Verspätete Flugzeuge: Lufthansa legt Karrieren auf Eis

Foto: Lufthansa

Lufthansa steht derzeit vor mehreren unerwarteten Herausforderungen, die sich auch auf das Personal auswirken. Die Airline hat das Programm für den Winter zurückgefahren, außerdem fehlen immer noch Flugzeuge. Die niedrigere Nachfrage und die Verzögerungen bei den Auslieferungen wirken sich auf mehrere Bereiche aus. Nicht nur Flugbetrieb und Kunden bekommen dies zu spüren, die Engpässe haben auch auf die Karrieremöglichkeiten innerhalb des Unternehmens Auswirkungen. Betroffen ist u.a. das Kabinenpersonal, die Beförderungen zum Purser wurden auf Eis gelegt.

Es sind die höchsten Positionen der Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter, bei Lufthansa gibt es Purser 1 und 2. Die als P2 betitelten Kabinenchefs werden nur auf Langstreckenflügen eingesetzt und tragen die Hauptverantwortung. Dabei werden diese von einem Purser 1 unterstützt und vertreten. Die P1 sind dabei aktiv in den Service eingebunden, P2 können sich aus den Abläufen lösen und sich um unvorhergesehene Probleme kümmern, Statuskunden betreuen und Administratives erledigen.

Auf den Kurz- und Mittelstrecken übernehmen die Purser 1 die Teamführung. Um Purser zu werden müssen sich die Interessenten bewerben, mehrere Voraussetzungen mitbringen und eine psychologische Eignungsuntersuchung absolvieren. Danach erfolgen Ausbildung und Abnahmeflüge sowie die Ernennung. Laut aeroTELEGRAPH wird genau dieser letzte Schritt aber derzeit ausgesetzt.

Auswirkungen auf Personalplanung

Das Portal beruft sich auf ein internes Schreiben, demnach werden Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter, die dieses Jahr ausgebildet wurden, nicht direkt nach Abschluss ernannt. Ein Grund für diesen Beförderungsstopp liegt auch in der Verzögerung bei der Auslieferung neuer Flugzeuge. Die fehlenden Maschinen haben zur Folge, dass Lufthansa nicht genügend Positionen für Purser rentabel besetzen kann. Ein Mitarbeiter müsse in Vollzeit mehr als 70 Flugstunden pro Monat leisten, um für die Airline wirtschaftlich sinnvoll zu sein.

Da aufgrund des Flugzeugmangels diese Einsätze nicht gewährleistet werden können, hat Lufthansa entschieden, die Beförderungen vorerst auszusetzen. Teilnehmende eines Kurses in München werden laut der Website noch befördert, die anderen müssen sich gedulden. Ein Sprecher der Airline bestätigte die Maßnahme:

Wie Sie wissen, warten wir aktuell auf zahlreiche neue Flugzeuge. Dies hat auch Auswirkungen auf die Personalplanung und die Anzahl der benötigten Purserinnen und Purser bei Lufthansa Airlines.

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Verspätete Flugzeuge: Lufthansa legt Karrieren auf Eis | Frankfurtflyer Kommentar

Eine Beförderung zum Purser bringt natürlich eine Gehaltssteigerung mit sich, es ist aber auch ein motivierender Schritt für viele Stewardessen und Stewards. Man darf auch nicht unterschätzen, dass der Schritt das Personal sich dadurch auch langfristig an das Unternehmen bindet.

Laut dem Bericht ist die Ausbildung einiger Bewerber noch im Gange, diese dient aber eher der Schaffung von Flexibilität für die Zukunft. Sobald die Flotte wieder wächst und die Kapazitäten benötigt werden, sollen die ausgebildeten Anwärter ernannt und in ihrer neuen Funktion eingesetzt werden.

Für die betroffenen Mitarbeiter bedeutet dies eine ungewisse Wartezeit, in der sie trotz abgeschlossener Ausbildung ihre neuen Aufgaben nicht antreten können. Das kann ziemlich an die Motivation gehen…

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