Trotz ihrer Größe und der hohen Bevölkerungsdichte verzeichnet Deutschland einen deutlichen Rückgang an innerdeutschen Flugverbindungen. Wie aktuelle Berichte zeigen, bietet Eurowings heute 40 % weniger Inlandsflüge an als vor der Pandemie. Diese Entwicklung wird durch hohe Abgaben und steuerliche Belastungen weiter verschärft und lässt viele Flugrouten wegbrechen.
- Weniger Inlandsflüge: Eurowings hat 40 % weniger innerdeutsche Verbindungen als vor der Pandemie.
- Rückgang im Winter: Deutliche Reduktion der Sitzplätze im Winterflugplan 2024/25.
- Belastung der Passagiere: Weniger Flugverbindungen und höhere Preise für innerdeutsche Flüge.
Deutschland erstreckt sich über eine Fläche von fast 358.000 Quadratkilometern und beherbergt rund 85 Millionen Einwohner. Trotzdem klappt es mit dem Inlandsflugverkehr nicht gut Wie Bild.de nun berichtet, gibt es im Vergleich zum Jahr 2019 – also der Zeit vor der Pandemie – bei der Lufthansa-Tochter Eurowings 40 % weniger innerdeutsche Verbindungen. Ein Trend, der sich mit steigender Abgabenlast noch verschärfen dürfte.
Die Zahlen für den Winterflugplan sehen noch drastischer aus. Laut dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) gibt es im Winter 2024/25 weniger als halb so viele Sitzplätze wie vor der Covid-19-Pandemie. Einige Flughäfen und Flugrouten sind dabei besonders betroffen. So haben der Flughafen Stuttgart (STR) und die Verbindungen nach Dresden (DRS), Düsseldorf (DUS), Hannover (HAJ) und Leipzig/Halle (LEJ) vier innerdeutsche Strecken verloren. Ähnlich bedenklich sieht es am Köln-Bonn Airport (CGN) aus: Fluggäste konnten vor einiger Zeit noch nach Dresden, Leipzig/Halle und Sylt (GWT) fliegen, doch diese Flüge sind mittlerweile komplett eingestellt.
Auch von anderen Flughäfen hat Eurowings einige Verbindungen gestrichen. In dem Medienbericht werden Düsseldorf – Nürnberg (NUE), Berlin (BER) – Karlsruhe (FKB) und Berlin – München (MUC) als Beispiele genannt. Die letztgenannte Verbindung wurde jedoch nur von Eurowings eingestellt; Lufthansa bedient diesen Inlandsflug weiterhin.
Wie drastisch die Reduktionen teilweise ausfallen, zeigt der Flugverkehr auf der Strecke zwischen Hamburg (HAM) und Nürnberg. Im Jahr 2019 wurden dort noch 1.732 Flugbewegungen registriert, während es aktuell nur noch 100 sind. Ein ähnliches Bild zeigt sich auf der Strecke Köln – Hamburg, wo derzeit 83 % weniger Flüge als vor fünf Jahren stattfinden.
So drastisch kürzt Eurowings innerdeutsche Flüge zusammen | Frankfurtflyer Kommentar
Innerdeutsche Flüge waren schon immer eine Herausforderung für Fluggesellschaften. So hat Air Berlin viele Strecken jahrelang wenig profitabel bedient. Auch der britische Billigflieger Easyjet hat es versucht, aber nur kurze Zeit durchgehalten, da die Konkurrenz aus dem Lufthansa-Konzern zu stark war. Bei den Streichungen der Eurowings-Flüge handelt es sich jedoch um eine Entscheidung innerhalb des Konzerns.
Hohe Abgaben an deutschen Flughäfen und eine Regierung, die den Flugverkehr ab Deutschland intensiv besteuert, machen es wenig attraktiv, innerdeutsche Strecken zu betreiben. Daher orientieren sich deutsche Fluggesellschaften wie Eurowings und Condor zunehmend ins Ausland.
Nahe liegt außerdem, dass Lufthansa selbst ein gutes Stück mitentschieden hat. Die Eurowings-Inlandsflüge wirkten manchmal auch wie ein Feigenblatt, um zumindest ein wenig Konkurrenz zu suggerieren. Die gab es in der Realität natürlich nie und für Lufthansa dürfte es durchaus attraktiv sein, den innerdeutschen Flugverkehr mit der Mutterfluggesellschaft selbst steuern zu können.
Letztlich müssen die Passagiere dies ausbaden: Sie sind gezwungen, lange Flugzeiten, Umstiege an Lufthansa-Hubs und Lufthansa-Preise in Kauf zu nehmen, um innerdeutsch zu reisen – zumindest, wenn sie nicht das Abenteuer Deutsche Bahn mit heruntergekommenen Bahnhöfen, mangelnder Sicherheit und fehlender Zuverlässigkeit in Kauf nehmen wollen.
Quelle: Bild.de
Von Köln konnte man schon lange nicht mehr nach Sylt fliegen. Das wurde zugunsten Düsseldorf gestrichen.
Eib klassische Fall fur das Kartellamt : Verknappung Angebot in Monopol Stellung um Preise zu erhöhen
Wohl kaum, denn der Wettbewerb ist frei, die Strecken zu fliegen. Es besteht weder eine verbotene Absprache, noch die Behinderung des freien Wettbewerbs. Wenn eine Gesellschaft auf freien, wirtschaftlichen Gründen entscheidet, ein Angebot aus dem Markt zu nehmen, so ist das weder verwerflich noch verboten.
