Nach mehreren Streichwellen wird Lufthansa ein weiteres Mal den Flugplan ausdünnen. Betroffen sind diesmal Verbindungen im Winterflugplan, die Annullierungen reichen also bis ins nächste Jahr. Ziel ist eine höhere Zuverlässigkeit, betroffen sind überwiegend innerdeutsche und innereuropäische Flüge.
Klappe, die Nächste
Die Nachfrage nach Flügen hat die Erwartungen und Prognosen der Netzplaner übertroffen, diese reagierten mit Aufstockungen. Doch das System kam schnell ans Limit, fehlendes Personal führte in mehreren Bereichen zum Zusammenbruch. Am Schalter, der Sicherheitskontrolle oder auf dem Vorfeld- 2022 wird uns schon jetzt als chaotischer Reisesommer in Erinnerung bleiben.
Lufthansa hat – wie viele andere Airlines auch – mehr oder weniger schnell reagiert und in mehreren Wellen Tausende Flüge gecancelt. Dies wurde notwendig um kurzfristige und tagesaktuelle Streichungen zu vermeiden, zusätzlich wollte man die Spitzen an den Hubs etwas eindämmen. Nun hat man sich mit dem Winterflugplan beschäftigt und Annullierungen für den Zeitraum vom 30. Oktober 2022 bis zum 26. März 2023 vorgenommen.
In einer Vertriebsmitteilung wurden u.a. Reisebüros über zahlreiche Anpassungen informiert, eine genaue Anzahl ist jedoch noch nicht bekannt geworden. Betroffen sind überwiegend Strecken für die alternative Beförderungsmöglichkeiten wie andere Flüge oder die Bahn zur Verfügung stehen.
Vereinzelt sind auch einige Langstreckenverbindungen ab München und Frankfurt verschwunden. Es werden vor allem Einzelfrequenzen zu Zielen, die mehrmals wöchentlich geplant waren, herausgenommen. Auch einige Abflugszeiten müssen als weitere Folge abgeändert werden, für die Mitarbeiter in den Reisebüros und bei Veranstaltern gibt es wieder einiges zu tun.
Die Streichungen werden bereits seit dem 17. August sukzessive umgesetzt und in die Buchungssysteme eingespielt. Über die Maßnahme hatte zunächst die FVW berichtet.
Weitere Flugstreichungen: Lufthansa setzt nun den Rotstift im Winter an | Frankfurtflyer Kommentar
Ein weiteres Streichkonzert sorgt wieder für viel Arbeit im Callcenter und Reisebüro, zahlreiche Kunden müssen ihre Reisepläne ändern. Dennoch sind die Annullierungen im Nachhinein das kleinere Übel, schlimmer sind tagesaktuelle Streichungen die zu noch mehr Chaos und Ärger führen.
Mit etwas mehr Vorlaufzeit sowie Kulanz bei Umbuchungen bzw. Stornierungsregelungen wird man wahrscheinlich diesmal nicht mehr so viel Unheil anrichten. Die Ambitionen wurden nach den Erfahrungen der letzten Wochen auch etwas gesenkt, für 2023 will man sich vorerst mit maximal 90 Prozent des Vorkrisenprogramms zufrieden geben.
Nicht nur Flüge auch Klassen werden gestrichen. Bin dieses Jahr 2x BUS Saver geflogen nach TLS und NCE. Nun wollte ich im Februar 23 wieder NCE buchen. Alternativ GOA. Der Preis ist durch die Decke gegangen. Das Ticket hätte mehr gekostet, als die beiden Flüge dieses Jahr Zusammen in BUS Saver. Sorry LH, es ist ein Urlaubsflug, da nehm ich den Umweg über CDG in kauf und Fliege 30% günstiger als bei Euch
Hat null mit diesem Thema zu tun und erst recht wurde keine “Klasse” gestrichen, nur weil der von dir präferierte Tarif gerade nicht auf diesem Flug verfügbar ist…
Nicht gestrichen aber ausgenullt.
Wenn ich mir die Kommentare so durchlese stelle ich fest, wir meckern und Schwadrnieren auf sehr hohem Niveau. Lufthansa kann machen was sie will, verprügelt werden sie trotzdem. Wenn ich mir die Preise anderer Airlines anschaue, kann ich die Kritik daran nur schwer nachvollziehen.
