Was will Lufthansa in diesem Winter mit sieben Airbus A380 machen?

Foto: Lufthansa Airbus A380

Im Oktober und November kommt bei Lufthansa jeweils ein weiterer Airbus A380 zurück aus dem Deep Storage. Damit stehen dem Kranich dann sieben Superjumbos zur Verfügung, die im Winterflugplan eingesetzt werden könnten. Genau dann wird jedoch das Langstreckenangebot ausgedünnt, Frequenzen werden reduziert, auf vielen Strecken kommt kleineres Fluggerät zum Einsatz. Was hat Lufthansa also im Winter mit den Superjumbos vor?

Ausgedünnter Flugplan

Mitten in der kalten Jahreszeit wird der A380-Flugplan bei Lufthansa auf ein Minimum heruntergefahren. Im Januar und Februar sollen nur zwei Destinationen mit dem Riesenvogel bedient werden: Delhi (DEL) und Bangkok (BKK). Die Verbindung zwischen München (MUC) und Los Angeles (LAX) wird vorübergehend nur noch fünf Mal pro Woche angeboten und vom kleineren Airbus A350-900 übernommen.

Im noch laufenden Sommerflugplan wurden bis zu fünf A380-Destinationen bedient, die kleine Teilflotte war also gut ausgelastet. Kleinere Unregelmäßigkeiten hatten also große Auswirkungen, mehrmals fielen Flugzeuge kurzfristig aus, was schnell zu Chaos führte. Genau das möchte man vermeiden, indem man im Winter die Reserven erhöht. Bisher konnte man nur den kleineren Airbus A350 einsetzen, um Störungen abzufangen – dieser hat allerdings keine First Class und zum Teil über 200 Sitze weniger an Bord.

Foto: Lufthansa Airbus A380 First Class

Künftig werden also auch Airbus A380 als Reserve eingeplant. Doch selbst wenn zwei der Riesen als Back-up bereitgehalten werden, benötigt Lufthansa nur vier Flugzeuge, um das geplante Programm Anfang 2025 zu bewältigen. Im neuen Jahr kommt dann auch der achte und letzte A380 zurück, was bedeutet, dass drei oder sogar vier der Vierstrahler „arbeitslos“ sein werden. L

eider wird diese Zeit nicht genutzt, um die Kabinen zu modernisieren – dies soll erst ein Jahr später erfolgen. Es ist aber durchaus möglich, dass kurzfristig eine weitere A380-Verbindung aufgenommen wird. Auch wenn es in der Nebensaison nicht ganz einfach ist, den Jet mit bis zu 509 Passagieren zu füllen, hat es vor der Pandemie mit Flügen nach Miami (MIA), Johannesburg (JNB) oder Singapur (SIN) stellenweise gut funktioniert.

Foto: Lufthansa

Was will Lufthansa also in diesem Winter mit sieben Airbus A380 machen? | Frankfurtflyer Kommentar

Überrascht uns Lufthansa, indem die Liegezeiten doch noch in diesem Winter genutzt werden, um der Business Class neue Sitze zu gönnen? Oder fliegt der Doppelstöcker kurzfristig eine zusätzliche Route? Naheliegend wäre es, denn von sieben Airbus A380 werden im Januar und Februar rechnerisch nur etwa die Hälfte genutzt.

Zur Not könnte Lufthansa ein oder zwei Exemplare über Frankfurt einbinden, um dort vorübergehend höhere Kapazitäten und/oder eine First Class bieten zu können. Ob uns diese Airline wirklich noch im Guten überraschen kann? Wohl kaum, denn normalerweise werden die kleinsten positiven Veränderungen groß kommuniziert.

9 Kommentare

  1. Geld in die Hand nehmen und in den A380 eine neue Business, PremiumEco und Eco einbauen. Dann damit sieben Jahre fliegen. Das wäre für Image und Reputation der Lufthansa am Besten.

  2. bester Vorschlag, neue Kabine rein.
    zweite Alternative, besseres Flottenmanagement und den Vogel dahin schicken, wo auch im Winter Bedarf ist, nach Asien (Bkk, SG, evtl. HK, Dheli)

  3. Bei manchen Kommentaren frage ich mich, ob die Person schon mal in Beschaffungswesen gearbeitet hat. Wenn mich mitbekomme, das wir auf der Arbeit auf neue Server 1/2 Jahr warten müssen da HP oder Fujitsu nicht liefern kann, frage ich mich, wie man bitte sehr mal eben 600 Sitze mal x für ein Flugzeug innerhalb von ein paar Monaten beschaffen soll.

    Sicher ist so etwas ärgerlich. Und JA, hier hat LH definitiv eine komplette Fehleinschätzung hingelegt. Auf der anderen Seite:
    1. Glaube ich nicht, das Herr Spohr so etwas alleine entscheidet. Das wird dem Mann schon von Beratern gesagt werden
    2. Sah die Flottenplanung ja ganz anders aus.

    @Michael H
    Sie fahren also auch mit einen LKW Brötchen kaufen? So schön der A380 ist, er ist definitiv nicht der Effiziteste.
    @Markus
    Hier das gleiche: Asienflüge sind gerade alles andere als Effizent. Das habe ich selber bei meinen letzten Flügen erlebt. Vor dem Krieg hat der Rückflug von Tokio 11 Stunden gedauert. Das Letzte mal über 2 Suntden länger. Das Geld muss man auch erst einmal rein fliegen.

    • Das Problem mit den längeren Flugzeiten nach Ost- / Südostasien hat aber nicht nur die arme LH. Das haben – bis auf Mainland China – alle Direktflieger. Die Konkurrenz aus Japan, Südkorea, Taiwan, HKG, BKK, SIN fliegt nämlich auch nicht über Russland und hat somit ebenfalls Mehrkosten.

      • Auf dem Weg nach Südost Asien ist das garnicht so problematisch, denn nach HKG, BKK, SIN kann man aus Europa gut Russland meiden und ist hier auch in der Vergangenheit selten/ fast nie geflogen. Nach Japan und Korea, sowie China sieht es anders aus, da ist das ein großes Problem. Airlines aus Japan und Korea dürften sogar über Russland fliegen (AFAIK) machen es aber aus Sicherheitsgründen nicht und haben damit auch Wirtschaftlich zu kämpfen, was zu Flugstreichungen nach Europa geführt hat.

        China war immer der Wachstumsmarkt und der bricht für die EU Airlines nun weg, wobei auch z.B. US Airlines hier Probleme haben das Geschäft wieder zu steigern.

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