„Wie drastisch die Reduktionen teilweise ausfallen, zeigt der Flugverkehr auf der Strecke zwischen Hamburg (HAM) und Nürnberg. Im Jahr 2019 wurden dort noch 1.732 Flugbewegungen registriert, während es aktuell nur noch 100 sind.“
Einfach die Bild als Quelle genommen. Die Strecke HAM-NUE wird doch seit 4. November erst wieder bedient. Als Grundlage dienen somit ein angeborchener Monat sowie der Dezember wohingegen als Vergleichszahl das gesamte Jahr 2019 genommen wird.
Danke Murat 👍
Und davon abgesehen, die meisten Inlandsflüge werden auch nicht gebraucht!
Ich kann verstehen das Bahn fahren auch ein Erlebnis ist, aber Sicherheit vorzuschieben ist schon arg billig.
Meinst du? Also wo ich letztens von Frankfurt mit der Bahn gefahren bin, gab es mitten im Bahnhof eine Palästinenser-Demo mit Gegendemo. Im Bahnhof wohlgemerkt. Wurde weder unterbunden noch sonst was und die Fahrgäste standen dazwischen. War super.
Und es gibt auch so einige andere Zwischenfälle.
Wenn ich kann, dann fliege ich. Und da ist kein Flug überflüssig. Da fühle ich mich sehr viel sicherer.
Eine einmalige Geschichte ist kein Argument – zudem wurde irgendwer bedroht? Nein, also reinrassige Demokratioe.
Fakt ist, dass der Geschäftsreiseverkehr innerdeutsch dank Corona und der dadurch forcierten Digitalisierung einfach icht wiederkommen wird. Zudem gibt es in Deutschland eben auch nur wenige STrecken bei denen FLiegen einen echten zeitvorteil bringt – gearde weil viele Flughäfen wie BER oder MUC eben absolut in der Provinz liegen.
Es wird wohl mal Zeit für sog. PSO Flüge…..Public Service Obligation Flöge gibts in vielen Ländern, um Anbindungen herzustellen und nicht Regionen abzuhängen. Ja, Staat schiesst zu.
Verbindungen zB Rheinland- Sachsen sind wichtig. Bahn ist nicht überall gut schnell. Bei ewige Std dauernden Bahnreise geht für Firmen Effizienz verloren, wenn du alleine 2 Reisetage einplanen musst…
Hub ans Spoke sollte da sinnvoll sein, kriegt man aber bei LH Group nicht hin….
Spanien ist ein extremes Beispiel. Da gibt es die stark subventionierten Flüge für Residents auf den Kanaren. Aber auch darüber hinaus kosten dort Inlandsflüge im Basic-Tarif meist bis kurz vor dem Abflug nur wenige Euro. Und vor allem gibt es dort ein extrem dezentrales Angebot an Flügen dank Wettbewerb zwischen Iberia (in der Regel die höchsten Preise), Air Europa, Vueling und Ryanair.
Hoffentlich fliegt wenigstens die grüne Ideologie, die unser Land runterwirtschaftet, und zwar aus der Regierung.
Steigt der Fluggast aufs Auto um, wird mehr CO2 erzeugt.
Nein, wird es nicht.
Trotz IHRER Größe … Deutschland. Die Deutschland? Und BILD als Quelle?
Bei dem ganzen Gejammer in den Kommentaren könnte man glatt glauben, die eingestellten Strecken würden sich lohnen oder OH! Ihr fliegt gar nicht täglich Sachsen-Trier? Oh, na vielleicht lohnt sich das doch nicht …
Und Geschäftsreisen werden zunehmend mit der Bahn unternommen, weil sich dort inzwischen tatsächlich recht gut arbeiten lässt. Im Gegensatz zum Flugzeug.
Auch zum Thema „Geschäftsreisende reisen zunehmend mit der Bahn“ gibt es hier eine Meldung: https://www.businesstraveller.de/mobil/travelperk-studie-geschaeftsreisende-fahren-vermehrt-mit-der-bahn/
Der Supersparpreis freut auch die Controller. Die Verspätungen freuen den Fahrgast eher nicht…
Interessant fand ich in diesem Zusammenhang auch diesen Artikel von gestern: https://www.businesstraveller.de/mobil/airports-standortkosten-steigen-nicht-nur-in-deutschland/
Auch wenn die Airlinemanager gerne jammern, abwandern ins Ausland ist eine leere Drohung – alle major hubs rund um Deutschland haben ähnliche Voraussetzungen.
Besonders schwerwiegend sind reduzierte Flugfrequenzen zu den Drehkreuzen FRA+MUC, da diese als Feeder dienen und diese schwächer ausgelastet sind. Und am denke hier an Inbound und Outbound. Geschäftsreisende kommen zum Teil deswegen ungerne/nicht mehr nach Deutschland. Erklär mal einem Amerikaner, der in Hamburg einen Termin hat oder an der Ostsee auf ein Kreuzfahrtschiff steigt, dass seine Flugreise in FRA endet und er – mit Gepäck – vier Stunden ICE nach Hamburg fahren soll.
Zur Bahn: Bin neulich in FRA statt DUS gelandet. Habe mir dort brav am Automaten ein Ticket gekauft: 113€!
Zum Schluss möchte ich noch hinzufügen, dass ich denke, dass die Frage Zug oder Flug für innerdeutsche Reisen auch eine Glaubensfrage zu sein scheint.
Für uns war zuletzt auch in FRA Schluß, da der Anschlussflug nach Hannover erst viel später ging. Gruppenticket ICE früh gebucht war schneller als der Flug, spottbillig & hat sogar geklappt!