Was dürft Ihr im Hotel eigentlich aus dem Zimmer klauen?

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Meist sehr flauschig, aber nicht zum mit nach Hause nehmen gedacht: Bademäntel auf Hotelzimmern. Foto: Sebastian

Duschgel, Kugelschreiber, Kleiderbügel, Bademantel – In Hotelzimmern finden sich zahlreiche Gegenstände, die auch zu Hause eingen guten Zweck erfüllen würden. Doch was darf man überhaupt mit nach Hause nehmen und wo beginnt für Hotels Diebstahl? In diesem Artikel wollen wir einen Blick darauf geben, was Ihr ohne Risiko mitnehmen könnt und wo es kriminell wird.

Erst vor wenigen Wochen fand sich Autoren-Kollege Robert nach einem Aufenthalt in einem Dresdner Luxushotel in einer unangenehmen Lage wieder. Das Hotel-Management beschuldigte ihn, eine Flasche eines Pflegeproduktes entwedet zu haben. Natürlich hat er in der Vergangenheit schon mal kleinere Dinge aus einem Hotelzimmer mit nach Hause genommen. Aber eine große Flasche mit einem Duschgel? Das würde sich für die meisten Hotelgäste vermutlich falsch anfühlen? Aber wo ist denn nun die Grenze dessen, was man nach dem Aufenthalt mit nach Hause nehmen darf?

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Was Hotelgäste offiziell mitnehmen dürfen?

Im Grunde sind alle Produkte und Gegenstände, die Ihr auf dem Zimmer findet, für den Gebrauch während des Aufenthalts gedacht. Dabei gibt es eigentlich nur wenige Ausnahmen.

Aber wenn Euch das Hotel eine kleine Aufmerksamkeit zur Begrüßung macht, dürft Ihr diese natürlich mit nach Hause nehmen. Dabei ist es dann auch völlig egal, ob es sich um ein Andenken, wie dem beliebten Conrad-Bären, handelt oder Ihr die Flasche Wein einfach nicht während des Aufenthalts konsumiert habt.

Beliebtes Souvenir: Der Conrad Bär. Foto: Sebastian

Genauso verhält es sich natürlich mit irgendwelchen Geschenken für die kleinen Gäste. Die dürfen die Kids natürlich ebenfalls mit nach Hause nehmen.

Steht auf der Anrichte ein Coffee-to-Go-Einwegbecher, wie er unter anderem in den Marriott-Hotels sehr typisch ist, bedeutet das natürlich auch: Macht Euch noch einen Kaffee bevor Ihr auscheckt und nehmt den mit auf Reisen.

Was wird geduldet, wenn Ihr es aus dem Hotelzimmer mitnehmt?

Es gibt natürlich viele dieser kleinen Helfer, die eigentlich auch für den Gebrauch während des Aufenthalts gedacht sind, aber bei denen das Hotel die Verwendung schon in den Zimmerpreis einberechnet hat. Diese könnt Ihr im Normalfall mit nach Hause nehmen, ohne dass Euch später eine Rechnung droht. Die Hotels dulden die Mitnahme oder erlauben Sie auf explizite Nachfrage sogar.

Verschwindet die Mundspülung, nimmt es Euch das Hotel nicht übel. Foto: Sebastian

Dazu gehören folgende Dinge:

  • Pflegeprodukte, wie Duschgel, Shampoo, Conditioner und ähnliches, wenn diese in Minigrößen zur Verfügung gestellt werden, was in den größeren Hotelketten aus „Nachhaltigkeits-Gründen“ weitgestgehend nicht mehr der Fall ist.
  • Andere Badezimmer-Amenities, wie Zahnbürsten oder Rasierer
  • Kugelschreiber und Notizblock (dazu gehört jedoch nicht die Ledermappe, in der beides liegt)
  • Slipper
  • Toilettenpapier
  • Schuhputzset
  • Kaffee-Pulver, Tees, Milch und Zucker

Welche Dinge solltet Ihr nicht aus Eurem Hotelzimmer mitnehmen?

Der Klassiker bei den Hotel-Diebstählen ist vermutlich der Bademantel. Das wissen auch viele Hotels. Daher bieten immer mehr Hotels ihren „flauschigen“ Bademantel auch zum Mitnehmen an. Gegen Bezahlung natürlich.

Während der Bademantel noch für die meisten nachvollziehbar ist, gibt es Dinge in Hotels, die schon gestohlen worden sind, da mag man nur den Kopf schütteln. Denn selbst Fernseher oder Matratzen sind schon auf magische Art und Weise aus Zimmern verschwunden. Für den durchschnittlichen Hotelgast ist es selbstverständlich, aber wenn es um Einrichtungsgegenstände, Dekoration oder Technik geht, kann man von echtem Diebstahl sprechen, den das Hotel-Management gegebenenfalls auch anzeigt.