War jetzt aus Interesse ein paar mal in MUC, habs mir angesehen und diese Woche auch praktisch erprobt. Fast alles im grünen Bereich. Bei den Bodendiensten scheint es noch etwas eng zu sein. Aber Checkin „schön, dass sie da sind, wir warten schon“, Sicherheitskontrollen, Lounge, alles völlig reibungslos. O. K. bei den Lounges scheint es personalmäßig auch eng zuzugehen. Business- und Senatorlounge sind eine Einheit. Freut die Senatoren vermutlich nicht, ich fands nett. 😊
Alles mitten in der Ferienzeit.
Axo, die Crew in der rappelvollen 320 war auch gut drauf.
Hinter dem ganzen Vorgehen steckt System: Viele Flüge in den Flugplan stellen, Tickets verkaufen, obwohl man weiss, dass man diese NIE durchführen wird und Verbindungen wieder streichen. So wird Geld 💰 in die Kasse gespült, welches dann mit VIEL Verzögerung wieder erstattet wird.
So generiert die LH-Group Gratiskredite, ohne Zins dafür bezahlen zu müssen. Heisst neu: Modernes Management
Ne Rene so funktioniert es nicht. Die meisten Passagiere werden auf andere Flüge umgebucht und wollen auch befördert werden. LH erstattet inzwischen auch wieder recht schnell.
BTW: Lufthansa muss natürlich Verzugszinsen Zahlen, wenn sie Gelder zu lange zurückhalten. Hier werden 5% über dem Basiszinssatz angesetzt.
Unabhängig von den Zinsen ist das aber teilweise wirklich ein systematisches Vorgehen. Mir ist das nun mehrfach bei der EW aufgefallen. Wenn man die Strecke Köln Berlin bei EW sucht, gibt es in weiter Zukunft meist ca. 10 Flüge am Tag. Man freut sich, dass eine super passende Uhrzeit dabei ist und bucht.
Nach und nach werden die Flüge dann zusammengestrichen und es bleiben 3 Flüge übrig. Weil man es rechtzeitig macht, muss man keine Entschädigungen zahlen. Ja, ein paar Pax springen vllt ab und wollen das Geld zurück, aber die meisten ärgern sich vermutlich nur über die Verschiebung von 2 Stunden und bleiben auf dem neuen Flug, den sie sonst nicht gebucht hätten.
Kein cooles Vorgehen.
Also wäre es dir lieber, Lufthansa oder Eurowings sagen die Flüge erst am Tag ab? Das ist die Alternative.
Und ich kann dir mit Sicherheit sagen, dass niemand bei LH glücklich darüber ist jetzt Flüge aus dem System neben zu müssen.
Doch die Controller, weil lieber 3 Flüge mit 90+%, als 6 mit 50%!
Top LH – man hat gelernt und entlastet das System nun frühzeitig und Proaktiv. Parallel eine recruiting Kampagne, besser kann man aus der aktuelle Situation nicht agieren.
Uns wurde der Langstreckenflug Frankfurt nach Kapstadt gestrichen. Hinflug nun zwei Tage früher. Beim Rückflug gab es keine direkte Alternative, deshalb müssen wir nun über München fliegen. Die Umbuchung von Hotel, Mietwagen, Parkplatz, usw. bedeutet für uns viel Ärger und höhere Kosten. Unsere Geduld mit Lufthansa ist komplett am Ende.
Ein früherer Hinflug nach Kapstadt ist ja nicht unbedingt eine Strafe. 😊
Ja klar, macht Ärger. Verstehe ich natürlich.
Vorschlag: 1 Tag Picknick in Kirstenbosch. Schöne Umgebung, um einmal schlichtweg nichts zu tun. Dann ein Ausflug in ein Township. Das geht und ist durchaus eine interessante Erfahrung.
Sind möglicherweise zwei Aktivitäten, die sonst nicht auf dem Programm gestanden hätten.
Whale watching in Hermanus ist auch eine Alternative…..und dann der Küste entlang zurück nach CPT.
Lustigerweise landet jetzt mein geänderter (nach Annullierung) erster Flug 20 Minuten nach Abflug des Zweiten.
Werden diese Änderungen von Manuell oder direkt vom System gemacht? Danke
Bei mir landet der erste Flug in weniger als der von Lufthansa selbst vorgegebenen changeover time zum zweiten. Habe erst 5mal bei der Hotline angerufen, die sich ausserstande sieht, etwas zu ändern. Kennt ihr eine Postadresse oder e-mail?
Die Krönung war die Lüge, ich hätte die Änderung ja akzeptiert. Unfassbar, LH…