Vertrauensverlust: Boeing erhält im April nur 7 Flugzeugbestellungen

Der Flugzeugbauer Boeing steckt tief in der Krise. Foto: Boeing

Boeing befindet sich wohl in der schwersten Krise der Firmengeschichte und es ist kein Licht am Ende des Tunnels von unzähligen Problemen oder gar Skandalen zu sehen. Nun verlieren wohl aber offensichtlich auch die Airlines das Vertrauen gegenüber Boeing und im April konnte man in Seattle gerade einmal sieben neue Flugzeugbestellungen einsammeln, was ein Tiefpunkt in der jüngeren Geschichte ist.

Neben diesen gerade einmal sieben Bestellungen für neue Flugzeuge, hat es Boeing auch nur geschafft 24 Flugzeuge überhaupt im April auszuliefern und dem gegenüber standen 33 Stornierungen. Setzt man dies ins Verhältnis mit dem Zahlen von Airbus wird es noch drastischer, denn die Europäer konnten im April 57 neue Bestellungen einsammeln und 61 Flugzeuge an 33 Kunden übergeben.

Aktuell ist vor allem die Boeing 737MAX wieder in den Schlagzeilen und seit dem Zwischenfall im Januar bei Alaska Airlines darf man die Variante MAX9 auch vorerst nicht mehr ausliefern. Dennoch hat man 16 Boeing 737MAX übergeben können, darunter drei für RyanAir und drei weitere für Air India.

Aber auch Langstreckenflugzeuge konnte Boeing ausliefern und hier hat ANA immerhin vier Boeing 787 bekommen und Hawaii Airlines, sowie Juneyao Airlines aus China haben je einen Dreamliner übernommen. Ansonsten wurden noch je zwei Boeing 767F und 777F an Frachtairlines ausgeliefert.

Die Verzögerungen bei der Auslieferung sind vor allem auf extreme Auflagen der FAA zurückzuführen, welche ihrerseits nach diversen Problemen bei Boeing und Dingen, die man als Betrug bezeichnen könnte offensichtlich das Vertrauen in den Flugzeugbauer selbst verloren hat und diesen an der kurzen Leine hält.

Auch wenn Airlines sehr langfristig denken bei der Bestellung von Flugzeugen, wurden im April 2024 nur sieben Flugzeuge überhaupt bestellt, was wohl vor allem an den unvorhersehbaren Lieferzeiten liegt. So hat ELAL noch einmal drei Boeing 787-9 bestellt und unbekannte Kunden (also vermutlich private Käufer oder Leasing Gesellschaften) haben je zwei Boeing 787 und Boeing 777-9 bestellt.

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Das Drama, was wir in Seattle gerade bestaunen dürfen, wird die Luftfahrt wohl noch viele Jahre begleiten. Selbst wenn Boeing nun sofort alle Probleme in den Griff bekommt (wonach es aktuell nicht aussieht) wird es noch Jahre dauern, bis keine Spätfolgen von diesem Desaster mehr zu spüren sind.

Airlines sehen dies nun auch und planen offensichtlich nicht mehr wirklich mit Boeing. Man bestellt wohl lieber bei Airbus, bzw. beschäftigt sich damit aktuelle Flugzeuge länger fliegen zu lassen, wie es z.B. Emirates nun vor hat.

1 Kommentar

  1. jede Airline, die nach all den verfügbaren Informationen und insbesondere der zufälligen Todesfälle der Whistleblower kurz vor dem Gerichtsverfahren noch irgendeine Maschine von Boeing kauft, der kann man wirklich nicht mehr helfen. jeder, der das undercover Video aus dem Dreamliner Boeing Werk in USA gesehen hat, der steigt auch auf lange Zeit in so eine Überraschungstüte nicht mehr ein- so wie es auch 70% der Befragten Mitarbeiter nicht mehr tun würden. Es ist alles nur eine Frage der Zeit.

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