Zahlreiche Flugausfälle: IT-Ausfall legt Lufthansa lahm – Flugsicherung sperrt Flughafen Frankfurt für Landungen

Lange Schlangen, verspätete Flüge: Der Flughafen Frankfurt gehört zu den schlechtesten in der Welt. Foto: Christoph

Der Flugverkehr der der Lufthansa wurde am Mittwochvormittag nahezu lahm gelegt. Schuld an der Riesen IT-Panne sollen Bauarbeiten der Deutschen Bahn sein. Ein Bagger habe dabei in Frankfurt mehrere Glasfaser-Kabel der Deutschen Telekom durchtrennt. Das führte dazu, dass das System, welches bei der Lufthansa für die Abfertigung der Fluggäste verantwortlich ist, nicht mehr funktionierte. Zahlreiche Flüge blieben am Boden und der Flughafen Frankfurt wurde für ankommende Flughäfen gesperrt.

Frankfurtflyer-Autor Christoph berichtet von langen Schlangen an den Schaltern der Lufthansa-Group in Frankfurt. Auf den Bildschirmen von Eurowings Discover sind Hinweise auf einen Systemausfall der IT zu erkennen. Bereits zahlreiche Flüge von Fluggesellschaften aus der Lufthansa-Gruppe mussten am Mittwoch, 15. Februar 2023 am Boden bleiben. Und das nur wenige Tage bevor am Freitag (17. Februar 2023) ein Streik voraussichtlich den Luftverkehr in Deutschland lahmlegen wird. Zu einem schlechteren Zeitpunkt hätte der Ausfall der Lufthansa-IT nicht kommen können.

Laut einem Bericht von bild.de sollen alle Fluggesellschaften der Luthansa-Gruppe betroffen sein. Doch am Austrian-Hub Wien (VIE) und der Swiss-Heimat Zürich (ZRH) läuft der Luftverkehr nahezu reibungslos. In Frankfurt (FRA) hingehen wurden bereits zahlreiche Flüge gestrichen. So blieben zum Beispiel Flüge nach Nürnberg, Brüssel, Zürich, Tallin, Dresden und Hannover am Boden. Hingegen der Austrian-Flug OS122 von Frankfurt nach Wien ging nahezu pünktlich zurück. Umfangreichere Cancellations konnten bisher auch in München (MUC) vermieden werden. In München werden mittlerweile ebenfalls Stornierungen von Flügen ab dem Vormittag gemeldet. Darüber hinaus kommt es bei vielen anderen Flügen zu erheblichen Verspätungen.

An den anderen deutschen Flughäfen ist das Bild deutlich vielfältiger. Während es an Eurowings-Stationen, wie z.B. Hamburg und Düsseldorf, laut Abflugtafeln eher zu wenig Einschränkungen kommt, sind Flüge nach Frankfurt fast überall verspätet oder gestrichen.

Displays an den Schaltern weisen auf die EDV-Schwierigkeiten hin. Foto: Christoph

Betroffen ist laut Informationen von bild.de das System, welches zum Einchecken oder Boarden der Passagiere genutzt wird. Als Konsequenz storniert Lufthansa primär innerdeutsche und innereuropäische Flüge. Die Airline bittet gebuchte Passagiere nach Möglichkeit auf die Deutsche Bahn umzusteigen.

Mittlerweile hat die Deutsche Flugsicherung den Flughafen Frankfurt für ankommende Flüge gesperrt. Flüge nach Frankfurt werden auf andere Flughäfen, wie Nürnberg, Köln und Düsseldorf umgeleitet werden. Dies soll verhindern, dass Passagiere am Flughafen Frankfurt stranden und die Kapazitäten des Airports überlastet werden.

United Airlines Flug aus Washington, der anschließend nach Brüssel umgeleitet wurde. Screenshot: Flightradar24.com

Die Lufthansa arbeitet an einer Lösung, um das Maß an Flugausfällen so gering wie möglich zu halten.

Zahlreiche Flugausfälle: IT-Ausfall legt Lufthansa lahm | Frankfurtflyer Kommentar

Ein Ausfall der IT-Systeme kommt immer ungelegen. Berücksichtigt man den anstehenden Streik, könnte es jedoch wirklich kaum unglücklicher kommen. Derzeit können wir nur hoffen, dass Lufthansa die Probleme schnell in den Griff bekommt und die Auswirkungen für die Fluggäste so gering wie möglich bleiben. Aber wie das so üblich ist: Bei Flugausfällen gibt es immer einen Domino-Effekt, der dafür sorgt, dass folgende Flüge ebenfalls storniert werden müssen.