Der Bademantel bleibt auf dem Hotelzimmer. Foto: Sebastian

Aber es gibt natürlich auch andere Gegenstände, die geradezu einladen mitgenommen zu werden, aber trotzdem nicht geklaut werden sollten. Dazu gehören Artikel, wie:

  • Handtücher
  • Kleiderbügel
  • Flaschenöffner
  • Schuhlöffel
  • Teller, Besteck und Gläser
  • Eiskübel
  • Pflegeprodukte in Spendern
  • Taschen oder Schirme
  • Artikel aus der Minibar
Räumt Ihr die Minibar leer, kommt anschließend die Rechnung. Foto: Sebastian

Sicher sind Artikel aus der Minibar noch mal ein spezielles Thema. In einigen Fällen ist der Inhalter der Minibar in Eurem gebuchten Tarif inkludiert. Auch dann geht das Hotel allerdings davon aus, dass der Verzehr ausschließlich auf dem Zimmer bzw. im Hotel erfolgt. Natürlich ist es später schwer nachzuhalten, ob Ihr die Dose Cola mit nach Hause genommen habt.

Was darf man eigentlich im Hotel aus dem Zimmer klauen? | Frankfurtflyer Kommentar

Wie bei so vielen Dingen im Leben, gibt es auch bei der Mitnahme von Dingen aus Hotelzimmern nicht nur schwarz und weiß. Wer sich in der Grauzone bewegt, muss für sich selbst entscheiden, ob es okay ist bestimmte Dinge mitzunehmen oder später das schlechte Gewissen plagt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der fragt einfach an der Rezeption nach, ob es erlaubt ist etwas mitzunehmen oder das Hotel den Artikel vielleicht auch zum Verkauf anbietet.

Übrigens: Auch die Schlüsselkarte, die viele Gäste als Andenken mitnehmen, muss eigentlich an der Rezeption wieder abgegeben werden. Gerade kleinere Hotels weisen auch durchaus mal darauf hin, dass sie die Zimmerkarte zurück brauchen. Größere Hotels können der Verlust aber vermutlich verkraften.

An dieser Stelle ein Geständnis: Ich habe auch schon einmal einen Teller geklaut (Entschuldigung, liebes InterContinental Paris LeGrand).

Wie sieht es bei Euch aus? Was habt Ihr schon mal in einem Hotelzimmer mitgehen lassen? Was fällt Euch noch ein, was man mitnehmen darf oder was gerne geklaut wird?

8 Kommentare

  1. Bevor jetzt die Ersten kommen von wegen „Clickbait“. Ja natürlich schon ein bisschen, aber ich finde eure Titel sind genau so, wie sie sein sollen. Machen neugierig, manchmal muss man schmunzeln, dass man euch „auf den Leim“ gegangen ist. Aber hey, so ist das doch einfach. Ihr seid ja nicht die FAZ und auch nicht die BILD, sondern finally eine Mischung aus Interessensplattform und Business. Und letzteres bdeutet, dass ihr auch irgendwo Kohle für euren Aufwand bekommen solltet und die gibts besser und mehr mit vielen Besuchern auf eurer Seite, und die kommen eben gerne dann wenn der Titel neugierig macht. Ihr macht das gut. Mir macht eure Seite Spaß. weiter so.

    • Beim Diebstahl geringwertiger Sachen (bis ca. 50 Euro) ist durchaus maßgeblich, wie das Hotel das einordnet, weil es sich dann nur um ein Antragsdelikt handelt. Sprich: wenn das Hotel keinen Strafantrag stellt, verfolgt die Staatsanwaltschaft das auch nicht. Viele der oben beschriebenen Sachen dürften im Wert unter dieser Schwelle liegen.

      • Na, wenn schon, dann aber bitte korrekt: § 248a StGB definiert ein relatives Antragsdelikt. Die StA kann also auch ohne Strafantrag. Praktisch hat das natürlich kaum eine Relevanz: Zeigt das Hotel den Diebstahl an, wird sie i. d. R. auch Strafantrag stellen. Zeigt sie es nicht an, bekommt die StA gar nichts von dem (behaupteten) Diebstahl mit.

  2. Früher, als es noch die Mini-Pflegeprodukte gab, habe ich (aber nur die angebrochenen) Fläschchen mitgenommen, denn die wurden ja dem neuen Gast nicht wieder hingestellt. Natürlich auch manchmal Kulis. Da ich immer selbst zuviel einpacke, hätte ich gar keinen Platz für einen Bademantel usw. Auf die Idee wäre ich eh nicht gekommen. Zu gut erzogen 🤣🤣🤣

  3. Also eigentlich wollte ich mich nicht outen, aber wenn du es mit dem Teller zugibst… Zwei kleine Gläser für Mineralwasser zum Espresso, die ich ganz toll fand.

    Ansonsten bewege ich mich mit abgepackter Kosmetik für Gäste/Obdachlose sowie Einmalportionen für Kaffee im legalen Bereich. Letzterer ist nämlich (in Relation zur Normalpackung) extrem teuer.

  4. Danke für den interessanten Beitrag über die Go’s und No-Go’s zum Mitnehmen von kleineren Hotelzimmergegenständen. Ich persönlich bin eher der Typ, der selbst nötige Dinge mitbringt. In einigen Wochen möchte ich dieses Jahr zum ersten Mal verreisen und muss mir noch ein schönes Hotelzimmer buchen.

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