Weniger Langstrecken & neue A380-Pläne | Lufthansa streicht Flugplan zusammen

Der Airbus A380 von Lufthansa, Foto: Robert

Sind es politische Spannungen, die wirtschaftliche Situation in einigen Regionen, fehlendes Fluggerät oder das Ergebnis des Turnaround-Effizienzprogramms der Lufthansa? Es ist wohl ein Mix mehrerer Faktoren, die Airline hat ihren Langstrecken Flugplan für den Sommer 2025 angepasst. Im Großen und Ganzen wird das Angebot auf mehreren Interkontinentalverbindungen reduziert. Stellenweise kommt kleineres Fluggerät zum Einsatz, vereinzelt werden die Airbus A380-Pläne umgestrickt.

Das Wichtigste auf einen Blick:

Lufthansa reduziert Langstrecken: Mehrere Frequenzen müssen reduziert werden.
A380-Pläne angepasst: Die Superjumbos sind dennoch gut beschäftigt
Sparmaßnahmen & Flottenprobleme: Verzögerungen bei der Auslieferung der Boeing 787-9 zwingen Lufthansa zum Umplanen

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Reduzierte Frequenzen im Lufthansa Flugplan 2025

Lufthansa hat auf zahlreichen Strecken die Frequenzen reduziert oder den Flugzeugtyp gewechselt. Betroffen sind Verbindungen von Frankfurt und München in die USA, nach Asien, Südamerika und Afrika. Hier die wichtigsten Änderungen, die man dem Portal Aeroroutes entnehmen kann.

Langstrecken von und nach Frankfurt:
  • Los Angeles: Die saisonale zweite tägliche Verbindung wird auf fünf wöchentliche Flüge reduziert.
  • New York JFK: Am Anfang und zum ende der Flugplanperiode im Frühjahr und Herbst reduziert sich das Angebot von 14 auf 13 wöchentliche Flüge.
  • Chicago O’Hare: Zwischen dem 10. und 25. Oktober 2025 wird eine der beiden täglichen Frequenzen reduziert. Die LH432/433 wird nur noch sechs Mal pro Woche angeboten.
  • Seattle: Der ursprünglich geplante A340-600 wird bis Ende Juni 2025 durch einen kleineren A340-300 ersetzt, ab Juli kommt der A350-900 zum Einsatz.
  • Washington Dulles: Der saisonale zweite tägliche Flug wird ab Mai 2025 auf fünf wöchentliche Verbindungen reduziert.
  • Rio de Janeiro: Reduktion von einer täglichen A340-300-Verbindung auf nur noch drei wöchentliche Flüge mit der Boeing 787-9.
  • Nairobi: Die Frequenz sinkt von einer täglichen Verbindung auf fünf Flüge pro Woche.
  • Bangalore: Statt der Boeing 747-8 wird eine ältere Boeing 747-400 ohne First Class eingesetzt.
  • Shanghai: Die saisonale zweite tägliche Verbindung wird auf drei wöchentliche Flüge reduziert.
Langstrecken von und nach München:

Auch München bleibt von Anpassungen nicht verschont:

  • Montreal: Im April 2025 Reduktion von einer täglichen Verbindung auf fünf Flüge pro Woche.
  • Osaka Kansai: Statt einer täglichen Verbindung werden nur noch fünf wöchentliche Flüge angeboten.
  • San Diego & Vancouver: Die Frequenzen werden jeweils auf fünf wöchentliche Verbindungen reduziert.
  • Singapur: Die Frequenzen werden um eine wöchentliche Verbindung reduziert.
  • Johannesburg und São Paulo: Die Strecken werden (wie bereits angekündigt) im Sommerflugplan 2025 ausgesetzt, für den Winter sind jeweils drei wöchentliche Flüge buchbar.
Foto: Lufthansa

Airbus A380 Update:

Alle verbliebenen acht Airbus A380 sind wieder einsatzbereit, im Sommer sollen sechs Destinationen mit dem Superjumbo bedient werden. In dem Flugplan der Teilflotte müssen aber auch Anpassungen vorgenommen werden, einige davon sind schon länger bekannt:

  • Washington Dulles: Wird erst ab dem 27. April 2025 mit dem A380 bedient.
  • New York JFK: Ab dem 28. April 2025 übernimmt der Superjumbo die jetzige A350-Route.
  • Bangkok: Eine inzwischen schon klassische A380-Destination im Winter, die Saison dauert in diesem Jahr bis zum 26. April.
  • Denver: Premiere für einen Airbus A380: Ab dem 30. April fliegt das Dickschiff in Richtung Colorado.
  • Delhi: Die indische Metropole wird eigentlich durchgehend mit dem Superjumbo bedient, im Oktober stellt Lufthansa aber auf den deutlich kleineren A350 um.

