Turboprop-Maschinen gehören seit wenigen Jahren nicht mehr zur Flotte von Austrian Airlines. Dennoch können Fluggäste der österreichischen Lufthansa-Tochter das Vergnügen damit bekommen. Wie viele andere Fluggesellschaften füllt auch Austrian Lücken mit geleasten Flugzeugen. So auch auf der dezentralen Strecke zwischen Linz (LNZ) und Frankfurt (FRA).
Seit dem Sommer 2024 setzt Austrian im Wetlease auf die schwedische Fluggesellschaft BRA Braathens. Auf den Strecken mit eher geringer Nachfrage kommen seitdem Turboprop-Maschinen des Typs ATR72 zum Einsatz. Dazu gehören teilweise Flüge zu Zielen, wie Belgrad, Bologna, Graz, Klagenfurt, Kosice, Leipzig, Warschau und Zagreb. Insgesamt für zwei Flugzeuge mit jeweils 72 Sitzplätzen hatte das österreichische Star Alliance Mitglied Anfang des Jahres 2024 eine Vereinbarung mit Braathens geschlossen.
Natürlich standen Nachhaltigkeitsgründe bei dieser Maßnahme im Vordergrund, denn durch den Einsatz kleinerer Flugzeuge auf Strecken mit weniger Passagieraufkommen, könne deutlich CO2 gespart werden.
Das gilt auch für eine dritte ATR72, die Braathens im Wetlease für Austrian betreiben wird. Die Maschine soll komplett auf einer der dezentralen Strecken der Airline eingesetzt werden. Also einer Verbindung, die nicht von oder nach Wien (VIE) geht. Konkret handelt es sich dabei um die Non-Stop-Flüge von Linz nach Frankfurt. Diese Strecke wird von den Österreichern erstmals mit Beginn des Winterflugplans 2024/25 wieder angeboten und täglich drei Mal bedient.
Austrian Airlines setzt weitere ATR72 von Braathens auf neuer Strecke ein | Was ist eigentlich ein Wetlease?
„Wetlease“ ist ein Begriff aus der Luftfahrtbranche, der eine spezielle Art von Leasingvereinbarung zwischen zwei Fluggesellschaften beschreibt. Bei einem Wetlease überlässt eine Fluggesellschaft (der Leasinggeber) ein Flugzeug, Besatzung, Wartung und Versicherung (ACMI: Aircraft, Crew, Maintenance, Insurance) einer anderen Fluggesellschaft (dem Leasingnehmer) zur Nutzung. Das bedeutet, dass der Leasingnehmer das Flugzeug betreiben kann, ohne sich um die Anstellung von Piloten, die Wartung des Flugzeugs oder die notwendigen Versicherungen kümmern zu müssen. Diese Art von Leasing wird häufig für kurzfristige Bedürfnisse eingesetzt, zum Beispiel um Spitzenzeiten im Flugverkehr abzudecken, während der Wartung eigener Flugzeuge oder um temporäre Engpässe im Flugplan zu überbrücken.
Austrian Airlines setzt weitere ATR72 von Braathens auf neuer Strecke ein | Wer ist Braathens?
BRA Braathens Regional Airlines (BRA) ist eine schwedische Fluggesellschaft, die 2016 gegründet wurde und ihren Hauptsitz in Stockholm hat. Sie entstand durch die Fusion mehrerer regionaler Fluggesellschaften, die zur Braathens Aviation Group gehörten, und bedient in erster Linie Inlandsstrecken in Schweden sowie einige internationale Ziele.
BRA ist bekannt für ihren Fokus auf Nachhaltigkeit und moderne Technologien. Die Fluggesellschaft betreibt eine Flotte von effizienten Turboprop-Flugzeugen, hauptsächlich vom Typ ATR, die besonders auf kürzeren Strecken wirtschaftlich und umweltfreundlich sind. Sie engagiert sich stark für die Reduzierung des CO2-Ausstoßes und war eine der ersten Airlines, die nachhaltigen Treibstoff in ihre Operationen integrierte.
Mit einem dichten Streckennetz innerhalb Schwedens verbindet sie kleinere Städte mit den großen Metropolen des Landes und bietet ihren Passagieren komfortable und effiziente Reisemöglichkeiten. Zusätzlich bietet sie Flugzeuge und Crews anderen Fluggesellschaften auch im Wetleaase an,
Austrian Airlines setzt weitere ATR72 von Braathens auf neuer Strecke ein | Frankfurtflyer Kommentar
Die schwedische Fluggesellschaft Braathens wird die neue Strecke zwischen Linz und Frankfurt für Austrian Airlines übernehmen. Die Nachfrage scheint bisher jedoch nicht so hoch zu sein, dass Austrian ihre eigenen Flugzeuge dort einsetzen mag. Wenn eine Fluggesellschaft eine Verbindung mit geringer Nachfrage aufnimmt, kann das in der Regel nur ein bedeuten: Dort fliegt eine kaufkräftige oder wenig preissensible Klientel. Wir können also davon ausgehen, dass die Lufthansa-Tochter Flugtickets hohe Ticketpreise durchsetzen wird.
Quelle: AeroTelegraph.com
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