Wenn Ihr am Mittwoch auf einem Flug mit Lufthansa, Eurowings und co. gebucht seid, solltet Ihr Euch rechtzeitig bei Lufthansa und auf den Webseiten des jeweiligen Flughafens informieren, ob Euer Flug wie geplant stattfindet. Gerade bei Inlandsflügen macht es sicher auch Sinn, sich nach einer Alternative mit der Bahn umzuschauen.

Habt Ihr heute einen Flug mit Lufthansa? Oder seid Ihr am Flughafen und spürt Ihr die IT-Probleme?

 

30 Kommentare

  1. totaler Systemausfall bei Lufthansa. Aber dafür gibt es zumindest Regenbogenfarben, gender-Gaga und neue „grüne“ Tarife. läuft alles bei der Lufthansa – würde ich sagen.

    • Was tummeln sich hier eigentlich für reaktionäre User? Das ist ja beschämend zulesen.

      Weil bei Bauarbeiten [!] der DB [!] ein Glasfaserkabel durchtrennt wird, wird ein Bezug zu Regenbogenfarben, Gendersprache und CO2 neutralen Tarifen geschlagen.

      Wie kann man so offensichtlich zeigen, dass man einfach total frustiert ist und es auch noch für eine gute Idee halten, dass so öffentlich zu zeigen.

    • Und das hat bitte genau was mit dem Thema zu tun? OMG, der IQ hier ist auch eher nicht mehr nachweisbar … kann mal jemand das hier moderieren und alles was nicht zum Thema gehört einfach rauswerfen?

      • Lieber AK,

        wir haben in der Vergangenheit festgestellt, dass unsere Leser ein sehr breites Spektrum (auch an politischen Ansichten) haben. U. vertritt da sicher erstmal platt gelesen häufig eine sehr extreme Seite des Spektrums, die ich jetzt so aber erstmal als Meinung hier akzeptabel finde (ich glaube auch, ich verstehe, was er im übertragenen Sinne sagen möchte). Man muss da natürlich nicht die gleiche Meinung haben und daher würde ich mich hier über eine sachliche Diskussion freuen. Jemanden zu fragen, welch Geistes Kind er denn sei, finde ich allerdings keine sachliche Diskussion. Vielleicht versuchst Du es einfach noch mal.

        Viele Grüße
        Sebastian

        • Offenbar können ja noch so unzusammenhängende Thesen gepostet werden.
          Offenbar sitzt bei manchen offenbar der Stachel tief, wenn es um Regenbogen Community oder Geldern geht. Naja ich nehme den Geist zurück, ich schließe mich K. an was über IQ geschrieben wurde

        • Eine sehr erfreuliche Antwort. Wer u. beschimpft hat schlicht und einfach den Text des Kommentars nicht erfast (mal ganz abgesehen davon das es Meinungsfreiheit gibt => nicht pöbeln sondern mal im GG nachlesen!). U. spricht die Prioritätensetzung an: Nebenschauplätze werden intensiv beackert, aber Betriebsicherheit(echte Redundanz und nicht zwei Leitungen im gleiche Kanal) hat wohl nicht die höchste Priorität. TUI hatte früher(den heutigen Stand kenne ich nicht) die EDV-anlagen hardwareredundant, d.h. es ware nicht vegelichbare Rechner doppelt, sondern exaxt die gleiche Hardware(bis zum letzten Chip identisch). Heute wird mal so einen Aufwand vermutlich nicht mehr treiben, weil mit virtuellen Maschinen eine vergleichbare Sicherheit hergestellt werden kann. Damit kann man auch Systemprobleme bei Update vermeiden, aber da wird auch heute noch arg geschlampt.

  2. Bei allem Verständnis für die Lufthansa, weil bei Bauarbeiten der DB ein Glasfaserkabel durchtrennt wurde, stellt sich mir eine Frage: Hat diese Fünf-Sterne-Airline wirklich keine Backup-Leitung? Wenn dem so wäre, wäre das für mich der eigentliche Skandal – und zwar einer, der nicht folgenlos bleiben dürfte.

    • genau das habe ich mich auch gefragt. Bin mir zwar nicht sicher ob die Lufthansa zu KritIs gehört. Aber ich würde erwarten dass solche wichtigen Leitungen redundant und dann in einen anderen Kabelkanal nochmals verlegt werden. Andererseits hatte die Bahn ja neulich das gleiche bzw. ein ähnliches Problem.

