Ist die Lufthansa eine schmutzige Fluggesellschaft? Natürlich ist das der Fall, wenn es nach Umweltorganisationen geht. Und so hat gerade Travel & Environment (T&E), Lufthansa zur zweitschmutzigsten Airline Europas gekürt. Nur der Billigflieger Ryanair weist eine noch schlechtere Klimabilanz auf.
Nun muss man zum guten Verständnis Travel & Environment zunächst einmal einordnen, da diese Organisation vermutlich nicht vielen etwas sagt. Travel & Environment nennt sich die Dachorganisation europäischer Organisationen, die sich für nachhaltigen Verkehr einsetzen. Der Verband wird als Nichtregierungsorganisation (NGO) klassifiziert. Deutsche Mitglieder sind unter anderem der Naturschutzbund Deutschland und der Verkehrsclub Deutschland.
Der Verkehrsclub Deutschland beispielsweise wurde 1986 als Gegenbewegung zur Verkehrspolitik der Bundesregierung, die damals aus CDU/CSU und FDP bestand, gegründet. Er steht in Opposition zu Automobilclubs wie dem ADAC. Er kämpft für den Ausbau von Radwegen und die Reduzierung von Individualmobilität. Und obwohl nachhaltige Mobilität ein offensichtlich wichtiges Thema ist, hat der Verkehrsclub Deutschland in den vergangenen 18 Jahren knapp 10.000 Mitglieder verloren.
Umweltorganisation: Lufthansa eine der schmutzigsten Airlines Euorpas | 9,5 Megatonnen CO2
Der Dachverband dieses und einiger anderer europäischer Vereine hat nun eine Studie veröffentlicht, nach der Lufthansa für 9,5 Megatonnen CO2-Ausstoss verantwortlich ist. Aber nicht angemessen dafür bezahlt. In einem Bericht von airliners.de wird die T&E Deutschland-Referentin Marte van der Graaf wie folgt zitiert: „Die Bundesregierung sollte sich endlich dafür einsetzen, das Emissionshandelssystem (ETS) auf alle Flüge auszuweiten, die in Europa abfliegen.“
Der Lufthansa wird vorgeworfen, für 80% ihrer Emissionen keinen Ausgleich zu zahlen, da zwar innereuropäische Flüge unter das europäische Emissionshandelsystem (ETS) fallen, nicht jedoch interkontinentale Flüge. T&E fordert, dass sich das in Zukunft ändern soll. Denn Lufthansa bezahlte in 2023 nur 13 Euro pro Tonne CO2, während laut Umweltbundesamt die tatsächlichen Kosten bei 237 Euro pro Tonne liegen würden.
Lufthansa wehrt sich gegen diese Forderungen. Denn aktuell hat die Airline schon einen deutlichen Wettbewerbsnachteil. Denn die Fluggesellschaften, die ihre Passagiere im Mittleren Osten oder auch in der Türkei umsteigen lassen, sind vom ETS nicht betroffen und können daher günstigere Preise anbieten.
Schaut man sich die Forderung von T&E genau an, ist ziemlich schnell klar, woher der Wind weht. Denn insbesondere bei „Elitefliegern“ soll der Hebel angesetzt werden. Business Class-Passagiere und im Privatjet reisende sollen höher besteuert werden als es bei Economy-Normalverbrauchern der Fall ist. Van der Graaf sieht Geschäftsreisen als Wurzel allen Übels: „Wenn die Unternehmen schon nicht bereit sind, ihre Flugreisen einzuschränken, dann sollten sie zumindest ihren fairen Beitrag durch eine höhere Ticketsteuer für Business-Class-Sitze leisten.“
Und obwohl der irische Billigflieger Ryanair weder Hotspot für Business Traveller ist noch Interkontinental fliegt, ist die Klimabilanz der Airline mit 14,9 Megatonnen CO2 noch schlechter als die des Kranich.
Umweltorganisation: Lufthansa eine der schmutzigsten Airlines Europas | Frankfurtflyer Kommentar
Der Dachverband von NGOs, die gegen Autofahren und Fliegen sind, wirft also der Lufthansa vor, eine der schmutzigsten Fluggesellschaften Deutschlands zu sein. Für mich kommt das ja total überraschend… nicht. Die politische Ausrichtung dieser „NGO“, die sich vermutlich trotzdem an vielen Stellen Steuergelder abgreift, wird spätestens in dem Moment klar, wo bei „Eliteflieger“ abkassiert werden soll.
