Lufthansa hat sich mit der neuen Business Class viel vorgenommen und eigentlich sollten die neuen Sitze schon längst in mehreren Flugzeugen mit Passagieren fliegen, allerdings kommt es immer wieder zu Verspätungen. Inzwischen rechnet man erst im Sommer 2024 damit, dass die neue Business Class zum Einsatz auf Linienflügen kommt und dies liegt wohl nicht zuletzt daran, dass die neue Business Class das wohl komplexeste Sitz Produkt der Welt zu sein scheint.
Lufthansa will insgesamt über 30.000 neue Sitze in den Flugzeugen verbauen und dafür will man einen Großteil der 2,5 Milliarden Euro für die Produktinitiative des Kranichs investieren. Dass man hierbei die First Class, Premium Economy und Economy Class Sitze bei jeweils einem eigenen Hersteller bezieht ist nichts ungewöhnliches, aber dass man die Business Class Sitze bei gleich drei verschiedenen Herstellern kauft ist absolut besonders, denn üblich ist, dass man einen Sitz von einem Hersteller kauft.
Die neue Business Class wird von drei verschiedenen Herstellern angefertigt: Stelia (Frankreich), Collins (USA) und Thompson (Großbritannien) was das ganze Konstrukt rund um die neue Business Class extrem komplex macht.
Gerade in Zeiten von immer noch gestörten Lieferketten und Personalmangel, ist solch ein komplexes Gebilde wie es Lufthansa hier kreiert hat sicher nicht einfach zu handeln und vermutlich auch immer wieder für einen Teil der Verzögerungen verantwortlich. Der Einbau von neuen Sitzen ist ein sehr vertakteter Prozess und es ist entscheidend, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt alle Teile vorliegen und durch je mehr Hände oder Hersteller dies geht, desto wahrscheinlicher sind Verzögerungen und ein Teil kann hier den gesamten Zeitplan komplett zerschießen und sogar zu Monaten zusätzlicher Verspätung sorgen.
Dabei ist aber nicht nur die Produktion des neuen Lufthansa Business Class Sitzes extrem komplex, auch der neue Lufthansa Business Class Sitz ist sehr komplex, denn es gibt nicht nur einen Sitztyp, sondern Lufthansa hat hier gleich sieben unterschiedliche Sitze geschaffen. Dies führt sicherlich auch dazu, dass die Prozesse nicht einfacher werden, denn je weniger standardisiert ist bei der Produktion, desto aufwändiger wird das Ganze.
Neue Lufthansa Business Class | Die 7 verschiedenen Sitztypen im Detail
Absurde Komplexibilität: Neue Lufthansa Business Class wird von drei Sitzherstellern gebaut | Frankfurtflyer Kommentar
Die Suche nach Perfektion ist des guten Feind. So oder so ähnlich geht ein Sprichwort und man bekommt mehr und mehr das Gefühl, dass sich Lufthansa bei der neuen Business Class „verkünstelt“ hat. Die neue Kabine scheint derartig komplex zu sein, dass es nun zu spürbaren Problemen und Verzögerungen kommt.
Ich habe es tatsächlich noch nie gehört, dass man einen neuen Business Class Sitz von drei verschiedenen Herstellern bezieht, was wohl auch bedeutet, dass es im Detail drei unterschiedliche Sitze in der Kabine sind und man entsprechend auch deutlich mehr Ersatzteile vorhalten müsste.
Ich bin sehr gespannt, wie das Drama bei der Einführung der neuen Business Class noch weitergeht und vor allem ob die neuen Sitze dann auch der erhoffte große Wurf sind, sodass sich der absurde Aufwand auch gelohnt hat.
Für teure Business Flüge Reservierung bezahlen geht gar nicht. Mit BA fliege ich seit sie das eingeführt haben nicht mehr. Zum Glück gibt es nach Asien, wo ich meistens unterwegs bin, noch viel Wettbewerb, der solche Abzocke nicht betreibt.
Generell ist es mehr als ungeschickt, ein Produkt mit unterschiedlichen Qualitäten anzubieten. Ich weiß gerne, was ich kaufe, egal ob Ware oder Dienstleistung.
Lufthansa Allegris – die neuste Definition für „German Overengineering“.