        • Was für ein plumpes Gerede. Wir haben ein super starkes Land hier in Deutschland. Zwei Mega-Krisen werden von der Politik und uns engagierten Bürgern gemeistert. Das lassen wir uns von „blauen“ Alles-Schlecht-Rednern und Sebastian nicht kleinreden.

          • Ich hatte den Kommentar gerade nur aus dem Augenwinkel gelesen und wollte schon argumentieren. Dann ist mir aufgefallen, dass das ja zweifelsfrei nur Satire sein kann. Sorry!

          • Das „Sorry“ hätte gereicht. Ich finde unser Land jedenfalls klasse. Freiheit wie nirgendwo anders, Diskussion statt Diktatur, Wohlstand wie fast nirgendwo … aber klar: notorische Nörgler, die ihren ganzen persönlichen Frust in einem durchtrennten Kabel wieder finden gibts natürlich auch hier.

      • Die Fragestellung geht ja noch viel weiter.
        Im Vertrauen auf die Unverletztlichkeit des Datennetzes sind ja allerorten IT-Dienstleistungen quer über den Globus verteilt. Der in Frankreich stehende HP-Drucker, der im Rahmen von Instant-Ink über einen in den USA stehenden Server selber sein Verbrauchsmaterial aus den Niederlanden bestellt ist da ein winziger Baustein, der aber im Großen sein Äquivalent findet.
        Und da sind viele Unterseekabel im Spiel. Was man mit denen machen kann, haben wir ja nun ausreichend gelernt.

    • Zum Thema Backup:
      Also aus Erfahrung weiß ich, das man bei der Telekom mal mindestens 2 Arten kaufen/mieten kann.
      Variante 1: Man hat EINE Leitung zur Vermittlungsstelle der Telekom und ab da soll es über redundante Leitungen in zwei Verschiedene Knotenpunkte bei der Telekom gehen.
      Variante 2; Nabe hat ZWEI Leitungen zur Vermittlungsstelle der Telekom und zwei Knotenpunkte.
      Bei einem Konzern wie die Lufthansa glaube ich nicht, das man wirklich Variante 1 hat (wie haben uns für Variante 1 entschieden, da das Verlegen einer zweiten Glasfaser für uns zu teuer war, allerdings die alte Kupferleitung mit 10 Mbit einfach zu Dünn geworden ist).
      Wie kann es dann trotzdem zu so einen Ausfall kommen? Tja, ich kann mich noch an meiner Ausbildung in den 90er erinnern. Damals brannte es in der Unterführung am Zentralplatz im Koblenz. Dabei wurde das Haupttelefonkabel der Vermittlungsstelle Innenstadt beschädigt. Der Gag: Die Backup/Reserveleitung lieg im gleichen Schacht direkt daneben. Und genau so ein Szenarium stelle ich mir hier auch vor. Da hat irgend ein Schlauer Kopf mit Spitzen Bleistift sich wahrscheinlich gedacht: Zwei getrennte Kabel reichen doch aus. Egal das sie nebeneinander in der Erde liegen.

      • was mir noch nachträglich einfällt, ist es wirklich die Anbindung der LH in FRA oder evtl. did Leitungen des Flughafens, also von Fraport und LH ist einer der Nutzer aufvden Leitungen. Würde bedeuten es sind auch andere Airlines betroffen und das die LH halt in einer nicht selbst verschuldeten Abhängigkeit hängt

        • Es muss Irgendetwas dazwischen gewesen sein. Es sollen zwar andere Fluggesellschaften Betroffen gewesen sein, aber eben nicht alle. Ich kenne jetzt die Infrastruktur von Fluggesellschaften nicht, weiß also nicht, wie da was womit kommunizieren muss, vermute aber mal, das von den Flughafen Systemen über VPN (oder andere Lösungen) auf Rechnern in den Rechenzentren gearbeitet wird. Und genau hier scheint es zu den Problemen gekommen zu sein. Evtl. hat LH sogar in Frankfurt Flughafen ein Zwischen Rechenzentrum, welches aber weil es sich nicht mehr mit dem Hauptrechenzentrum abgleichen konnte seinen Dienst eingestellt hat. Sind aber alles Spekulationen, da ich wie gesagt keine Ahnung habe, wie so eine Infrastruktur aufgebaut ist. Ich kenne ’nur‘ Grundlegende Techniken.

