Air New Zealand hat ein umfangreiches Modernisierungsprojekt für ihre Boeing 787-9 Dreamliner-Flotte gestartet. Ziel ist es, alle 14 Maschinen in den nächsten zwei Jahren vollständig zu renovieren und das Produkt auf Langstreckenflügen spürbar zu verbessern. Der erste Jet wurde bereits nach Singapur (SIN) überstellt, wo er komplett umgebaut werden soll. Dabei werden alle Sitze ausgebaut und gegen neue ersetzt, von der Maßnahme profitieren besonders die Kunden der Premium-Klassen.
Umfassende Modernisierung von Kabinen und Sitzen
Air New Zealand nutzt die Boeing 787-9 schon seit 10 Jahren, das Mitglied der Star Alliance war der Erstkunde des Modells. Damals wurde die umstrittene „Business Premier“ Class eingebaut, die bis heute viele Kritiker hat. Nur wenige Airlines haben sich für diese ungewöhnliche 1-1-1-Bestuhlung entschieden, bei der sich manche Passagiere direkt gegenüber sitzen.
In Kürze wird eine neue Ära eingeläutet, dabei werden auch die anderen Klassen vollständig überarbeitet. In der Premium Economy und Economy werden neue Sitze installiert, um den Komfort für alle Passagiere zu verbessern. Den Sitz der Zwischenklasse kennt man übrigens schon von Lufthansa, die Gruppe baut das Produkt von ZIM in die Allegris-Maschinen ein.
Für Gäste der Holzklasse mag die Einführung vom Sky Pantry interessant sein, es handelt sich um eine Selbstbedienungsstation, an der sich Reisende während des Flugs Snacks und Getränke holen können.
Das „Head-to-Tail“-Retrofit umfasst also alle Bereiche des Flugzeugs, neben den Sitzen werden auch Dekor, Teppiche und Vorhänge ausgetauscht. Die auffälligsten Neuerungen wird es aber in der Business Premier geben, das neue Produkt bietet deutlich mehr Privatsphäre, Freiräume und ein modernes Entertainment Programm.
Air New Zealand schließt sich zudem dem Trend an, unterschiedliche Sitzversionen vermarkten zu wollen. Der Carrier spricht dabei von der neuen Business Premier Luxe Class, es handelt sich dabei um die Sitze in der ersten Reihe. Diese verfügen über Schiebetüren für zusätzliche Privatsphäre und einem Buddy-Sitz für eine weitere mitreisende Person.
Die Neuerungen im Überblick
- Neue Sitze in allen Klassen, einschließlich der neuen Business Premier Luxe-Sitze in der Business-Klasse.
- Neue Teppiche im gesamten Flugzeug.
- Neue Vorhänge zwischen den Kabinen und Küchenbereichen.
- Neue Tapeten, berührungslose Abfallbehälter und Halter für Hygieneartikel in den Toiletten.
- Neue Bildschirme und Unterhaltungssysteme an jedem Sitzplatz.
- Einführung der Sky Pantry in der Economy-Klasse – eine Selbstbedienungsstation für Snacks und Getränke.
Das Layout der Flugzeuge wird sich also verändern, die Boeing 787-9-Flotte wird künftig mit insgesamt 272 Sitzen ausgestattet sein. Aktuell sind die Jets in zwei unterschiedlichen Varianten unterwegs und bieten Platz für insgesamt 275 bzw. 302 Passagiere. Unterm Strich bedeutet dies eine leichte Reduzierung der Kapazität, was aber den Komfort für die Fluggäste an manchen Stellen erhöht.
- 4 Business Premier Luxe Sitze
- 22 Business Premier Sitze
- 33 Premium Economy Sitze
- 213 Economy Sitze, einschließlich 13 Skycouch-Sitze.
Die Airline ist die erste Gesellschaft, die einen Retrofit auf der Boeing 787 vornehmen lässt. Air New Zealand setzt auf weitere Maschinen des Typs und will auch die größere Boeing 787-10 einflotten. Wie viele andere Gesellschaften leidet der Carrier jedoch unter den Verzögerungen bei der Auslieferung von neuen Flugzeugen.
Durch die Modernisierungsarbeiten soll es keine Auswirkungen im Flugplan geben. Nach den Umbauarbeiten in Singapur finden noch Checks und Schulungen in Neuseeland statt, danach können diese in den Linienbetrieb gehen. Die Maschinen werden nacheinander umgerüstet, das Vorhaben soll in zwei Jahren abgeschlossen sein.
Weniger Sitze, neue Klasse: Air New Zealand baut alle Boeing 787 Dreamliner komplett um | Frankfurtflyer Kommentar
Nach 10 Jahren wird es bei Air New Zealand Zeit für ein neues Produkt im Dreamliner. Es scheint, als ob man sich in Auckland gut vorbereitet hat. Die Umrüstung soll den Flugplan nicht durcheinanderbringen und neben dem Tagesgeschäft stattfinden. Das bedeutet aber auch, dass es in der nächsten Zeit zu einer „Sitzplatz-Lotterie“ kommen wird, wenn statt der neuen Kabine ein Jet mit den alten Sitzen eingewechselt wird.
Unterschiedliche Sitze in der gleichen Klasse gibt es nun schon länger, viele haben das Konzept von der Klasse in der Klasse übernommen. Nach Malaysia oder Condor hat auch die Lufthansa Suiten in der Allegris Business Class eingeführt, neben der Hardware will man sich auch beim Service leicht abheben. Wie es im Detail bei Air New Zealand aussehen wird, bleibt abzuwarten.
Danke: Stuff
Von Ankündigung bis Umsetzung, 14 Maschinen in 2 Jahren, da könnte sich Allegris mal eine dicke Scheibe von abschneiden….
air New Zealand: Nutzt einen neuen Sitz 10 Jahre, kümdigt ein Upgrade an und ist nach 2 Jahren Umbauzeit fertig.
Allegris: angekündigt seit nunmehr 7 Jahren, Umrüstzeit weitere 5 Jahre.
das Thema Sitzplatzlotterie wird eine Airline, die die Umrüstung ernsthaft in der Zeit hinbekommt für den Fluggast sehr entspannt mittels App antizipierbar machen.
Wir dürfen hier nicht von der deutschen Digitalisierung ausgehen …
Bin gespannt, was die Realität sagt.