernachten wollen….
        Sie erkennen natürlich sofort an der Kleidung wie jemand einen Status erflogen hat…

      • @ Micha
        Was stimmt denn bei Dir nicht?
        Wüsste nicht dass es eine Kleiderordnung für Senatoren gibt. Mir sind jedenfalls solche „schnullis“ lieber als Reisende wie du, welche Menschen versuchen an Hand Ihrer Kleidung zu diskreditieren.

        • Wozu braucht mann diesen Status,Ich habe es aber weil Ich dauernd Business fliege nützt es mir nicht , Status ist für diejenigen nützlich die Economy kaufen , und mit Kleider jemanden herablassend zu beurteilen ist nicht in Ordnung

    • Ich habe es auch von einigen LH Vielfliegern gerade gehört, dass Ihnen das gefallen würde, insbesondere da es einige FTL gibt, die 30k+ im Jahr für Eco Tickets in Deutschland / Europa ausgeben, aber dennoch den SEN nicht erreichen. Die wären mit so etwas vermutlich besser gestellt und sind für LH natürlich auch spannende Kunden.

  2. LH hatte in der Vergangenheit schon eine $$$ Komponente mit den Buchungsklassen und 100/150/200 % verbunden. Es ist daher nicht neues. Im neuen Programm haben sie es bewusst abgeschafft. Wie man sieht wird immer mal wieder eine neue Sau (Theorie) durchs Dorf (auf Wunsch von Kunden) getrieben. Am Ende muss jede Fluggesellschaft value for money bieten. Wenn ich den Status extrem teuer mache muss ich aus was dafür bieten ansonsten bekomme ich keine „Treue“ ($$$ + viele Flüge). LH hat in den letzten Jahren beim HON eher abgebaut als mehr geboten…daher wäre ein Schritt es wieder an Umsatz zu binden aus heutiger Sicht nicht sinnvoll, aber vielleicht erleben wir ja auch noch mal ein Wunder bei LH – soll es ja immer mal wieder geben

    • Wobei es ja so ist, dass die Buchungsklasse nur indirekt an dem Preis des Tickets hängt, was M&M hier auch gesehen hat. Eine J Klasse kann ab manchen märkten günstige sein als eine Z Klasse oder eine A Klasse kann günstiger als eine D Klasse sein.

  3. Das ist doch prima. Am Ende werden die intelligenten Menschen immer mehr auf all die Pseudo-Treueprogramme pfeifen und immer den günstigsten Flug buchen und die Pseudo-Treueprogramme werden sukzessive obsolet, was wunderbar ist. Mit Priority Pass kriegt man nen Lounge-Zugang so dass man auf diese überteuerten Programme sehr gerne pfeifen kann. Für das Geld bieten sie auch nahezu keinerlei Mehrwert.

  4. „ist nun British Airways auch die erste Airline in Europa, die ab April 2025 genau dies einführen wird und den Status vom Umsatz abhängig macht.“

    Also gehört Finnland nicht mehr zu Europa?^^ Andernfalls war Finnair mit der Umstellung auf umsatzbasierte Avios und Tier Points knapp ein Jahr früher dran 😉

    • Das ist tatsächlich richtig was du schreibst und an Finnair habe ich hier nicht gedacht. Der einzige unterschied zu BA ist, dass man mit einem Status mehr Tier Points für den Euro bekommt als ohne.

  5. Normal und wirtschaftlich. Der Top-Status ist bei jedem kommerziellen Unternehmen eben den Top-Kunden vorbehalten, nicht nur in der Luftfahrt. 80k€ sind mit einigen voll bezahlten Flügen in der First ganz, ganz schnell erreicht und selbst mit „nur“ Flügen in der Business wären das schätzungsweise 30 voll bezahlte Return-Flüge interkontinental. Es gibt Kunden, die erreichen diesen Umsatz, und diese Kunden sind eben die besten Kunden und sollen besonders umgarnt werden.
    Auf Kunden, die nur darauf aus sind, mit möglichst günstig zusammengepuzzleten Routings über 5 Kontinente irgendwie mit Ach und Krach einen Status zu erreichen, um danach den Rest des Jahres auch ohne passendes Ticket kostenlos in die Lounge zu gehen und sich da durchzufressen, am besten auch noch mit Begleitung, können die Airlines aus gutem Grund verzichten – und das finde ich voll und ganz richtig.

  6. Dieser Beitrag ist leider Unsinn.

    Die Einführung eines umsatzbasierten Systems bei Miles & More wäre ein riskanter Schritt, der mit dem aktuellen Ziel, Lufthansa als Premium-Marke für eine breite Kundenschicht zu positionieren, kollidieren könnte. Zwar spricht die Einführung des neuen Allegris-Produkts, das hochwertige Kabinen und besseren Service bietet, für einen Fokus auf zahlungskräftige Kunden. Doch Lufthansa lebt nicht nur von diesen: Auch treue Economy- und Premium-Economy-Reisende tragen maßgeblich zur Auslastung und Stabilität bei.

    Hinzu kommt, dass Lufthansa mit zahlreichen Tochtergesellschaften wie Austrian Airlines, Swiss und insbesondere dem Low-Cost-Carrier Eurowings eine sehr diverse Kundschaft bedient. Ein umsatzbasiertes System könnte vor allem Kunden von Low-Cost-Flügen ausschließen, obwohl diese oft markentreue Vielflieger sind.

    Ein Vielfliegerprogramm, das Umsatz und regelmäßige Flüge kombiniert, bleibt der beste Weg, um die Balance zwischen Premiumanspruch und breiter Kundenbasis zu wahren.

  7. Meinereiner sieht das eher entspannt. Treueprogramne sind dazu da, den Firmengewinn zu steigern. Zu verschenken hat niemand etwas.
    Das mag durchaus ganz pragmatisch gedacht sein. Der Hotelstammgast kennt die Abläufe und spart damit am Ende Personalkosten.
    Meist geht es aber doch eher um kleine „Brotkrümel“, die den Kunden glücklich fühlen lassen sollen. Damit der frohen Gemuts an anderer Stelle mehr Geld ausgibt, als unbedingt nötig.
    Aber wie auch immer der konkrete Weg aussehen mag, Treueprogramne sollen mehr einbringen, als sie kosten. Unter diesem Gesichtspunkt ändern sie sich auch einmal.

  8. Bitte auf die Rechtschreibung achten, da gibt es ja teilweise furchtbare ortografische Fehler sowohl vom Ersteller dieses Artikels als auch von den Kommnetatoren.
    Zudem sollte an eine sachliche und respektvolle Schreibweise erinnert werden.

    Jedenfalls wurde mit dem neuen System bei M&M der PRE-Flieger benachteiligt, nur 80 Punkte sind einfach bei den teilweise schon sehr hohen PRE-Tarifen einfach zu wenig, da wären schon 100 Punkte angebracht gewesen.

    Herzlichen Gruß aus Wien!

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