Der Klassiker wäre ja in dem Fall, dass auf Marte van der Graafs Instagram-Profil Bilder von Weltreisen zu bestaunen wären. Denn es geht ja immer nur darum, dass Ihr nicht mehr durch die Welt fliegen sollt. Der Elfenbeinturm es mit seinen edlen Motiven natürlich weiter darf. Aber da Martes Instagram-Profil privat ist, bleibt das natürlich reine Spekulation.
Quelle: airliners.de
Die politische Intention erklärt das Ergebnis. Allerdings könnte LH bzw. M&M wirklich etwas tun, und zwar Prämientickets kompensieren. Das macht die Konkurrenz teilweise und hübscht so ihre CO2 Bilanz auf.
Jeder Erwachsene Mensch und jede Organisation, welche das eigene Geld nicht verdient, lebt auf Kosten anderer. Das sehe ich viel problematischer als CO2 Emissionen.
Wenn ich den Schwachsinn der Klimasekten lese, dann kommt mir das Essen von letzter Woche noch hoch. Jedem dieser selbsternannten Klimaretter sollte die Option gelassen werden mit ihrem Lastenfahrrad in den Urlaub zu fahren. und alle anderen sollten das machen, was sie für richtig halten. Noch leben wir in sowas wie einer Demokratie
So ein Humbug. Sinnvoll wäre z.B. ein Vergleich der Gesamtemissionen pro Passagierkilometer. Neuere Flugzeuge verbrauchen weniger, müssen jedoch auch erst durch mit CO2 Belastung Hergestellt werden. Also eine Gesamtrechnung. Diese müsste auch auf das Streckenprofil aufgeteilt werden. Je kürzer die Strecke, desto höher der Kilometerverbrauch, da der Start nun einmal viel Verbraucht, dass in voller Höhe Cruisen dagegen viel weniger.
Damit könnte der Kunde vielleicht das eine oder andere Kilogram CO2 vermeiden bei der Wahl einer „besseren“ Fluggesellschaft.
Die Aussagekraft dieses Artikkels ist inetwa so nützlich wie die Feststellung das ein Flixbus viel mehr Verbraucht und emitiert als mein Privatwagen, und auch nicht mehr Steuern pro Liter Diesel zahlt.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich Überschrift und Inhalt des Berichts zusammenkriege: Aufhänger ist doch der zweitschlechteste Wert in der Umfrage. Wie dieser zustande kommt, wird aber nicht erörtert. Vielmehr lässt du, Sebastian, dich über Sinn und ZWeck der Studie aus.
Klimaschutz ist in der Gesellschaft ein relevantes Thema. Dass dazu Studien aufgestellt werden ist normal. Und es ist auch normal, dass Klimaschützer hohe Schäden durch bestimmte Unternehmen sehen und diese Unternehmen es nicht tun.
Zumindest die Überschrift setzt aber nicht den Fokus auf „Warum lassen Umweltschützer sich so eine Studie schreiben?“, sondern darauf, dass die Lufthansa schlecht abschneidet. Die Erklärung dazu kommt im Artikel doch recht kurz. Zwar ist dort beschrieben, dass LH nur wenige Euro pro Tonne CO2 zur Kompensation aufwende, obwohl die Kosten – angeblich – höher seien. Das werden andere Airlines doch aber auch machen und erklärt folglich nicht, warum LH so viel schlechter abschneidet als andere.
Ja, Thema verfehlt. Ansonsten Standardabwehrargumentation, auch in den Kommentaren. Wo und inwiefern werden durch die NGO Gelder abgegriffen? So eine Unterstellung kann Dich in Anwalts Küche bringen.
Und weißt Du, ob und wie die kritisierte Reise van der Graafs klimakompensiert wurde? Nö. Also bitte …
Fliegen muss umweltfreundlicher werden, sonst kommen die staatlichen Einschränkungen schneller als uns lieb sein wird.