Für mich entsteht der Eindruck, dass das Produktteam bei LH nie über die „Storming“-Phase hinausgekommen ist. „Norming“ oder „Performing“ sieht man da bislang irgendwie wenig.
Die Lieferketten sind heute sicher ein Problem – nur ist Allegris ja inzwischen kein neues Produkt mehr, ich denke, als man sich das Ganze ausgedacht hatte, waren wir eher noch in der Situation, dass man dachte, dass man sich darauf verlassen kann. Also keinen Plan-B gemacht, dann kamen Corona und alles brach endgültig zusammen.
Die Suche nach Perfektion mag des Guten Feind sein – nur leider hat man hier ja nicht Perfektion gefunden, sondern gefühlt die guten Optionen auch noch beiseite geschoben um dann irgendein Kuddelmuddel ins Flugzeug zu packen. Um dann kurz vor „Go-Live“ zu merken, dass das mit der B747-8 ein diversen Stellen hakt.
Ist Carsten Spohrs Vertrag vielleicht verlängert worden, weil man ihn dazu zwingen wollte, den Quatsch bis zum Ende zu begleiten?
Für mich ist Allegris bereits gescheitert.
Viel zu spät, viel zu teuer, viel zu komplex. Und viel viel zu schwer.
Keine Ahnung wie Manager, die diesen Fehlschlag zu verantworten haben, weiterhin auf ihrem Posten sein können. Ist mir unverständlich.
Alleine das man in den A350 noch sein altes Produkt eingebaut hat, und jetzt mit einer 2-2-2 C rumeiert die schon vor 15 Jahren nicht mehr state of the art war.
Dann findet man jetzt raus, das Allegris z.B. in die B748 gewichtstechnisch nicht passt.
Wie kann sowas passieren? Man hat davon 19 Exemplare, die wohl noch eine Dekade fliegen sollen, und dann passt da die neue C nicht rein? Das kann es doch einfach nicht sein.
Was für ein Fehlschlag, das dann evtl. im selben Flieger zwei komplett unterschiedliche C Produkte verbaut werden sollen.
Dazu diese Mentalität – jetzt verramscht man bei einem absoluten Premiumprodukt die Sitze wie bei Ryanair, und verlangt für sündteure Tickets dann für jeden Sitz nochmal ein paar 100€ extra?
Was macht die LH morgen um die yiels zu Erhöhen? Vlt. noch Rubbellose verkaufen?
So sehr ich das verstehe, so nachteilig ist das.
Alleine die Komplexität, man kann den Sitz nicht mehr einfach so tauschen. Was passiert, wenn ein anderes Flugzeug eingesetzt werden muss?
Wieviele Probleme wird es an Board geben, wenn aus irgendeinem Grund irgendwas nicht passt?
Absoluter Wahnsinn ist was die LH da macht, ich kann das einfach nicht verstehen.
Wenn die LH einen Funken verstand hätte, dann hätte sie einfach einen leicht angepassten Sitz von der Stange genommen.
Einen Collins Sitz, z.b. den Elements, oder einen Apex.
Oder einfach eine Reverse herringbone, oder einfach Qatar, ANA oder Delta kopieren.
Keine der anderen FSC hat sich so einen Wahnsinn eingebaut.
Wobei, die LH hat ja noch nicht mal das.
Wahrscheinlich läuft es so, das es sich operativ als Problem herausstellt, und man dann eh nach einer Weile das Produkt wechselt.
Niemand, also wirklich niemand, hat bisher gesehen wie das in der Praxis funktioniert. Und trotzdem wird gemault was das Zeug hält. Ich frage mich wie es kommt, dass die Lufthansa Gruppe immer noch die Flugzeuge füllt wenn gefühlt keiner mit ihr fliegen will.
Alles nur heisse Luft!
Eine prägnante, treffende Zusammenfassung.
Lufthansa sollte den Namen von Allegris in Traurigris ändern. Ich bin gerade in der Business Class nach Buenos Aires geflogen. Einige Sitze haben nicht nur Probleme mit der Elektronik (die Fernbedienung funktioniert nicht), sondern haben auch einen Aufkleber, der besagt, dass sie es nicht reparieren werden!
„Die Suche nach Perfektion ist des guten Feind.“
Dem möchte ich entgegen stellen: Hä?
Entweder hat hier eine KI geschrieben oder der Autor des Artikels war betrunken!