Bei der Lufthansa gibt es mehrere Baustellen, das Effizienzprogramm Turnaround soll für mehr Aufwind sorgen. Konzernchef Spohr erwartet bis 2028 eine Verbesserung des Betriebsergebnisses von 2,5 Milliarden Euro. Das ambitionierte Vorhaben soll hauptsächlich durch Kostensenkungen erreicht werden, der Kranich will aber auch die Umsätze steigern.

Die Modernisierung der Langstreckenflotte kommt nur schleppend voran, die Verspätung der Boeing 787-9 sorgt für massive Probleme. Ältere Modelle wie der Airbus A340-300 oder A340-600 müssen länger durchhalten, die Vierstrahler sind in Sachen Verbrauch und Wartung teuer. Für die betagten Jets müssen auch deutlich mehr Reserven zurückgehalten werden. Ein Grund, warum einige Airbus A350 von München nach Frankfurt wechseln.

Strategiewechsel bei Lufthansa: Frankfurt wird gestärkt und bekommt Airbus A350-900

Auf einigen Strecken bricht gerade die Nachfrage ein, was die Anpassungen notwendig macht. Amerikanische Fluggesellschaften wie United spüren einen solchen Einbruch, der Carrier hat aus diesem Grund entschieden, einige Maschinen früher auszusortieren.

Auch bei der Lufthansa Tochter SWISS sind Auswirkungen zu spüren. Die Schweizer fliegen im Sommer weniger nach Chicago und Shanghai. Zuvor wurde verkündet, dass Boston, Delhi, Dubai und Johannesburg nicht mehr täglich bedient werden.

Weniger Langstrecken & neue A380-Pläne: Lufthansa streicht Flugplan zusammen | Frankfurtflyer Kommentar

Die Lufthansa ist im Sommer auf den Rennstrecken zum Teil mehrmals täglich unterwegs und bindet ihre Hubs weiterhin gut an die wichtigen Airports an. Auf den Routen von und nach Chicago, Los Angeles und New York werden aber einzelne Flüge herausgenommen, an manchen Tagen gibt es dann nur noch einen Flug.

Besonders schmerzlich ist aber der Verlust der täglichen Anbindungen an die vielen anderen Ziele. Häufig gibt es nur noch fünf oder sechs Flüge pro Woche, manche Destinationen werden nur noch drei Mal wöchentlich bedient.

 

9 Kommentare

  1. Der Vergleich mit United hinkt. Dort ist die Ursache in der aktuellen US Politik zu suchen, während der Nachfragerückgang bei Lufthansa an der wachsenden Ignoranz bezüglich der Kundenbedürfnisse liegt.

  2. Die weltweite Luffahrt wächst, nur LH kriegst nicht hin.

    Das Interkont Netz der LH Gruppe nach Asien und Südsmerika ist inzwischen lächerlich….. Da werden mal schön 2. Kontinente komplett vernachlässigt. Dass man KUL, CGK, SGN und SCL etc (lange Liste) nicht bedient zeigt die Ignoranz des Konzerns.

    ….. und ja, vielleicht schlägt auch endlich durch, dass das LH Angebot meist das teuerste Angebot ist und eine vglw schlechte Board Experience bietet.
    Zudem werden Stammkunden vergrault, Miles and More Abwertung trägt auch dazu bei.

  3. Die Mainline wird Probleme bekommen.
    Eine Flottengröße wie vor Corona werden wir nicht mehr sehen.
    Da bin ich mir recht sicher.
    Ich hoffe sehr, dass Qualität und aufgerufener Preis (egal ob Cash- oder Prämienticket) in Zukunft doch nochmal besser zusammenpassen.

    • Das ist nur sehr temporär auf einigen wenigen Flügen. Aber ja das ist auf den Singapur Flügen ein echtes Problem, vor allen weil die First class wegfällt.

    • Es sind sogar ziemlich viele Flugzeugwechsel, gerade was Airbus angeht. Eine komplette Auflistung macht das ganze unübersichtlich.

      Rein von der Sitzplatzanzahl entspricht die 744 aber nicht einer Reduzierung. Der alte Jumbo hat mehr Sitze als die 748.

  4. Ein Hauptproblem von LH ist mittlerweile das wirklich schlechte Netz…

    Meine Firma bucht fast nur noch TK und EK, und zwar geht es noch nicht mal um den Preis sondern einfach darum, dass die einfach überall hinfliegen, und zwar immer und mehrmals täglich.

    Schade…

    SEN

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