          • ich ergänze mal und zitiere aus SPIEGEL-Online…
            „…. Eine wahrscheinliche Erklärung: Die IT-Systeme der Lufthansa sind wie viele kommerzielle Rechenzentren redundant an das Netz angebunden. Wenn eine Leitung wie in Frankfurt ausfällt, wird der Datenverkehr über eine andere Verbindung geführt. Die Lufthansa betreibt eines ihrer wichtigsten Rechenzentren in Kelsterbach in unmittelbarer Nähe zum Frankfurter Flughafen und zu ihrer eigenen Konzernzentrale.

            Die Back-up-Verbindung versagte jedoch am Mittwochmorgen offenbar – ob aus Überlastung oder wegen eines anderen Vorfalls, ist noch unklar. »Es gibt grundsätzlich Redundanzen in unseren Systemen für den Fall, dass eine Leitung nicht mehr funktioniert«, sagte ein Konzernsprecher dem SPIEGEL. »Jetzt wird zu untersuchen sein, warum es den Ausfall gab…“

            Original-Link (hinter Paywall)
            https://www.spiegel.de/wirtschaft/lufthansa-panne-wie-ein-durchtrenntes-kabel-den-flugverkehr-lahmlegen-kann-a-510ab1f6-2a9e-4782-927e-d7e7c14ff818

      • In jedem Fachbuch zum Rechenzentrum-Setup gibt es ein Kapitel über eine redundante Anbindung (mindestens 2 Leitungen), die geografisch (topologisch) getrennt geführt werden müssen. Also Abstand mindestens 2-3 km. So was das zumindest bei unserem ehemaligen RZ. Auch getrennte Eingänge in das eigentliche RZ-Gebäude (z.B. linke und rechte Seite)…

  3. Warum müssen die Kommentare hier eigentlich gleich in Lufthansa-Bashing ausarten? Die Lufthansa (Group) ist an erster Stelle ersteinmal nicht für dieses Chaos verantwortlich. Wohlgemerkt kommt hier die Telekom ihren SLAs nicht nach, auch wenn das der ungünstigen Tatsache der Baustelle geschuldet war. Es gibt redundante Leitungen, da von dem Ausfall der betroffenen Leitung jedoch mehrere Frankfurter Unternehmen betroffen sind, sind die Kapazitäten der anderen ausgeschöpft. Redundanz ist gut, auf alles kann man aber auch nicht vorbereitet sein. Telekom-Bashing könnte ich an der Stelle ja noch ein wenig verstehen (wobei selbst das nicht wirklich gerechtfertigt wäre), aber die LH kann da halt nix für…

  4. Telekom Bashing? Sry aber das ist genauso unangebracht! wie aufwendig es ist Glasfaserkabel zu flicken ist dir wohl nicht bekannt. Die Enge des Kabelschschtes, stundenlanges überkopf arbeiten etc. alles Faktoren die es unmöglich machen innerhalb von 2-3 Stunden zu flicken. Die Bahn bzw. der Planer, der nicht geprüft hat ob dort eine kabeltrasse verläuft ist für den Ausfall verantwortlich. Alle andere sind Betroffene die sich seit gestern Abend den Allerwertesten aufreißen um die Leitungen wieder in Betrieb nehmen zu können.

    • Es muss sogar noch viel Schlimmer gewesen sein. Anscheinend wurd bei Boharbeiten für einen Betonpfeiler ein Kabel durchtrennt, welches 5m tief in der Erde lag. Sprich, man durfte das erst einmal frei legen bevor man überhaupt anfangen konnte zu arbeiten.
      Mit Glück ist es aber ein Kabel wo die Fastern reingeblasen werden können. Das erleichtert die Reparatur dann ungemein.

    • @Jens Bitte meine Nachricht ganz lesen… Ich habe versucht, die Kette an Zuständigkeiten aufzuzeigen (und selber gesagt, dass ich Telekom-Bashing auch nicht gerechtfertigt fände). Dass die Telekom dafür nichts kann ist mir auch klar. Und ja, ich kann mir vorstellen, wie aufwendig das ist… Habe zwar bisher nur Glasfaser im Freien gespleißt, aber selbst das war schon ein Akt. Der enge Schacht kommt ja noch dazu. Ich ziehe meinen Hut vor denjenigen, die das alles wieder glattbügeln dürfen (inkl. Rufbereitschaft und Co.)

      (P.S.: Freue mich beim nächsten mal über nettere Formulierungen 😉

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